Was waere, wenn ... oder eine Schwyzer Weihnachtsgeschichte

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  • Rieke
    Erfahrener Benutzer
    • 13.02.2012
    • 1300

    Was waere, wenn ... oder eine Schwyzer Weihnachtsgeschichte

    “Durch diese hohle Gasse muss er kommen,
    es fuehrt kein anderer Weg nach Kuessnacht”

    sagte Willi und wartete geduldig.

    Am anderen Ende, aus Immensee kommend,
    stapfte der Weihnachtsmann
    durch den Schnee,
    den Ruecken gebeugt vom Gewicht der vielen Geschenke,
    fuer die Familie Tell in Kuessnacht gedacht.
    .
    Und so kam es, dass Willi den Kindern
    als Bescherung
    nur einen durchbohrten Apfel
    in Achtel geteilt
    darreichen konnte.

    Eigentlich sollte dieser, vergueldet,
    den Nachfahrn als Notgroschen dienen.


    Ach Willi, waerst Du doch lieber zu Fielmann gegangen....


    Liebe vorweihnachtliche Gruesse

    Rieke
    Meine Spitzenahnen....
    waren arm aber reinlich. Ihr Motto? Lieber leere Taschen als volle Hosen.
  • Friedrich
    Moderator

    • 02.12.2007
    • 11577

    #2
    Moin Rieke,

    Danke für die kleine Erheiterung!

    Friedrich
    "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
    (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

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    • elwetritsche
      Erfahrener Benutzer
      • 23.03.2013
      • 996

      #3
      Danke Rieke!

      Da häng ich gleich auch noch ne Geschichte dran, auf das endlich weihnachtliche Stimmung aufkommt.



      Weihnachten 1946
      oder
      Die Heimkehr von Onkel Schorsch


      Gleich nach´m Krieg, im 46er Jahr
      hat´s no nix zu essen gehm, und des is wahr!
      Da war ja des scho allerhand,
      wennsd mit an Bauern warst verwand.
      Nicht zu verachten war da a,
      a Onkel aus Amerika.

      Wer des net was, der is ez still,
      wenn i mei Story euch derzill.

      Am Heiligen Abend, ich schrei Hurra,
      a Packerl aus Amerika
      von unsrer lieben Tanten Ros´n
      gfüllt mit hoffnungsvolle Dos´n.

      Ich reiß glei aaf und reck mein Hals,
      obn drauf, glei 3 Pfund Schweineschmalz,
      a Kilo Bohner-Kaffee, schau,
      a große Dosn mit Kakao.
      Und nehm dro, ach du goude Seel,
      a Büchsn mit Oliven-Öl.
      A ganzer große Dosn Reis,
      zwa Kilo Mehl, wie Schnee so weiß.
      Des alles schrieb die Tanter Ros´n,
      höchst eigenhändig auf die Dos´n.
      Weil mir ja ker Wort Englisch könner,
      und sonst net wissen was is drinna.

      Blos vo der Weißblechdosn unten,
      da war des Zettala verschwunden.

      Was könnt etz in der Dos´n sei?
      Steckst halt amol dei Nos´n nei!
      Und hobs probiert, glei a poar mal,
      aber des Pulver war geruchsneutral.
      Des war net sauer, war net seiß,
      hat gschmeckt wie eigschlafne Feiß.

      So ham mir uns den Kupf zerbrochen,
      was könnt mer von dem Pulver kochen!

      Mei Frau mant, des könnt a Schmankerl sei,
      da koch mer etz amol an Brei.
      Und haut ah gleich mit Milch und Ei,
      des Pulver in die Pfanne nei.
      Befolgt a nu den Rat der Oma,
      gibt zuh a Priserl Zimtaroma,
      rührts glatt nu mit a weng an Schmalz,
      und mit an Einbrenn und a Zwiebel,
      hots werkli gschmeckt, wor gor net übel.

      Ihr lieben Leit, scho drei Tag drauf,
      klärt mit an Brief sich alles auf.
      Und Schuld dran, s´ist a schwacher Trost,
      worn blous die Schlamper von der Post.

