Sind Totgeburten früher begraben worden?

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  • xxrr78
    Erfahrener Benutzer
    • 14.10.2011
    • 156

    Sind Totgeburten früher begraben worden?

    hallo ihr lieben;
    in dem familienregister meiner großeltern gab es eine totgeburt /der eine zwilling -der andere starb einen tag später(1938),
    und noch eine totgeburt(1939);
    nun meine frage:
    sind diese kinder begraben worden? was ist mit ihnen geschehen?

    Danke schon mal im Voraus
    xeni
    Liebe Grüssle
    Xeni
  • Hupsy
    Benutzer
    • 06.10.2011
    • 7

    #2
    Also bei meinen Ahnen ist die Todgeburt 1944 (nach Aussagen) begraben wurden.
    Ob das immer so war, kann ich leider nicht sagen.

    Gruß Kay
    Achte auf deine Gedanken - Sie sind der Anfang deiner Taten

    Immer auf der Suche nach Informationen über:
    Hertwig
    im Bereich Breslau, Köthen und Dortmund
    und
    Zimmermann
    im Bereich Köthen

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    • uwe-tbb
      Erfahrener Benutzer
      • 06.07.2010
      • 2695

      #3
      Hallo Xeni,

      bei mir in der Familie gab es in den 1860er und 1870er Jahren einige Totgeburten - alle wurden auf dem evangelischen Friedhof beerdigt.

      Viele Grüße

      Uwe

      Kommentar

      • Mariolla
        • 14.07.2009
        • 1696

        #4
        Hallo Xeni,
        ich kenne es auch so, die Totgeburten wurden beerdigt. Sie müssen
        unter "Verstorbene" im selben Monat/Jahr (entweder unter dem gleichen Datum bis
        drei Tage nach der Totgeburtgeburt) im KB erscheinen.

        Viele Grüße Mariolla

        Kommentar

        • xxrr78
          Erfahrener Benutzer
          • 14.10.2011
          • 156

          #5
          ahhh, ok! :-)

          juhuu ihr 3...
          danke für eure antworten...
          ...da war ich wohl falsch mit der annahme, dass die kinder nicht begraben wurden! komisch die 3 wurden nie von meiner oma erwähnt bzw. kein grab was besucht wurde (also meine mama als kind z.b.) das familiengrab beinhaltet nicht die namen...
          ouffff!

          lg
          xeni
          Liebe Grüssle
          Xeni

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          • waldschratt
            Benutzer
            • 12.03.2011
            • 75

            #6
            Todgeburten und verst. Kinder

            Hoi

            in den Bergorten hier (mit sehr kleinen Friedhoefen) gab es fuer Kinder immer eigene Graeber mit einer sehr viel kuerzeren Ablaufzeit (bis das Grab wieder benuetzt wurde - ich finde das passende deutsche Wort gerade nicht). Diese Graeber hatten auch nur bescheidene Holzgrabmaeler.
            In den Matriken sind sie oft nur als geboren/getauft/notgetauft etc vermerkt oder mit einem Kreuz ohne Datum versehen und nicht in den Todtenbuechern eingetragen.

            Schonen Abend allerseits

            Waldschratt
            "Wir wissen nicht wohin wir gehen, wenn wir nicht wissen woher wir kommen, da wir dann auch nicht wissen wer wir sind". + KHK Otto von Habsurg

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            • Mats
              Erfahrener Benutzer
              • 03.01.2009
              • 3390

              #7
              Hallo Xeni,

              in den Kirchenbüchern sind viele tot geborene Kinder zwischen den Sterbefällen und manchmal auch bei den Taufen verzeichnet. Ist das Kind wirklich tot zur Welt gekommen, wurde es nicht getauft.

              Die Eintragungen sind wohl regional unterschiedlich. In den ev. KB, in denen meine Vorfahren überwiegend zu finden sind steht oft nur "am ... hat Johann Meier ein totgeborenes Kind begraben lassen"

              Grüße vom Wiehengebirge
              Anja
              Es gibt nur 2 Tage im Jahr, an denen man so gar nichts tun kann:
              der eine heißt gestern, der andere heißt morgen,
              also ist heute der richtige Tag
              um zu lieben, zu handeln, zu glauben und vor allem zu leben.
              Dalai Lama

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              • BrunoWilhelmLouis
                Erfahrener Benutzer
                • 05.04.2011
                • 325

                #8
                Guten Abend,
                entschuldigung, aber bitte denke mal logisch nach: Was bitte soll man sonst mit Totgeburten machen, außer sie zu beerdigen?
                Es grüßt herzlichst
                BrunoWilhelmLouis

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                • ubbenkotte
                  Moderator
                  • 13.04.2006
                  • 1840

