Zuverlässigkeit von Adressbüchern / Melderegistern in Sachsen Anfang des 20. Jahrhunderts

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  • KlaraLein
    Benutzer
    • 11.02.2025
    • 56

    Zuverlässigkeit von Adressbüchern / Melderegistern in Sachsen Anfang des 20. Jahrhunderts

    Hallo.

    Ich habe im Schlesien-Teil des Forums bereits angefangen die Familiengeschichte meines Urururgroßvaters zu rekonstruieren. Und verschiedene Forenmitglieder haben mir dabei sehr weitergeholfen. Ich selbst versuche - als blutiger Anfänger - gerade den Weg meines Urururgroßvaters von Breslau nach Limbach/Sachsen (heute Limbach-Oberfrohna) nachzuverfolgen und vor allem herauszufinden, ob es vor seinem Umzug bereits Familienmitglieder in Limbach gegeben hat.

    Leider scheitere ich kläglich. Für Breslau scheint es sehr viele digitale Register zu geben, für Limbach irgendwie gar nicht. Daher habe ich mich an die vorhandenen Adressbücher gehalten und die Einträge der Geburtsregister der Kinder mit den Einträgen in den Adressbüchern verglichen. Aber nicht eine Übereinstimmung konnte ich finden.

    Außerdem muss er vor Limbach noch in Lindenthal bei Leipzig gewohnt haben. Denn bei der Hochzeit hat der Standesbeamte als Wohnort Lindenthal im Geburtsregister des ersten (unehelichen) Sohnes eingetragen. Die Hochzeit fand - laut handschriftlicher Eintragung im Familienstammbuch dieses Sohnes - auch in Lindenthal statt. Die erste Tochter des Paares wurde in Wahren bei Leipzig geboren. Ein Jahr nach der Geburt der Tochter hat das Paar aber schon in Limbach gewohnt.

    Ich habe aber auch in den Adressbüchern von Leipzig für die Orte Lindenthal und Wahren keinen Eintrag zu meinem Urururgroßvater finden können. Und auch im Melderegister von Wahren kann ich weder den Ehemann, noch die Frau oder das Kind finden. Allerdings bin ich mir nicht sicher, ob ich das richtige Jahr hatte.

    Wie zuverlässig sind diese Adressbücher aus der Zeit? Ich vermute mal, dass Untermieter nie erfasst wurden, oder?

    Grüße,
    Silvio


    PS: Dafür habe ich die Mutter meiner Uroma durch Zufall in einem Adressbuch von Limbach gefunden.
  • Silke Schieske
    Erfahrener Benutzer
    • 02.11.2009
    • 4493

    #2
    Hallo Silvio,

    Ja da hast du recht, das Untermieter im Adressbuch nicht aufgeführt wurden. Leider kommt hinzu das viele Melderegister durch den Krieg verloren gegangen sind. dabei ist egal ob in Schlesien oder Sachsen. Als was haben deine Vorfahren denn gearbeitet? Um heraus zu finden wann und wo mein Mann seine Oma den Opa kennengelernt hat, halfen mir Arbeitsnnachweise der Oma. Diese lebte bei Breslau und kam zum arbeiten in den LK Stendal.
    Vielleicht liesse sich darüber was erfahren bei wem sie gewohnt haben.

    LG Silke
    Wir haben alle was gemeinsam.
    Wir sind hier alle auf der Suche, können nicht hellsehen und müssen zwischendurch auch mal Essen und Schlafen.

    Kommentar

    • Svenja
      Erfahrener Benutzer
      • 07.01.2007
      • 5109

      #3
      Hallo Silvio

      Wo hast du denn Melderegister aus Sachsen aus dem 20. Jahrhundert gefunden, die online einsehbar sind? Ich kenne aus mehreren Orten in Sachsen nur Melderegister aus dem 19. Jahrhundert, die online einsehbar sind. Dort bin ich bisher immer fündig geworden, und alle angegebenen Daten und Ortsangaben stimmten.