      Die Tanter Ros´n schrieb: „Ihr Lieben,
      ich schick euch ein Paket nach drüben,
      mit lauter schönen guten Sachen,
      ich hoff, dass sie euch Freude machen.
      Nur was ihr leider noch nicht wisst,
      dass Onkel Schorsch verstorben ist.
      Er war trotz seiner 80 Jahr,
      a echter Päiterlas-Bou, fei wahr!
      Drum will sein letzten Wunsch ich künden,
      daham möchter sei Ruhstatt finden.
      Und so sei es auch wie es sei,
      setzt ihn in aller Stille bei.
      Sei Asch´ ist in der Weißblech-Dos´n,
      in stiller Trauer! – Tante Ros´n.

      Und so hamm´mer, mir werns nie vergessen,
      af´d Weihnacht unsern Onkel g'fress'n.

      Verfasser unbekannt





      Liebe Grüße
      Elwe

      Mit ihren Feld- (Rheinhessen), Wald- (Westerwald) und Wiesen- (Kreis Groß-Gerau) Ahnen.

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      • Falke
        Erfahrener Benutzer
        • 15.01.2013
        • 848

        #4
        Danke ihr Beiden! Dies war meine heutige Erheiterung.

        Vor allem dein Gedicht, Elwetritsche. Einfach nur herrlich!

        Viele Grüße
        Karen

        Meine Haupt-Namen: Spilker, Heysen, Bolbrügge, Schumacher, Ditzell, Wegner, Olbert, Melzer

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        • Omarosa
          Erfahrener Benutzer
          • 13.03.2012
          • 692

          #5
          Weihnachtsgrüsse

          Oje oje, was für'n ein Schreck, nun ist die Asch in Blechdos weg.
          . Trotzdem habt ihr es gut getahn und de Onkel kanns verstahn.
          Auf Feld und Rain verstreut ist er und das ward ihn gefallen sehr.

          Auch ich wünsche Euch ein schönes friedvolles, Stressfreies, besinnliches, besonders schönes Weihnachstfest.
          Liebe Rieke, lieber Friedrich und Elwe und alle anderen hier
          Alles wird Gut, glaubt es mir.

          Weihnachtliche Grüße sende ich
          Es Grüßt Omarosa

          Kommentar

          • Matthias Möser
            Erfahrener Benutzer
            • 14.08.2011
            • 2269

            #6
            Oje, der arme (Rest-) Onkel, von der eigenen Familie verspeist.... Na hoffentlich hat´s keine Schäden im Erbgut hinterlassen!

            Danke für das amüsante Gedicht!

            Gruß

            Matthias
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            Gernoth in Adelnau, Krotoschin, Sulmierschütz (Posen)
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            • elwetritsche
              Erfahrener Benutzer
              • 23.03.2013
              • 996

              #7
              Ich hab da noch 2.


              Warum es den Weihnachtsmann nicht geben kann

              Gibt es den Weihnachtsmann? Dieser elementaren Frage wollen wir höchst wissenschaftlich auf den Grund gehen und werden zu einem - soviel darf ich vorwegnehmen - traurigen Ergebnis kommen...


              Keine bekannte Spezies der Gattung Rentier kann fliegen. Aber es gibt 300.000 Spezies von lebenden Organismen, die noch klassifiziert werden müssen, und obwohl es sich dabei haupsächlich Insekten und Bakterien handelt, schließt dies nicht mit letzter Sicherheit fliegende Rentiere aus, die nur der Weihnachtsmann bisher gesehen hat.

              Es gibt 2 Milliarden Kinder (Menschen unter 18) auf der Welt. Aber da der Weihnachtsmann (scheinbar) keine Moslems, Hindu, Juden und Buddhisten beliefert, reduziert sich seine Arbeit auf etwa 15 % der Gesamtzahl - 378 Millionen Kinder (laut Volkszählungsbüro). Bei einer durchschnittlichen Kinderzahl von 3,5 pro Haushalt ergibt das 91,8 Millionen Häuser. Wir nehmen an, daß in jedem Haus mindestens ein braves Kind lebt.

