Was mag das für ein Landsmann sein und wie kommt der nach Dessau?

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  • Friedrich
    Moderator
    • 02.12.2007
    • 11340

    Was mag das für ein Landsmann sein und wie kommt der nach Dessau?

    Moin zusammen,

    im Adressbuch Dessau für 1928 habe ich folgenden Eintrag:

    Halil, Seifi, Architekt, Kurze Zeile 13

    Mich würde mal spaßeshalber interessieren, was für ein Landsmann der gewesen sein könnte. Immerhin gab es ja zu dieser Zeit eher weniger Personen mit "Migrationshintergrund" und exotischen Namen.

    War das ein früher Gastarbeiter, z.B. aus der Türkei, oder könnte das ein Einwohner einer ehemaligen deutschen Kolonie in Afrika gewesen sein, z.B. aus Namibia?

    Und den finde ich auch im Adressbuch Dessau:

    Hami, Ali, Volontär, Körnerstraße 13

    Der klingt schon eher nach Türkei, oder?

    Was meint Ihr?

    Friedrich
    "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
    (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)
  • Catha-Tina
    Erfahrener Benutzer
    • 14.10.2009
    • 1791

    #2
    Hallo Friedrich
    Seifi Halil klingt in meinen Ohren wie "Tausend und eine Nacht", also vielleicht in Richtung Persien, Iran.
    Könnte ja sein, diese "Migranten" haben in Deutschland studiert und sind dann hier hängengelieben.
    Bei uns hier in Halle hat im 18. Jh. ein Afrikaner studiert, gibt sogar ein Denkmal, guckstuhier:
    Informationen über Anton Wilhelm Amo, dem ersten afrikanischen Studenten und Dozenten der Universität Halle.
    Zuletzt geändert von Catha-Tina; 12.02.2011, 09:10.
    Viele Grüße
    Catha-Tina

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    - die Herkunft des Joh. August Kuhblank, Geburt um 1722, Tod 1808 in Schafstädt, seit 1751 in Schafstädt nachweisbar, sowie
    - die Herkunft des Joh. Gottfried Siegmund, Holz- und Revierförster bei den Grafen von Stolberg in Wachau (Sachsen), Geburt um 1719,
    Heirat 1751 in Wachau mit Johanna Rosina Förster, Tod 1805 in Wachau

    Kommentar

    • gustl
      Erfahrener Benutzer
      • 25.08.2010
      • 676

      #3
      Hallo fleißiger Friedrich,

      nach kurzer Internetrecherche tippe ich bei "Halil, Seifi" auf Türkei und bei "Architekt" denke ich natürlich gleich ans Bauhaus. Genauer wird man es vielleicht dort im Archiv erfahren. Wo Ali Hami volontiert haben könnte, werden wir vielleicht nie erfahren, aber Volontariate machte man früher häufig auch in Zeitungsredaktionen und Verlagen.

      Erst mal vielen Dank für das fleißige Abtippen des Adressbuches. Ich bedanke mich demnächst mit dem Abtippen der Einwohner von Kleinpaschleben v o r 1705 (da sind nämlich die Kirchenbücher verbrannt).

      Bis dahin viele Grüße

      Cornelia

      Kommentar

      • Hina
        Erfahrener Benutzer
        • 03.03.2007
        • 4661

        #4
        Hallo Friedrich,
        ich hatte mal einen Bekannten Halil. Er war Türke. Auch bei dem Volonteur dürfte es sich um einen Türken handeln. So ungewöhnlich finde ich das in den 20gern eigentlich nicht. Damals galt Dessau als die Hauptstadt der Moderne. Das war eine weltoffene Zeit und bei den beiden handelt es sich ja allen Anschein nach um zwei Leute mit Bildungshintergrund und sicher auch dem nötigen Kleingeld, in Dessau zu verweilen und die europäische Moderne zu studieren. Man darf auch nicht vergessen, dass zu dieser Zeit viele Türken keine Muslime, sondern Christen waren, die keinerlei Berührungsängste mit der Mitteleuropäischen Kultur hatten.
        Viele Grüße
        Hina
        "Der Mensch kennt sich selbst nicht genügend, wenn er nichts von seiner Vergangenheit weiß." Karl Hörmann

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