Evangelische Taufe in katholischer Kirche

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  • Martin Werner
    Erfahrener Benutzer
    • 06.04.2016
    • 109

    Evangelische Taufe in katholischer Kirche

    Kontext: NRW > Bistum Münster > Stadt Wolbeck > Pfarre St. Nikolaus > Taufbuch 1859

    Liebe Forenmitglieder,

    Beim Lesen im Taufbuch 1859 der katholischen Pfarre stoße ich auf einen Eintrag, der (kirchenrechtliche) Fragen aufwirft. Im Sommer 1859 tauft der katholische Pfarrer in der katholischen Pfarrkirche ein Kind, dessen Eltern beide evangelisch sind. Beide Paten sind katholisch.

    Ein Lesefehler kann weitestgehend ausgeschlossen werden, zwei erfahrene Personen haben vor Ort einen Blick auf den Eintrag geworfen. Zudem sind alle beteiligten Personen bereits aus anderen Quellen bekannt, die konfessionellen Angaben sind also korrekt, die Abweichungen ohnehin deutlich im Kirchenbuch markiert. Es war auch keine Nottaufe. Eine evangelische Gemeinde bestand zu dieser Zeit in dieser Stadt nicht.

    Danke im voraus für hilfreiche Erklärungsversuche.
  • OliverS
    Erfahrener Benutzer
    • 27.07.2014
    • 3017

    #2
    Zitat von Martin Werner Beitrag anzeigen
    Eine evangelische Gemeinde bestand zu dieser Zeit in dieser Stadt nicht.Danke im voraus für hilfreiche Erklärungsversuche.
    Ist die Frage, warum das evangelische Kind dort getauft wurde? Die Antwort hast du dann aus meiner Sicht schon geschrieben. Es gab keine evangelische Kirche.

    Das ist mir in den Kirchenbüchern in Ostpreußen des öfteren vorgekommen. Wäre für mich daher nichts besonderes.

    Gruß
    Dauersuchen:

    1) Frau ?? verwitwerte WIECHERT, zwischen 1845 und 1852 neu verheiratete SPRINGER, wohnhaft 1852 in Leysuhnen/Leisuhn
    2) GESELLE, geboren ca 1802, Schäfer in/aus Kiewitz bei Schwerin a.d. Warthe und seine Frau Henkel
    3) WIECHERT, geboren in Alikendorf (Großalsleben) später in Schönebeck

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    • Der Suchende
      Gesperrt
      • 04.07.2008
      • 2398

      #3
      Taufe

      Hallo Martin.
      Wo haben denn die Katholiken ihre Kinder taufen lassen, wenn es nur eine evangelische Kirche gab ?
      Grüße
      Heinrich

      Kommentar

      • Mats
        Erfahrener Benutzer
        • 03.01.2009
        • 3419

        #4
        Hallo,

        in der evangelischen Kirche natürlich, deshalb stehen sie ja auch im ev. Kirchenbuch.

        Du siehst also, Martin, das ist nicht sooo ungewöhnlich.

        Grüße aus OWL
        Anja
        Es gibt nur 2 Tage im Jahr, an denen man so gar nichts tun kann:
        der eine heißt gestern, der andere heißt morgen,
        also ist heute der richtige Tag
        um zu lieben, zu handeln, zu glauben und vor allem zu leben.
        Dalai Lama

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        • Anna Sara Weingart
          Erfahrener Benutzer
          • 23.10.2012
          • 17252

          #5
          Hallo Martin,
          da es sich um das Jahr "1859" handelt, also in der aufgeklärten Neuzeit, in der die katholische Kirche nicht mehr so viel zu sagen hatte, insbesondere nicht mehr seitdem das protestantische Preussen in Westfalen die Herrschaft übernommen hatte, sollte der Eintrag nicht verwundern.
          Wahrscheinlich war der Druck durch die protestantische Obrigkeit sogar so groß, dass er es gar nicht hätte wagen können, dem protestantischen Paar den christlichen Kirchendienst zu verweigern!
          Gruss
          Viele Grüße

          Kommentar

          • Martin Werner
            Erfahrener Benutzer
            • 06.04.2016
            • 109

            #6
            Danke für die hilfreichen Antworten. Inzwischen habe auch Auskunft von einer Katholischen Fakultät erhalten: Demnach war diese Taufe im Jahre 1859 mit dem kanonischen Kirchenrecht vereinbar.

            Für mich ist die Singularität des Ereignisses überraschend. Alle anderen evangelischen Taufen fanden nämlich in der eine Stunde entfernten Stadt Münster statt.

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            • Mark Obrembalski
              Erfahrener Benutzer
              • 05.12.2011
              • 146

              #7
              Vielleicht war das Kind ja krank, so dass man den Aufschub oder die Fahrt nicht riskieren wollte.

              Kommentar

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