Heißt das Wort wirklich beylich?

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  • Sargon02
    Benutzer
    • 18.09.2014
    • 17

    [gelöst] Heißt das Wort wirklich beylich?

    Quelle bzw. Art des Textes:
    Jahr, aus dem der Text stammt: 1697
    Ort und Gegend der Text-Herkunft: Neumarkt/Steiermark
    Namen um die es sich handeln sollte:



    Lese bei beigefügten Text:
    ... Guet nüzlich und beylich ihnen haben nuzen und ge- .....

    Heißt das wort wirklich beylich? Und wenn ja, was könnte es bedeuten?

    Dank im Voraus

    Sargon
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  • Hobby-Forscher
    Erfahrener Benutzer
    • 05.01.2015
    • 676

    #2
    Hallo,
    ich habe soeben mal bei Google Books geschaut - hier gibt es das Wort auch: https://books.google.de/books?id=cYx...eylich&f=false
    Auf den ersten Blick hätte ich vermutet: beylich = beinahe

    Das Frühneuhochdeutsche Wörterbuch sagt: beilich, Adv. = in der Nähe von (siehe Anhang), leider komme ich aber in die Vorschau nicht rein.
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    Zuletzt geändert von Hobby-Forscher; 05.03.2016, 18:33.
    Gruß
    der "Hobby-Forscher"

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    • Wanderer40
      Erfahrener Benutzer
      • 06.04.2014
      • 961

      #3
      Hallo,

      Dein Textausschnitt ist etwas spärlich. Für mich sieht das "beylich" so aus, als ob damit "baulich" gemeint sein könnte. Um näheres sagen zu können, wäre es sinnvoll, gleich vorab die Art des Textes anzugeben und überhaupt mehr Text hochzuladen.

      LG
      Wanderer40

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      • Sargon02
        Benutzer
        • 18.09.2014
        • 17

        #4
        Habe mal die ganze Datei angefügt. Es handelt sich um einen Kaufbrief aus 1697. Seite 1 ist der linke Teil des Dokuments, Seite 2 der rechte Teil. Bis auf zwei Sachen habe ich alles lesen können.
        Erstens das "beylich" auf der zweiten Seite im oberen drittel.
        Zweitens lese ich in der Mitte der siebtletzten Zeile:
        ... wofern aber sye davon ______ verbrech? und nit stätt hielten, ...
        Was das eine Wort in der Blattmitte bedeuten soll kann ich mir absolut nicht vorstellen.

        LG,

        Sargon
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        • malu

          #5
          Hallo,

          das zweite zu lesende Wort ist nicht vollständig abgebildet. Lesen kann ich es daher nicht. Raten?
          Vor dem Wort steht m. E. seye deren und nicht davon.
          Davon lese ich in der elften Zeile (von oben; links).


          LG
          Malu
          Zuletzt geändert von Gast; 05.03.2016, 20:31.

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          • henrywilh
            Erfahrener Benutzer
            • 13.04.2009
            • 11862

            #6
            Ich lese ohne Zweifel beylich.
            Schöne Grüße
            hnrywilhelm

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            • Sargon02
              Benutzer
              • 18.09.2014
              • 17

              #7
              Ich habe einen neuen Scann gemacht, wo man jetzt die Mitte des Dokuments gut sieht.
              Und malu du hast natürlich recht. Wenn man die zwei Wörter vergleicht heißt es oben "davon" und unten "deren".

              LG
              Harald
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              • malu

                #8
                Hallo,
                ich lese Articulen.
                Also im Sinne von Abschnitt?

                LG
                Malu
                Zuletzt geändert von Gast; 05.03.2016, 20:58.

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                • Wanderer40
                  Erfahrener Benutzer
                  • 06.04.2014
                  • 961

                  #9
                  Nochmals hallo,

                  zum ersten Wort: wie bereits von mir vermutet, kann nur "baulich" damit gemeint sein.
                  zum zweiten Wort: Articulen

                  ....wofern aber sye deren Articulen verbrechen vnd nit stätt hielten, so hetten sie dorduch ihr Kauffrecht verwürkhet, vnd verlohren....
                  im Sinne der im Kaufvertrag beschriebenen Punkte (Artikeln)

                  LG
                  Wanderer40
                  Zuletzt geändert von Wanderer40; 05.03.2016, 21:36.

