Heirat in Lübeck

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  • Johwil
    Erfahrener Benutzer
    • 25.03.2017
    • 177

    [gelöst] Heirat in Lübeck

    Quelle bzw. Art des Textes: Trauung
    Jahr, aus dem der Text stammt: 1881
    Ort und Gegend der Text-Herkunft: Lübeck ?
    Namen um die es sich handeln sollte: Peter Boysen Adolph Hansen


    Ich lese:
    1881 Nr.27 am Sonntag Quasimodos d: 24. April
    sind nun der G _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _
    Peter Boysen Adolph Hansen
    und Anna Elise Maria Johanna Leutz
    die Trauung ist am Freitag d: 6. Mai
    von dem _ _ _ _ Pastor Lütge vollzogen.

    Ich bitte um Korrektur und Ergänzung.

    Herzlichen Dank
    Johwil
    Angehängte Dateien
  • Xtine
    Administrator

    • 16.07.2006
    • 30158

    #2
    Hallo,

    Ich lese:
    1881 Nr.27 am Sonntag Quasimodos d: 24. April
    sind vor der Gemeinde proclamiert Schumacher
    Peter Boysen Adolph Hansen
    und Anna Elise Maria Johanna Lentz
    die Trauung ist am Freitag d: 6. Mai
    von dem Herrn Pastor Lütge vollzogen.
    Viele Grüße .................................. .
    Christine

    .. .............
    Wer sich das Alte noch einmal vor Augen führt, um das Neue zu erkennen, der kann anderen ein Lehrer sein.
    (Konfuzius)

    Kommentar

    • Ulpius
      Erfahrener Benutzer
      • 03.04.2019
      • 942

      #3
      Xtines Lesung teile ich fast


      Ich lese:
      1881 Nr.27 am Sonntag Quasimodos d: 24. April
      sind vor der Gemeinde proclamirt d(er) Schuhmacher
      Peter Boysen Adolph Hansen
      und Anna Elise Maria Johanna Lentz
      die Trauung ist am Freitag d: 6. Mai
      von dem Herrn Pastor Lütge vollzogen.


      Ein Problem habe ich mit Boysen und Hansen, denn das Binnen-"s" sieht auf diesen Seiten an allen anderen Stellen anders aus. Hier wurde eher Peter Boyhen Adolph Hanhen geschrieben. Ich nehme an, Johwil hat diese Namen gesetzt, weil er sie kennt. (Oder hier ist eine Art verwendet, die ich nicht kenne - auch möglich, ich lerne gerne.)


      Nachtrag: Ich vergaß: "proclamirt" hat kein e
      Ich komme nur an das eingestellte Material, also wohl nicht volle Auflösung, aber auch wenn ich dieses mir stärker kontrastiert anschaue, stehen in dem Namen nach meiner Ansicht keine "s".
      Und schließlich: Der Eintrag wird rechts unten abgeschlossen mit
      vidi Lütge (vidi = ich habe gesehen, also Kontrolle des offensichtlich von jemand anderem Geschriebenen durch Pastor Lütge selbst)
      Zuletzt geändert von Ulpius; 10.03.2020, 13:25. Grund: Nachtrag

      Kommentar

      • Karla Hari
        Erfahrener Benutzer
        • 19.11.2014
        • 5898

        #4
        hola,


        du hast schon gesehen, dass die Namen in lat. Schrift geschrieben sind.
        Und in lat. Schrift sieht ein h nunmal wie ein h aus und kann nicht mit dem Pastoren s verwechselt werden.
        Deshalb kommt das deutsche h hier überhauptnicht in Frage.
        Lebe lang und in Frieden
        KarlaHari

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        • Ulpius
          Erfahrener Benutzer
          • 03.04.2019
          • 942

          #5
          Danke Karla Hari
          das stimmt, tatsächlich ist h deswegen sogar komplett auszuschließen. Aber Elisa, eine Zeile tiefer, wird mit regulärem lateinischen Binnen-s geschrieben, das sich auch sonst überall in den Namen findet.
          Kann es sein, dass dieses Zeichen das "ss" anzeigt? Also Boys-sen und Hans-sen, vulgo Boyßen und Hanßen?

          Kommentar

          • Karla Hari
            Erfahrener Benutzer
            • 19.11.2014
            • 5898

            #6
            ne, es ist nur ein langes s, ich nehme an, die Aussprache ist anders. Ich kenne die Regeln nicht.
            Aber das wurde hier irgendwo schon öfter ausführlich behandelt. Suche mal nach Pastoren-s oder so ähnlich. Müsste sich finden lassen.
            Lebe lang und in Frieden
            KarlaHari

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            • Xtine
              Administrator

              • 16.07.2006
              • 30158

              #7
              Hallo,


              das h hat der Schreiber, in den lateinischen Teilen, immer als h wie wir es jetzt kennen geschrieben.

