Quelle bzw. Art des Textes: Gefundener Brief
Jahr, aus dem der Text stammt: 1918
Ort und Gegend der Text-Herkunft: Breslau
Namen um die es sich handeln sollte: Nepper
Jahr, aus dem der Text stammt: 1918
Ort und Gegend der Text-Herkunft: Breslau
Namen um die es sich handeln sollte: Nepper
Hallo in die Runde,
ich brauche Hilfe beim Lesen des beiliegenden Briefes. Vieles habe ich entziffern können, trotzdem gibt es einige Stellen, die ich im Brief grün markiert habe, die ich nicht lesen kann.
Hier mein Versuch:
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Lieber Tin!
Aus beifolgender Brief-Abschrift, die ich gelegentlich zurück erbitte, weißt Du zu ersehen, dass aus dem Geschäft mit Neppner beider nichts werden kann. Du wirst Dich erinnern können, dass ich Dir gleich sagte, das Geschäft ist bestimmt zu machen, wenn es nicht einen Haken eben hat.
Hier gebe es aber gar viele Haken.
Erstens hatte sich Neppner als angeblicher Holzkäufer verpflichtet, außer dem Kaufpreise des Waldes noch M. 150.000 dazu zu züngen. Diese Verpflichtung sollte nun der Vertrag -Abnehmer mit übernehmen. Das wäre wohl möglich gewesen, wenn der Gutskäufer etwas besessen hätte, das war aber auch nicht der Fall, denn der Käufer der Güter im Werte von 1 Million Mark kauft dasselbe nur in Erwartung der dermisdin zu schließenden ..... zurück.
Haken Nr. 2 – Der Käufer konnte nicht einmal
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die Kaufkosten aufbringen, sondern wollte aber Alles aus dem Holzverbrauch tilgen und bot somit den Wald-Abnehmern nicht die geringste Sühnheit, ergehe ein Gegenteil durch die Forderung von .... Überlassung von M. 150.000 über den Kaufpreis des Holzes hinaus, das größte … , also Haken Nr. 3
Die im Josephus 2 von Neppner angegebraun 128 Morgen. Unter waren nicht 120-130 jähriger Bestand vielmehr waren etwas nur 30 Morgen so alt, der Rest bestand aus jüngerem Bestand, Gruben u. Ärngen Holz.
Aus diesem Grunde hatten meine Bekannten keine Meinung ... das Geschäft, sondern wiesen mich erst an andere ….
Haken 4. Schließlich hat es sich bei den weiteren Verhandlungen herausgestellt, dass er Gutskäufer von seinem Verkäufer arg hinterzogen worden ist. Der ganze Besen-Lager ist kostenfrei auf Grund alter Verträge, die früher einmal abverkaufte Ziegelei zu überlassen, wodurch die vorhandenen Wiesen allmälig vermäht werden.
Das Basalt-Lager das in 100 Morgen noch vorhanden sein sollte und das infolge allmäliger Erschöpfung des gegenwärtig zum Basalt -Steinbruch gehörigen Gebäudes diesen in einigen Jahren bestimmt gebraucht wurde und einen nahezu ... Preis
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bringen ... , ist voraussichtlich gar nicht vorhanden, weil mehr können möglicherweise noch einige Morgen vorhanden sein keinesfalls aber eine Fläche von 100 Morgen. Dafür hatte der Käufer aber die angesehene Verpflichtung übernommen, der Steingrube das Basalt-Steinwerk auf seine Felder abnehmen zu müssen, gleich weil wohin das Steinwerk das Geröll abstießt. Er besitzt also unter Umständen die .. lichkeit, es dem Besitzer des Gutes alle Felder mit Steinschotter überschüttet werden, wenn sich das Basalt-Lager auf dem das Steinbruch steht, abverkauften Teile der Güter als so richtig ... sollte!!
Zum Schluss wäre noch zu erwähnen, dass die .... Gläubiger gegen das Abschlagen der Holzes …zung erheben und … -Reich- Verband sogar auch das Recht hat, dem Holzabschlag von den Fluss-Ufern zu widersprechen!!!
Willst Du noch mehr haben?? Jedenfalls war es für mich sehr interessant in dieser Wirrnisse aus Geschäft näher einzudringen, umso mehr als der Gutskäufer der Sohn jenes Herrn Wedow war, der mein alterliges Gut Neuhof Kreis Kosren einige Jahre als Königliche Domäne bewirtschaftet hat und den ich somit gut kannte. Ich habe durch diese Verhandlungen die …länder mit un ... Zeit Geschäft haben, wirst merkwürdige Ver-
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hältnisse kennen gelernt.
Weder sein hat das Millionen-Gut für seinen Sohn eben nur gekauft, weil ihm Herr Neppen, der ….. für sehr vermögend gehalten hat, gleich 500.000 Mk. auf den Tisch legen wollte!!
Wann man auf solche phantastereien Geschäfte abschließe, so kann man sich zu vorstellen, was dabei herauskommt.
Das tollste an der Neppner’schen Sache ist aber, dass er mir eine Vertrags-Abschrift unterzeichnet: Nepper als „Käufer”, Wedow als „Verkäufer”, einsandte, während auf dem Original die Wedow’sche Unterschrift fehlt, worin dieser wenigstens fest bezahlt.
Die ganze Aufwehung ist also so …, dass er mir tatsächlich jetzt leid tut durch aus einem .... ….. ….. Gelegenheit getuscht zu haben.
Wie geht es Euch? Habt noch schönen Dank für die freundlichen Ansprachen gelegentlich der Hirschjäger. Hast Du lieber Tin ungewissen zufällig einen Hirsch wieder zu Gesicht bekommen? Die Erinnerung an den letzten Jagdtag wird nun unvergesslich bleiben. Es war nur zu schade, dass wir den Hirsch nicht erlegt haben.
Bei mir sieht es gesundheitlich nicht gut aus. Bis auf mich ist alles krank und liegt .. zu Bett. Ihr fahrt doch .... in diesen Tagen zu... nach Kostritz?
Grüßt von mir. Ich habe schließlich viel zu tun, bin aber mit dem Erfolge … sehr zufrieden.
Viele herzliche Grüße von uns allen
Eurer treuer Onkel Paul
Herzlichen Dank und schöne Pfingsten
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