Verschwunden oder Suizid

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge
  • milda
    Benutzer
    • 18.06.2012
    • 87

    Verschwunden oder Suizid

    Hallo!

    Werde demnächst im Archiv stöbern, habe frage mich schon im vorhinein;
    ich habe einen Heiratseintrag meiner Urgroßeltern folgendes über die Brauteltern gelesen:
    Heinrich, zuletzt wohnhaft da und da, und seiner Ehefrau Maria wohnhaft da und da.
    Der Heiratseintrag ist von 1904, dh. der Vater des Bräutigams war da schon nicht mehr an dem Ort existent.
    Jetzt behauptet meine Großmutter, es heisst dass sich dieser Heinrich umgebracht hat.
    Aber schreibt man dann nicht "verstorben" oder so? Mir kommt es eher so vor, als wäre er verschwunden bzw. weggelaufen oder verzogen?
    Ich bin schon echt gespannt was ich im Archiv finde.
    Wo gucke ich am besten nach? Polizeiakten oder so? Er muss wohl zwischen 1873 (Geburt meines Uropas) und 1904 (Heirat) zuletzt wohnhaft gewesen sein.
    Oder interpretier ich in die Sache zuviel rein? Bin schon so gespannt, weil da in der Familie einige Gerüchte herrschen....
  • Friedrich
    Moderator

    • 02.12.2007
    • 11568

    #2
    Moin Milda,

    ich interpretiere diese Formulierung so, daß der Vater an dem angegeben Ort zuletzt gemeldet war, mehr nicht. Zum Zeitpunkt der Hochzeit lebte er nicht mehr, während es die Mutter wohl noch gab. Einen Suizid da hineininterpretieren würde ich allein wegen der Formulierung nicht.

    Friedrich
    "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
    (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

    Kommentar

    • Xtine
      Administrator

      • 16.07.2006
      • 30144

      #3
      Hallo Milda,

      ich würde es wie Friedrich interpretieren.
      Der letzte, zu Lebzeiten des Vaters, Wohnort war XY.

      Besagt für mich einfach nur, daß er zum Zeitpunkt der Hochzeit bereits verstorben war und früher in XY wohnte. Eine Todesursache ist daraus absolut nicht zu erschließen.

      Das ist übrigens eine durchaus gebräuchliche Formulierung, die einem bei der Forschung sehr häufig über den Weg läuft.

      Suche doch nach dem Sterbeeintrag des Heinrich, vielleicht bringt der Licht ins Dunkel. Gerade Pfarrer haben oft was dazugeschrieben.
      Viele Grüße .................................. .
      Christine

      .. .............
      Wer sich das Alte noch einmal vor Augen führt, um das Neue zu erkennen, der kann anderen ein Lehrer sein.
      (Konfuzius)

      Kommentar

      • Fronja
        Erfahrener Benutzer
        • 12.10.2007
        • 586

        #4
        Hallo,

        so einen Eintrag habe ich auf einer Urkunde/ Familienbuch meines Uropas. Da ist es so, das er die letzte ihm bekannte Adresse seiner Eltern angegeben hat. Er hatte damals keinen Kontakt mehr zu seinen Eltern. Ob sie zu dem Zeitpunkt noch lebten, weiß ich leider nicht, da ich von beiden nicht eine Urkunde habe.

        Gruß
        Stefanie
        Bickhard(t), Rühl - Simmershausen
        Jantzen, Jentz, Grabow, Zeisi(n)g - Kröpelin, Dorf Glashagen, Grevesmühlen, Grebbin, Wismar
        Badzinski, Gellerich - Hannover
        Badzinski, Heiermann, Schafstein, Hö(oe)v(f)ener - Castrop-Rauxel, Herne und Umgebung
        Badzinski, Trojan - Kr. Sensburg

        Kommentar

        • Brigitte Bernstein
          Erfahrener Benutzer
          • 02.08.2010
          • 616

