Lebendig begraben? Oder war es der Satan?

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  • Hänsel
    Erfahrener Benutzer
    • 26.06.2008
    • 404

    Lebendig begraben? Oder war es der Satan?

    Hallo Gemeinde,

    hier ein interessanter Zusatz zu einem Sterbeeintrag im Kirchenbuch Deutzen (Sachsen) aus dem Jahr 1676. Der beerdigte war Georg RUDOLPH.

    „ So bald Er ist begraben gewesen, hat es in seinem grabe Vielmal geklopft, welches nicht Allein die leute, die Ihn zugescharet, sondern die Richter in beyda Dörfern, mitt bey sich habenden Leuten, sondern auch viel Andere Mans Vnndt Weibes Personen gehöret haben, hälte es für des Satans …“

    Viele Grüße
    Stefan
  • Friedrich
    Moderator
    • 02.12.2007
    • 11354

    #2
    Lebendig begraben

    Moin zusammen,

    also da hätte ich doch, wenn ich dabei gewesen wäre, mal nachgeschaut, ob der Tote nicht doch noch lebte . . .

    Aus diesem Grund hat, ich glaube Hans Christian Andersen war's, in seinem Testament verfügt, daß man ihm, wenn man ihn tot vorfände, die Pulsadern aufschneiden sollte . . . (Oder so ähnlich)

    Junge, Junge, und so ein Thema ausgerechnet am Sonntag! Wir fangen ja gut an!

    Friedrich
    "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
    (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

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    • gudrun
      Erfahrener Benutzer
      • 30.01.2006
      • 3265

      #3
      Hallo,

      ich möchte nicht wissen, wieviele Leute scheintot waren und begraben worden sind.
      Das kommt sogar ja heute noch manchmal vor, daß Leute in der Leichenkammer aufwachen.

      Viele Grüße
      Gudrun

      Kommentar

      • PetraW
        Erfahrener Benutzer
        • 05.08.2008
        • 506

        #4
        Im Jahre 1676 hat man sicherlich noch an Satan oder andere Unwesen gelaubt und deswegen nicht aufgemacht.? Ach ist die Geschichte schauerlich.
        Petra aus Bayern
        www.albert-petras-ahnenliste.de.tl

        http://www.zwittau.de/orte/rothmuehl/rothmuehl.htm

        Kommentar

        • Merle
          Erfahrener Benutzer
          • 27.07.2008
          • 1267

          #5
          Hallo zusammen,

          dabei fällt mir die Geschichte der Richmodis von Aducht ein http://de.wikipedia.org/wiki/Neumarkt_(K%C3%B6ln) siehe dort 1.3 Richmodisturm.

          Interessant ist auch der Artikel bei Wiki zum Thema Scheintod.

          Gruß
          merle

          Kommentar

          • Alvire
            Benutzer
            • 09.10.2008
            • 81

            #6
            Das war kein Einzelfall und es wurden in so manchen Orten dem Toten eine Schnur in den Sarg geführt, der oben an einer Glocke endete. So konnte der fälschlich begrabene mit diesem Glöckchen auf sich aufmerksam machen.

            Solche Schauergeschichten endeten soweit ich weiß in der Zeit, als man dazu überging Verstorbene minst 3 Tage aufzubahren. Heute werden in bestimmten Fällen intensive medizinische Tests durchgeführt, das man den Scheintod eigentlich ausschließen kann und der Beerdigungstermin liegt auch nicht mehr wenige Stunden nach dem Tod, wie es ganz früher der Fall war. Vormittags gestorben, abends begraben ist schon ewige Zeiten Vergangenheit.

            Kommentar

            • Dorothea
              Erfahrener Benutzer
              • 01.03.2008
              • 1407

              #7
              Hallo Ihr,
              ich finde dieses Thema auch ziemlich gruselig, insbesondere deshalb, weil ich tatsächlich um 1978 herum einen Kollegen hatte, der zunächst über den Tod seiner Frau durch das Krankenhauspersonal informiert wurde. Ihr ahnt, wie es weitergeht. Nach zwei oder drei Tagen wurde er nochmals zum Gespräch gerufen, nunmehr, um ihm mitzuteilen, dass seine Frau doch noch nicht tot sei. Grusel, grusel,...dass ich so jemand persönlich kannte, dem dies widerfahren war, fand ich schon damals unheimlich...
              Dorothea - auf einen schönen Sonntag!

              Es sind die Lebenden, die den Toten die Augen schließen. Es sind die Toten, die den Lebenden die Augen öffnen.
              --------------------------------------------------------



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              • Daniela Beck
                Erfahrener Benutzer
                • 23.08.2008
                • 435

                #8
                Hallo!

                Ohje, das sind ja alles Schauergeschichten!