              Der Weihnachtsmann hat einen 31-Stunden-Weihnachtstag, bedingt durch die verschiedenen Zeitzonen, wenn er von Osten nach Westen reist (was logisch erscheint). Damit ergeben sich 822,6 Besuche pro Sekunde. Somit hat der Weihnachtsmann für jeden christlichen Haushalt mit braven Kindern 1/1000 Sekunde Zeit für seine Arbeit: Parken, aus dem Schlitten springen, den Schornstein runterklettern, die Socken füllen, die übrigen Geschenke unter dem Weihnachtsbaum verteilen, alle gebliebenen Reste des Weihnachtsessens vertilgen, den Schornstein wieder raufklettern und zum nächsten Haus fliegen. Angenommen, daß jeder dieser 91,8 Millionen Stops gleichmäßig auf die ganze Erde verteilt sind (was natürlich, wie wir wissen, nicht stimmt, aber als Berechnungsgrundlage akzeptieren wir dies), erhalten wir nunmehr 1,3 km Entfernung von Haushalt zu Haushalt, eine Gesamtentfernung von 120,8 Millionen km, nicht mitgerechnet die Unterbrechungen für das, was jeder von uns mindestens einmal in 31 Stunden tun muß, plus Essen usw. Das bedeutet, daß der Schlitten des Weihnachtsmannes mit 1040 km pro Sekunde fliegt, also der 3.000-fachen Schallgeschwindigkeit. Zum Vergleich: das schnellste von Menschen gebaute Fahrzeug auf der Erde, der Ulysses Space Probe, fährt mit lächerlichen 43,8 km pro Sekunde. Ein gewöhnliches Rentier schafft höchstens 24 km pro Stunde.

              Die Ladung des Schlittens führt zu einem weiteren interessanten Effekt. Angenommen, jedes Kind bekommt nicht mehr als ein mittelgrosses Lego-Set (etwa 1 kg), dann hat der Schlitten ein Gewicht von 378.000 Tonnen geladen, nicht gerechnet den Weihnachtsmann, der übereinstimmend als übergewichtig beschrieben wird.
              Ein gewöhnliches Rentier kann nicht mehr als 175 kg ziehen. Selbst bei der Annahme, dass ein "fliegendes Rentier" (siehe Punkt 1) das zehnfache normale Gewicht ziehen kann, braucht man für den Schlitten nicht acht oder vielleicht neun Rentiere. Man braucht 216.000 Rentiere. Das erhöht das Gewicht - den Schlitten selbst noch nicht einmal eingerechnet - auf 410.400 Tonnen. Nochmals zum Vergleich: das ist mehr als das vierfache Gewicht der Queen Elizabeth.

              410.400 Tonnen bei einer Geschwindigkeit von 1040 km/s erzeugt einen ungeheuren Luftwiderstand - dadurch werden die Rentiere aufgeheizt, genauso wie ein Raumschiff, das wieder in die Erdatmosphäre eintritt. Das vorderste Paar Rentiere muß dadurch 16,6 Trillionen Joule Energie absorbieren. Pro Sekunde. Jedes. Anders ausgedrückt: sie werden praktisch augenblicklich in Flammen aufgehen, das nächste Paar Rentierewird dem Luftwiderstand preisgegeben, und es wird ein ohrenbetäubender Knall erzeugt.
              Das gesamte Team von Rentieren wird innerhalb von 5 Tausendstel Sekunden vaporisiert. Der Weihnachtsmann wird währenddessen einer Beschleunigung von der Größe der 17.500-fachen Erdbeschleunigung ausgesetzt. Ein 120 kg schwerer Weihnachtsmann (was der Beschreibung nach lächerlich wenig sein muß) würde an das Ende seines Schlittens genagelt - mit einer Kraft von 20,6 Millionen Newton...

              Damit kommen wir zu dem Schluß: wenn der Weihnachtsmann irgendwann einmal die Geschenke gebracht hat, ist er heute tot.