                  #9
                  Hallo,

                  meine Großmutter hatte 1932 eine Totgeburt. Es handelte sich hier um ein Mädchen. Mein Vater wusste zwar, dass ein Mädchen geboren wurde, aber, obwohl ich genealogisch tätig bin, habe ich mich überhaupt nicht mehr mit dem Mädchen befasst. Sie steht zwar in meinem Stammbaum, da es von ihr ja eine offizielle Todesakte gibt. Vor drei Jahren fand ich rein zufällig, dass das Mädchen auf dem katholischen Friedhof in Hengelo beerdigt worden ist. Es gab nämlich noch einen Erlaubnisschein für die Beerdigung. Das Grab existiert noch und auf dem Grab steht eine Zwergkonifere. Hat mein Opa das Bäumchen gepflanzt? Die Reihe wo das Kind liegt ist ursprünglich ungeweihter Boden, aber sie liegt fast im Schatten des Kalvarieberges. Seit einigen Jahren ist dort auch eine Gedenkstätte für totgeborene Kinder, da die ja nicht getauft worden sind. Viel Unrecht wurden den Eltern damals zugefügt, weil sie ihre Kinder ja nicht in geweihter Erde bestatten durften. Eine Messe wurde ihnen ja auch verwährt. Übrigens steht seit drei Jahren an Allerseelen ein gelber Chrysanthemenstrauch auf dem Grab meiner totgeborenen Tante.

                  Viele Grüße aus Hengelo

                  Kommentar

                  • Olivia
                    Erfahrener Benutzer
                    • 26.10.2010
                    • 406

                    #10
                    @BrunoWilhelmLouis


                    ... so abwegig finde ich die Frage eigentlich nicht... ich weiß nicht, ob es früher immer so selbstverständlich war, Früh- oder Totgeburten auf einem Friedhof zu bestatten
                    ... vor allem zu Zeiten als noch daheime geboren wurde, es vielleicht auch noch keine Meldepflicht für Totgeburten gab... dann ländliche Gegenden und Kriegszeiten/Unruhen oder von wandernden Völkergruppen, die nicht seßhaft waren... da fiel es doch gar nicht zwingend auf, wenn nicht gemeldet und bestattet wurde (bzw vielleicht im Garten vergraben wurde) oder?


                    Ich war heute bei uns mal wieder aufm Dorf-Friedhof (meine Oma hatte Geburtstag, hab Blumen hingebracht) und da stand ich auch vor einem Kindergrab (Grabstein mit Teddymotiv), der kleine Erik ist 2001 am selben Tag geboren und gestorben... ich hab daheim Mutti gefragt, sie meinte, das war eine Zwillingsgeburt, ein Junge hatte überlebt, der kleine Zwillingsbruder hat nur 2h gelebt... er wurde bestattet...

                    Ich weiß aber auch von Mutti, daß es früher (zu DDR Zeiten) nicht unbedingt üblich war, daß Fehl- und Totgeburten bestattet wurden... also zumindest nicht unbedingt ein extra Grab bekamen... meist wurden diese Kinder im Krankenhaus behalten (ohne, daß es die Mütter oder Angehörigen sehen durften), gesammelt und dann eingeäschert und es gab ein Sammelgrab... sowas ähnliches ist wohl auch heute noch möglich... vor allem dann, wenn die Kinder unter 500 g Geburtsgewicht haben...
                    Unter 500 g ist glaube keine Bestattungspflicht... dann würden die Föten/Embryos mit anderen menschl. Überresten (chirurgische notwendige Amputationen beispielsweise) eingeäschert und es gibt keine Gräber in dem Sinne...



                    Ich hab auch mal gegoogelt zum Thema, das fandch ganz interessant:
                    http://de.wikipedia.org/wiki/Totgeburt


                    ... es gibt auch sehr viele websiten, die sich mit dem Thema Sternenkinder (so werden Fehl- und Totgeburten und z.T. auch Babys, die bis zu 1 Jahr nach ihrer Geburt gestorben sind genannt) beschäftigen und ihrer Gedenken...



                    ... ich selbst habe auch eine Halbschwester, die im Oktober 1964 geboren und im Mai 1965 gestorben ist - also mit 7 Monaten - an Menningitis (Gehirnhautentzündung) Ich habe sie leider nicht kennengelernt (ich bin erst 1978 geboren).
                    Einer meiner Opas hätte auch noch 2 Geschwister mehr gehabt, sie sind 1903 und 1907 geboren und früh verstorben, auch da gab es Kindergräber.
                    Suche nach folgenden FN in Thüringen: Bauer, Beyer, Blume, Boblenz, Boße/Bosse, Böttcher, Delle, Ernemann, Fürstenberg, Gräßer, Güldenzopf, Hemmleb, Jäger, Karst, Kreuzberg, Lange, Liebermann, Lutze, Mackrodt/Mackroth, Matthis, Peter, Rasch, Rauschardt, Reichardt, Rockstedt, Rottorf, Schmidt, Simon, Sonnrein, Stichling, Stößel, Wagner, Wendel, Wenzel, Werther, Wolf
                    in Berlin: Schmidt-Sdolarski
                    in Posen (heut. Polen): Schmidt, Sdolarski, Florkowska
                    für jeden Hinweis! GLG; Olli

                    Kommentar

                    • Fiehn
                      Erfahrener Benutzer
                      • 16.09.2008
                      • 768

                      #11
                      Hallo ihr,

                      ein interessantes Thema. Auch bei mir in der Familie gibt es mehrere solche Fälle:

