Auch standesamtliche Dokumente können falsch sein

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge
  • Andi1912
    Erfahrener Benutzer
    • 02.12.2009
    • 4516

    Auch standesamtliche Dokumente können falsch sein

    Hallo zusammen,

    vielleicht erzähle ich Euch nichts Neues: Aber ich habe in letzter Zeit (seitdem man viele Urkunden aus PL Archiven online einsehen kann) schon mehrmals festgestellt, dass auch standesamtliche Urkunden / Registereinträge falsch sein können. So habe ich gestern Abend ein schönes Beispiel für einen komplett falschen Sterbeeintrag gefunden, den ich Euch hier mal "als warnendes Beispiel" zeigen wollte:

    Vorgeschichte:
    Catharina Niewiadomski wurde am 24.04.1819 in Bobrek (bei Miechowitz) als Tochter von Vincent Niewiadomski und seiner Frau Agnes, geb. Siagula geboren. Am 09.05.1842 hat sie in Miechowitz Franz Laszczyk geheiratet. Sie ist dann am 14.01.1894 in Miechowitz im Alter von 77 Jahren gestorben, was ich vorher bereits durch den Sterbeeintrag im Kirchenbuch wusste. Ihr Ehemann Franz Laszczyk starb dann 1,5 Jahre nach ihr.

    Am Tag nach ihrem Tod zeigt ihr Schwiegersohn - in welchem Zustand auch immer - dann ihren Tod auf dem Standesamt an und im Sterbeeintrag Nr. 12/1894 (siehe Anlage) steht dann (in Kurzfassung), dass die Arbeiterin Catharina Laszczyk, geb. in Bobrek, Tochter von Franz Laszczyk und Johanna (?) Niewiadomski, beide verstorben, am 14.01.1894 im Alter von 77 Jahren gestorben ist.

    Beim Lesen dieses Sterbeeintrags habe ich nur gedacht: „Was ist das denn für ein Blödsinn?“. Und woher kommt der Vorname Johanna? - Wie gesagt war Catharina Laszczyk selbst eine geborene Niewiadomski, ihr Vater hieß Vincent und ihre Mutter Agnes...

    Die meisten standesamtlichen Einträge und Urkunden sind natürlich richtig. Aber dies ist auch nicht der erste falsche Eintrag, den ich gefunden habe. Daher möchte ich insbesondere den Anfängern in der Ahnenforschung mit diesem Beispiel zeigen, dass nicht jedes „offizielle Dokument“ zwangsläufig richtig sein muss! Man muss halt auch mal mit falschen Einträgen rechnen… Dass in Kirchenbuch-Einträge manchmal fehlerhaft sind, ist mir bekannt, aber bei Standesamtseinträgen hätte ich damit nicht unbedingt gerechnet!

    In diesem Sinne wünsche ich Euch einen schönen Sonntag.

    Viele Grüße, Andreas
    Angehängte Dateien
  • Friedrich
    Moderator

    • 02.12.2007
    • 11575

    #2
    Moin Andi,

    sowas kann sehr schnell und nachvollziehbar passieren:

    Beispiel: 1876 zeigt August Opes, Steiger in Elpethal, den Tod seiner Mutter Friederike geb. Stoecker beim Standesamt Ramsbeck an. Er gibt als Namen ihrer Eltern August und Mathilde Stoecker an. Das ist unrichtig. Die Namen hätten vielmehr Georg und Amalie lauten müssen, wie zweifelsfrei feststeht.

    Diese "Falschaussage" wird einfach darauf zurückzuführen sein, daß August Opes seine mütterlicherseitigen Großeltern nicht mehr gekannt hat. Da seine Mutter zudem noch zwei Geschwister mit den Vornamen August und Mathilde hatte, die ebenfalls früh gestorben waren, dürfte hier schlichtweg etwas verwechselt worden sein.

    "Schöne" (aber nicht wettertechnisch, hier isses trübe) Sonntagsgrüße

    Friedrich
    "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
    (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

    Kommentar

    • Andi1912
      Erfahrener Benutzer
      • 02.12.2009
      • 4516

      #3
      Falscheinträge

      Moin Friedrich,

      danke Dir für Deine Antwort. Ja, nachvollziehbar sind solche Falscheinträge durchaus, vorausgesetzt, dass man bereits weitere Daten über die Familie zusammengetragen hat... Aber wenn nicht, wird man erst einmal komplett auf den Holzweg geführt...

