Schreibweise von Familiennamen in Taufmatrikeln

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  • mabelle
    Erfahrener Benutzer
    • 09.10.2017
    • 1069

    Schreibweise von Familiennamen in Taufmatrikeln

    Hallo miteinander,

    ich wollte mal fragen, ob sich unter Genealogen eine Konvention durchgesetzt hat, wie unterschiedliche Schreibweisen der Familiennamen in den Kirchenbüchern zu behandeln sind. Konkret bin ich gerade bei meinen Vorfahren aus Dobrigau in der Oberpfalz mit dem Familiennamen HECHT. Wie ich gestern in Regensburg feststellte, haben die Pfarrer fast durchweg HOECHT geschrieben. Im Ahnenpass meines Vaters und auch in allen offiziellen Dokumenten steht aber HECHT. Soll ich mich an die historischen Einträge halten aus einer Zeit, in der noch keine Namenskonventionen festgeschrieben waren, oder soll ich pragmatisch vorgehen und sie alle nachträglich als Hecht erfassen? Wie haltet ihr es?

    Ich habe auch eine Eheschließung eines Hecht mit einer Paumgartner gesehen; ich gehe davon aus, dass daraus später Baumgartner wurde. Bei dem Namen Maltzer verhält es sich etwas anders, mal fand ich ihn so geschrieben, ein andermal als Malzer.

    Freue mich auf jeden Tipp, auf jede Anregung. Vielen Dank schon mal.

    Viele Grüße
    mabelle
    Zuletzt geändert von mabelle; 26.01.2018, 16:34.
  • Valentin1871

    #2
    siehe bspw. hier:
    Hallo zusammen, ich erstelle gerade ein Ortsfamilienbuch meines Heimatortes. Meine Frage: wie kann man das Problem der teilweise zig verschiedenen Schreibweisen eines Nachnamens am besten und schnellsten lösen? Ich habe z.B. einen Namen, der bis zu sechs verschiedene Schreibweisen im Laufe der Jahrhunderte hat. Da

    Hallo, ich habe folgendes Problem, in einer Heiratsurkunde von 1868 in Krotoschin steht der Nachname Cieply, bei einer Urkunde von 1940 steht die selbe Person mit dem Namen Ciepla. Welchen Namen soll ich nun übernehmen? Was kann der Grund dafür sein? Danke und liebe Grüße Jens

    Hallo Leute, so nun ist das besagte Problem eingetroffen. Ich habe ja schon einen Stammbaum´gefunden im Internet, der zu meiner Mutter paßt, aber ich rechachiere lieber der Genauigkeit halber sowieso nach besten Wissen und Gewissen nach den Personen. Jetzt ist es in der Tat so, das für Kreibaum ich schon bereits auf die

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    • mabelle
      Erfahrener Benutzer
      • 09.10.2017
      • 1069

      #3
      Zitat von Valentin1871 Beitrag anzeigen
      siehe bspw. hier:
      Hallo zusammen, ich erstelle gerade ein Ortsfamilienbuch meines Heimatortes. Meine Frage: wie kann man das Problem der teilweise zig verschiedenen Schreibweisen eines Nachnamens am besten und schnellsten lösen? Ich habe z.B. einen Namen, der bis zu sechs verschiedene Schreibweisen im Laufe der Jahrhunderte hat. Da

      Hallo, ich habe folgendes Problem, in einer Heiratsurkunde von 1868 in Krotoschin steht der Nachname Cieply, bei einer Urkunde von 1940 steht die selbe Person mit dem Namen Ciepla. Welchen Namen soll ich nun übernehmen? Was kann der Grund dafür sein? Danke und liebe Grüße Jens

      https://forum.ahnenforschung.net/showthread.php?t=56555
      Vielen herzlichen Dank. Das ist wirklich sehr hilfreich. Ich hatte auch zunächst die aktuelle Form eingetragen und einen Vermerk mit der früheren Schreibweise gemacht, wurde dann aber zusehends unsicher.

      Sehr schön, jetzt weiß ich Bescheid.
      Danke nochmal.

      mabelle

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      • sapramecha
        Benutzer
        • 07.11.2015
        • 30

        #4
        Hecht oder Höcht

        Hallo mabelle,

        das mit den Hecht / Hoecht / Höcht ist in dieser Gegend wirklich nicht einfach.
        Ich selbst habe auch Vorfahren aus dem Raum Wiesau/Dobrigau und die Namen werden wirklich sehr unterschiedlich geschrieben. Das Problem ist auch, dass es die beiden Namen Hecht und Höcht heute noch gibt, so dass eine eindeutige Zuordnung oftmals schwierig ist.

        Schönen Gruß,
        Stefan

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        • mabelle
          Erfahrener Benutzer
          • 09.10.2017
          • 1069

          #5
          Zitat von sapramecha Beitrag anzeigen
          Hallo mabelle,

          das mit den Hecht / Hoecht / Höcht ist in dieser Gegend wirklich nicht einfach.
          Ich selbst habe auch Vorfahren aus dem Raum Wiesau/Dobrigau und die Namen werden wirklich sehr unterschiedlich geschrieben. Das Problem ist auch, dass es die beiden Namen Hecht und Höcht heute noch gibt, so dass eine eindeutige Zuordnung oftmals schwierig ist.