              Liebe Grüße
              Elwe

              Mit ihren Feld- (Rheinhessen), Wald- (Westerwald) und Wiesen- (Kreis Groß-Gerau) Ahnen.

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              • elwetritsche
                Erfahrener Benutzer
                • 23.03.2013
                • 996

                #8
                Gibt es einen Weihnachtsmann?

                Die folgende Fassung ist eine am Originaltext orientierte Eindeutschung ohne die sonst in der Presse oder auf Internetseiten in deutscher Sprache üblichen Ausschmückungen.

                „Mit Freude beantworten wir sofort und damit auf herausragende Weise die folgende Mitteilung und geben gleichzeitig unserer großen Freude Ausdruck, dass ihre gewissenhafte Autorin zu den Freunden der Sun zählt:

                Lieber Redakteur: Ich bin 8 Jahre alt.
                Einige meiner kleinen Freunde sagen, dass es keinen Weihnachtsmann gibt.
                Papa sagt: ‚Wenn du es in der Sun siehst, ist es so.
                ‘Bitte sagen Sie mir die Wahrheit: Gibt es einen Weihnachtsmann?
                Virginia O’Hanlon.
                115 West Ninety-fifth Street.


                Virginia, deine kleinen Freunde haben unrecht. Sie sind beeinflusst von der Skepsis eines skeptischen Zeitalters. Sie glauben an nichts, das sie nicht sehen. Sie glauben, dass nichts sein kann, was ihr kleiner Verstand nicht fassen kann. Der Verstand, Virginia, sei er nun von Erwachsenen oder Kindern, ist immer klein. In diesem unseren großen Universum ist der Mensch vom Intellekt her ein bloßes Insekt, eine Ameise, verglichen mit der grenzenlosen Welt über ihm, gemessen an der Intelligenz, die zum Begreifen der Gesamtheit von Wahrheit und Wissen fähig ist.


                Ja, Virginia, es gibt einen Weihnachtsmann. Er existiert so zweifellos wie Liebe und Großzügigkeit und Zuneigung bestehen, und du weißt, dass sie reichlich vorhanden sind und deinem Leben seine höchste Schönheit und Freude geben. O weh! Wie öde wäre die Welt, wenn es keinen Weihnachtsmann gäbe. Sie wäre so öde, als wenn es dort keine Virginias gäbe. Es gäbe dann keinen kindlichen Glauben, keine Poesie, keine Romantik, die diese Existenz erträglich machen. Wir hätten keine Freude außer durch die Sinne und den Anblick. Das ewige Licht, mit dem die Kindheit die Welt erfüllt, wäre ausgelöscht.


                Nicht an den Weihnachtsmann glauben! Du könntest ebenso gut nicht an Elfen glauben! Du könntest deinen Papa veranlassen, Menschen anzustellen, die am Weihnachtsabend auf alle Kamine aufpassen, um den Weihnachtsmann zu fangen; aber selbst wenn sie den Weihnachtsmann nicht herunterkommen sähen, was würde das beweisen? Niemand sieht den Weihnachtsmann, aber das ist kein Zeichen dafür, dass es den Weihnachtsmann nicht gibt. Die wirklichsten Dinge in der Welt sind jene, die weder Kinder noch Erwachsene sehen können. Sahst du jemals Elfen auf dem Rasen tanzen? Selbstverständlich nicht, aber das ist kein Beweis dafür, dass sie nicht dort sind. Niemand kann die ungesehenen und unsichtbaren Wunder der Welt begreifen oder sie sich vorstellen.


                Du kannst die Babyrassel auseinanderreißen und nachsehen, was darin die Geräusche erzeugt; aber die unsichtbare Welt ist von einem Schleier bedeckt, den nicht der stärkste Mann, noch nicht einmal die gemeinsame Stärke aller stärksten Männer aller Zeiten, auseinanderreißen könnte. Nur Glaube, Phantasie, Poesie, Liebe, Romantik können diesen Vorhang beiseiteschieben und die übernatürliche Schönheit und den Glanz dahinter betrachten und beschreiben. Ist das alles wahr? Ach, Virginia, in der ganzen Welt ist nichts sonst wahrer und beständiger.