                Zitat von Alvire Beitrag anzeigen
                Solche Schauergeschichten endeten soweit ich weiß in der Zeit, als man dazu überging Verstorbene minst 3 Tage aufzubahren.
                Meine Schwiegermutter hat mir erzählt, das - als sie Kind war - in ihrem Dorf die Toten einige Tage in ihrem Schlafzimmer im Bett lagen bzw. dort aufgebahrt wurden. Sie fand das als Kind immer ganz schrecklich, was ich im übrigen nachvollziehen kann.

                Gruß
                Daniela

                Kommentar

                • Marlies

                  #9
                  Zitat von Daniela Beck Beitrag anzeigen
                  Sie fand das als Kind immer ganz schrecklich, was ich im übrigen nachvollziehen kann.
                  Hallo Daniela,

                  das mag für ein Kind sicher schrecklich sein, aber es war normal, dass die Toten 3 Tage lang zu Hause aufgebahrt waren.

                  Meine Oma starb 1958 im Krankenhaus, sie wurde überführt in den Wohnort, in dem sie lebte und dort in der Wohnung einer ihrer Töchter 3 Tage lang offen aufgebahrt. Alle lebenden Kinder kamen am gleichen Tag, um Abschied zu nehmen, es wurde nachts Totenwache gehalten, es brannten Kerzen in ihrem Zimmer, Oma war vom Zeitpunkt, als sie im Haus eintraf bis zum Zeitpunkt der Beerdigung keine Minute allein.

                  Ich persönlich finde es schade, dass man heute den/die Tote(n) an die Leichenhalle "abgeben" muß, ein persönlicher Abschied ist daduch für mich nicht mehr gegeben.

                  Trotz des traurigen Themas einen schönen Adventssonntagnachmittag

                  Marlies

                  Kommentar

                  • oma
                    Erfahrener Benutzer
                    • 22.11.2008
                    • 1381

                    #10
                    Hallo,

                    dann möchte ich einmal meine ganz persönliche "Schauergeschichte" erzählen - wird man vielleicht durch den Schein der Kerzen inspiriert ?
                    Also:
                    Es begann am Abend des 23. April 2004. Die Koffer standen gepackt. Es sollte in der Nacht zum 24. um 4.00 Uhr auf große Fahrt gehen - besser gesagt: wir wollten für 1 Woche an die schöne westliche Ostsee in den Urlaub fahren. Der Wecker wurde für 3.00 Uhr gestellt.
                    Aus irgendwelchen Gründen habe ich aber das mobile Telefon neben mein Bett gelegt. Und jetzt kommt's: Um 2.20 Uhr klingelt es. Aaber: absolute Stille im Telefon !Nix ! Keine Antwort ! Tja, mit komischen Gefühl versucht weiter zu schlafen. 2.45 Uhr klingelt es erneut. Und was kam dann? Anruf: Mein Vater war verstorben. Später habe ich dann auf dem Totenschein die Sterbezeit gelesen: 2.19 Uhr.

                    Das Gruselige daran war und ist für mich immer noch, daß um 2.20 Uhr keiner von den Beteiligten versucht hat, mich anzurufen.

                    Und jetzt bitte wieder den 4. Advent genießen.
                    Viele Grüße, Oma

                    Kommentar

                    • Hänsel
                      Erfahrener Benutzer
                      • 26.06.2008
                      • 404

                      #11
                      Hallo oma,

                      da bekommt man ja Gänsehaut. Mir ging es jedenfalls so.

                      Euch alle auch noch einen schönen Adventssonntag. Vielleicht kommen ja noch ein paar Schauergeschichten.

                      Viele Grüße
                      Stefan

                      Kommentar

                      • Daniela Beck
                        Erfahrener Benutzer
                        • 23.08.2008
                        • 435

                        #12
                        Hallöchen!

                        Ich hätte da auch noch eine Geschichte zu bieten, zwar nicht so schaurig wie eure, aber für mich damals schon ein Schock.

                        Letztes Jahr lag die Großmutter meines Mannes im sterben. Wir rechneten jeden Tag damit einen Anruf aus dem Krankenhaus zu bekommen. Als ich ca. 3 Tage vor ihrem Tod mit meinem Mann im Garten stand und unsere Katze so genüsslich in der Sonne liegen sah, meinte ich zu ihm "Das hätten wir auch nie gedacht das unsere Luna (die Katze) die Oma mal überleben wird.". Zur Vorgeschicht, die Katze war schon ihr ganzes Leben lang kränklich und schon vor einem Jahr wurde uns vom Tierarzt gesagt das sie nicht mehr lange leben wird.

                        Nun kam der folgende Tag ...

                        Am Morgen als ich zur Arbeit ging war noch alles Ok, ich ging früh noch an unserer Katze vorbei die bereits im Garten sahs. Mein Mann rief mich um ca. 16 Uhr auf der Arbeit an und sagte mir, er war beim Tierarzt und musste unsere Katze einschläfern lassen. Als er nach Hause kam, war sein Vater gerade nach Hause gekommen der zuvor zu seiner toten Mutter gerufen wurde. Beide, die Oma und unsere Katze sind zur Gleichen Stunde gestorben. Ihr könnt euch denken, dass sich mein obiger Ausspruch noch heute verfolgt.

