Ein Vorname 1561

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  • SteffenHaeuser
    Erfahrener Benutzer
    • 06.02.2015
    • 942

    [gelöst] Ein Vorname 1561

    Quelle bzw. Art des Textes: Hochzeitsmatrikel
    Jahr, aus dem der Text stammt: 1561
    Ort und Gegend der Text-Herkunft: St. Joachimsthal
    Namen um die es sich handeln sollte: Mulsdorf


    Liebe Mitforscherinnen und Mitforscher,

    beim "Browsen" durch ein altes Joachimsthaler Kirchenbuch habe ich diesen Eintrag (linke Seite, ganz unten)



    entdeckt. "Mulsdorf", das klingt sehr wie ein Name, der immer mal wieder auftauchte, aber immer nur in Form von zwei Personen: Joachim/Jochim Mulsdorf/Mollsdörfer/Mollsdörffel und seiner Tochter Catharina (im hier vorliegenden Fall dann aber nicht die Tochter, sondern die Ehefrau gleichen Namens - die bisher nicht bekannt war).

    Nun frage ich mich beim Lesen allerdings - steht da wirklich "Jochim/Joachim" oder nicht eher "Johann"? Sprich habe ich wirklich ein lang gesuchtes Hochzeitsmatrikel gefunden, oder war nur der Wunsch der Vater des Gedanken?

    Den Rest kann ich lesen, es geht mir nur um den Vornamen des Bräutigams!

    Danke im Voraus.

    Mit freundlichen Grüßen,
    Steffen Häuser
  • Jürgen Wermich
    Erfahrener Benutzer
    • 05.09.2014
    • 5692

    #2
    Jocham.
    Die Johanns laufen wohl unter Hanß.
    Es gibt immer wieder den Namen Jocham, aber auch Joachim, ganz selten Johannes (z. B. Bild 208).
    Zuletzt geändert von Jürgen Wermich; 26.11.2016, 00:33.

    Kommentar

    • SteffenHaeuser
      Erfahrener Benutzer
      • 06.02.2015
      • 942

      #3
      Interessant. Ich habe das immer als "Joachim" aufgeschrieben, da ich mir der Existenz des Vornamens Jocham nicht bewusst war ;-)

      Wie würdest Du das lesen, nun nach Deiner Erklärung sieht es mir auch eher nach "Jocham" aus:



      Das ist das Matrikel von dem die ganze "Mollsdörffer"-Sache kommt. Ich hab das immer als "Joachim" gelesen. Linke Seite, drittes Matrikel von unten, die Hochzeit des Hans Knapp aus Seiffen und Catharina, nachgelassene Tochter des Joch*m Mollsdörffer.

      Vielen Dank schonmal!

      Gruß,
      Steffen

      Kommentar

      • Jürgen Wermich
        Erfahrener Benutzer
        • 05.09.2014
        • 5692

        #4
        Catharine Eine Nachgelasene Tochter Jochum Mollsdörffers seligen Außn JochimsTaal.

        Jochum steht zwar hier im Genitiv, bei den Paten taucht allerdings ein Jochum Stumpff auch im Nominativ auf;
        Jochum ist also nicht etwa eine ungewohnte Deklinationsform.

        Ich habe noch einmal verglichen: In der ursprünglichen Frage steht wirklich Jocham, nicht Jochum.

        Ich weiß nicht, ob Jocham wirklich eine andere Bedeutung hat als Joachim,
        ich kann nur lesen, was dort deutlich lesbar steht.
        Zuletzt geändert von Jürgen Wermich; 26.11.2016, 01:07.

        Kommentar

        • SteffenHaeuser
          Erfahrener Benutzer
          • 06.02.2015
          • 942

          #5
          Hallo!

          Hmmmja, das ist die Frage... Wobei ich denke, anhand der Tatsache, dass es im ganzen Kirchenbuch keine anderen Mollsdörffel's gibt, und es definitiv nicht Johann heißt, ist es ziemlich wahrscheinlich, dass es die selbe Person war. Hmmm, die Datumsangabe ganz unten, mit der hab ich noch etwas Probleme, kannst Du das lesen?