                Kein Weihnachtsmann! Gott sei Dank! lebt er, und er lebt auf ewig. Noch in tausend Jahren, Virginia, nein, noch in zehnmal zehntausend Jahren wird er fortfahren, das Herz der Kindheit zu erfreuen.“






                Liebe Grüße
                Elwe

                Mit ihren Feld- (Rheinhessen), Wald- (Westerwald) und Wiesen- (Kreis Groß-Gerau) Ahnen.

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                • elwetritsche
                  Erfahrener Benutzer
                  • 23.03.2013
                  • 996

                  #9
                  Wie der Weihnachtsengel oben auf den Baum kam

                  Vor langer Zeit und weit weit weg, bereitete sich Santa auf seinen jährlichen Ausflug vor.

                  Aber überall gab es Probleme. Vier seiner Elfen wurden krank und darum wurden sie nicht fertig mit der Spielzeugproduktion – da begann Santa den Druck zu fühlen, wenn man mit dem Produktionsplan im Rückstand ist. Dann sagte Frau Claus ihm auch noch, dass ihre Mutter sie besuchen kommen würde, und das stresste Santa noch viel mehr.

                  Als er anfing die Rentiere zu zäumen, krachte der Schlitten und der Sack mit den Geschenken fiel herunter und verstreute überall das Spielzeug.
                  Total frustriert ging Santa ins Haus, um sich einen Kaffee mit einem Schluck Whisky zu machen.

                  Als er den Schrank öffnete, fand er, dass die Elfen am Alkohol gewesen waren und nichts übrig gelassen hatten. In seinem Frust liess er die Kaffeekanne fallen, die am Küchenboden in hunderte kleine Teile zerschellte. Er ging den Besen holen und musste feststellen, dass Mäuse das Reisig weggefressen hatten. Genau da klingelte es und Santa ging fluchend zur Tür.

                  Er öffnete die Tür und da war ein kleiner Engel mit einem grossen Weihnachtsbaum.

                  Der Engel sagte: „Wo willst Du den hinhaben, Alter?“

                  Und das, liebe Freunde, ist die Geschichte, wie der Engel oben auf den Weihnachtsbaum kam.

                  Liebe Grüße
                  Elwe

                  Mit ihren Feld- (Rheinhessen), Wald- (Westerwald) und Wiesen- (Kreis Groß-Gerau) Ahnen.

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                  • elwetritsche
                    Erfahrener Benutzer
                    • 23.03.2013
                    • 996

                    #10
                    Was, wenn Weihnachten nicht vor über 2000 Jahren, sondern heute stattgefunden hätte?


                    DPA: Säugling in Stall gefunden - Polizei und Jugendamt ermitteln Schreiner aus Nazareth und unmündige Mutter vorläufig festgenommen BETHLEHEM, JUDÄA -

                    In den frühen Morgenstunden wurden die Behörden von einem besorgten Bürger alarmiert. Er hatte eine junge Familie entdeckt, die in einem Stall haust. Bei Ankunft fanden die Beamten des Sozialdienstes, die durch Polizeibeamte unterstützt wurden, einen Säugling, der von seiner erst 14-jährigen Mutter, einer gewissen Maria H. aus Nazareth, in Stoffstreifen gewickelt in eine Futterkrippe gelegt worden war.
                    Bei der Festnahme von Mutter und Kind versuchte ein Mann, der später als Joseph H., ebenfalls aus Nazareth identifiziert wurde, die Sozialarbeiter abzuhalten.

                    Joseph, unterstützt von anwesenden Hirten, sowie drei unidentifizierten Ausländern, wollte die Mitnahme des Kindes unterbinden, wurde aber von der Polizei daran gehindert. Festgenommen wurden auch die drei Ausländer, die sich als "weise Männer" eines östlichen Landes bezeichneten.

