Brief des Soldaten aus dem Zweiten Weltkrieg

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  • Oberschlesier68
    Erfahrener Benutzer
    • 19.02.2018
    • 150

    [gelöst] Brief des Soldaten aus dem Zweiten Weltkrieg

    Guten Tag
    Bitte transkribieren Sie den Brief...
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    Zuletzt geändert von Oberschlesier68; 02.04.2021, 14:24.
  • PetraNeu
    Erfahrener Benutzer
    • 31.07.2015
    • 311

    #2
    Hallo, ich fang mal an. Hier seite 1

    Im Felde, am 21. Juni 43

    Werte Frau Baranowski!

    Es ist mir eine Herzensangelegenheit,
    Ihrem Wunsche zu entsprechen und die
    Fragen über Ihren Sohn Emanuel näher zu
    erörtern.
    Da ich die ganze Zeit des Einsatzes mit
    Emanuel zusammen war - wir gehörten
    beide dem Granatwerferzug unserer Schwa-
    dron an - hat mich mein Schwadronschef,
    („Kompanieführer“) Herr Oberleutnant Hoffmeister
    beauftragt, Ihnen von Emanuel zu schreiben.
    Durch sein freundliches, stilles Wesen und
    seine unbeschwerte Fröhlichkeit war Emanuel
    bei uns allgemein beliebt. Wie die meisten
    von uns, bewahrte auch er sich in ernsten
    Stunden und großer Gefahr ausgleichende Ruhe
    und Besonnenheit. Sie ließen ihn dann einen
    Befehl oder Auftrag gewissenhaft und zuverläs-
    sig ausführen.Ich kann mich nicht entsinnen,
    daß während des Einsatzes einer seiner Vorgesetz-
    ten mit ihm nicht zufrieden gewesen wäre.
    Seinen Pflichten als Munitionsschütze kam er
    immer und ohne Zaudern nach.

    Kommentar

    • Oberschlesier68
      Erfahrener Benutzer
      • 19.02.2018
      • 150

      #3
      Vielen dank für Deine Hilfe. Ich weiß, dass das Fragment „abgeschnitten“ ist. Dies ist das Foto, das ich erhalten habe.

      Kommentar

      • PetraNeu
        Erfahrener Benutzer
        • 31.07.2015
        • 311

        #4
        Seite 2: (die Ortsnamen kann ich nicht richtig entziffern!)

        Wir lagen seit dem 5. Mai bei dem russischen
        Dorf Priwoluoje, nordwestlich von Lissitukausk in
        Stellung. Vom Feind waren wir etwa eintausend
        bis eintausendfünfhundert Meter entfernt, vor uns
        die eigene Infanterie, und schossen über sie hin-
        weg, mit unseren weittragenden schweren Waffen.
        Tiefe Deckungslöcher, die wir uns geschanzt hatten,
        boten uns beträchtlichen Schutz gegen feindliche
        Granaten, während uns Infanteriegeschosse über die
        größere Entfernung hin nicht viel schaden konnten.
        Am 11. Mai aber - es war ein schöner Son-
        nentag und Kampfpause - bewegten wir uns …
        als gewöhnlich, und jeder suchte auf seine Art
        Entspannung. - Emanuel nun setzte sich un(ter?)
        einen größeren Strauch, so daß er von Erd- und
        Fliegersicht geschützt war, packte sein Schreibpapier
        aus und begann einen Brief zu schreiben.
        Plötzlich und ganz unverhofft wurden wir von
        russischen Fliegern im Tiefflug mit Bordwaffen
        und Bomben angegriffen. Die Flugzeuge flogen teils
        aus dem grellen Sonnenlicht unsere Stellungen
        an, so daß wir sie erst spät wahrnehmen
        konnten. Doch konnte es den meisten Kame-
        raden noch gelingen, in ihre Erdlöcher zu ver-

        Kommentar

        • PetraNeu
          Erfahrener Benutzer
          • 31.07.2015
          • 311

          #5
          Seite 3

          schwinden. Emanuel aber hatte das Unglück, daß
          in seiner Nähe gerade eine kleinere Bombe
          einschlug und zwei, drei Splitter seinen Tod,
          der auf der Stelle eintrat, herbeiführten! -
          Am selben Tage wurde dann unser toter
          Kamerad in einem Kraftfahrzeug - unsere
          Schwadron ist nämlich motorisiert - in ein
          weiter zurück liegendes Dorf gebracht.
          Er ruht nun auf dem Heldenfriedhof der
          Abteilung in Woltschejarowka, neben ihm Kame-
          raden seiner Schwadron ob Reiter von Dienst-
          grad wie er, ob Leutnant. - Die große kämp-
          ferische Gemeinschaft, die sie im Leben band,
          und die treue Kameradschaft, vereint sie auch
          im Tode.
          Emanuel hatte ja Kameraden, die ihm näher-
          standen als ich, die ihn länger kannten und ihm
          Freund waren. Sie trauern besonders um ihn,
          aber wir alle, die ihn kannten, werden ihn
          nicht vergessen. - Unsere Schwadron wird es
          sich immer zur ehrenvollen Aufgabe machen,
          sein Grab zu schützen und zu pflegen.

          Freundlich grüßend und Heil Hitler
          Heinz Barein
          Reiter.


          Wie gesagt, die Ortsnamen müsstest Du überprüfen, auch der Nachname des Schreibers ist etwas geraten.

          LG Petra

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          • Oberschlesier68
            Erfahrener Benutzer
            • 19.02.2018
            • 150

            #6
            Vielen Dank und Grüße

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