Vermerk auf Grundbuchblatt

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  • Raschdorf
    Erfahrener Benutzer
    • 25.03.2012
    • 573

    [gelöst] Vermerk auf Grundbuchblatt

    Quelle bzw. Art des Textes: Grundbuchblatt
    Jahr, aus dem der Text stammt: 1816
    Ort und Gegend der Text-Herkunft: Heinersdorf, Kreis Neisse
    Namen um die es sich handeln sollte:


    Guten Tag,
    auf der Titelseite eines alten Grundbuchblattes fand ich einen Hinweis, den ich nicht richtig deuten kann.

    Ich lese:
    Vide den alt: Heft v II. Fol:

    Vide heißt siehe
    II. Fol: könnte II. Foliant, also 2. Band heißen

    Wer kann mir helfen?
    Frdl. Grüße
    Jo
    Angehängte Dateien
    Zuletzt geändert von Raschdorf; 24.08.2018, 15:52.
  • henrywilh
    Erfahrener Benutzer
    • 13.04.2009
    • 11862

    #2
    Ich kann nur sagen, dass "Fol." die Abkürzung von "folia" ist, und das ist die "Seite", nicht der Band.
    Band wird mit "Vol." (Volume) bzw. früher mit "Tom." (Tomus) bezeichnet.
    Schöne Grüße
    hnrywilhelm

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    • GiselaR
      Erfahrener Benutzer
      • 13.09.2006
      • 2251

      #3
      ich meine, es ist folium - Blatt. Folia ware z.B. der Plual davon. Aber da das Wort eh abgekürzt ist, gehe ich vom Singular aus.
      Grüße
      Gisela


      PS dann könnte es sich um einen Verweis auf einen Voreintrag (oder späteren Eintrag) handeln, der in irgendeiner Quelle (das habe ich noch nicht auflösen können) auf der Rückseite von Blatt II (2) zu finden ist.
      Das v könnte für verso stehen = rückseitig (Vorderseite wäre recto). Die Zeitenzählung bei Folio-Nummerierung geht tatsächlich üblicher weise mit dem Zusatz r oder v.
      Zuletzt geändert von GiselaR; 24.08.2018, 20:32. Grund: Zusatzinfo
      Grüße Gisela

      Kommentar

      • GiselaR
        Erfahrener Benutzer
        • 13.09.2006
        • 2251

        #4
        Ach ja, ist der Vermerk zufällig mit Buntstift geschrieben?
        Grüße Gisela

        Kommentar

        • henrywilh
          Erfahrener Benutzer
          • 13.04.2009
          • 11862

          #5
          Zitat von GiselaR Beitrag anzeigen
          ich meine, es ist folium - Blatt. Folia ware z.B. der Plual davon.
          Das ist natürlich richtig, ich habe den Singular mit dem Plural verwechselt.
          Davon abgesehen ist "Seite" dasselbe wie "Blatt".

          Steht auch so bei Wikipedia:
          Der Ablativ folio (»auf Blatt«), abgekürzt f. oder fol., ist daher in allen Wissenschaften, die sich mit alten Texten beschäftigen, noch heute üblich anstelle einer Seitenangabe: f. 26r (sprich: folio 26 recto) bedeutet »auf der Vorderseite von Blatt 26«, f. 26v (folio 26 verso) bedeutet »auf der Rückseite von Blatt 26«.

          Insoweit ist Giselas Hinweis auf die Bedeutung von "v" ganz sicher richtig.
          Schöne Grüße
          hnrywilhelm

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          • zeilenweise
            Erfahrener Benutzer
            • 10.07.2018
            • 322

            #6
            Zitat von henrywilh Beitrag anzeigen
            Davon abgesehen ist "Seite" dasselbe wie "Blatt".
            Das stimmt so nicht. Blatt ist ein Blatt Papier, und das hat immer zwei Seiten. Da häufig nur die Vorderseite durchnummeriert war, verwendete man die bereits genannten Abkürzungen r und v. Aber sie sollten dann auch so aussehen, wie du es aus Wikipedia zitierst:


            Zitat von henrywilh Beitrag anzeigen
            f. 26r oder f. 26v
            Die Reihenfolge der Zeichen ist im abgebildeten Dokument anders, und Fol., groß geschrieben und mit drei Buchstaben abgekürzt, kann durchaus Foliant heißen. Auch die römische Ziffer verweist eher auf eine Band- als eine Seitenzahl.

            Um den Hinweis allerdings wirklich zu entschlüssen, müsste man die Systematik der Grundbücher in diesem Ort kennen. Kataster wurden immer mal wieder neu erstellt und umfassten auch häufig mehrere Bände. Wenn man sie durchblättert, bekommt man ein Gespür für den Sinn solcher Anmerkungen, ein Einzelbeispiel hilft nicht viel.
            Zuletzt geändert von zeilenweise; 25.08.2018, 01:47.
            Gruß, zeilenweise

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            • GiselaR
              Erfahrener Benutzer
              • 13.09.2006
              • 2251

              #7
              Hallo Seitenweise,


              Ja, das ging mir auch alles durch den Kopf, ich konnte mich aber nicht für eine klare Formulierung entscheiden. Besonders hat mich die v/r Kennzeichnung vor dem Rest gestört, denn aus den Archiven kenne ich es, wie du es beschrieben hast.
              Deshalb der Konjunktiv in meinem Beitrag. Ich glaube daneben dennoch weiter an einen Verweis.
              Grüße
              Gisela
              Grüße Gisela

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              • Raschdorf
                Erfahrener Benutzer
                • 25.03.2012
                • 573

                #8
                Guten Morgen,
                ein Danke zwischendurch!

                Ich kam auf II. Foliant, weil sich dieses Grundbuchblatt in Band II des betreffenden Grundbuches befindet.
                Soweit ich erkennen kann, ist der Vermerk nicht mit Buntstift geschrieben.

                Habe ich "den alt:" richtig gelesen, und was kann das bedeuten?

                Frdl. Grüße
                Jo

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                • Jürgen Wermich
                  Erfahrener Benutzer
                  • 05.09.2014
                  • 5692

                  #9
                  Zitat von Raschdorf Beitrag anzeigen
                  Habe ich "den alt:" richtig gelesen, und was kann das bedeuten?
                  Ich lese nichts anderes.

                  Während ich Heft heute nur als sächlich kenne, war früher auch die männliche Form gebräuchlich.
                  Wegen der Großschreibung von Fol., der römischen II (eine 11 ist es wohl eher nicht), der Voranstellung von v. habe ich spontan interpretiert

                  siehe das alte (den alten) Heft vom 2. Folianten

                  Aber worauf zeilenweise (nicht: Seitenweise!) schon richtig hinwies:
                  Jeder Grundbuchler kocht sein eigenes Süppchen ...

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                  • Raschdorf
                    Erfahrener Benutzer
                    • 25.03.2012
                    • 573

                    #10
                    Hallo,

                    die Lösung von Jürgen Wermich überzeugt mich. "Den alten Heft" klingt ungewöhnlich, irgendwie österreichisch, aber nicht unmöglich.

                    Ich danke allen für die Mühe!

                    Jo

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