          #5
          Hallo!
          Ich habe da auch einen seltsamen Vorfall- Ein Ahne Joseph Reichelt Feldgärtner aus Alt Rognitz (Böhmen) geb.1780 geheiratet 17. Aug.1800 mit Rosina Kleinander. Die beiden zeugten 8 Kinder. Bis dahin ok. Bei der Geburt des 9. Kindes wurde zwar auch der Feldgärtner Joseph Reichelt als Vater angegeben, aber dann in Klammer, Aufenthal unbekannt. Das bedeutet für mich, dass niemand seinen Aufenthaltsort kannte. Dann gab es 15 Jahre keine Kinder, ich habe schon bei den Sterbematriken gesucht, da gab es plötzlich nach 15 Jahren ein 10.eheliches Kind von Joseph Reichelt, da auch der Vater von Joseph Reichelt angegeben wurde ist ein Irrtum auszuschließen. Dann zeugten die Beiden weitere 3 Kinder. Ich habe es öfter bei meinen Ahnen, dass der Mann eine Zeit in einem anderen Ort lebte, da er oft auf der Suche nach Arbeit auf Wanderschaft war, dass waren dann aber im Höchstfall 2 - 3 Jahre Aber eine Spanne von 15 Jahren und ohne das man wusste wo er steckt ist doch nicht alltäglich .
          Brigitte
          Zuletzt geändert von Brigitte Bernstein; 26.08.2012, 20:13.
          Suche im Raum Trautenau, Parschnitz, Alt Rognitz, Deutsch Prausnitz, Bausnitz und Lampersdorf. Meine Namen Rasch, Staude, Reichelt, Letzel,

          Kommentar

          • milda
            Benutzer
            • 18.06.2012
            • 87

            #6
            Hallo und schönen Abend,

            klar sagt das alles nichts über Suicid aus, das ist nur die Aussage meiner Großmutter. Sie selber hat ihn sowieso nicht mehr kennengelernt. Also hat sie es wiederum von ihrem Vater. Wir werden sehen. Ich dachte nur, dass es feste Ausdrucksweisen gab, "zuletzt wohnhaft", sagt für mich noch lange nichts aus.

            @ Ja 15 Jahre weg ist komisch. Wie alt war denn dann beim 10. Kind nach 15 Jahren die arme Mutter?!?! Na ja, damals nicht ungewöhnlich. Hast du mal geguckt, ob zu der Zeit vielleicht ein Krieg war? Vielleicht war er eingezogen? Oder einer der beiden hatte 15 Jahre eine unbemerkte Infektionskrankheit und war zeugungsunfähig. Gibts auch.

            Kommentar

            • Brigitte Bernstein
              Erfahrener Benutzer
              • 02.08.2010
              • 616

              #7
              Hallo Milda!
              Joseph Reichelt und auch seine Frau waren 20 Jahre als ihre Hochzeit statt fand.
              1801 wurde das erste Kind geboren, da waren sie 21 Jahre. Als er das 10 Kind kam waren beide 44. Jahre. Wenn man die Schwangerschaft abrechnet, war er also zirka 14 Jahre verschwunden. Aber vielleicht war es für die Frau garnicht so schlecht sie konnte ihre 9 Kinder in Ruhe aufziehen, ohne ständig ein neues Kind zu bekommen. Man kann noch sagen, dass alle 13 Kinder das Erwachsenenalter erreichten. Krieg war zu dem Zeitpunkt keiner, Napoleon war schon auf Elbe, und der Krieg Österreich Preußen in welchen in dieser Gegend sehr schwere Kämpfe ausgefochten wurden, begann erst 1846 .
              Schöne Grüße
              Zuletzt geändert von Brigitte Bernstein; 28.08.2012, 09:47.
              Suche im Raum Trautenau, Parschnitz, Alt Rognitz, Deutsch Prausnitz, Bausnitz und Lampersdorf. Meine Namen Rasch, Staude, Reichelt, Letzel,

              Kommentar

              • milda
                Benutzer
                • 18.06.2012
                • 87

                #8
                Ja besser war es wohl für sie mal eine "Gebärpause" einzulegen.
                14 Jahre weg ist schon echt lang. Gibt es aus dem Ort vlt. irgendwelche Auswanderungsakten? Und er ist wieder zurückgekommen? Oder war er vielleicht im Gefängnis? Das wäre eine Idee.

                Kommentar

                • Joanna

                  #9
                  Liegen für den letzten Wohnort vielleicht schon oder noch Meldregisterkarten vor. Die würde ich mir mal anschauen.

