Was ist das für ein Krankheitsbild?

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  • Luise
    Erfahrener Benutzer
    • 05.02.2007
    • 2419

    Was ist das für ein Krankheitsbild?

    Vielleicht kennt sich ja jemand unter euch mit Krankheitsbildern aus. Welche Krankheit führte hier zum Tode?

    "Da bei lokaler Untersuchung der Frau sich vorgefunden, das der Körper in Säulung steht, unten aus der Nase stinkend fauler Schleim fließt, (wie ?) auch der rechte Oberarm welcher schon einen üblen Geruch von sich gab, so könnte die Frau auf mein Wort morgen begraben werden...."
    Liebe Grüße von Luise
  • Michael1965
    Erfahrener Benutzer
    • 08.08.2007
    • 2037

    #2
    Hallo Luise,

    für mich hört es sich nicht nach einer Krankheit an, sondern das die Frau schon länger Tod war.

    Schöne Grüße aus dem Norden.

    Michael
    Nihil fit sine causa
    (Nichts geschieht ohne Grund)

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    • Luise
      Erfahrener Benutzer
      • 05.02.2007
      • 2419

      #3
      Hallo Michael,
      das war auch mein erster Gedanke, doch sie lebte mit ihrem Mann und erwachsenen Kindern im Haus. Sie war also nicht alleinstehend.
      Liebe Grüße von Luise

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      • Friedrich
        Moderator
        • 02.12.2007
        • 11548

        #4
        Tote Frau

        Moin Luise und Michael,

        das klingt so, als ob die Frau dringend beerdigt werden mußte! Vielleicht war die Zersetzung des Körpers so weit fortgeschritten, daß Handlungsbedarf bestand. Darauf deutet der Ausfluß aus der Nase. Der Begriff Säulung (hab dazu beim guckeln nichts gefunden) könnte eine Bezeichnung für die Leichenstarre sein.

        Wie lange nach dem Tod der Frau wurde denn diese Bemerkung gemacht? Kann es sein, daß die übliche Frist zwischen Tod und Beerdigung unterschritten werden mußte?

        Friedrich
        "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
        (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

        Kommentar

        • Luise
          Erfahrener Benutzer
          • 05.02.2007
          • 2419

          #5
          Hallo Friedrich,
          ja, es musste scheinbar recht schnell mit der Beerdigung gehen. Das kuriose ist, das Datum dieser ärztlichen Erklärung stammt vom 9.6.1804 und als Todesdatum ist im KB der 10.6.1804 angegeben.

          Nun habe ich überlegt, ob das was am Oberarm erwähnt wird vielleicht von langer Bettlägrigkeit (also wundgelegen) sein könnte. Damals wurde doch sicher die Leute, wenn sie bettlägrig waren, nicht so gründlich und regelmäßig gewaschen. Und was die Nase betrifft eventuell eine Stirnhöhlenvereiterung gewesen sein.
          Liebe Grüße von Luise

          Kommentar

          • anika
            Erfahrener Benutzer
            • 08.09.2008
            • 2612

            #6
            welche krankheit

            hallo
            vieleicht wußte man das genaue todesdatum nicht und nahm das datum an dem sie beerdigt wurde.
            anika
            Ahnenforschung bildet

            Kommentar

            • Johannes v.W.
              Erfahrener Benutzer
              • 02.05.2008
              • 1151

              #7
              Hallo Luise

              Vielleicht soll es “Säurung” (Säuerung) heißen, nicht Säulung, oder “Fäulung” (Fäulnis).
              Auf jeden Fall sind die Angaben nicht spezifisch genug für eine genaue Diagnose, sondern es klingt eher nach Begleitinfektionen und unhygienischen Umständen (wie du schon vermutest). Die zitierte Aussage interpretiere ich so, daß sich die Frau in der Agonie befand.

              Beste Grüße
              Dergleichen [genealogische] Nachrichten gereichen nicht nur denen Interessenten selbst, sondern auch anderen kuriosen Personen zu einem an sich unschuldigen Vergnügen; ja, sie haben gar oft in dem gemeinen Leben und bei besonderen Gelegenheiten ihren vielfältigen Nutzen. Johann Jakob Moser, 1752

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              • Minerva
                Erfahrener Benutzer
                • 06.11.2008
                • 167

                #8
                hallo

                kann Johannes da schon recht geben.

                Habe mal meinen Sohn gefragt (Studium medizinbereich). Er hat den Ausdruck tatsächlich auch schon mal gehört , kann ihn aber nicht mehr genau einordnen.

                Wir denken das sie evt. eine schwere Infektion hatte.Infektiöse Krankheiten waren früher ja nicht selten und oft eben durch hygienische Misszustände verursacht.
                Evt. war es bei ihr schon in eine Blutvergiftung übergegangen.
                Herzliche Grüße
                Minerva

                ****************************
                Kurt Krause, Karl-Otto Krause, Minna Schmidt, Friedrich Hermann Schmidt, Gottfried Schmidt
                Gustav Schmidt, Luise Hartung,
                Marie Auguste Goik (Goyk), August Goik (Goyk
                Luise Fischer Emma Gruhn,
                (Alle Ostpr. Kreis Mohrungen/Venetien)

                **********************
                Heinrich Bast, Georg Bast

                Kommentar

                • Friedrich
                  Moderator
                  • 02.12.2007
                  • 11548

                  #9
                  Krankheitsursache

                  Nochmal Moin,

                  kann es vielleicht sein, daß mit dieser Eintragung nur ausgedrückt werden sollte, daß keiner mehr den sprichwörtlichen Pfifferling um das Leben der Frau gab und davon ausging, daß sie spätestens am nächsten Tag tot sein würde?

                  Der üble Geruch deutet auf jeden Fall auf Fäulnisprozesse im Körper hin. Wenn die Frau also wirklich noch am Leben war, dann stand sie kurz vorm Ende!

                  Friedrich
                  "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
                  (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

                  Kommentar

                  • Luise
                    Erfahrener Benutzer
                    • 05.02.2007
                    • 2419

                    #10
                    Erst einmal Dankeschön euch allen!

                    Ich muss zugeben, dass mich dieser Fund auch nach drei Tagen noch immer sehr beschäftigt. Es zeigt mir selbst, dass ich eigentlich immer nur nach den "guten" Nachrichten über meine Ahnen gesucht habe und nie nach solchen schockierenden. So ganz nach dem Motto "heile Welt" und nun erfahren ich recht deutlich, dass es das auch früher nie gab. Irgendwie habe ich jetzt bei meinen Forschungen stets eine gewiße Angst, wieder so eine Nachricht zu finden. Ja, sie gehörten zum Leben, das ist mir schon klar, doch die "guten" gefallen mir besser.
                    Liebe Grüße von Luise

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