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  • klaus1945
    Erfahrener Benutzer
    • 10.06.2009
    • 410

    Wie ist das zu bewerten?

    Hallo liebe Ahnenforscher!
    Bei der Erfassung einer Kirchenbuchabschrift von Gusow (1834) bin ich auf das folgende "Phänomen" gestoßen. Im Taufregister ist für den Tagelöhner Johann Ehrich die Geburt und Taufe eines Sohnes Friedrich verzeichnet.
    Im Sterberegister ist für den Tagelöhner Johann Friedrich der Tod und das Begräbnis einer Tochter Johanna Christiana verzeichnet. Das Geburtsdatum des Sohnes und das errechnete Geburtsdatum der Tochter differieren um einen Tag. Dazu kommt noch die verbale Bezeichnung der Tochter als "Sohn"!
    Wie ist das zu bewerten? Die Daten sollen in einem Ortsfamilienbuch zusammengefasst werden!
    Aber lest selbst.

    Auf eine schlüüsige Antwort bin ich gespannt.
    Viele Grüße
    Klaus
    Angehängte Dateien
  • Brigitte Bernstein
    Erfahrener Benutzer
    • 02.08.2010
    • 616

    #2
    Hallo Klaus!
    Ist es möglich, dass die Tagelöhner Johann Ehrich, und der Tagelöhner Johann Friedrich verschiedene Personen sind ? Dieses Problem hatte ich auch schon. Es können zum Beispiel Brüder gewesen sein. Bei einem meiner Ahnen hießen alle Söhne mit ersten Namen Ignaz, erst der zweite war unterschiedlich. Bei einem zweiten begannen alle Söhne mit dem Namen Vinzenz, und alle Töchter mit dem Namen Anna.

    Nachtrag. Ich habe mir die Matrikel noch einmal angesehen, bei beiden lese ich Johann Ehrich. Sind wirklich, nur diese zwei Zeilen eingetragen?

    Viele Grüße Brigitte
    Zuletzt geändert von Brigitte Bernstein; 21.11.2014, 18:34.
    Suche im Raum Trautenau, Parschnitz, Alt Rognitz, Deutsch Prausnitz, Bausnitz und Lampersdorf. Meine Namen Rasch, Staude, Reichelt, Letzel,

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    • klaus1945
      Erfahrener Benutzer
      • 10.06.2009
      • 410

      #3
      Hallo Brigitte,
      das war ja ein böses Foul von mir. Die heißen beide Johann Ehrich, entschuldige bitte.
      Nur wie soll ich das bewerten? Hat der Abschreiber gepfuscht? Darauf deutet für mich der Umstand "Sohn" im Sterberegister hin. Bislang ist auch kein anderer männlicher Ehrich in der Abschrift aufgetaucht! Nach den übrigen Eintragungen ist der Johann auch ein "Zugewanderter", der sonst keine weiteren verwandtschaftlichen Beziehungen im Ort hat.

      vG
      Klaus

      Kommentar

      • MH54321
        Erfahrener Benutzer
        • 09.09.2014
        • 419

        #4
        Intersexualität und Transsexualität ist nichts neues und kommen in den besten Familien vor.

        Im Preussichen Allgemeinen Landrecht von 1794 gibt es deshalb zu dem Thema auch eine entsprechende Vorschrift, die sich einige Betroffene für die heutige Zeit zurückwünschen würden.

        Suche FN Hansmann (Hohenberg-Krusemark), FN Gruss/Gruß/Gruhs (Groß Rodensleben, Dreileben), FN Heindorf(f) (Stendal, Tangerhütte, Celle), FN Frey (Königsberg, Borchersdorf, Ostpreuss.)

        Kommentar

        • Brigitte Bernstein
          Erfahrener Benutzer
          • 02.08.2010
          • 616

          #5
          Hallo Klaus!

