Hallo!
Heute ist Jahrestag des Mauerbaus. In einer von mir erworbenen Tageszeitung fand sich dazu eine doppelseitige Anzeige, auf der der Toten der innerdeutschen Grenze gedacht wird.
"Wir trauern um die Todesopfer des Grenzregimes des Sowjetischen Besatzungszone/DDR/der sozialistischen Einheitspartei Deutschlands"
Es folgen zahlreiche Namen, untergliedert in u.a. folgende Abschnitte:
Todesopfer in Berlin (vor 13. August 1961)
Todesopfer an der Berliner Mauer (ab 13.August 1961)
Todesopfer an der innerdeutschen Grenze (ab 13. August 1961)
Todesopfer bei Fluchtversuchen über die Ostsee
Todesopfer an außerdeutschen Grenzen (Westgrenzen Polen, CSSR, Ungarn, Bulgarien)
Todesfälle auf sonstigen Fluchtwegen
Getötete DDR-Soldaten
Getöte sowjetische Fahnenflüchtlinge
Genannt werden in der Regel Nachname, Vorname, Geburtsdatum, Sterbedatum, Ort, Umstände
Gelegentlich wurden die FN auch "verstümmelt" wegen Persönlichkeitsrecht, weil die Fälle noch nicht öffentlich dargestellt wurden.
Es handelt sich bei der Liste nicht nur um die Aufzählung der Flüchtlinge, sondern auch um andere Opfer, z.B. Grenzsoldaten, die Suizid begingen oder Unfälle mit Schusswaffen hatten
Zum Abschluss der Anzeige:
"V.i.S.d.P. Mauermuseum - Museum Haus am Checkpoint Charlie - Arbeitsgemeinschaft 13. August e.V. - Gemeinnützige Stiftung Dr. Rainer Hildebrandt - Arbeitskreis 17. Juni 1953
Bereits 1948 baute im Rahmen der Tätigkeit der Kampfgruppe gegen Unmenschlichkeit (KgU) deren Gründer Dr. Rainer Hildebrandt einen Suchdienst nach verschollenen politischen Gefangenen auf. Gegen Ende der fünfziger Jahre wurde die Suchkartei der KgU mit etwa 900.000 Karteikarten dem Suchdienst des Deutschen Roten Kreuzes übergeben.
Seit dem Bau der Mauer 1961 bis heute recherchiert das Mauermuseum - Museum Haus am Checkpoint Charlie (gegründet von Dr. Rainer Hildebrandt) die grausamen Verbrechen des Unrechtsstaates der SED und gibt diese der Öffentlichkeit bekannt."
Eine Suchkartei der KgU war mir bisher nicht bekannt (die KgU allerdings auch nicht), auch nicht, dass sie dem Suchdienst des DRK übermittelt wurde.
Vielleicht nicht neu für diejenigen, die sich schon mit dieser Problematik beschäftigen mussten, aber eventuell eine Anregung für alle anderen.
VG
Philipp
Heute ist Jahrestag des Mauerbaus. In einer von mir erworbenen Tageszeitung fand sich dazu eine doppelseitige Anzeige, auf der der Toten der innerdeutschen Grenze gedacht wird.
"Wir trauern um die Todesopfer des Grenzregimes des Sowjetischen Besatzungszone/DDR/der sozialistischen Einheitspartei Deutschlands"
Es folgen zahlreiche Namen, untergliedert in u.a. folgende Abschnitte:
Todesopfer in Berlin (vor 13. August 1961)
Todesopfer an der Berliner Mauer (ab 13.August 1961)
Todesopfer an der innerdeutschen Grenze (ab 13. August 1961)
Todesopfer bei Fluchtversuchen über die Ostsee
Todesopfer an außerdeutschen Grenzen (Westgrenzen Polen, CSSR, Ungarn, Bulgarien)
Todesfälle auf sonstigen Fluchtwegen
Getötete DDR-Soldaten
Getöte sowjetische Fahnenflüchtlinge
Genannt werden in der Regel Nachname, Vorname, Geburtsdatum, Sterbedatum, Ort, Umstände
Gelegentlich wurden die FN auch "verstümmelt" wegen Persönlichkeitsrecht, weil die Fälle noch nicht öffentlich dargestellt wurden.
Es handelt sich bei der Liste nicht nur um die Aufzählung der Flüchtlinge, sondern auch um andere Opfer, z.B. Grenzsoldaten, die Suizid begingen oder Unfälle mit Schusswaffen hatten
Zum Abschluss der Anzeige:
"V.i.S.d.P. Mauermuseum - Museum Haus am Checkpoint Charlie - Arbeitsgemeinschaft 13. August e.V. - Gemeinnützige Stiftung Dr. Rainer Hildebrandt - Arbeitskreis 17. Juni 1953
Bereits 1948 baute im Rahmen der Tätigkeit der Kampfgruppe gegen Unmenschlichkeit (KgU) deren Gründer Dr. Rainer Hildebrandt einen Suchdienst nach verschollenen politischen Gefangenen auf. Gegen Ende der fünfziger Jahre wurde die Suchkartei der KgU mit etwa 900.000 Karteikarten dem Suchdienst des Deutschen Roten Kreuzes übergeben.
Seit dem Bau der Mauer 1961 bis heute recherchiert das Mauermuseum - Museum Haus am Checkpoint Charlie (gegründet von Dr. Rainer Hildebrandt) die grausamen Verbrechen des Unrechtsstaates der SED und gibt diese der Öffentlichkeit bekannt."
Eine Suchkartei der KgU war mir bisher nicht bekannt (die KgU allerdings auch nicht), auch nicht, dass sie dem Suchdienst des DRK übermittelt wurde.
Vielleicht nicht neu für diejenigen, die sich schon mit dieser Problematik beschäftigen mussten, aber eventuell eine Anregung für alle anderen.
VG
Philipp
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