              Wenn man mal schaut, sind die langen s immer nach Konsonanten, nach Vokalen kommt das lateinische (heutige) s.
              Viele Grüße .................................. .
              Christine

              .. .............
              Wer sich das Alte noch einmal vor Augen führt, um das Neue zu erkennen, der kann anderen ein Lehrer sein.
              (Konfuzius)

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              • Johwil
                Erfahrener Benutzer
                • 25.03.2017
                • 177

                #8
                Hallo zusammen,
                herzlichen Dank für eure Hilfe!
                Im Nachhinein sieht es plötzlich eindeutig aus.
                Schöne Grüße
                Johwil

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                • Ulpius
                  Erfahrener Benutzer
                  • 03.04.2019
                  • 942

                  #9
                  Dass es kein h sein kann, darauf hat Karla Hari schon gestupst.
                  Ihr könnt vielleicht weitere Seiten als diese hier anschauen oder kennt einfach entsprechende. Ich sehe nur dieses Blatt und nur an diesen beiden Stellen den in Frage stehenden Buchstaben. Auch wenn ich "st" als gebundene Folge ausscheide (Auguste, Morgenstern, Christian), finde ich das übliche "s" nach Vokalen (Louise Elisabeth, Elise, Mebius, Jasper, Käselau) wie nach Konsonanten (Lenders, Puls). Dass das Y bei uns und in diesem Falle eigentlich zu den Vokalen zu rechnen ist, will ich nicht setzen, weil nicht jeder Schreiber phonetische Regeln nach Wissenschaftsstandard verinnerlicht hat, sondern stickum von fünf Vokalen ausgehen kann.


                  Den Hinweis von Karla Hari auf das Pastoren-S finde ich spannend, auf genealogy.net habe ich gefunden, dass damit das in der lateinischen Schreibschrift nicht vorhandene ß dargestellt werden soll, wie ich vermutete - allerdings müsste dafür nach unserem ominösen "deutschen" h noch ein s folgen, also "hs" für "ß". - Fragt sich also, ob das hier einfach vergessen wurde (aber zweimal!) oder ob das in diesem Buch (oder in der Gegend) immer so gehandhabt wird.
                  Langes s - das weiß ich nicht. Muss ich 'mal drüber nachdenken, wo mir so etwas begegnet sein kann - außer damit ist die Doppelung gemeint.
                  Danke jedenfalls für die Hinweise.

                  Kommentar

                  • Karla Hari
                    Erfahrener Benutzer
                    • 19.11.2014
                    • 5898

                    #10
                    es ist eben nicht hs, sondern langes s gefolgt von kurzem s für ß
                    und kurzes s gefolgt von langem s für ss
                    Ich habe die langen s schon sooo oft gesehen, dass ich da nicht mehr nachdenken muss. Oft nur als Strich, statt geschwungen. Man muss "nur" erkennen, ob es sich um lat. Buchstaben handelt, oder um deutsche.
                    Lebe lang und in Frieden
                    KarlaHari

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                    • Ulpius
                      Erfahrener Benutzer
                      • 03.04.2019
                      • 942

                      #11
                      JETZT hab' ich kapiert. Da war ich falsch abgebogen und hatte dass "lang" auf die Sprachdauer bezogen, so wie im Westfälischen ein lang gesprochenes o durch ein folgendes e signalisiert werden kann (Soest). Daher meine Schwierigkeit. Dass sich das ganz einfach auf das Binnen-S der Kurrent bezieht, das schließlich regelmäßig hochgezogen ist, daran habe ich in diesem Moment nicht gedacht - sorry.

                      Aber ehrlich gesagt ändert das nichts an der Sache (s, ss oder ß), ich passe hier einfach, weil ich diesen Usus nicht kenne.
                      (Und wie der Schreiber hier in der Kurrent "sein" langes s ausführt, das ist jedem einzelnen Eintrag in der zweiten Zeile zu entnehmen: "sind vor ..." - sieht anders aus, als "unser Buchstabe". Womit ich nicht sagen will, dass da deswegen keine Beziehung bestehen kann.)
                      Nochmal Danke Karla Hari.
                      Zuletzt geändert von Ulpius; 10.03.2020, 16:32. Grund: Letzte Zeile sollte mit dazu.

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                      • Xtine
                        Administrator

                        • 16.07.2006
                        • 30158

                        #12
                        Hallo Ulpius,


                        Du mußt hier aufpassen und unterscheiden!
                        Die Namen (und auch Datumsangaben) in diesen Einträgen sind zur Hervorhebung in lateinischen Buchstaben (so wie wir sie auch heute meist noch benutzen) geschrieben, der Rest ist Kurrent (oder eine Abwandlung davon).
                        Daher sieht das s unterschiedlich aus!
                        Viele Grüße .................................. .
                        Christine

                        .. .............
                        Wer sich das Alte noch einmal vor Augen führt, um das Neue zu erkennen, der kann anderen ein Lehrer sein.
                        (Konfuzius)

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                        • Scherfer
                          Moderator

                          • 25.02.2016
                          • 2746

                          #13
                          Hallo Johwil,

                          Peter Boysen Adolph Hansen wurde übrigens am 5. Oktober 1850 in Emmelsbüll in Schleswig geboren. (Quelle: Lübecker Bürgerannahmebuch 1881, auch auf Ancestry)
                          Geburt seiner Ehefrau: 12. September 1859 in Lübeck.

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                          • Johwil
                            Erfahrener Benutzer
                            • 25.03.2017
                            • 177

                            #14
                            Hallo Scherfer,
                            soweit bekannt.
                            Danke.
                            Johwil

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                            • Ulpius
                              Erfahrener Benutzer
                              • 03.04.2019
                              • 942

                              #15
                              Nur kleiner Nachtrag, falls es interessiert:
                              Auf Xtines, auf der Verteilerseite zu findenden Seite "Linktipps - Deutsche Schriften lesen", hat diese das nützliche Link zu einem PDF gelegt

                              "Das scharfe s - Schreibweisen des "s" (http://www.genealogienetz.de/vereine...scharfen_s.pdf)

                              Dort ist die amtliche Regelung für das Pastoren-s fixiert. Hätte ich 'mal früher drauf kommen sollen

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