      Sonnige aber frische (heute morgen Bodenfrost!) Grüße aus Hamburg, Andreas

      Kommentar

      • Gertrud Dinse
        Erfahrener Benutzer
        • 09.02.2013
        • 983

        #4
        Kann es sein, dass da ein Sprachunkundiger zugange war? Mir fiel öfter auf, dass bei polnischen Mitbürgern ganze Seiten neu geschrieben wurden. Offensichtlich hatte der Beamte ohne die Hilfe eines Dolmetschers "nur Bahnhof verstanden" und auf "Gut Glück" eingetragen.

        Es finden sich auch Namenskorrekturen die nicht selten Jahre später eingetragen werden. Auch hier handelt es sich um Namen, die man primär nicht als deutsch bezeichnen würde.

        LG Gertrud

        Kommentar

        • gudrun
          Erfahrener Benutzer
          • 30.01.2006
          • 3265

          #5
          Hallo,

          auch in Deutschland kann es falsche Angaben in standesamtlichen Urkunden geben.
          Mir ist das in Lünen passiert. Der Enkel gab beim Tod seiner Mutter den zweiten Ehenamen an und nicht den Geburtsnamen seiner Großmutter. Das hat uns gewaltig in die Irre geführt.
          Also, seine Großmutter war eine geb. Grevel, der Enkel gab den Geburtsnamen seiner Großmutter mit Nolle an. Nolle war aber der zweite Ehemann der Großmutter.
          Wenn man nicht weiß, dass die Frau zweimal verheiratet war (das wussten wir damals noch nicht) dann kommt man da ins Schleudern.

          Viele Grüße
          Gudrun
          Zuletzt geändert von gudrun; 21.04.2013, 10:08.

          Kommentar

          • Andi1912
            Erfahrener Benutzer
            • 02.12.2009
            • 4516

            #6
            Hallo Gertrud,

            Als sprachunkundig würde ich den Schwiegersohn nicht unbedingt bezeichnen wollen (er hat immerhin unterschrieben) - auch wenn es offensichtliche "Kommunikationsschwierigkeiten" zwischen dem Standesbeamten und ihm gegeben haben wird. Sicherlich war er als Bergmann nicht sehr gebildet und auch der Oberschlesisches Dialekt war für einen (evtl.) von auswärts kommenden Standesamten sicherlich sehr schwer zu verstehen... Mir ist aufgefallen, dass viele Standesamtseinträge "wegen Schreibunkenntnis" mit XXX (drei Kreuzen) unterschrieben wurden. Bei diesen Einträgen kann man auf jeden Fall davon ausgehen, dass die Person, die den Eintrag zum besten gegeben haben, nicht lesen konnte, was der Standesbeamte tatsächlich aufgeschrieben hat... Wie auch immer es hierzu kam, der von mir angeführte Eintrag ist komplett falsch und ein gutes Beispiel für solche Falscheinträge...

            Viele Grüße, Andreas - der jetzt in den Garten geht!

            Kommentar

            • gabyde
              Erfahrener Benutzer
              • 24.12.2010
              • 501

              #7
              Ich habe z.B. den Fall, daß bei einem Randvermerk auf der Hochzeitsurkunde meiner Urgroßeltern eine Hochzeit dem falschen Kind zugeordnet wurde.

              Und bei der Hochzeitsurkunde eines Urururgroßvaters ist der Name der Mutter als Amalie Krüger angegeben, obwohl Krüger der Rufname ihres 1. Mannes war und nicht ihr Mädchenname.

              Das sind jetzt wohl "kleinere" Fehler, aber die können einen auch ziemlich in die Irre führen.

