Unsicherheit bei Kirchenbucheinträgen - gleiche Namen, gleicher Ort etc.

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  • kranich40
    Benutzer
    • 08.03.2025
    • 30

    Unsicherheit bei Kirchenbucheinträgen - gleiche Namen, gleicher Ort etc.

    Hallo zusammen,
    bei einem Zweig meiner Familie bin ich nun schon bei ~1700 angekommen und da werden die Kirchenbucheinträge immer spärlicher. Jetzt kam ich schon ein paar Mal zu dem Problem, dass ich bei den Heiratseinträgen im Abstand von ein paar Jahren mehrere Paare mit nicht identischen Namen gefunden habe und nun nicht weiß, welcher der Einträge nun zu meinen Vorfahren gehört.
    In einem Kirchenbuch umfassen die Heiratseinträge z.B. nur noch Datum, Vor- und Nachname des Ehemannes, Vorname (kein Geburtsname) der Frau, Pfarrer und Ort.
    Wenn nun aber ein (beispielhaft) Johann Müller aus X eine Katharina im Jahr 1706 heiratet und 1709 dann wieder ein Johann Müller eine Katharina aus X heiratet, was tut ihr dann? Gibt es noch andere Möglichkeiten, wie man sowas "verifizieren" kann? Da es keine Geburtsnamen der Ehefrauen und keine Angaben der Eltern hierbei gibt, fühlt sich das jetzt nur noch an wie ein Ratespiel, was ja auch nicht Sinn und Zweck der Sache ist


    Freue mich auf eure Antworten, wie ihr mit sowas umgeht und welche Kriterien ihr evtl. überprüft, um Verwechslungen zu vermeiden!
  • Gastonian
    Moderator
    • 20.09.2021
    • 5462

    #2
    Hallo:

    1. Bei den Taufeinträgen der Kinder werden manchmal Verwandschaftsbezeichnungen für die Paten verzeichnet. Wenn also bei der Taufe des Sohns des Johann Müller der Pate ein Heinrich Schmidt, Bruder der Mutter, ist, dann weißt Du, das die Mutter eine Katharina Schmidt gewesen sein muß, und kannst dann nach den Katharinen Schmidt suchen, die einen Bruder Heinrich hatten.

    2. Beachte auch die Sterbeeinträge - falls halbwegs verläßliche Altersangaben da stehen, kannst Du auch herausfinden, welcher Johann Müller das sein muss. Selbst wenn keine Altersangaben gemacht werden: falls der eine Johann Müller früh stirbt und der andere nicht, und dann Heinrich Sohn des weiland Johann Müller heiratet, weißt Du, dass es der Sohn des früh verstorbenen sein muss.

    3. Je nach der Quellenlage in deinem Ort kann es auch Quellen ausserhalb der Kirchenbücher geben. In meinem Hauptforschungsort (Frankenberg/Eder) gibt es gerade um diese Zeit, wo die Kirchenbucheinträge kärglich sind, auch Geschoßregister, die im Abstand von etwa alle 10 oder 15 Jahren die Grundstücke (und deren Besteuerung) von jedem Haushaltsvorstand im Ort verzeichneten. Da sind manche Grundstücke als "vom Schwiegervater erhalten" bezeichnet, und beim Vergleich mit den vorherigen Geschoßregistern kann man dann herausfinden, wer vorher dieses Grundstück hatte und daher der Schwiegervater war. In Sachsen gibt es die Gerichtsbücher, die die Besitznachfolge verzeichnen, und im Harzvorland benutzen die User consanguineus und Sbriglione die Lehnbücher zum gleichen Zweck mit großem Erfolg. Siehe hierzu auch die ausführlichen Tipps vom Alten Mansfelder, besonders Beitrag #3 bis #5 hier: https://forum.ahnenforschung.net/for...-digitalisaten

    VG

    --Carl-Henry
    Wohnort USA - zur Zeit auf Archivreise in Deutschland

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