Mir ging es weniger um das Unbehagen bei der Ausforschung lebender Personen, als um mein generelles Unverständnis für das Bedürfnis, sich mit der Genealogie solcher Menschen zu beschäftigen, mit denen man in keinem verwandtschaftlichen Verhältnis steht.
Dein Unverständnis dürfte sich dann auch auf sämtliche Ersteller von Ortsfamilienbüchern u.ä. erstrecken?
Davido
Forschungsinteressen vor allem in Pommerellen (Kreise Schlochau, Konitz, Bütow), in Posen-Westpreußen (Kreise Czarnikau, Deutsch Krone) und in Berlin.
Na das ist ja gelungen, Björn Höcke freuts sicher.
Ich erstelle gerade eine Familienchronik, Namen, Daten, Fakten, ohne Auftrag, rein privat, könnte auch ein OFB werden, wer weiss. Antrieb dazu war und ist die Neugier auf "meine Vorfahren", genauso wird es bei vielen Erstellern von OFB angefangen haben.
Jedenfalls hat der/die TE erreicht, dass über Björn Höcke auch in diesem Forum "gesprochen" wird, So wird aus der Frage von Consanguineus, ein - Höcke sicher nicht schadender - Austausch von mehr oder weniger zielführenden Meinungen.
Dein Unverständnis dürfte sich dann auch auf sämtliche Ersteller von Ortsfamilienbüchern u.ä. erstrecken?
Jetzt hast Du mich aber erwischt, Du Schelm! Nicht schlecht!
Nein, Ersteller von Ortsfamilienbüchern genießen grundsätzlich hohes Ansehen bei mir. Es sei denn, sie arbeiten schludrig. Auch das kommt gelegentlich vor.
Ich beschränke mein Unverständnis also auf die außerhalb des Rahmens eines OFB stattfindende Erforschung irgendwelcher Einzelpersonen, die nicht zu den Vorfahren des jeweiligen Forschers gehören. Mir wäre es schon lieb, wenn ich dieses Unverständnis in ein Verständnis verwandeln könnte. Aber leider konnte mir bisher niemand schlüssig erklären, aus welchem Grund man sich für die Vorfahren von Höcke oder anderen Personen des öffentlichen Lebens interessieren könnte oder sollte. Den Sinn eines OFB braucht mir hingegen niemand zu erklären, denn der ist ja offensichtlich.
Und wieso sind OFBs wertvoll? Wohl weil sie Anregungen zu der Forschung eigener Vorfahren geben können, obwohl diese nicht Vorfahren des OFB-Erstellers sind.
Während meiner Forschung in Frankenberg (Eder) habe ich auch mal den Rahmen eines OFBs gesprengt. Mir war dort der ungewöhnliche Leitname Cassiodorus Reinius aufgefallen. Obwohl nicht unter meinen Vorfahren, habe ich zusätzlich zu der Familie geforscht und konnte anhand der Kirchenbüchern der Stadt Frankfurt am Main nachweisen, daß diese Familie ursprünglich von dem spanischen lutherischen Theologen und Bibelübersetzer Casiodoro de Reina (https://de.wikipedia.org/wiki/Casiodoro_de_Reina) abstammt. Und mit noch mehr Erforschung eines Seitenzweiges in Wetzlar (welches mir einen schönen Tag in Boppard beim LKA dort bescherte) konnte ich dann auch nachweisen, daß die einzigen männlichen namenführenden Nachkommen im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert sich in Frankenberg befanden. Hat nichts mit meinen Vorfahren zu tun, aber ich fand es doch toll, daß dieses Stück der Reformationsgeschichte eine spezielle Verbindung mit Frankenberg hat. Kontakt mit der heutigen Familie habe ich überhaupt keinen, aber falls jemals jemand mit einem Reinius in der Ahnenliste was darüber wissen will, kann man das nun einfach hier googeln (https://forum.ahnenforschung.net/for...-1594?t=244887).
VG
--Carl-Henry
Wohnort USA - zur Zeit auf Archivreise in Deutschland
Genealogie basiert zu einem großen Anteil auf dem Sammeln von Informationen über Personen.
Wer das in Beziehung zur Stasi bringt, tut, meines Erachtens, den Menschen, die in der DDR von der Stasi bespitzelt wurden, Unrecht.
Unrecht tut da niemand irgendwem, weil das Recht interessiert sich hier kein bisschen für die Lage. Aber das meinst du gar nicht rechtlich, sondern moralisch. Deine Kritik an der über Assoziation geschehenden Ursprungskritik ist genau so schwach, wie die ursprüngliche. Wieso? Beides Moral. I will explain.
Du hättest so an der Sache kritisieren können: Die Stasi hat die Informationssammlung für ganz andere Zwecke gemacht, insofern trifft der Vergleich in der ursprünglichen Kritik gar nicht mal zu. Der Vorredner wollte allein durch den Wortlaut Stasi moralisch die Suche abwerten, vor jeglichem Einwand immunisieren und insgesamt sagen: Die Suche nach Höcke-Vorfahren lasst ihr schön bleiben – ohne Widerrede.
Okay. Und nun machtest du stattdessen (ebenfalls) einen moralischen Vorwurf, damit deine Moral Maßstab für alle anderen und fährst insofern genau dieselbe Tour wie dein Vorredner. Das indes nichts über die Sache gesagt worden ist, das ist schon wirklich zu beklagen. Jetzt habt ihr beide eure Moral und sagt euch: Meinen wird man wohl noch dürfen – und rauskommen tut: Nichts.
es sieht so aus, als hätte der TE kein Interesse mehr an dieser Diskussion. Ausserdem ist sie doch inzwischen sehr vom Thema abgewichen.
Daher schließe ich das Thema jetzt.
Viele Grüße ...................................
Christine .. ............. Wer sich das Alte noch einmal vor Augen führt, um das Neue zu erkennen, der kann anderen ein Lehrer sein. (Konfuzius)
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