neun unklare Worte in einer Bewerbung 1663

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  • iehu
    Erfahrener Benutzer
    • 06.10.2009
    • 772

    [gelöst] neun unklare Worte in einer Bewerbung 1663

    Quelle bzw. Art des Textes: Brief (Bewerbung)
    Jahr, aus dem der Text stammt: 1663
    Ort und Gegend der Text-Herkunft: Württemberg

    Hallo Zusammen,

    ich benötige eure Hilfe bei einem Brief eines Vorfahren (Bewerbung um eine die Geistliche Verwaltung Calw). Ich habe den Brief auf zwei Bilddateien aufgeteilt und die nicht oder unsicher lesbare Stellen rot markiert und nummeriert.

    1. Teil: http://uwe-heizmann.de/bilder/extrakt1.jpg (479 kB)

    Dem Durchleuchtigsten Fürsten und Herrn,
    Herrn Eberhardo, Hertzogen zue Würt-
    temberg und Teckh, Graven zue
    Mömppelgardt, Herrn zue Haydenheimb
    ... [1] ...[2] Fürsten und Herrn

    2. Teil: http://uwe-heizmann.de/bilder/extrakt2.jpg (1,31 MB)

    Durchleuchtigster Fürst,
    gnädigster Herr,


    Euer Hochfürstlich Durchleucht angeborn Landkind

    bin ich, deroselben auch von selbsten gnädigst
    bekandt, welcher gestalten, mein in E[wigen] Gott
    ruhender lieber Vatter seelig disem Hochlöblichem
    Haus Württemberg getreue, guter Pflicht
    schuldige Dienst gelaistet, daß alles habe
    Eure Hochfürstliche Durchleucht ich, allß ein langwürig[licher] [3]
    Expectant, schon zum öfftern, mit umbständ
    vorgetragen, mit underthänigsten pitten, mich
    einest ... [4] zu erhören, und ein Dienstlein [5],
    wie gering es auch were, ... [4] anzuvertrauen,
    aber biß acto [6] keine würckhliche Satisfaction
    erhalten können.

    Wann ich dann in glaubwürdige Erfahrung gebracht
    daß mit der Gaistlichen Verwalttung Callw,
    Änderung vorgenommen werden solle,
    fahls nun deme also, so bitt ich abermahlen
    aller underthänigst, mich einest ... [4] zuer-
    hören, und solche Stell vor anderen wie ge-
    ring es auch sein mag, gnädigst anzuvertrauen,
    daß will mit Gottes Hilff, ich also getreue
    Verwaltter, daß Eure hochfürstliche Durchleuchth,
    die erweisende Gnad, in keiner ... [7] ge-
    reue [8]
    , sondern vihlmehr ... [4] anlaß ge
    winnen solle, mich ferner ... [4] pronouiren [9]
    zlaßen [= zu lassen],
    Eurer Hochfürstliche Durchleuchth
    undertgänigst, ge-
    treu gehorsamster,


    2 und 4 scheint dieselbe Abkürzung zu sein, ich vermute "gst" für geflissentlich.
    3, 5, 6, 8 und 9 bekomme ich einigermaßen von den Buchstaben hin, bin mir aber nicht sicher.
    Bei 6 kenne ich zudem die Bedeutung nicht ("bis dato" würde Sinn machen, aber "bis acto"?)
    Bei 9 finde ich keine passende Übersetzung.

    Es würde mich freuen, wenn ihr mir weiterhelfen könntet.

    Schönen Gruß

    Uwe
    Forschungsergebnisse und Hilfsmittel auf www.uwe-heizmann.de
    Quellen zur südwestdeutschen Militärgenealogie auf www.uwe-heizmann.de/militaer.html
    Quellen für die Biografien von Bergleuten in Baden-Württemberg auf www.uwe-heizmann.de/bergleute.html
  • gki
    Erfahrener Benutzer
    • 18.01.2012
    • 5084

    #2
    1: Meinem
    Gruß
    gki

    Kommentar

    • Jürgen Wermich
      Erfahrener Benutzer
      • 05.09.2014
      • 5692

      #3
      2) g(nedig)st(en)
      3) langwürig(er)
      4) g(nedig)st(lich)
      5) Dienstlein
      6) acto
      7) weeg (?) - Der Haken über dem Wort wäre dann falsch.
      8) gerewen (gereuen)
      9) promoviren

      Einige wenige Korrekturen:

      Hause Württemberg getreue, zwar Pflicht
      Expectant, schon zum öfftern, mit umbständ(en)
      vorgetragen, mit underthänigstem pitten, mich
      verwaltten, daß Eure hochfürstliche Durchleucht,
      winnen sollen, mich ferner gnediglichst promoviren
      underthänigst, ge-
      treu gehorsambster,
      Zuletzt geändert von Jürgen Wermich; 24.11.2016, 22:30.

      Kommentar

      • iehu
        Erfahrener Benutzer
        • 06.10.2009
        • 772

        #4
        Danke für eure schnelle Hilfe und speziell dir Jürgen für deine Korrekturen.
        Der "weeg" könnte passen: "in keinem Weeg gereuen" = auf keine Weise bereuen ... wenn jetzt niemanden mehr etwas anderes einfällt, wird es "weeg" sein.

        Schönen Gruß

        Uwe
        Forschungsergebnisse und Hilfsmittel auf www.uwe-heizmann.de
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        Kommentar

        • henrywilh
          Erfahrener Benutzer
          • 13.04.2009
          • 11862

          #5
          Zitat von iehu Beitrag anzeigen
          "in keinem Weeg gereuen" = auf keine Weise bereuen ... wenn jetzt niemanden mehr etwas anderes einfällt, wird es "weeg" sein.
          Das ist mit Sicherheit "weeg", und davor steht tatsächlich "keinem".
          Schöne Grüße
          hnrywilhelm

          Kommentar

          • Jürgen Wermich
            Erfahrener Benutzer
            • 05.09.2014
            • 5692

            #6
            Zitat von henrywilh Beitrag anzeigen
            Das ist mit Sicherheit "weeg", und davor steht tatsächlich "keinem".
            Keinem? - Abgesehen davon, dass es grammatisch richtig wäre, lese ich trotzdem keinen, oder sehe ich da etwas falsch?
            Ist aber auch nicht wirklich wichtig.

            (Ich habe halt Langeweile, wenn niemand was Neues einstellt. )
            Zuletzt geändert von Jürgen Wermich; 24.11.2016, 23:38.

            Kommentar

            • iehu
              Erfahrener Benutzer
              • 06.10.2009
              • 772

              #7
              Ich sehe, wir sind uns bei "Weeg" alle einig. Das Wort davor heißt, wenn man die m bzw. n an den Wortenden vergleicht, steht da "keinen" - was aber, wie Jürgen richtig festgestellt hat, nicht wirklich wichtig ist ... mit der Grammatik hatten es unsre Vorfahren nicht so.

              Nochmal allen herzlichen Dank!

              (@ Jürgen: wenn du Langeweile hast, kann ich dich beruhigen: ich bin z.Zt. noch eine größere Transkriptionen und denke, dass ich da auch nicht alles lesen kann und was Neues einstellen werde )
              Forschungsergebnisse und Hilfsmittel auf www.uwe-heizmann.de
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