      Gruss
      Svenja
      Zuletzt geändert von Svenja; 15.02.2025, 19:17.
      Meine Website über meine Vorfahren inkl. Linkliste:
      https://iten-genealogie.jimdofree.com/

      Interessengemeinschaft Oberbayern http://forum.ahnenforschung.net/group.php?groupid=38

      Interessengemeinschat Unterfranken http://forum.ahnenforschung.net/group.php?groupid=37

      Interessengemeinschaft Sudetendeutsche http://forum.ahnenforschung.net/group.php?groupid=73

      Kommentar

      • KlaraLein
        Benutzer
        • 11.02.2025
        • 56

        #4
        Zitat von Svenja Beitrag anzeigen
        Hallo Silvio

        Wo hast du denn Melderegister aus Sachsen aus dem 20. Jahrhundert gefunden, die online einsehbar sind? Ich kenne aus mehreren Orten in Sachsen nur Melderegister aus dem 19. Jahrhundert, die online einsehbar sind. Dort bin ich bisher immer fündig geworden, und alle angegebenen Daten und Ortsangaben stimmten.

        Gruss
        Svenja
        Ich habe über FamilySearch nach dem Ort gesucht und dort das Einwohnermelderegister von 1858 bis 1902 gefunden. Es ist also eher 19. statt 20. Jahrhundert.

        Kommentar

        • KlaraLein
          Benutzer
          • 11.02.2025
          • 56

          #5
          Ich sitze gerade ein wenig in der Sackgasse bzw. in einem Dilemma und brauche Tipps. Vielleicht sollte ich das Thema auch besser im "Sachsen-Bereich" ansprechen, da es um Leipzig und Limbach-Oberfrohna geht.

          Also, ich hatte ja bereits geschrieben, dass mein Ururgroßvater aus Breslau nach Sachsen kam. Wann dies passiert ist, weiß ich leider nicht. Ich versuche in den Archiven von Breslau noch herauszufinden, ob er nach dem Tod seiner Eltern irgendwo bei Verwandten in Breslau untergekommen war.

          Was ich weiß:

          1901 wurde der gemeinsame Sohn meines Ururgroßvaters mit seiner zukünftigen Ehefrau in Limbach/Sa. geboren

          1902 heirate das Paar in Lindenthal bei Leipzig, außerdem erkannte mein Ururgroßvater den 1901 geborenen Sohn an, im Geburtsregister von Limbach ist ein entsprechender Vermerk, die Adresse ist wieder Lindenthal

          1903 wird die gemeinsame Tochter in Wahren bei Leipzig geboren

          1904 wird der Tod dieser Tochter im Sterberegister in Limbach erfasst, Adresse des Ehepaares ist die Teichstr. 3 in Limbach

          Alle anderen Ereignisse bis zum Tod meines Ururgroßvaters finden dann in Limbach statt, wobei der Todesort Pleißa bei Limbach ist.


          Was ich nicht weiß:

          Wann ist mein Ururgroßvater aus Breslau nach Sachsen gekommen?

          Ist er direkt in die Region Leipzig gezogen? War er erst in Limbach? Schließlich hat er eine Frau geheiratet, die in Limbach geboren wurde und den ersten Sohn in der Wohnung ihrer Eltern in Limbach zur Welt gebracht hat.

          Es könnte aber auch sein, dass seine zukünftige Ehefrau bereits in Lindenthal/Wahren war und sie sich dort kennengelernt haben.


          Ich habe außerdem noch Einträge im Geburtsregister von Lindenthal/Wahren gefunden, die im Zusammenhang mit meinen Ururgroßeltern stehen könnten. Die Kinder tragen als Vornamen nämlich alle die Namen, die bereits bei Verwandten in Breslau auftauchen, auch in der gleichen Kombination. Und die späteren Kinder tragen auch Vornamen, die später in der Familie in der gleichen Kombination auftreten. Ich weiß, dass das schwache Indizien sind, aber andere habe ich nicht. Zeitlich und vom Abstand würden diese Kinder in die Zeit in Lindenthal/Wahren passen (1900 - 1904).


