Anmerkung des Pfarrers in Lentzke über Ernte 1802

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  • Peter Schmidtke
    Erfahrener Benutzer
    • 11.09.2007
    • 105

    [gelöst] Anmerkung des Pfarrers in Lentzke über Ernte 1802

    Quelle bzw. Art des Textes: Kirchenbuch Lentzke (aus familysearch.org)
    Jahr, aus dem der Text stammt: 1802
    Ort und Gegend der Text-Herkunft: Lentzke, Brandenburg

    Liebe Mitforscher,

    da ich wiedermal eine Lesehilfe benötige wende ich mich erneut vertrauensvoll ins Forum.
    Folgendes konnte ich entziffern, beim Rest hakte es.
    Vielen Dank im Voraus und ein schönes WE!!!


    ACHTUNG: Es gab im Ort Lentzke auch einen Herren von Lentzke!!!

    Am Ende des Jahre 1802 schrieb der Pfarrer zu Lentzke Adolph Friedrich Ribbach über Wetter und Ernte:

    "Das zurückgelegte Jahr war eins von den weniger frucht-
    baren für hiesigen Orte. Der vorhergehende nasse Herbst
    hatte gemacht, daß die Winterssat sehr schlecht aufging,
    und der wenig mit anhaltender Kälte eingetretene Winter
    war ihr auch nicht günstig, so daß es im Frühjahr Stücke
    gab die fast nur halb voll Saat standen und ganz kahle
    Stellen hatten. Diese gelinde Witterung dieses …
    vorhergehenden Winter hatten auch zur Vermehrung der Mäuse
    sehr viel beigetragen, die dem Getreide auch sehr viel Schaden thaten.
    Da der Roggen sehr dünn stand wurde das Gebind sehr klein u. es mir an
    meinen Eingewinn etwa nur ein paar Dreißig fehlten, so hatte
    ich doch so wie jedermann an Stroh ein voll 3tel weniger als sonst
    gewonnen. Zudessen lohnte derselbe doch so, daß er die Mandel über
    1 Mark gab, … das Saatgut 2 ? 16 ?. Die Gerste …
    bei der Gemeine die mit Hrn. v. Lentzke früh gesähet hatte der trockenen
    Kälte im Frühjahr wegen frost? ganz so daß der beste ½ Mark die Mandel
    gab
    -------------------------------------------------------------------------------------------
    ich und das Amt säheten später das Amt ganz spät, und kam so in der
    groeßten Hitze und Dürre mit der Gerste hinein da sie Körner setzen
    sollte, daß sie groeßtentheils Raub? wurde und sehr … und ..-
    … war. Ich … es etwas besser, so daß mein Ausdrusch
    ¾ und etwas drüber betrug. Der Hafer gerieth ziemlich(,) besonders
    der spät gesähete. Die Erbsen litten auch schon etwas von der
    Hitze, besonders aber von einen bösen Mehl- u. Honigthau, der um
    die Zeit fiel da sie Körner setzen sollten. Die Gemeine drosch
    acht ein ? weniger als sie gesähet hatte, ich aber von 8 ?
    aus … mit Einschluß des 10tens ? von Lentzke. 1 Wispel
    der Gemeine u. … 10ten eben 2 ½ ?. Die Kälte und Dürre
    des Frühjahrs u. die Hitze u. fortgesetzte Trockenheit des Som-
    mers machte, daß des Heugewinns sehr schlecht ausfiel, so wie
    auch die Molkennutzung, u. die Hitze machte, daß viel Vieh
    am Milzbrand umkam auch in der Hitze erstickte. Die Gemei-
    ne verlohr etwa 80 - 100 Stück u. ich 4 Stück. Die Gerste galt
    um Weihnachten 2 ? 2 ?. Der Hafer 1 ? 10 ?
    Angehängte Dateien
  • Horst von Linie 1
    Erfahrener Benutzer
    • 12.09.2017
    • 21164

    #2
    Guten Tag.

    diese und mehrer(er)
    wurde und sehr mager
    Ich traf es
    Falls im Eifer des Gefechts die Anrede mal wieder vergessen gegangen sein sollte, wird sie hiermit mit dem Ausdruck allergrößten Bedauerns in folgender Art und Weise nachgeholt:
    Guten Morgen/Mittag/Tag/Abend. Grüß Gott! Servus.
    Gude. Tach. Juten Tach. Hi. Hallo.

    Und zum Schluss:
    Freundliche Grüße.

