Universität anfang 19. Jhdt

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  • forscher_wien
    Erfahrener Benutzer
    • 04.10.2011
    • 4408

    Universität anfang 19. Jhdt

    Hallo,

    mein Vorfahre ist 1800 geboren und heute habe ich erfahren, dass er von 1822 bis 1828 in Olmütz studiert hatte, Philosophie und Theologie, mit Abschluss.

    Ich möchte mehr über sein Leben erfahren und versuche es zu rekonstruieren.

    --------------------------

    Meine Fragen:

    1) Mein Vorfahre war meines Wissens nicht wohlhabend, musste man damals für das Studium bezahlen?

    2) Welche Voraussetzungen brauchte ich um auf einer Universität in den 1820 Jahren studieren zu können? Brauchte man ein Leumundszeugnis, benötigte man Beziehungen, musste man überdurchschnittlich intelligent sein bzw. eine Aufnahmsprüfung schaffen?

    3) Welche Ausbildung war vor dem Besuch einer Universität notwendig?

    4) Wo wohnten Studenten, gab es damals auch Studentenheime? Sein Geburtshaus, sein Heimatort, seine Familie wohnte 120 km entfernt von der Universität. Ich gehe nicht davon aus, das er pendelte.

    5) Sofort nach dem Studium war er beim Militär bei einem 2,5 Jahre langen Praktikum und ging danach als Fourier zum k.k. Militär, kann es sein, dass das Militär ihm das Studium ermöglichte?

    6) Könnte er ein Stipendium gehabt haben? Gab es soetwas damals?

    -------------------

    Ich freue mich schon jetzt rießig auf eure Meinungen und Kommentare!
  • gki
    Erfahrener Benutzer
    • 18.01.2012
    • 5132

    #2
    1) Mein Vorfahre war meines Wissens nicht wohlhabend, musste man damals für das Studium bezahlen?


    Noch bis Mitte des letzten Jahrhunderts mußten Studenten Höhrergeld für besuchte Vorlesungen zahlen.

    2)

    Daß man überdurchschnittlich intelligent sein mußte, will ich mal hoffen.

    3)

    ich nehme an, daß er schon irgendeine Prüfung ablegen mußte. Wenn nicht an einer Schule, dann vor Antritt der Vorlesungen

    4)

    Ich gehe davon aus, daß Studenten sich bei Familien einmieteten, die ein Zimmer übrig hatten. Vermutlich wurden auch Zimmer geteilt.

    5)

    Nicht unmöglich.

    6)



    deutet darauf hin, daß es sowas damals schon gab. Vermutlich nicht so organisiert wie heute, sondern eher in Privatinitiative.

    Hoffe es hilft.
    Gruß
    gki

    Kommentar

    • forscher_wien
      Erfahrener Benutzer
      • 04.10.2011
      • 4408

      #3
      Lieben Dank für deine Meinung!

      In der Zwischenzeit habe ich erste Unterlagen erhalten von der Universität.

      In einer Übersichtsliste des Jahres 1822 der Studenten gibt es eine Spalte mit folgendem Titel "Stipendist, Stiftling, Befreyter oder Zahlender"

      Bei ihm ist "befreyt" eingetragen, ebenso im Jahre 1823.

      1824 erhält er ein Stipendium.

      Ich habe keine Ahnung wie das damals vor sich ging, welche Voraussetzungen erfüllt werden mussten um ein Stipendium zu bekommen usw.

      In einem weiteren Dokument steht:

      Stipendium: bischöfliches Stipendium pr 50 fl. [Gulden] und Zulage pr 50 fl. laut Gesetz.

      Bin da noch nicht weitergekommen und stehe erst am Anfang.

      Kommentar

      • Grapelli
        Erfahrener Benutzer
        • 12.04.2011
        • 2225

        #4
        Hallo Mitforscher,

        1) + 6) Offenbar hat "deiner" ja ein Stipendium gehabt. Geld haben musste man natürlich trotzdem: für Unterkunft, Verpflegung bzw. Mittagstisch, Bücher, Ausritte, Fecht- und Reitstunden, Kegelabende, Saufgelage etc. Ein Stipendium war doch vermutlich, wie heute auch, als Teilfinanzierung gedacht.

        2) + 3) Erforderlich war sicher der Abschluss eines Gymnasiums. Möglicherweise auch eine finanzielle Bürgschaft der Eltern oder des Vormudes. Sowas wird gerne bei der Immatrikulation vermerkt.

        4) Die meisten wohnten in Privatunterkünften. Zum Teil wird der Wohnort auch hier bei der Immatrikulierung vermerkt. Manche Unis gaben Verzeichnisse der Studenten heraus, wo ebenfalls der Wohnort vermerkt ist. Dass es Unterkünfte für Stipendiaten gegeben hat (inkl. Mittagstisch), kann man nicht ausschließen. Und pendeln, womit? 120 km hin und zurück mit dem Pferd?

        5) keine Ahnung
        Herzliche Grße
        Grapelli

        Kommentar

        • gki
          Erfahrener Benutzer
          • 18.01.2012
          • 5132

          #5
          Zitat von forscher_wien Beitrag anzeigen
          Stipendium: bischöfliches Stipendium pr 50 fl. [Gulden] und Zulage pr 50 fl. laut Gesetz.
          Bei einem bischöflichen Stipendium und dem Studienfach Theologie könnte man daran denken, daß er ursprünglich Priester werden wollte oder sollte und das dann aus irgendeinem Grund nicht mehr ging oder er nicht mehr wollte.

          Unabhängig davon, würde ich versuchen herauszubekommen, was für ein Gesetzt das war, das ihm auf das Stipendium noch 100% drauflegte.
          Gruß
          gki

          Kommentar

          • forscher_wien
            Erfahrener Benutzer
            • 04.10.2011
            • 4408

            #6
            siehste, und genau deshalb liebe ich das Forum, auf diese Idee wäre ich nie gekommen, hoch interessant, sollte dem so sein, erklärt das vielleicht auch, warum er erst mit 40 geheiratet hat und dann doch noch 3 Kinder bekommen hat ... dem werde ich so gut ich kann nachgehen ...

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