          Wie sollte ich nun weitermachen?

          Ich könnte beim Stadtarchiv Leipzig die Einträge in den Geburtsregistern der Kinder heraussuchen lassen. Außerdem könnte ich mir den Eintrag zur Hochzeit meiner Ururgroßeltern in Lindenthal heraussuchen lassen. Ich habe für alle Ereignisse das Datum und die Nummer im Register. Laut Kostentabelle verlangt das Archiv 14 Euro pro 15 Minuten Recherche + Kosten für die Digitalisierung der Unterlagen. Aber ich kann nicht abschätzen, wie viel Zeit das Archiv benötigt, um die Unterlagen herauszusuchen und zu kopieren. Irgendwann stehen die Kosten in keinem Verhältnis zu möglichen Ergebnis.

          Außerdem würde ich gerne wissen, ob es Melderegistereinträge zu meinen Ururgroßeltern gibt. Aber hier habe ich leider gar keine Hinweise (siehe oben), außer, dass beide 1902 in Lindenthal geheiratet haben. Von daher weiß ich nicht, ob es überhaupt Sinn macht, nach solchen Einträgen zu fragen und mit welchen Kosten ich hier rechnen müsste.

          Eine ähnliche Anfrage zwecks Meldedaten würde ich in Limbach stellen, um zu erfahren, ob es dort Einträge gibt und vor allem ab wann. In den Adressbüchern von Limbach taucht mein Ururgroßvater nicht auf, obwohl in den Geburtsregistern seiner Kinder immer eine Adresse in Limbach zu finden ist.

          Grüße,
          Silvio

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          • Nebber
            Erfahrener Benutzer
            • 05.06.2022
            • 303

            #6
            . Ich könnte beim Stadtarchiv Leipzig die Einträge in den Geburtsregistern der Kinder heraussuchen lassen. Außerdem könnte ich mir den Eintrag zur Hochzeit meiner Ururgroßeltern in Lindenthal heraussuchen lassen. Ich habe für alle Ereignisse das Datum und die Nummer im Register. Laut Kostentabelle verlangt das Archiv 14 Euro pro 15 Minuten Recherche + Kosten für die Digitalisierung der Unterlagen. Aber ich kann nicht abschätzen, wie viel Zeit das Archiv benötigt, um die Unterlagen herauszusuchen und zu kopieren. Irgendwann stehen die Kosten in keinem Verhältnis zu möglichen Ergebnis.
            hallo Silvio,

            wenn du sogar die Registernummern bereits besitzt und angeben kannst, sollten sich die Recherchekosten wohl in Grenzen halten. Je mehr Unterlagen du besitzt umso mehr Informationen stehen dir dann zur Verfügung. Ich würde diesen Weg, persönlich, auf jeden Fall gehen.
            inwiefern man eine Kosten/Ergebnis-Rechnung machen kann ist sowieso komplett relativ. Ich habe bereits viel Geld gezahlt ohne Ergebnisse zu erhalten (Standesamt Berlin I) …


            lg Ben
            Suche Nachnamen Langrzik aus Schlesien, Raum Bottrop NRW, Frankreich und den Niederlanden.
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            • KlaraLein
              Benutzer
              • 11.02.2025
              • 56

              #7
              Zitat von Nebber Beitrag anzeigen

              hallo Silvio,

              wenn du sogar die Registernummern bereits besitzt und angeben kannst, sollten sich die Recherchekosten wohl in Grenzen halten. Je mehr Unterlagen du besitzt umso mehr Informationen stehen dir dann zur Verfügung. Ich würde diesen Weg, persönlich, auf jeden Fall gehen.
              inwiefern man eine Kosten/Ergebnis-Rechnung machen kann ist sowieso komplett relativ. Ich habe bereits viel Geld gezahlt ohne Ergebnisse zu erhalten (Standesamt Berlin I) …


              lg Ben
              Naja, ich habe leider absolut keinen Anhaltspunkt, wann der gesuchte Vorfahre nach Sachsen gekommen ist. Und ich weiß auch nicht, ob man sich damals überhaupt melden musste, wie es heute der Fall ist.