    Kommentar

    • mawoi
      Erfahrener Benutzer
      • 22.01.2014
      • 3994

      #3
      "Das zurückgelegte Jahr war eins von den weniger frucht-
      baren für hiesigen Orte. Der vorhergehende nasse Herbst
      hatte gemacht, daß die Winterssat sehr schlecht aufging,
      und der wenig mit anhaltender Kälte eingetretene Winter
      war ihr auch nicht günstig, so daß es im Frühjahr Stücke
      gab die fast nur halb voll Saat standen und ganz kahle
      Stellen hatten. Diese gelinde Witterung dieses …
      vorhergehenden Winter hatten auch zur Vermehrung der Mäuse
      sehr viel beigetragen, die dem Getreide auch sehr viel Schaden thaten.
      Da der Roggen sehr dünn stand wurde das Gebind sehr klein u. es mir an
      meinen Eingewinn etwa nur ein paar Dreißig fehlten, so hatte
      ich doch so wie jedermann an Stroh ein voll 3tel weniger als sonst
      gewonnen. Indessen lohnte derselbe doch so, daß er die Mandel über
      1 Rth(=Reichstaler) gab, … das Saatgut 2 r16 g (roschen). Die Gerste mißrieth
      bei der Gemeine die mit Hrn. v. Lentzke früh gesähet hatte der trockenen
      Kälte im Frühjahr wegen sonst ganz so daß der beste ½ Rth die Mandel
      gab
      -------------------------------------------------------------------------------------------
      ich und das Amt säheten später das Amt ganz spät, und kam so in der
      groeßten Hitze und Dürre mit der Gerste hinein da sie Körner setzen
      sollte, daß sie groeßtentheils Staub wurde und sehr mager an Kör-
      nern
      war. Ich traf es etwas besser, so daß mein Ausdrusch
      ¾ und etwas drüber betrug. Der Hafer gerieth ziemlich(,) besonders
      der spät gesähete. Die Erbsen litten auch schon etwas von der
      Hitze, besonders aber von einen bösen Mehl- u. Honigthau, der um
      die Zeit fiel da sie Körner setzen sollten. Die Gemeine drosch
      oftt ein Rth weniger als sie gesähet hatte, ich aber von 8 Rth
      aus … mit Einschluß des 10tens ? von Lentzke. 1 Wispel
      der Gemeine u. … 10ten eben 2 ½ ?. Die Kälte und Dürre
      des Frühjahrs u. die Hitze u. fortgesetzte Trockenheit des Som-
      mers machte, daß des Heugewinns sehr schlecht ausfiel, so wie
      auch die Molkennutzung, u. die Hitze machte, daß viel Vieh
      am Milzbrand umkam auch in der Hitze erstickte. Die Gemei-
      ne verlohr etwa 80 - 100 Stück u. ich 4 Stück. Die Gerste galt
      um Weihnachten 2 r 2 g. Der Hafer 1 [/COLOR]r 10 g

      (Die Währung ist meiner Meinung nach Reichstaler/Groschen)

      VG
      mawoi

      Kommentar

      • Peter Schmidtke
        Erfahrener Benutzer
        • 11.09.2007
        • 105

        #4
        Hallo mawoi,

        recht vielen Dank für die tolle Transkription! An einigen Stellen hatte ich echt Probleme, obwohl ich eigentlich Sütterlin lesen und schreiben kann.

        Nochmals vielen Dank!!!

        Peter

        Kommentar

        • henrywilh
          Erfahrener Benutzer
          • 13.04.2009
          • 11784

          #5
          Zitat von Peter Schmidtke Beitrag anzeigen
          obwohl ich eigentlich Sütterlin lesen und schreiben kann.
          (Es ist bloß kein "Sütterlin", sondern Deutsche Kurrentschrift.)
          Schöne Grüße
          hnrywilhelm

          Kommentar

          • henrywilh
            Erfahrener Benutzer
            • 13.04.2009
            • 11784

            #6
            Stellen hatten. Diese gelinde Witterung dieses und mehrer
            vorhergehenden Winter hatten auch zur Vermehrung der Mäuse
            sehr viel beigetragen, die dem Getreide auch sehr viel Schaden thaten.
            Da der Roggen sehr dünn stand wurde das Gebind sehr klein u. ob mir an
            meinen Eingewinn etwa nur ein paar Dreißig fehlten, so hatte
            ich doch so wie jedermann an Stroh ein voll 3tel weniger als sonst
            gewonnen. Indessen lohnte derselbe doch so, daß er die Mandel über
            1 Rth(=Reichstaler) gab, er galt (?) nur das Saatgut 2 r16 g (roschen). Die Gerste mißrieth
            Zuletzt geändert von henrywilh; 11.11.2020, 08:40.
            Schöne Grüße
            hnrywilhelm

            Kommentar

            • henrywilh
              Erfahrener Benutzer
              • 13.04.2009
              • 11784

              #7
              oft ein Rth weniger als sie gesähet hatte, ich aber von 8 Rth
              aussaat mit Einschluß des
              Schöne Grüße
              hnrywilhelm

              Kommentar

              • Verano
                Erfahrener Benutzer
                • 22.06.2016
                • 7819

                #8
                Vielleicht so?

                1 Rth(=Reichstaler) gab, regelt nur die Saatzeit 2 r16 g (roschen). Die Gerste mißrieth
                Viele Grüße August

                Die Vergangenheit ist ein fremdes Land, dort gelten andere Regeln.

                Kommentar

                • Peter Schmidtke
                  Erfahrener Benutzer
                  • 11.09.2007
                  • 105

                  #9
                  Zitat von henrywilh Beitrag anzeigen
                  (Es ist bloß kein "Sütterlin", sondern Deutsche Kurrentschrift.)
                  Da Sütterlin eine "Untergruppe" der Kurrentschrift ist, isses eigentlich wurscht :-) ;
                  aber Recht haste...

                  Kommentar

                  • Peter Schmidtke
                    Erfahrener Benutzer
                    • 11.09.2007
                    • 105

                    #10
                    Vielen Dank auch allen anderen, die mir geholfen haben!

                    VG Peter

                    Kommentar

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