          Wenn das Kind nur drei Tage gelebt hat könnte auch eine Behinderung auf irgend einer Weise mit im Spiel sein. Dann wollte der Vater das Kind vielleicht gar nicht sehen und wusste nicht, ist es jetzt ein Junge oder Mädchen. Zumindest war dies dann zweitrangig.

          Brigitte
          Zuletzt geändert von Brigitte Bernstein; 22.11.2014, 10:32.
          Suche im Raum Trautenau, Parschnitz, Alt Rognitz, Deutsch Prausnitz, Bausnitz und Lampersdorf. Meine Namen Rasch, Staude, Reichelt, Letzel,

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          • Asphaltblume
            Erfahrener Benutzer
            • 04.09.2012
            • 1501

            #6
            Wenn das Kind mit Namen eingetragen ist, war es getauft. Sonst wäre es namenlos, N.N., ungetauft o. ä.
            Eine Totgeburt war es also schon mal nicht, tote Kinder wurden nicht getauft, oder nur bedingungshalber ("wenn du lebst, taufe ich dich...").
            Könnte es sich um eine Zwillingsgeburt gehandelt haben? Normalerweise sind die ja direkt hintereinander oder im selben Eintrag, aber da zwischen Zwillingen durchaus mal ein halber Tag liegen kann (bei schweren Geburten), könnte zwischen den beiden Einträgen womöglich eine andere Taufe gelegen haben.
            Gruß Asphaltblume

            Kommentar

            • AnjaM
              Erfahrener Benutzer
              • 15.07.2013
              • 231

              #7
              Ich vermute Ähnliches wie Asphaltblume: Eine Zwillingsgeburt wäre durchaus möglich. Eventuell ist der Junge vor Mitternacht geboren und das Mädchen in den frühen Morgenstunden des Folgetages.
              Oder der Schreiber hat sich einfach um einen Tag vertan. Flüchtigkeitsfehler bei der Niederschrift?

              "Schlamperei" kann ich mir nicht vorstellen, da die Namen grundverschieden sind. Wäre es nun Johann und Johanna gewesen...okay. Aber Friedrich und Johanna Christina sind meiner Meinung nach schon zu unterschiedlich.
              Ein Wesen, das verachtet seinen Stamm, kann nimmer fest begrenzt sein in sich selbst.

              Shakespeare, König Lear IV,2

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              • mumof2
                Erfahrener Benutzer
                • 25.01.2008
                • 1372

                #8
                Hallo Klaus,

                ich würde im Ortsfamilienbuch unter dem Namen des Vaters Johann Ehrich zwei Kinder aufnehmen, die Taufe des Sohnes und den Sterbeeintrag der Johanna Christiana, sowie der Hinweis, dass diese als "Sohn" bezeichnet wurde.
                Darunter als Interpretation, dass es sich wahrscheinlich um eine Person handeln könnte.

                Evt. löst sich das Phänomen im Laufe Deiner Bearbeitung des KB ja noch auf, indem Du evt, später die Heirat eines Friedrich findest oder seine Konfirmation oder ähnliches.

                Ich persönlich hatte mal den Fall, dass im alphabeth. Register des Taufbuches der Name eines Joh. Daniel stand, mit Seitenangabe und laufender Nr. In den Matrikeln fand sich an der angegebenen Stelle jedoch die Taufe eines Mädchens, gleicher Nachname, aber Johanne Aemiliane. Aus diesem seltenen Vornamen hat der Registerschreiber dann schnell Daniel geschlossen.

                Weiterhin viel Erfolg bei Deinem löblichen Vorhaben,

                mum of 2
                Viele Grüße
                mum of 2

                Kommentar

                • Anna Sara Weingart
                  Erfahrener Benutzer
                  • 23.10.2012
                  • 17252

                  #9
                  Hallo,
                  ich würde es wie mein Vorredner handhaben;
                  da Zwillingsgeburt nicht ausschließbar, muss man zwei Kinder aufnehmen.
                  Gruss
                  Viele Grüße

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