Umfrage: Hattet ihr schon nicht mehr existierende oder aufgegebene Orte (Wüstung)?

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge
  • Bortz60
    Benutzer
    • 27.08.2010
    • 94

    Umfrage: Hattet ihr schon nicht mehr existierende oder aufgegebene Orte (Wüstung)?

    Hallo liebe Forschende,

    ich suche mir jeden Ort der mir in Listen unterkommt im Internet um ihn zu verorten und habe schon so etliche abgearbeitet, vor kurzem ist mir aber erstmals ein Ort mit dem Vermerk "Wüstung" untergekommen.

    Hermsdorf (Wüstung): befindet sich zwischen den Orten Strauch und Oelsnitz im Norden des sächsischen Landkreises Meißen.

    Zu Wüstung siehe auch Wiki: http://de.wikipedia.org/wiki/W%C3%BCstung

    Solche neuzeitlich aufgegebenen Siedlungen, sind ja nun doch eher selten.

    Und dann gibt es noch physisch nicht mehr existierende Orte die z.B. in neuerer Zeit dem Tagebau, Talsperre o.ä. zum Opfer gefallen sind.

    Hattet ihr solche aufgegebenen oder nicht mehr existierenden Orte auch schon? In welchem Gebiet?

    Bin mal gespannt.

    Gruß
    Stephan
  • Hänsel
    Erfahrener Benutzer
    • 26.06.2008
    • 404

    #2
    Hallo Stephan,

    Zitat von Bortz60 Beitrag anzeigen
    Hattet ihr solche aufgegebenen oder nicht mehr existierenden Orte auch schon? In welchem Gebiet?
    ja, jede Menge, im Tagebaugebiet rund um Borna, südlich von Leipzig.

    Viele Grüße
    Stefan

    Kommentar

    • kreis_soldin
      Erfahrener Benutzer
      • 11.08.2012
      • 262

      #3
      Ja, das ehemalige Preßnitz in Böhmen, wo mein Vorfahre Johann Hahn (errechnet) im April 1657 geboren wurde. Dort ist heute eine Talsperre.

      Viele Grüße,
      Jan

      Kommentar

      • Aviana
        Benutzer
        • 27.03.2013
        • 58

        #4
        Hallo Stephan,
        habe auch so eine Wüstung. Der große Bügelhof bei Reubach, OA Gerabronn in der nähe von Schwäbisch Hall.
        Grüße, Aviana

        Kommentar

        • Michel85
          Erfahrener Benutzer
          • 23.10.2011
          • 312

          #5
          Ich hatte letztes Jahr Vorfahren aus Altdorf gefunden. Der Name kam mir bekannt vor, aber ich fand den Ort partout nicht. Bis mir einfiel, dass 5 Km weiter im Nachbarort eine Straße den Ortsnamen im Namen hatte, da ich dort jeden Tag dran vorbei fahre. Genau da stand das Ort bis etwa 1650/80. Im 30-jährigen Krieg zerstört und durch die Pest weiter dezimiert, existierte der Ort einfach irgendwann nicht mehr.
          So kam ich überhaupt erst darauf, dass noch zwei weitere Orte im Nachbarort um 1400/1450 aufgegangen sind: Hildenhausen & Langenbrücken. Allerdings bin ich da (noch) ohne Vorfahren.

          Eine bekannte Wüstung hier ist Lohwald, ein Stadtteil von Offenbach, welcher so von 1930-2000 existierte und dann abgerissen wurde. Mittlerweile werden Neubaugebiete drüber gebaut und der Stadtteil heißt nun An den Eichen
          Suche:
          SAUERWEIN vor 1660 (z.B. Eltern und Geschwister von Christoph Sauerwein,*1649 evtl. Kleestadt, +1728 Schlierbach) /
          KREBS (Eltern von Johann Nikolaus Krebs *1736 Kleestadt, +1813 Kleestadt)

          Kommentar

          • Elisabeth Schmidt
            Erfahrener Benutzer
            • 11.07.2012
            • 277

            #6
            Hallo,
            bei Regensburg/Oberpfalz gab es früher den Ort Pirka. 1068 erstmals erwähnt, 1936 zerstört um einen Flugplatz für den Krieg zu bauen.
            Danach entstand hier durch Vertriebene und Heimatlose der Ort Birkenfeld, der jetzt zu Obertraubling gehört.

