Lesehilfe für Brief von der Front

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  • Pathos
    Neuer Benutzer
    • 04.01.2020
    • 3

    [gelöst] Lesehilfe für Brief von der Front

    Quelle bzw. Art des Textes: Brief
    Jahr, aus dem der Text stammt: Unklar - (1. oder 2. Weltkrieg?)
    Ort und Gegend der Text-Herkunft: Geschrieben vermutlich in Russland
    Namen um die es sich handeln sollte: Minna, Minni, Mama?


    Hallo,

    ich habe vor Kurzem einen Brief in den Unterlagen meiner (verstorbenen) Oma gefunden. Ich versuche ihn aktuell zu übersetzen. Um ihn jedoch besser einordnen zu können, brauche ich Hilfe beim ersten Satz des Briefes.

    Als Kontext: Der Verfasser des Briefes schreibt aus Russland, wo er sich nun seit einem Jahr aufhält und auf die Heimreise wartet.
    Mein Ururgroßvater Willy (geb 1889) war verheiratet mit Minna (1886). Aktuell vermute ich, dass Willy eventuell an Minna geschrieben hat.

    Mein Übersetzungsversuch:

    Im Osten d.
    ... Ruße

    An meine süße liebe Minna (oder Minni)
    und h.....l


    Nun würde Minna zwar für mich passen, allerdings könnte es auch "Mama" heißen. Wobei ich die Art, wie hier dann die Mutter angesprochen wird, merkwürdig finden würde.

    Falls mir hier jemand helfen kann, wäre ich sehr dankbar.

    Da etwas mehr Text vermutlich helfen kann die Schreibgewohnheiten der Person zu verstehen, habe ich die ganze erste Seite des Briefes angehangen.
    Falls jemand den Rest ebenfalls übersetzen möchte, würde ich mich natürlich auch freuen. Hier mein Übersetzungsversuch für den Rest des Textes (wobei mir dann doch noch einige Wörter fehlen):

    Hast du meinen Brief schon bekommen ich habe ihn nach Peenemünde geschickt, wo bist du eigentlich in Pnm[Peenemünde] oder in Kolberg? Minna(?)
    wir liegen hier immerzu im ...
    Feuer(?) glaube mir es ist nicht leicht da
    ... ... Brief zu schreiben und
    .....
    jetzt in Peenemünde sein bei dir zu Hause
    aber glaube mir meine süße Minni der
    liebe Gott läßt mich nicht untergehen vielleicht habe ich doch noch Glück und ... mit einem Mal ... dir ... gute Mama dann will ich weiter nichts als immer bei euch bleiben.
    Der Ruße greift bei uns immerzu an bis
    jetzt halten wir uns ja noch ich habe ja immer noch Glück gehabt ...
    ... ... schon wieder im


    Vielen Dank!
    Angehängte Dateien
  • Tinkerbell
    Erfahrener Benutzer
    • 15.01.2013
    • 10784

    #2
    Hallo.
    Bitte halt die Zeilenumbrüche ein. Das ist für uns sehr wichtig.

    An meine süße liebe Minna (oder Minni)
    und h.....l

    Da würde ich Hannel lesen?

    Meine Lesung:

    Hast du meinen Brief schon bekommen ich
    habe ihn nach Peenemünde geschickt, wo bist du
    eigentlich in Pee[Peenemünde] oder in Kolberg? ... ?
    wir liegen hier immerzu im schweren
    Feuer glaube mir es ist nicht leicht da
    bei ein Brief zu schreiben und seine Ge-
    danken sammeln ach wie schön ko(ö)nnte ich
    jetzt in Peenemünde sein bei dir zu Hause
    aber glaube mir meine süße ... ? der
    liebe Gott läßt mich nicht untergehen vielleicht
    habe ich doch noch Glück und stehe mit einem
    Mal vor dir meine gute ... ? dann will
    ich weiter nichts als immer bei euch bleiben.
    Der Ruße greift bei uns immerzu an bis
    jetzt halten wir uns ja noch
    ich habe ja immer noch Glück gehabt ... ?
    viele Kameraden sind schon wieder im

    Leider nicht alles.

    Liebe Grüße
    Marina
    Zuletzt geändert von Tinkerbell; 04.01.2020, 18:11.

    Kommentar

    • Astrodoc
      Erfahrener Benutzer
      • 19.09.2010
      • 9357

      #3
      Hallo!

      Ich versuche mal zu ergänzen::

      Im Osten d. ?
      Nariche(?) Ruße

      An meine süße liebe Mama
      und Hamml/Hannel


      Hast du meinen Brief schon bekommen ich
      habe ihn nach Peenemünde geschickt, wo bist du
      eigentlich in Pee[nemünde] oder in Kolberg? Mama
      wir liegen hier immerzu im schweren
      Feuer glaube mir es ist nicht leicht da
      bei ein Brief zu schreiben und seine Ge
      danken sammeln ach wie schön konnte ich
      jetzt in Peenemünde sein bei dir zu Hause
      aber glaube mir meine süße Mama der
      liebe Gott läßt mich nicht untergehen verleicht
      habe ich doch noch Glück und stehe mit einem
      Mal vor dir meine gute Mama dann will
      ich weiter nichts als immer bei euch bleiben.
      Der Ruße greift bei uns immerzu an bis
      jetzt halten wir uns ja noch ich habe
      ja immer noch Glück gehabt sonst
      viele Kameraden sind schon wieder im


      Schöne Grüße!
      Astrodoc
      --------------------------------
      Ergänzungen und Korrekturen mache ich gern. Aber Fleißarbeit erledige ich nicht mehr. Ihr müsst also etwas vorlegen!

      Kommentar

      • sonki
        Erfahrener Benutzer
        • 10.05.2018
        • 5521

        #4
        Der Ort müsste könnte Staraja Russa sein.
        ¯\_(ツ)_/¯

        Kommentar

        • Astrodoc
          Erfahrener Benutzer
          • 19.09.2010
          • 9357

          #5
          Zitat von sonki Beitrag anzeigen
          Der Ort müsste könnte Staraja Russa sein.
          https://de.wikipedia.org/wiki/Staraja_Russa

          Ja, das steht da auch Staraja Rußa

          Damit wäre dann auch das Datum des Briefes eingegrenzt auf eine Zeit vor dem 1.3.1944 ...
          Schöne Grüße!
          Astrodoc
          --------------------------------
          Ergänzungen und Korrekturen mache ich gern. Aber Fleißarbeit erledige ich nicht mehr. Ihr müsst also etwas vorlegen!

          Kommentar

          • Pathos
            Neuer Benutzer
            • 04.01.2020
            • 3

            #6
            Vielen Dank!

            Dann vermute ich, dass es sich um einen Brief von meinem Uropa handelt. Bei dem weiß ich, dass er im 2. Weltkrieg verwundet wurde (aber letztlich nach Hause gekommen ist - auch wenn er nicht mehr lange gelebt hat).

            Dass der Brief an "Mama" geht verwundert mich dennoch. Die letzte Seite endet mit "euer Papa" und dann geht's nochmal weiter mit "Liebling...". Aber eventuell hat er auch seine Frau mit Mama angesprochen, was ja durchaus vorkommt, wenn Kinder im Haus sind.
            Hannel könnte dann auch passen, da meine Oma (also seine Tochter, bei der ich den Brief gefunden habe) Hannelore hieß.

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