              Ich habe für Leipzig und für seine Vororte diese Karteikartenregister durchgeschaut. Aber die Vororte gehen "nur" bis 1895 und die für das Stadtgebiet erfassen logischerweise die Vororte nicht. So habe ich weder meine Urururgroßeltern noch deren Kinder dort finden können.

              Für Limbach-Oberfrohna habe ich einfach mal formlos beim Stadtarchiv angefragt und die haben mir die Daten genannt, die ich schon hatte PLUS eine Wohnanschrift, die ich noch nicht kannte (wobei ich den Ort vermutet habe, aber nicht belegen konnte). Aber ausgerechnet für das Jahr des Todes taucht der Name wieder nirgends auf. Und das Datum des Todes und der Ort ist ein handschriftlicher Eintrag im Familienstammbuch seines Sohnes. Leider hat mir das Stadtarchiv auch mitgeteilt, dass für die Zeit von 1890 bis 1930 keine Meldebücher überliefert sind, wobei noch offen ist, ob diese Bücher verloren gegangen sind oder nur nicht im Stadtarchiv liegen.

              Ich habe mal vorsichtig angefragt, ob das Stadtarchiv eine Möglichkeit sieht, hier noch weiterzukommen. Es muss ja einen Grund geben, warum ein Kind oder Jugendlicher oder junger Erwachsener aus der Metropole Breslau in ein Dorf bei Leipzig kommt. Und irgendwie muss er ja auch seine spätere Frau, die aus Limbach stammt, kennengelernt haben. Und die muss auch irgendwann mit nach Lindenthal/Wahren bei Leipzig gezogen sein, wenn die beiden dort geheiratet und die eine Tochter bekommen haben.

              Ansonsten werde ich mir aus Leipzig mal die Auszüge aus dem Heiratsregister und dem Geburtenregister schicken lassen. Zumindest für die bekannten Daten.


              Zu deiner Signatur: Der Name "Ficker" taucht in der Bekanntschaft meiner Mutter auf. Sie meinte, dass sie einen Klassenkameraden aus Hormersdorf oder Dorfchemnitz (Erzgebirgskreis) hatte, der Ficker hieß. Allerdings hätte sich der Nachname der Familie später geändert. Allerdings bin ich bei "Geschichten", die meine Mutter erzählt immer etwas vorsichtig...
              Zuletzt geändert von KlaraLein; 21.02.2025, 21:51.

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              • KlaraLein
                Benutzer
                • 11.02.2025
                • 56

                #8
                Zitat von Silke Schieske Beitrag anzeigen
                Hallo Silvio,

                Ja da hast du recht, das Untermieter im Adressbuch nicht aufgeführt wurden. Leider kommt hinzu das viele Melderegister durch den Krieg verloren gegangen sind. dabei ist egal ob in Schlesien oder Sachsen. Als was haben deine Vorfahren denn gearbeitet? Um heraus zu finden wann und wo mein Mann seine Oma den Opa kennengelernt hat, halfen mir Arbeitsnnachweise der Oma. Diese lebte bei Breslau und kam zum arbeiten in den LK Stendal.
                Vielleicht liesse sich darüber was erfahren bei wem sie gewohnt haben.

                LG Silke

                Als Beruf wird wahlweise Schneider oder Trikotagenzuschneider angegeben. Aber das sind für Limbach/Sa. eher "Sammelbegriffe", da hier sehr viele Menschen in der Textilindustrie gearbeitet haben.

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