                        Gruß
                        Daniela

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                        • Herbi
                          Erfahrener Benutzer
                          • 26.06.2005
                          • 152

                          #13
                          Aufbahren

                          Zitat von Marlies Beitrag anzeigen
                          Hallo Daniela,

                          das mag für ein Kind sicher schrecklich sein, aber es war normal, dass die Toten 3 Tage lang zu Hause aufgebahrt waren.

                          Meine Oma starb 1958 im Krankenhaus, sie wurde überführt in den Wohnort, in dem sie lebte und dort in der Wohnung einer ihrer Töchter 3 Tage lang offen aufgebahrt. Alle lebenden Kinder kamen am gleichen Tag, um Abschied zu nehmen, es wurde nachts Totenwache gehalten, es brannten Kerzen in ihrem Zimmer, Oma war vom Zeitpunkt, als sie im Haus eintraf bis zum Zeitpunkt der Beerdigung keine Minute allein.

                          Ich persönlich finde es schade, dass man heute den/die Tote(n) an die Leichenhalle "abgeben" muß, ein persönlicher Abschied ist daduch für mich nicht mehr gegeben.

                          Trotz des traurigen Themas einen schönen Adventssonntagnachmittag

                          Marlies
                          Hallo Marlies
                          man darf den Toten auch heute noch zu Hause lassen bis 36 Stunden,es gibt auch Bestattungsunternehmen die in einem würdigen Rahmen ermöglichen Abschied zu nehmen.
                          Wünsche schönes Wochenende
                          Christian

                          Kommentar

                          • Minerva
                            Erfahrener Benutzer
                            • 06.11.2008
                            • 165

                            #14
                            Ich hatte als Kind ein ziemlich einschneidendes Erlebniss mit Verstorbenen.

                            Meine Verwandten in der damaligen DDR lebten in Ossmannstedt. Damals war es noch nicht so gross wie heute.

                            Es war dort auch Brauch die Toten einige Tage im Haus aufzubahren und Wache zu halten.
                            Ich gestehe das ich die "Oma" wie wir sie nannten , nicht mochte. Ich hatte Angst vor ihr. Sie war eigenartig und grausam, mit Worten und handeln.

                            Sie verstarb damals in ihrem Zimmer im Bett und wurde auch dort aufgebahrt.

                            Bei der Beerdigung lag sie in einem Sarg welcher oben und unten je 2 Füsse hatte. Sie sahen wirklich wie Füsse aus Mahagoni Holz aus.
                            Dem Brauch nach gingen alle um den Sarg und Küssten sie nochmal.
                            Für mich als Kind war das kaum machbar und ich weigerte mich.

                            Abends verlangte man dann das wir beiden Kleinsten in Omas Bett schlafen mussten.
                            In dem Zimmer stand ein Schaukelstuhl indem sie immer sass.
                            In der nacht oder besser spät Abends wachte ich auf weil der Schaukelstuhl wie wild schaukelte.
                            Wir schrien wie am Spiess und ich konnte mich nicht mehr bewegen.
                            Als meine Mutter die Tür öffnete pendelte der Stuhl langsam aus.

                            Die Tante glaubte mir nicht , aber meine Mutter welche mich sofort aus dem Zimmer nahm. Klar das mein Cousin auch nicht mehr im Zimmer blieb :-))

                            Ich hatte mal ein Buch , oder habe es vielleicht noch indem geschichten beschrieben sind welche früher passierten. Über lebendig begrabene , etc.
                            Herzliche Grüße
                            Minerva

                            ****************************
                            Kurt Krause, Karl-Otto Krause, Minna Schmidt, Friedrich Hermann Schmidt, Gottfried Schmidt
                            Gustav Schmidt, Luise Hartung,
                            Marie Auguste Goik (Goyk), August Goik (Goyk
                            Luise Fischer Emma Gruhn,
                            (Alle Ostpr. Kreis Mohrungen/Venetien)

                            **********************
                            Heinrich Bast, Georg Bast

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                            • Agnagha
                              Benutzer
                              • 27.12.2008
                              • 56

                              #15
                              Das Gruselige daran war und ist für mich immer noch, daß um 2.20 Uhr keiner von den Beteiligten versucht hat, mich anzurufen.

                              Einen schönen und nicht gruseligen guten Morgen!
                              Ich habe etwas Ähnliches mit meinem Vater erlebt. Natürlich war ich erst irritiert, aber dann nahm ich so, wie es auch gemeint war, so gut kenne ich meinen Vater: Als tröstendes Zeichen im Sinne von "Es gibt mich noch irgendwo, irgendwie, ich denke an Dich".
                              Bei dem Eintrag mit dem Klopfen aus dem Grab war das natürlich etwas anderes.
                              Viele Grüße von Agnagha

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