                    Sowohl das Innenministerium als auch der Zoll sind auf der Suche nach Hinweisen über die Herkunft dieser drei Männer, die sich anscheinend illegal im Land aufhalten. Ein Sprecher der Polizei teilte mit, dass sie keinerlei Identifikation bei sich trugen, aber in Besitz von Gold, sowie von einigen möglicherweise verbotenen Substanzen waren. Sie widersetzten sich der Festnahme und behaupteten, Gott habe ihnen angetragen, sofort nach Hause zu gehen und jeden Kontakt mit offiziellen Stellen zu vermeiden.

                    Die mitgeführten Chemikalien wurden zur weiteren Untersuchung in das Kriminallabor geschickt. Der Aufenthaltsort des Säuglings wird bis auf weiteres nicht bekannt gegeben. Eine schnelle Klärung des ganzen Falls scheint sehr zweifelhaft.

                    Auf Rückfragen teilte eine Mitarbeiterin des Sozialamts mit: "Der Vater ist mittleren Alters und die Mutter ist definitiv noch nicht volljährig.
                    Wir prüfen gerade mit den Behörden in Nazareth, in welcher Beziehung die beiden zueinander stehen." Maria ist im Kreiskrankenhaus in Bethlehem zur medizinischen und psychiatrischen Untersuchungen. Sie kann mit einer Anklage rechnen.
                    Weil sie behauptet, sie wäre noch Jungfrau und der Säugling stamme von Gott, wird ihr geistiger Zustand näher unter die Lupe genommen.
                    In einer offiziellen Mitteilung des Leiters der Psychiatrie steht: "Mir steht nicht zu, den Leuten zu sagen, was sie glauben sollen, aber wenn dieser Glaube dazu führt, dass - wie in diesem Fall - ein Neugeborenes gefährdet wird, muss man diese Leute als gefährlich einstufen.

                    Die Tatsache, dass Drogen, die vermutlich von den anwesenden Ausländern verteilt wurden, vor Ort waren, trägt nicht dazu bei, Vertrauen zu erwecken. Ich bin mir jedoch sicher, dass alle Beteiligten mit der nötigen Behandlung in ein paar Jahren wieder normale Mitglieder unserer Gesellschaft werden können."

                    Zu guter Letzt erreicht uns noch diese Info: Die anwesenden Hirten behaupteten übereinstimmend, dass ihnen ein großer Mann in einem weißen Nachthemd mit Flügeln (!) auf dem Rücken befohlen hätte, den Stall aufzusuchen und das Neugeborene zu seinem Geburtstag hoch leben zu lassen.
                    Dazu meinte ein Sprecher der Drogenfahndung: "Das ist so ziemlich die dümmste Ausrede vollgekiffter Junkies, die ich je gehört habe."


                    Liebe Grüße
                    Elwe

                    Mit ihren Feld- (Rheinhessen), Wald- (Westerwald) und Wiesen- (Kreis Groß-Gerau) Ahnen.

                    Kommentar

                    • elwetritsche
                      Erfahrener Benutzer
                      • 23.03.2013
                      • 996

                      #11
                      Der Apfent - Eine kleine Weihnachtsgeschichte


                      Der Apfent ist die schönste Zeit vom Winter.
                      Die meisten Leute haben im Winter eine Grippe. Die ist mit Fieber.
                      Wir haben auch eine, aber die ist mit Beleuchtung und man schreibt siw mit K.

                      Drei Wochen bevor das Christkindl kommt stellt Papa die Krippe im Wohnzimmer auf und meine kleine Schwester und ich dürfen mithelfen.