                      - ich hätte noch zwei weitere Geschwister -> es gibt keine Gräber, anonyme Bestattung in einem Sammelgrab
                      - bei meinen Vorfahren sind Kinder früh gestorben oder tot geboren -> Grabexistenz unbekannt, vermutlich gab es keine

                      Wie ihr seht kommt das in jeder Familie vor. Gründe dafür gibt es viele:

                      - die Mutter ist/war stressbedingt überfordert
                      - ist/war mit irgendeiner Krankheit belastet
                      - das Kind hatte irgendeine Krankheit, die nicht geheilt werden konnte
                      - Probleme in der Schwangerschaft - z. B. unzureichende Nährstoffzufuhr
                      - das Kind hat sich mit der Nabelschnur erwürgt (im Bauch oder bei Geburt)
                      - oder der plötzliche Kindstod

                      Es kann auch sein, dass es von Angehörigen umgebracht wurde. Die Gesellschaft damals (und größtenteils auch heute ) hat Behinderungen nicht akzeptiert. Da wurde/wird ein behindertes Kind auch als Belastung oder unnötiger Anhang gesehen. Möglich ist auch eine Überforderung der Mutter, weil sie selber noch nicht reif für ein Kind war.

                      Grüße
                      Melanie
                      Man sieht nur mit dem Herzen gut; das Wesentliche ist für das Auge unsichtbar.
                      Zitat von Antoine de Saint-Exupéry

                      FN meiner Forschung

                      Meine Orte

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                      • Wolfg. G. Fischer
                        Erfahrener Benutzer
                        • 18.06.2007
                        • 5009

                        #12
                        Hallo,

                        ich hatte auch noch zwei Geschwister, die tot geboren wurden. Meine Schwester kam 1957 zur Welt. Da war es anscheinend üblich, solche Kinder bei fremden Bestattungen anonym mitzubeerdigen. Mein Bruder hat dann 1966 ein eigenes Grab bekommen.

                        Mit besten Grüßen
                        Wolfgang

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                        • waldschratt
                          Benutzer
                          • 12.03.2011
                          • 75

                          #13
                          ja ja das schon unter die haut...

                          Das ich ein Zwilling war, erfuhr erst mit der Ahnenforschung. Mein Bruder bekam werder einen Namen noch ein Grab, nur N.N.Kind + maenlich im Tauf/Geburtenbuch. Das war 1962. Ich hab nie herausgefunden was, warum, wieso... und wohin.......

                          Kindstoetungen waren in den Kinderreichenfamilien des 18/19/ u tw 20 Jht. nicht die Ausnahme - eher die Regel. Geburtenkontrolle gab es so gut wie keine und wenn die Kinder zu viel wurden dann starben sie meist noch vor sie 10 Jahre alt waren. An "Lungenentzuendung, Fraisen, allgem. Schwaeche u.ae." Keiner hat genau hingesehen....
                          Fuer mich ist das eines der grauenhaften TABUthemen der Ahnenforschung, viele wissen/ahnen es, aber daueber gesprochen wird nicht.

                          Verzeiht die Bitterkeit.

                          Waldschratt
                          "Wir wissen nicht wohin wir gehen, wenn wir nicht wissen woher wir kommen, da wir dann auch nicht wissen wer wir sind". + KHK Otto von Habsurg

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                          • Horst3
                            Erfahrener Benutzer
                            • 05.02.2009
                            • 323

                            #14
                            Hallo,

                            meine Erfahrungen (Quelle sind die durchgesehenen Kirchenbücher ab ca. 1700 im jetzigen Sachsen-Anhalt):
                            Wenn die Familie auf dem Friedhof bereits eine Grabstätte hatte, wurden totgeborene Kinder ebenfalls dort begraben. Ansonsten wurden sie anonym, sie hatten ja in der Regel noch keine Namen, beigesetzt. Auch damals war das Begräbnis mit Kosten verbunden und wer wusste denn, ob er in dem Ort blieb.
                            Ich zitiere aus dem KB Zeuchfeld: "Am 21. Febr. 1718 hat Joh.Georg Jäger sein totgeborenes Töchterlein zu Ersparung der sonst gewöhnlichen Begräbnißkosten durch Zubereitung einer Mahlzeit, in aller Stille, gegen Abend selbst begraben, jedoch mit Abstattung meiner des Satozis (?) und des Schulmeisters gewöhnlichen Gebühr."
                            Das Fragezeichen ist von mir.

                            MfG

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                            • Mats
                              Erfahrener Benutzer
                              • 03.01.2009
                              • 3390

                              #15
                              Bei tot Geborenen oder früh verstorbenen Kindern habe ich im Kirchenbuch Vehlen auch oft den Vermerk "gratis" und "in aller Stille" gefunden.

                              Grüße vom Wiehen
                              Anja
                              Es gibt nur 2 Tage im Jahr, an denen man so gar nichts tun kann:
                              der eine heißt gestern, der andere heißt morgen,
                              also ist heute der richtige Tag
                              um zu lieben, zu handeln, zu glauben und vor allem zu leben.
                              Dalai Lama

                              Kommentar

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