                  Kommentar

                  • henrywilh
                    Erfahrener Benutzer
                    • 13.04.2009
                    • 11862

                    #10
                    Ok., die Sache mit "articulen" ist geklärt.

                    "beylich" im Sinne von "baulich"?
                    Eigentlich würde ich für die Zeit dann "bawlich" erwarten.

                    Wie heißt die Textstelle im Zusammenhang?
                    Schöne Grüße
                    hnrywilhelm

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                    • Zita
                      Moderator
                      • 08.12.2013
                      • 6887

                      #11
                      Hallo,

                      verstehe den Text auch nicht, leider sind die Ränder abgeschnitten.

                      Von Hören her (Mundart) würde ich ja eher "bäuerlich" vermuten, wenn das vom Sinn passt.

                      LG Zita

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                      • Wanderer40
                        Erfahrener Benutzer
                        • 06.04.2014
                        • 961

                        #12
                        Hallo,

                        Zum Lesen ist es eh schön, nur die Bildzusammenstellung ist etwas, sagen wir es einmal so, gewöhnungsbedürftig.

                        Das ist ja keine normale Hofübergabe, sondern das dürfte ein Edelsitz sein, direkt an der Grenze zu Kärnten. Beim gesuchten Wort lese ich vorher und nachher:

                        …schach ligente Kermayrische Guet vmb ein gewisse Summa gelt so wier richtig Empfangen haben, mit allen denselben
                        gerechtigkheiten vnd Zuegehörungen alß Mauth müll, vnd schmiten daselbst, item hauß, stall vnd stadl, werh, steg, Rein
                        stokh, stein vnd Pidmahren, Zaun vnd Zaunstätten, auß vnd einfachrten, Vmfangen vnd wie es von alters herkhomen
                        ist, nichts außgenomben, solicher gestalten, das er bemeltes guet Nüzlich vnd beylich ihnen haben Nuzen vnd ge-
                        brauchen nichts darvon verwexlen, entziehen oder entziehen lassen, vnd Järlich Zu gebäulicher stüfft Zeit perssönlich
                        in die stüfft erscheinen vnd die gebürente stüfft vnd landts anlagen vermögen des in handen habenten Vrbary fleisig
                        vnd treulich erleg vnd dorreichen,….

                        Also ob hier "bäuerlich" gemeint sein soll, bezweifle ich ersthaft.
                        Mein "baulich" setzt, sofern es richtig ist, einen Schreibfehler voraus.


                        LG
                        Wanderer40
                        Zuletzt geändert von Wanderer40; 06.03.2016, 01:49.

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                        • Klimlek
                          Erfahrener Benutzer
                          • 11.01.2014
                          • 2291

                          #13
                          Hallo,

                          die Phrase "nützlich und baulich" befindet sich häufig in den alten Kaufverträgen

                          Kommentar

                          • Kasstor
                            Erfahrener Benutzer
                            • 09.11.2009
                            • 13449

                            #14
                            Hallo,

                            hier: http://digital.tessmann.it/tessmannD...aulich%22.html gibt es "nützlich und bäulich".

                            Frdl. Grüße

                            Thomas
                            FN Pein (Quickborn vor 1830), FN Hinsch (Poppenbüttel, Schenefeld), FN Holle (Hamburg, Lüchow?), FN Ludwig/Niesel (Frankenstein/Habelschwerdt) FN Tönnies (Meelva bei Karuse-Estland, später Hamburg), FN Lindloff (Altona, Lüneburg, Suderburg)

                            Ceterum censeo progeniem hominum esse deminuendam

                            Kommentar

                            • Sargon02
                              Benutzer
                              • 18.09.2014
                              • 17

                              #15
                              Diese Redewendung "nützlich und bäulich" war mir neu, vielen Dank. Auch auf "Aarticulen" wäre ich nicht gekommen.
                              Es handelt sich übrigens um keinen Edelsitz sondern einfach einen großen Hof von dem meine Vorfahren abstammen, der aber leider 1790 in drei Teile zerschlagen worden ist.

                              Nochmals vielen Dank an alle Helfer

                              Sargon

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