                      Viele Krippen sind langweilig, aber die unsere nicht, weil wir haben mords tolle Figuren drin. Ich habe einmal den Josef und das Christkindl auf den Ofen gestellt damit sie es schön warm haben und es war ihnen zu heiß. Das Christkindl ist schwarz geworden und den Josef hat es auf lauter Trümmer zerrissen. Ein Fuß von ihm ist bis in den Platzlteig geflogen und es war kein schöner Anblick. Meine Mama hat mich geschimpft und gesagt, dass nicht einmal die Heiligen vor meiner Blödheit sicher sind.
                      Wenn Maria ohne Mann und ohne Kind herumsteht, schaut es nicht gut aus. Aber ich habe gottseidank viele Figuren in meiner Spielzeugkiste und der Josef ist jetzt der Donald Duck. Als Christkindl wollte ich den Asterix nehmen, weil der ist als einziger so klein, dass er in den Futtertrog gepasst hätte. Da hat meine Mama gesagt, man kann doch als Christkindl keinen Asterix hernehmen, da ist ja das verbrannte Christkindl noch besser. Es ist zwar schwarz, aber immerhin ein Christkindl.
                      Hinter dem Christkindl stehen zwei Oxen, ein Esel, ein Nilpferd und ein Brontosaurier. Das Nilpferd und den Brontosaurier habe ich hineingestellt, weil der Ox und der Esel waren zu langweilig.

                      Links neben dem Stall kommen gerade die heiligen drei Könige daher.

                      Ein König ist dem Papa im letzten Apfent beim Putzen heruntergefallen und war dodal hin. Jetzt haben wir nur mehr zwei heilige Könige und einen heiligen Batman als Ersatz.
                      Normal haben die heiligen drei Könige einen Haufen Zeug für das Christkindl dabei, nämlich Gold, Weihrauch und Pürree oder so ähnlich.

                      Von den unseren hat einer anstatt Gold ein Kaugummipapierl dabei, das glänzt auch schön. Der andere hat eine Marlboro in der Hand, weil wie keinen Weihrauch haben. Aber die Marlboro raucht auch schön wenn man sie anzündet. Der heilige Batman hat eine Pistole dabei. Das ist zwar kein Geschenk für das Christkindl, aber damit kann er es vor dem Saurier beschützen.
                      Hinter den drei Heiligen sind ein paar rothäutige Indianer und ein kasiger Engel. Dem Engel ist ein Fuß abgebrochen, darum haben wir ihn auf ein Motorrad gesetzt, damit er sich leichter tut. Mit dem Motorrad kann er fahren, wenn er nicht gerade fliegt.

                      Rechts neben dem Stell haben wir ein Rotkäppchen hingestellt. Sie hat eine Pizza und drei Weizen für die Oma dabei. Einen Wolf haben wir nicht, darum lurt hinter dem Baum ein Bummerl als Ersatzwolf hervor.

                      Mehr steht in unserer Krippe nicht, aber das reicht voll. Am Abend schalten wir die Lampen an und dann ist unsere Krippe erst so richtig schön. Wir sitzen herum und singen Lieder vom Apfent. Manche gefallen mir aber die meisten sind mir zu lusert.
                      Mein Opa hat mir ein Gedicht vom Apfent gelernt und das gehr so:
                      „Apfent, Apfent, der Bärwurz(Schnaps) brennt. Erst trinkst oan, dann zwoa, drei, vier, dann hauts de mit deim Hirn an d`Tür.“ Obwohl dieses Gedicht recht schön ist, hat die Mama gesagt, dass ich mir es nicht merken darf.

                      Im Apfent wird auch gebastelt. Wir haben eine große Schüssel voll Nüsse und eine kleine mit Goldstaub. Darin wälzen wir die Nüsse bis sie golden sind, das Christkindl hängt sie später an den Christbaum. Man darf nicht fest schnaufen weil der Goldstaub ist dodal leicht und fliegt herum, wenn man hinschnauft. Einmal habe ich vorher in den Goldstaub ein Niespulver hineingetan und wie mein Vater die erste Nuss darin gewälzt hat, tat er einen Nieserer, dass es ihn gerissen hat und sein Gesicht war goldern und die Nuss nicht. Mama hat ihn geschimpft, weil er keine Beherrschung hat und sie hat gesagt, er stellt sich dümmer an als ein Kind. Meinem Vater war es recht zuwider und er hat nicht mehr mitgetan. Er hat gesagt, dass mit dem Goldstaub irgendetwas nicht stimmt, und Mama hat gesagt, dass höchstens bei ihm etwas nicht stimmt. Ich habe mich sehr gefreut, weil es war insgesamt ein lustiger Apfentsabend.