          Danke.

          Gruß,
          Steffen

          Kommentar

          • Jürgen Wermich
            Erfahrener Benutzer
            • 05.09.2014
            • 5692

            #6
            Copulati D(o)m(ini)ca 2 Adventus a prandio per Salaterum.
            Getraut 2. Advent nachmittags (?) durch (wohl der Pfarrer) Salater (?).

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            • Verano
              Erfahrener Benutzer
              • 22.06.2016
              • 7831

              #7
              Guten Morgen

              Johannes ist die griech. lat. Form des hebr. Jochanan.
              Jocham eine Verschleifung?

              Vielleicht gibt es in der Namensforschung mehr Aufklärung.
              Viele Grüße August

              Die Vergangenheit ist ein fremdes Land, dort gelten andere Regeln.

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              • rigrü
                Erfahrener Benutzer
                • 02.01.2010
                • 2594

                #8
                Zitat von Jürgen Wermich Beitrag anzeigen
                Jochum steht zwar hier im Genitiv
                Ich denke, hier steht der Vorname (wie bei einigen Einträgen auch) gerade nicht im Genitiv. Hier taucht der Name auch auf: https://books.google.de/books?id=Qx9...hum%22&f=false
                rigrü

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                • Jürgen Wermich
                  Erfahrener Benutzer
                  • 05.09.2014
                  • 5692

                  #9
                  Zitat von rigrü Beitrag anzeigen
                  Ich denke, hier steht der Vorname (wie bei einigen Einträgen auch) gerade nicht im Genitiv.
                  Namen mit lateinischer Endung werden sichtbar flektiert, z. B. auf der Seite Blasii.

                  Nun wäre ja denkbar, dass Jochum ein Genitiv zu Jocham ist, von welcher Sprache auch immer inspiriert
                  (im Hebräischen ist der Genitiv übrigens gleichlautend mit dem Nominativ).

                  Mir ging es nur darum, zu Jochum einen Beleg aufzutun, der zweifelsfrei im Nominativ steht,
                  und den findet man unter den Paten, und er lautet ebenfalls Jochum.

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                  • rigrü
                    Erfahrener Benutzer
                    • 02.01.2010
                    • 2594

                    #10
                    Zitat von Jürgen Wermich Beitrag anzeigen
                    Namen mit lateinischer Endung werden sichtbar flektiert, z. B. auf der Seite Blasii.
                    Der Blasius ist aber eben auch in lateinischer Schrift geschrieben.
                    rigrü

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                    • Jürgen Wermich
                      Erfahrener Benutzer
                      • 05.09.2014
                      • 5692

                      #11
                      Zitat von rigrü Beitrag anzeigen
                      Der Blasius ist aber eben auch in lateinischer Schrift geschrieben.
                      Das hat niemand bestritten, ich verstehe aber nicht, was das mit dem Thema zu tun hat.

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                      • rigrü
                        Erfahrener Benutzer
                        • 02.01.2010
                        • 2594

                        #12
                        Wenn "Jochum" ein lateinischer Genitiv wäre, hätte man "Jochum" möglicherweise auch in lateinischer Schrift (wie bei Blasius) geschrieben. Es ist also nicht sehr wahrscheinlich, dass "Jochum" eine Genitivform ist. Das wollte ich nur festhalten, weil es gestern von dir als Fakt formuliert wurde ("Jochum steht zwar hier im Genitiv"). Dass es "Jochum" als (Nominativ-)Namensform gab, ist ja mittlerweile hinreichend belegt.
                        rigrü

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                        • Jürgen Wermich
                          Erfahrener Benutzer
                          • 05.09.2014
                          • 5692

                          #13
                          OK, verstanden.
                          Präzise hätte ich formulieren müssen: "Da hier vom Satzzusammenhang her Jochum eine Genitivform sein könnte ..."
                          Danke für die Erläuterung.

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