              LG
              Gaby
              Litauen: NASSUT / BATRAM - Liebenscheid/LDK: BRANDENBURGER - Wagenfeld: CORDING - Sonnborn: MOEBBECK / ZIELES - Sprockhövel: NIEDERSTE BERG / DOTBRUCH - Lintorf/Angermund: HUCKLENBRUCH / RASPEL - Motzlar: FÜRST / DERWORT - Sauerland: WORM / NAGEL - Italien (Provinz Belluno): MARES
              http://www.alteltern.de/
              http://www.ahnekdoten.de/

              Kommentar

              • DaBroMfld
                Erfahrener Benutzer
                • 18.07.2012
                • 132

                #8
                Einen nachvollziehbaren Fall gibt es auch bei meinen Unterlagen: Ein Vorfahr war nacheinander mit vier Frauen verheiratet. Im Taufeintrag (vorstandesamtlich) steht bei der Geburt des ersten Kindes mit der ersten Frau die wohl korrekte Mutter drin. In der standesamtlichen Sterbeurkunde des Kindes wird als Mutter die vierte Ehefrau des Vaters genannt.

                Kommentar

                • Odette
                  Erfahrener Benutzer
                  • 19.05.2009
                  • 518

                  #9
                  Von einem etwas rätselhaften Fall haben wir auch vor einigen Tagen erfahren.
                  Im Einwohnerverzeichnis des Ortes ist die Tante noch vorhanden.
                  1945 soll sie verstorben sein. Ein Sterbeeintrag im Standesamt ist vorhanden.
                  Aber die angegebene Nr. des Eintrages bezieht sich auf eine ganz andere Person.
                  Und die Tante erscheint nirgends.
                  Da stellt sich die Frage, stimmt dann auch der Sterbetag ?
                  Irgendwie makaber, so mit Daten umzugehen. Aber Verstorbene können sich nicht
                  mehr wehren...
                  LG odette

                  Kommentar

                  • Joanna

                    #10
                    Hallo Andreas,

                    Zitat von Andi1912 Beitrag anzeigen
                    Hallo zusammen,
                    vielleicht erzähle ich Euch nichts Neues: Aber ich habe in letzter Zeit (seitdem man viele Urkunden aus PL Archiven online einsehen kann) schon mehrmals festgestellt, dass auch standesamtliche Urkunden / Registereinträge falsch sein können. So habe ich gestern Abend ein schönes Beispiel für einen komplett falschen Sterbeeintrag gefunden, den ich Euch hier mal "als warnendes Beispiel" zeigen wollte:
                    nicht der Eintrag war falsch, sondern der Schwiegersohn hat falsche Angaben gemacht!

                    Und das passierte natürlich nicht nur in Polen, sondern auch im Deutschen Reich und in Preussen oder wie die Länder früher auch immer hießen, gab es falsche Angaben. Und es spielt auch keine Rolle, ob es ein Kirchenbucheintrag oder der Eintrag im Zivilstandsregister war. Wenn es der Anzeigende (ob Schwiegersohn, Enkel oder Nachbar) nicht besser gewusst hat, stehen da eben falsche Daten drin.

                    Noch schlimmer sind teilweise die Angaben für die EWZ sowie auch die Erstellung von Urkunden für die Beantragung zur Staatsangehörigkeit zum Deutschen Reich. Wenn man zu diesen 1939/1940 erstellten Dokumenten die Originaleinträge sieht, ist man häufig schon am Staunen (da stehen z.B. völlig falsche Namen der Mütter drin, oder es gibt Urkunden mit Jahr und Tag - obwohl derjenige zu diesem Zeitpunkt nie geboren wurde, harmlos sind dann die Verwechslungen zwischen Geburtstag und Taufeintrag, da es sich in Polen hierbei im Normalfall immer nur um 2 - 8 Tage gehandelt hat).

                    Und noch etwas:

                    Zitat von Andi1912 Beitrag anzeigen
                    Sicherlich war er als Bergmann nicht sehr gebildet .......
                    Das ist absolut nicht richtig. Um Bergmann zu werden, mussten die Männer eine entsprechende Schulbildung und eine mehrjährige Ausbildung machen. Da musst Du mal ein Bergwerksmuseum besuchen. Sie gehörten schon zu den Personen, die recht früh eine richtige Ausbildung hatten. Also nichts mit "sehr ungebildet"!