                      Kurz vor Weihnachten müssen wir unser Wunschzettel schreiben. Meine Schwester wünscht sich meistens Puppen oder sonst ein Klump. Ich schreibe vorsichtshalber mehr Sachen auf und zum Schluss schreibe ich dem Christkindl, es soll einfach soviel kaufen bis das Geld ausgeht. Meine Mama sagt, das ist eine Unverschämtheit und irgendwann bringt mir das Christkindl gar nichts mehr, weil ich nicht bescheiden bin. Aber bis jetzt habe ich immer etwas gekriegt. Wenn ich groß bin und ein Geld verdiene, dann kaufe ich mir selber etwas und bin überhaupt nicht bescheiden. Dann kann sich das Christkindl von mir aus ärgern, weil dann ist es mir wurscht.

                      Bis man schaut ist der Apfent vorbei und Weihnachten auch und mit dem Jahr geht es dahin. Die Geschenke sind ausgepackt und man kriegt bis Ostern nichts mehr, höchstens, wenn man vorher Geburtstag hat.

                      Aber eins ist gwies: der Apfent kommt wieder.


                      Quelle: Unbekannt, aber aus Bayern


                      Liebe Grüße
                      Elwe

                      Mit ihren Feld- (Rheinhessen), Wald- (Westerwald) und Wiesen- (Kreis Groß-Gerau) Ahnen.

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                      • Friedrich
                        Moderator

                        • 02.12.2007
                        • 11577

                        #12
                        Moin Elwe,

                        einen besseren Start in den 24. Dezember kann man sich gar nicht wünschen. Herrlich, einfach herrlich!

                        Aber sei ehrlich: Die unbekannte Quelle aus Bayern ist doch bloß Ablenkung, damit Deine Eltern nicht mitbekommen, was Du früher im Apfent so alles angestellt hast...

                        Friedrich
                        "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
                        (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

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                        • elwetritsche
                          Erfahrener Benutzer
                          • 23.03.2013
                          • 996

                          #13
                          Zitat von Friedrich Beitrag anzeigen
                          Moin Elwe,
                          Aber sei ehrlich: Die unbekannte Quelle aus Bayern ist doch bloß Ablenkung, damit Deine Eltern nicht mitbekommen, was Du früher im Apfent so alles angestellt hast...
                          Hmmm, könnte sein.
                          Meinste das ist der Grund weshalb ich keine Geschenke mehr kriege?

                          Liebe Grüße
                          Elwe

                          Mit ihren Feld- (Rheinhessen), Wald- (Westerwald) und Wiesen- (Kreis Groß-Gerau) Ahnen.

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                          • fps
                            Erfahrener Benutzer
                            • 07.01.2010
                            • 2381

                            #14
                            Einen so lustigen Abend wie mit diesen Geschichten hatten wir schon lange nicht mehr.
                            Weihnachten fängt in diesem Jahr gut an!

                            Gruß, fps
                            Gruß, fps
                            Fahndung nach: Riphan, Rheinland (vor 1700); Scheer / Schier, Rheinland (vor 1750); Bartolain / Bertulin, Nickoleit (und Schreibvarianten), Kammerowski / Kamerowski, Atrott /Atroth, Obrikat - alle Ostpreußen, Region Gumbinnen

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                            • Omarosa
                              Erfahrener Benutzer
                              • 13.03.2012
                              • 692

                              #15
                              Also für mich war es Entspannung pur zum Ende der Festtage. Einfach köstlich.
                              Nun freu ich mich auf das nächste Weihnachten.
                              Na, Ihr könnt erzääääählen ;-)

                              Nun denkt daran.
                              Das alte Jahr geht nun vorbei,
                              Das Haus ist leer, jetzt sind wir nur noch zwei.
                              Alle sind nun ausgeflogen.
                              Das neue Jahr, was wird es bringen
                              Doch wie immer zu Monatsende
                              bringst uns doch die ,,Gute Rente".

                              In diesem Sinne....
                              Zuletzt geändert von Omarosa; 27.12.2013, 05:10.
                              Es Grüßt Omarosa

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