          Schönen Gruß,
          Stefan
          Hallo Stefan,

          vielen Dank für Deine Hinweise. Ich habe mich sorgfältig drei Genenerationen - ausgehend von meiner Ururgroßmutter väterlicherseits - nach oben gearbeitet und bin mir deshalb ziemlich sicher, dass ich die Einträge korrekt zugeordnet habe. Mögliche Geschwister habe ich in dieser Phase außer Acht gelassen. Ab etwa 1750 fand ich allerdings keinen Anschluss mehr, was mir sehr zu denken gab. Der letzte in Dobrigau geborene Hecht aus meiner direkten Ahnenreihe, den ich aufspüren konnte, ist der Johann Nikolaus Hecht (Höcht), geboren um 1710, und diese Information stammt nicht aus den katholischen Kirchenmatrikeln, ihn habe ich bei GEDBAS gefunden. Das Stiftland hatte ja mit mehreren Religionswechseln zu tun: zunächst war der lutherische Protestantismus weit verbreitet, wohl auch andere Ausprägungen des Protestantismus, wie der Calvinismus, wobei dies nur selten die freie Entscheidung der dortigen Bevölkerung war. Soweit ich erkennen kann, hat die Rekatholisierung durch die Jesuiten (ab 1624) wohl auch länger gebraucht, viele blieben lange dem evangelischen Glauben treu, darunter offenbar auch die Hechts aus Dobrigau. Es stellt sich mir nun die Frage, in welchen Matrikeln sie erfasst wurden. Ich habe zwar ein Mikrofiche finden können, auf dem die Teilnehmer an den calvinistischen Abendmahlen verzeichnet sind (kaum lesbar übrigens), aber keine weiteren Hinweise hinsichtlich dieser häufigen Religionswechsel. Ich gehe davon aus, dass jede Konfession eigene Kirchenbücher geführt hat - wenn überhaupt.

          Natürlich ist auch möglich, dass der Vater des Johann Nikolaus aus einem anderen Ort zugezogen ist oder in einen Hof in Dobrigau eingeheiratet hat. Ich werde mir die Matrikel bis 1750 nochmal gründlich vornehmen müssen und daneben wohl auch die Fachliteratur (regionale Geschichtsforschung) konsultieren müssen, vielleicht auch Heimatforscher aus der Region.

          Vielleicht sollte ich den Beitrag auch im Forum für die Oberpfalz posten. Sicher hat sich dort schon mal jemand mit diesen Fragen befasst.

          Viele Grüße
          mabelle
          Zuletzt geändert von mabelle; 28.01.2018, 11:01.

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          • sapramecha
            Benutzer
            • 07.11.2015
            • 30

            #6
            Hallo mabelle,

            wann die Rekatholisierung in den einzelnen Orten abgeschlossen war, bzw. ob um 1710/1750 in Dobrigau noch lutherische ansässig waren mag ich auch nicht zu beurteilen.
            Der Zuzug auch einem Nachbarort ist auf alle Fälle beachtenswert, da Dobrigau (Pfarrei Leonberg) und Wiesau ja nun nicht wirklich weit voneinander entfernt sind, und in Wiesau und Umgebung eine ganze Menge an Hechts/Höchts auftreten. Und wenn man dann noch die dazwischen liegende Ortschaft Leugas betrachtet, die kirchlich sowohl zu Wiesau und zu Leonberg gehörte, dann könnten sich schon Verbindungen ergeben.
            Leider kann ich nicht weiter helfen, da ich keinen Johann Nikolaus Hecht/Höcht unter meinen Vorfahren habe.

            Schönen Gruß,
            Stefan

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            • Anna Sara Weingart
              Erfahrener Benutzer
              • 23.10.2012
              • 17252

              #7
              Hallo,
              früher gab es eine Zeit, da wurde gerne ö statt dem heutigen e geschrieben. In meinem Stammbaum habe ich die Beispiele Hörmann statt Hermann, und Hötzler statt Hetzler.
              Wenn in Deinem Fall die Hecht schon im 19. Jht. ohne ö geschrieben wurden, würde ich diese Schreibweise auf die ganze Sippe ausdehnen. Wichtig: bei jeder Person in der Anmerkung schreiben: "FN: Hoecht" oder so.
              Ich könnte mir eventuell vorstellen, dass Du in der weiteren Forschung, vielleicht im 16. Jht., wieder auf die Schreibweise "Hecht" stoßen wirst. Wenn Du jetzt also alles auf Höcht ändern würdest, um dann später festzustellen, dass die älteste Schreibweise doch "Hecht" war, hättest Du überflüssige Arbeit getan. Ein weiterer Aspekt ist die Internationalisierung, bzw. Internet: deswegen ist e in jedem Fall günstiger als ö. Die deutschen Umlaute werden von einigen Webseiten nicht richtig dargestellt.

              Wenn allerdings durchgehend seit ältester Zeit, und inklusive des 19. Jhts., nur Höcht/Hoecht geschrieben wurde, dann sollte man diesen als den allgemeinen Sippennamen betrachten und führen.
              Es schadet dabei nichts, dass diejenigen im 20. Jht, die Hecht geschrieben wurden unverändert bleiben!
              Viele Grüsse
              Viele Grüße

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              • mabelle
                Erfahrener Benutzer
                • 09.10.2017
                • 1069

                #8
                Hallo,

                vielen Dank für die hilfreichen Tipps. Werde in den nächsten Wochen nochmal nach Regensburg reisen und akribisch die Leonberger Matrikel durchforsten. Sollte die Lücke tatsächlich nicht auf Anhieb zu schließen sein, werde ich bei der Gelegenheit vielleicht auch dort mal vorsichtig nachfragen.

                Viele Grüße
                mabelle

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