                    Schönen Sonntag wünscht Joanna

                    Kommentar

                    • podenco
                      Erfahrener Benutzer
                      • 05.01.2011
                      • 1953

                      #11
                      Auf der Kopie des Aufgebotsverzeichnisses meiner Großeltern des StA Mainz fand ich zwei Randeinträge: Die Geburt meiner Mutter 1935, sowie die Geburt und Hochzeit einer Schwester 2 Jahre später. Dieser Eintrag versetzte meine Mutter als Einzelkind in helle Aufregung und veranlasste sie zu den wildesten Spekulationen. Hatte ihr Vater heimlich ein außereheliches Kind gezeugt? Unwahrscheinlich. Gutherzig wie er war, musste es also ein fremdes Kind sein, dem er seinen Namen gegeben hat. Vielleicht ein jüdisches Mädchen? Auch seltsam.
                      Bei meinem Anruf in Mainz am Montag darauf stellte sich heraus, dass dieses Mädchen zu einer ganz anderen Urkunde gehört, die offensichtlich davor oder dahinter abgeheftet war.

                      Solche Kuckuckseier sind sicherlich kein Einzelfall.

                      Mit den besten Sonntagswünschen aus Dortmund
                      Gaby
                      ROHNER in Wachtel Kunzendorf Neustadt OS
                      SCHREIER in Loos, Prinzdorf, Wehrau in NSL und Kreis Oppeln in OSL
                      HAUGH in Mettmann und Wülfrath
                      KOSIEK in Velbert und (Essen)Borbeck
                      JÄGER in Zellingen
                      RIESENWEBER / MEUSENHELDER o. MEISENHALTER / POHL /WIEHR o. WIER in der Ukraine, Wolhynien und Mittelpolen

                      Kommentar

                      • Tatiana
                        Benutzer
                        • 02.12.2012
                        • 94

                        #12
                        Frau Agnes, geb. Siagula geboren.
                        Hallo Andi1912!
                        Erzählen kann ich, dass der 2. Ehemann meiner Urgroßmutter nach dessen Tod (und vor dem eigenen :-) das Familienbuch (das meine Neugierigkeit geweckt und zur Ahnenforscherin gemacht hat!) vervollständigte.
                        Es ist nicht rauszufinden, wann er das tat, auf jeden Fall nach 1952 (leztes erwähntes Datum) also mindestens selber 74-jährig.
                        Er irrte sich in der Benutzung der vielen Spalten und trug versehentlich den Tod seines Vaters (1892, Berlin) als den eigenen ein!!!!!
                        Sie wohnten schon lange, lange in Argentinien.
                        Das Buch hatte also als Dokument keinen Wert mehr, daher ist es nicht schlimm.
                        Ich kenne auch heute manche Leute, egal wie gebildet (und hauptsächlich Männer :-) die die Familiengeschichte ganz schön durcheinander bringen würden, wären wir von der mündlichen Überlieferung abhängig wie vor hunderte von Jahren, da sie beim besten Willen NIX behalten können (Geburtstage, Namen Verwandter 2. Grades, usw. usw.) und gefragt einen ganz schönen Quatsch von sich geben könnten!

                        Konkret zitiere ich oben den Name aus deiner Nachricht weil ich eine Frage habe:
                        In meiner Ahnenforschung (Familiennamen PIESZCZEK, KUBLINSKI/KUKLINSKI, Allenstein) entdeckte ich einen Nachname WERGULL, der Träger spielt eine wichtige Rolle, so bin ich sehr neugierig und versuche weiter zu recherchieren, finde aber nichts.
                        In der Gesellschaft meiner polnisch anmutende Familiennamen, klingt Wergull sehr fremd!
                        Und als ich bei Dir Siagula las, dachte ich das Siagula und Wergull irgendwie sprachlich?geschichtlich? Verwandt sein könnten.
                        Weisst Du zufällig, aus welcher "Ecke" Siagula stammt?