                  "Zuletzt wohnhaft" muss ja nicht heißen, dass er nicht mehr lebt. Der Sohn wusste eben nur nicht wo.

                  Er könnte die Familie ja auch verlassen haben, oder die Eltern waren geschieden? Oder er ist ausgewandert und wollte seine Familie nachholen und dann kam der 1.Weltkrieg dazwischen. Es gibt so viele Möglichkeiten, wo noch gesucht werden kann!

                  Natürlich kann auch spekuliert werden. Aber an Suizid wäre das letzte, woran ich dabei denken würde.

                  Gruß Joanna

                  Kommentar

                  • Philipp
                    Erfahrener Benutzer
                    • 19.07.2008
                    • 842

                    #10
                    Hallo!

                    Ich habe mehere Belege über "nichtnatürliche Tode" aus standesamtlicher Zeit.

                    Ihnen gemeinsam war, dass nicht ein Verwandter oder Bekannter den Sterbefall dem Standesamt meldete, es waren "Offizielle": der Ortsvorsteher, das Kreisordnungsamt, die Polizei....
                    Und die Sterbeorte waren dementsprechend nicht unbedingt die Wohnsitze sondern die Fundorte der Leichen: km-Stein an der Landstraße soundso, an der Brücke....

                    Der Sterbeeintrag könnte durchaus Rückschlüsse zulassen.

                    Grüße aus Lübeck

                    Philipp

                    Kommentar

                    • milda
                      Benutzer
                      • 18.06.2012
                      • 87

                      #11
                      Jaaaa, wir werden sehen. Meine Informationen sind bis jetzt;
                      er tauchte urplötzlich mit etwas Geld im Dorf auf (Gerücht sagt, er kam aus dem "Osten" nach Westfalen) arbeitete als Heuerling, heiratete, bekam Kinder und verschwand oder sonstwas. Sobald ich es weiß, schreib ich es hier. Bin auch schon gespannt was "aus dem Osten" bedeutet. Haha, kann alles sein.
                      Liebe Grüße

                      Kommentar

                      • Asphaltblume
                        Erfahrener Benutzer
                        • 04.09.2012
                        • 1501

                        #12
                        Zitat von Brigitte Bernstein Beitrag anzeigen
                        Hallo!
                        Ich habe da auch einen seltsamen Vorfall- Ein Ahne Joseph Reichelt Feldgärtner aus Alt Rognitz (Böhmen) geb.1780 geheiratet 17. Aug.1800 mit Rosina Kleinander. Die beiden zeugten 8 Kinder. Bis dahin ok. Bei der Geburt des 9. Kindes wurde zwar auch der Feldgärtner Joseph Reichelt als Vater angegeben, aber dann in Klammer, Aufenthal unbekannt. Das bedeutet für mich, dass niemand seinen Aufenthaltsort kannte. Dann gab es 15 Jahre keine Kinder, ich habe schon bei den Sterbematriken gesucht, da gab es plötzlich nach 15 Jahren ein 10.eheliches Kind von Joseph Reichelt, da auch der Vater von Joseph Reichelt angegeben wurde ist ein Irrtum auszuschließen. Dann zeugten die Beiden weitere 3 Kinder. Ich habe es öfter bei meinen Ahnen, dass der Mann eine Zeit in einem anderen Ort lebte, da er oft auf der Suche nach Arbeit auf Wanderschaft war, dass waren dann aber im Höchstfall 2 - 3 Jahre Aber eine Spanne von 15 Jahren und ohne das man wusste wo er steckt ist doch nicht alltäglich .
                        Brigitte
                        Wenn du aus dem Zeitraum zwischen der Geburt des 9. und der des 10. Kindes keine weiteren Einträge für Joseph Reichelt hast, weißt du ja nicht wirklich, wie lange sein Aufenthaltsort tatsächlich unbekannt war. Kann ja sein, dass er zwar zur Geburt des Kindes "verschütt" war, sich aber kurz danach wieder meldete und die Frau dann schon wusste, dass er noch lebt und wo er sich aufhält. Vielleicht ist er ja auch ab und zu mal nach Hause gekommen, ohne dass das aktenkundig geworden ist.
                        Gruß Asphaltblume

                        Kommentar

                        Lädt...
                        X