Hilfe zu zwei unbekannten Petschaften erbeten

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  • LDH1
    Erfahrener Benutzer
    • 31.01.2023
    • 195

    Hilfe zu zwei unbekannten Petschaften erbeten

    Hallo zusammen,

    durch Zufall habe ich mit einem nicht zugehörigen Dokumenten- und Fotonachlass auch zwei Petschaften bekommen, zu denen ich gern mehr erfahren würde,
    bevor sie mich wieder verlassen sollen.

    Die beiden Stücke haben sicherlich ein unterschiedliches Alter und zeigen auch zwei völlig unterschiedliche Darstellungen, wobei die Petschaft aus Messing sicherlich die Ältere ist.
    Sie zeigt ein gekröntes und umranktes Schild auf dem ein diagonal verlaufender Streifen (Fluß?) zu sehen ist.

    Die andere Petschaft mit Stempelfläche aus Eisen und Messingzwischenstück, auf dem ein viereckiges Glasstück montiert ist, zeigt ein gekröntes, rechteckiges Schild, auf dem ein Löwe (?)
    mit Säbel in der Pfote und über den Kopf haltend zu sehen ist. Das Löwenmotiv wiederholt sich oberhalb der Krone nochmals.

    Kann jemand evtl. bei der Identifizierung helfen? Die beiden Motive habe ich eingescannt und außerdem nochmals gespiegelt.
    Leider habe ich keinerlei Anhaltspunkte zur Herkunft. Möglich wäre hier Bayern / Franken...

    Vielen Dank im Voraus.

    Gruß
    Roman
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    Diese Galerie hat 5 Bilder.
  • Robert K
    Erfahrener Benutzer
    • 29.04.2019
    • 294

    #2
    Hallo Roman,

    welches Foto vom Wappen mit dem Schrägbalken ist die nicht-gespiegelte Version?
    Oder anders: Bitte größer und ungespiegelt einstellen, um Missverständnisse zu vermeiden:-)

    Beste Grüße
    Robert

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    • LDH1
      Erfahrener Benutzer
      • 31.01.2023
      • 195

      #3
      Hallo Robert,

      fairer Punkt, irgendwie hat die Forensoftware meine Beschreibungen verschluckt und das Bild verkleinert. Daher habe ich sie nochmal neu eingescannt und beschriftet.
      Die nicht-gespiegelte Version zeigt den Balken von von 11 Uhr nach 5 Uhr schräg absteigend, während in der gespiegelten Version der Balken von 8 Uhr nach 1 Uhr schräg aufsteigend zeigt.
      Ich hoffe, jetzt ist es klarer :-)

      Danke schonmal.

      Gruß
      Roman
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      Kommentar

      • Robert K
        Erfahrener Benutzer
        • 29.04.2019
        • 294

        #4
        Hallo Roman,

        das eine Wappen ließe sich in etwa so blasonieren:
        "In [Farbe] ein doppelschwänziger [Farbe] Löwe, in der erhobenen rechten Pranke einen Krummsäbel mit [Farbe] Parierstange haltend."
        Drei Helmzierden: Zwei Hirschstangen [?], der Löwe und Büffelhörner
        Anmerkung: Tinkturen unbekannt.

        Die Krone könnte eine alte Freiherrenkrone sein, hierfür würden auch die drei Helmzierden sprechen. Vor allem im Raum Ungarn/Kroatien scheinen diese Löwe+Krummsäbel-Wappen sehr häufig vorzukommen. Die Suche im Siebmacherwiki wirft bei den Begriffen "doppelschwänziger Löwe Krummsäbel Parierstange" 279 Treffer raus, leider lässt sich die Suche nicht um den Begriff "Freiherr" verfeinern.
        Das könnte eine große Fleißarbeit sein...
        Grundsätzlich ist das eine -für mich- ungewöhnliche Darstellung mit den drei kleinen Kronen über der "Hauptkrone" unter Auslassung eine Helmes.
        Soviel zunächst zu diesem Wappen.

        VG Robert

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        • LDH1
          Erfahrener Benutzer
          • 31.01.2023
          • 195

          #5
          Hallo Robert,

          vielen Dank für deine Analyse. Ohne weiteren Anhaltspunkt dürfte es bei den 279 Treffern unmöglich werden, einen heißen Kandidaten zu finden.
          Der Familienname des ehemaligen Eigentümers hilft hier leider auch nicht weiter.

          Gibt es evtl. bei der vermutlich deutlich älteren Petschaft noch Ansatzpunkte?

          Gruß
          Roman

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          • Robert K
            Erfahrener Benutzer
            • 29.04.2019
            • 294

            #6
            Ohne weiteren Anhaltspunkt dürfte es bei den 279 Treffern unmöglich werden, einen heißen Kandidaten zu finden.
            Eigentlich nicht, immerhin haben wir hier die drei Helmzierden als gutes Unterscheidungsmerkmal. Vielleicht hast Du ja selber Zeit dazu:

            Suchmaschine A:


            Suchmaschine B:


            VG Robert


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            • LDH1
              Erfahrener Benutzer
              • 31.01.2023
              • 195

              #7
              Ich muss gestehen, dass ich heute einen evtl. entscheidenen Hinweis zufällig gefunden habe. Die Petschaft mit Löwe und Krummsäbel trägt an der Seite die Jahreszahl 1898, das hatte ich bisher komplett übersehen.

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              • Robert K
                Erfahrener Benutzer
                • 29.04.2019
                • 294

                #8
                Moin Roman,

                die Jahreszahl hilft bestimmt weiter, das Wappen muss also vor 1899 entstanden sein.
                Hast Du die Suchmaschinen mal ausprobiert?

                Zur anderen Petschaft:
                "Mit einem [blauen oder grünen*] Schräglinksbalken geteilt, oben Rot und unten silbern."
                *Die Schraffur des Balkens ist nur schwer korrekt zu interpretieren. Die Bezugslinie stellt der obere Rand des Schildes dar...den es bei der gewählten Schilform nicht gibt. Eine gedachte Tangente verdeutlicht die Problematik:

                - Für die Farbe Blau kippt die Schraffur zu weit nach rechts runter.
                - Für die Farbe Grün steigt die Schraffur zu sehr nach rechts rauf.
                Selbst wenn der Graveur die Schraffur [aus Unwissenheit?] hätte auf den Balken auslegen wollen, wäre die Aussage unklar, denn: Im Verlauf des Balkens verkippt alles.
                Das hat m. E. nach ein nicht sonderlich erfahrener Handwerker angefertigt.

                Ein anderer Punkt ist der [aus heutiger Sicht] entstandene Farbkonflikt. Das rote Feld grenzt an den blauen oder grünen Balken, hier wäre also Farbe an Farbe.
                Die Krone sieht wie eine (Ahorn-)Laubkrone aus. Dermaßen deutlich als Blätter dargestellte Elemente habe ich so noch nicht gesehen.
                Die Petschaft scheint alt und genutzt worden zu sein, es wird also einen Namen/Besitzer dazu gegeben haben. Das wäre ein Fall für regionale Archive und Heimatvereine. Ohne einen genaueren Herkunftsort und aufgrund des -von den Farben abgesehen- häufigen Motivs, halte ich die Bestimmung dann aber für sehr, sehr schwierig.

                VG Robert

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