                        Danke! auch in Hamburg
                        Tatiana

                        Kommentar

                        • Gertrud Dinse
                          Erfahrener Benutzer
                          • 09.02.2013
                          • 983

                          #13
                          Zitat von Andi1912 Beitrag anzeigen
                          Hallo Gertrud,

                          Als sprachunkundig würde ich den Schwiegersohn nicht unbedingt bezeichnen wollen (er hat immerhin unterschrieben) - auch wenn es offensichtliche "Kommunikationsschwierigkeiten" zwischen dem Standesbeamten und ihm gegeben haben wird. Sicherlich war er als Bergmann nicht sehr gebildet und auch der Oberschlesisches Dialekt war für einen (evtl.) von auswärts kommenden Standesamten sicherlich sehr schwer zu verstehen... Mir ist aufgefallen, dass viele Standesamtseinträge "wegen Schreibunkenntnis" mit XXX (drei Kreuzen) unterschrieben wurden. ...
                          Noch heute hat so mancher seine Probs mit dem Amtsdeutsch. Warum soll es damals anderes gewesen sein?

                          Der Glaube, das ein "Staats"beamter schon weiß, was er tut und das man ihm möglichst nicht widerspricht ist in der zeit sicher als normal anzusehen.

                          Dazu dürfte etwas kommen, was wohl in allen Zeiten gleich bleiben wird: die Aufmerksamkeit lässt unter Streß nach. Geburt und Tod eines nahen Angehörigen dürfte wohl ein Stressor sein.
                          Würde dann auch (un-)bewusste falsche Angaben erklären.

                          LG Gertrud

                          Kommentar

                          • Andi1912
                            Erfahrener Benutzer
                            • 02.12.2009
                            • 4516

                            #14
                            Hallo zusammen,

                            vielen Dank für Eure zahlreichen Antworten, weiteren Beispiele und Erläuterungen. Ja, ihr habt recht, dass die Einträge in den Standesamtsregistern auch nur so gut waren/sind, wie die Angaben, die vom Anzeigenden gemacht wurden. Offenbar sind falsche Einträge in den StA-Registern gar nicht so selten, wie ich angenommen hatte...

                            @ Tatiana: Meiner Meinung nach besteht zwischen den FN Siagula und Wergull kein Zusammenhang. Eher denke ich, dass Siagula eine Namensvariante von "Schygulla" ist.

                            Viele Grüße, Andreas

                            Kommentar

                            • franz ferdinand
                              Erfahrener Benutzer
                              • 15.01.2013
                              • 345

                              #15
                              Ich kann Folgendes anbieten: Bei der Trauung mit Josef Moldaschl 1880 scheint meine Rosalia Stöger als eheliche Tochter des Veit Stöger und der Maria Haberfellner auf. Im Taufeintrag ihres Sohnes Josef Moldaschl jun. 1881 ist Rosalia Stöger plötzlich die uneheliche Tochter von Franziska Stöger. Die Lösung brachte der Taufeintrag von Rosalia Stöger 1860, denn dieser wies sie als uneheliche Tochter der Franziska Stöger, eheliche Tochter des Veit Stöger und der Maria Haberfellner, aus.

                              Entweder handelt es sich um einen wirklich massiven Fehler des Matrikenführers, oder Rosalia hat sich bei der Trauung schlicht als eheliches Kind ausgegeben und so kurzerhand ihre Großeltern zu ihren Eltern gemacht. Zur Taufe des ersten Kindes war dann offenbar alles gebeichtet und vom Ehegatten verziehen...

                              Edit: Einen Klassiker, den wahrscheinlich viele kennen, habe ich auch noch: Eine Ahnin wird im Trauungseintrag ihres Sohnes als "Josepha Maurer" geführt. Aus dem Taufeintrag desselben Sohnes geht dann aber hervor, dass sie in Wahrheit "Josepha, des Maurers Matthäus Schöbinger ehel. Tochter" war. So schnell wird der Beruf des Vaters zum eigenen Familiennamen...
                              Zuletzt geändert von franz ferdinand; 23.04.2013, 17:04.
                              Ahnenforschung ist eine Mischung aus Kreuzworträtsel und Puzzle mit der Besonderheit, dass man die Schrift des Rätsels kaum lesen kann und am Anfang fast alle Teile fehlen. Thomas Balderer, SFR

                              Forschungsgebiet: Niederösterreich, Oberösterreich, Deutsch-Westungarn, Steiermark, Mittelfranken, Oberbayern, Wien, Oberfranken, Südmähren, Schlesien, Böhmen, Sachsen, Oberpfalz, Oberschwaben

                              Kommentar

                              Lädt...
                              X