[gelöst] Nachname oder Vorname?

[Ditthardt]

Quelle bzw. Art des Textes: Taufbuch
Jahr, aus dem der Text stammt: 1643
Ort und Gegend der Text-Herkunft: Nassau-Dillenburg
Namen um die es sich handeln sollte: Schelbe?

Hallo allerseits. Bei folgendem Eintrag bin ich mir nicht sicher, ob es sich bei dem zweiten Namen der Mutter um einen Vor- oder Nachnamen handelt. Kann mir jemand helfen? So würde ich den Eintrag lesen:

"Hans Bernhard Morgenthal von Kauffingen lumpensamler
an der papiermylen: und seine eheliche haußfraw Anna Schelbe?
under dem fürstenthumb Cassel: ein töchterlein Zur H. tauff gepracht
so getaufft und genent worden: Anna Catharina: GeVattern : Anna
Henrich Lichen selig gewesenen Bürgers in Herborn eheliche hinder
lassene widwe und Georg Seydel papiermeister in Hr. Corvini papier
mylen."

Ist das vielleicht ein Vornamenkürzel dass mir unbekannt ist?

[henrywilh]

Schelbe (lese ich auch) kann doch kein Vorname sein.

[malu]

Hallo,

vlt. doch:

http://www.vorname.com/name,Shelby.html

LG
Malu (auch ein Vorname )

[henrywilh]

Wenn mir jemand einen Beleg für den Vornamen "Schelbe" im 17. Jh. zeigt, glaub ich's.

[Anna Sara Weingart]

Hallo. Ich habe den Beleg als Familienname,
gleiche Gegend, gleiche Zeit: https://familysearch.org/ark:/61903/1:1:NG34-WZG
Gruss

[malu]

gleiche Gegend, gleiche Zeit: https://familysearch.org/ark:/61903/1:1:NG34-WZG

Hallo,
das Fstt. Kassel und Siegen sind nicht die gleiche Gegend.

Überdies: Warum sollte 1643 der Mädchenname der Kindsmutter ohne den Zusatz "eine geborene" angeführt sein?

LG
Malu

[Anna Sara Weingart]

Hallo Malu,
Siegen - Herborn/Dillenburg = ca. 30 km Luftlinie,
Also wenn das nicht die gleiche Gegend ist.

Warum sollte der Pfarrer "geborene" hinzufügen?
"eheliche Hausfrau" reicht doch, damit ist klar, dass sie eine geboren Schelbe sein müsste
Gruss

[Ditthardt]

Vielen Dank für eure Antworten! Ein Nachtrag zu den Rahmenbedingungen: Die Nachnamen der Frauen werden in den Herborner KB durchweg nicht genannt. Wo dies ausnahmsweise doch der Fall ist (vorwiegend bei sozial höher stehenden Familien) ist tatsächlich "eine geborene" oder das Suffix "-in" angehängt. Also dann eher Schelbin oder so etwas.
Aus diesem Grund habe ich mich gefragt, ob das nicht vielleicht eine Kürzung oder Variation ist, die ich nicht kenne. Wie z.B. Enchge=Anna; Gütha=Judith

PS: Ich glaube, Malu versteht den Eintrag so, dass das Ehepaar aus dem Fürstentum Kassel stammte. "Kaufungen"

[Anna Sara Weingart]

Hallo, es gibt auch den Vornamen Schelb bei familysearch:

https://familysearch.org/ark:/61903/2:2:9CCR-BV7

Gruss

[malu]

Hallo, es gibt auch den Vornamen Schelb bei familysearch:

https://familysearch.org/ark:/61903/2:2:9CCR-BV7

Gruss

Hallo,
aber in einer offenkundig erfundenen Ahnenreihe:
Die Angaben im Mannesstamm Spengler gehen bis in 12. Jahrhundert und klingen für mich ähnlich glaubwürdig wie biblische Ahnenreihen.

LG
Malu

[Ditthardt]

Danke für eure antworten. Mittlerweile steht das thema im falschen forum, da es an der lesung nichts auszusetzen gibt. Dass ein nachname schelb oder schelbe existiert, bezweifle ich nicht. Aufgrund der genannten merkwürdigkeiten bin ich aber irritiert. Solange darin jedoch niemand die variation eines im 17. jh. Gebräuchlichen vornamens erkennt, halte ich diese möglichkeit für wahrscheinlicher und stelle mal vorsichtig auf gelöst.

[henrywilh]

Bei ancestry gibt es so viele Schelbe (FN), dass einfach ein Familienname wahrscheinlich ist.

(Sorry, ich habe so lange gesucht, dass ich den Beitrag von 17:24 Uhr nicht mitbekommen habe.)