            Liebe Grüße
            Sissi
            Liebe Grüße
            Sissi

            Thüringen: Bauer, Blechschmidt, Hermann, Herold, Hayn/Hain, Heß, Heublein, Liebermann, Preis, Rebhahn, Salzner, Schelhorn, Schmidt, Walther

            Bayern
            Bauer, Blau, Büttner, Braun,Häring,Karl, Littich, Koch, Meyerhofer/Maihofer/Majhofer, Popp, Preis, Röthel, Schiller, Stark, Türk, Willms, Winter, Zenslhuber

            Böhmen Bock/Pock/Puk, Winter
            Polen: Tkaczyk, Ladoszek

            Kommentar

            • Bortz60
              Benutzer
              • 27.08.2010
              • 94

              #7
              Hallo zusammen,

              sind ja schon ganz interessante Fälle dabei und die Gründe, wie vermutet, recht vielfältig, warum ein Ort von der Landkarte verschwindet.

              Einen Ort komplett abzureißen (Warum um Himmels Willen?) ist schon krass.

              @ Sissi

              'Nem Flughafen im Weg zu stehen, gehört wohl auch zu den eher exotischen Gründen für das physische Verschwinden eines Ortes.

              Mal schaun, was noch so kommt.

              Danke schon mal.

              Stephan

              Kommentar

              • marikle
                Benutzer
                • 03.06.2013
                • 23

                #8
                Interessantes Thema!

                Ja, es gibt zwei solcher Orte in meiner Familiengeschichte. Zum einen das Dorf Klinke. Danach habe ich eine Weile vergeblich gesucht. Es musste für den Bau der Biggetalsperre (1956-1965) weichen.

                Dann das Dorf Kettlersteich, das beim Anlegen der Möhnetalsperre (1908-1913) verschwand.

                Beide Orte lagen in Nordrhein-Westfalen.


                Viele Grüße
                Marion

                Kommentar

                • Rheinländer
                  Erfahrener Benutzer
                  • 14.02.2012
                  • 1468

                  #9
                  Hallo zusammen,

                  in meiner Forschung gibt es mehrere Orte, die heute nicht mehr existieren. Zum einen ist das ein Ort südlich von Bonn, der heute nicht mehr bewohnt ist, zum anderen betrifft das die Orte der Ville, die durch den Tagebau abgebaggert worden sind oder noch werden (Die umgesiedelten Orte sehe ich jetzt nicht unbedingt mehr als historisch gewachsen an)...

                  Viele Grüße!

                  Kommentar

                  • Friedrich
                    Moderator
                    • 02.12.2007
                    • 11342

                    #10
                    Moin zusammen,

                    es ist schon interessant zu sehen, wie viele Orte in jüngerer Vergangenheit von der Landkarte wegen Talsperren- oder Bergbau zum Beispiel von der Landkarte verschwanden. Allerdings ist diesen Orten meist gemeinsam, daß an ihrer Stelle etwas anderes entstand, wofür der Platz benötigt wurde.

                    Als ich die Frage zu Anfang las und das Wort "Wüstungen", mußte ich zuerst an die "klassischen" Wüstungen vor allem des Mittelalters denken, wo weit mehr Siedlungen verschwanden als im 30jährigen Krieg (auch wenn dieser genauso gern wie unzutreffend als Schuldiger dafür genannt wird). Die Gründe dafür waren in der Regel nicht Platzbedarf für andere Dinge, sondern in der Klimaänderung ab dem 14. Jahrhundert, den Pestwellen, der Sogwirkung der Städte, dem Fehdewesen usw. zu suchen. Daher sind im Gegensatz zu "modernen" Wüstungen viele dieser Siedlungsstellen heute noch erkennbar.

                    Daß sich die "klassischen" Wüstungen des Mittelalters sicher als Orte, an denen unsere Ahnen lebten, feststellen lassen, ist wahrscheinlich oft nicht (mehr) möglich.

                    Friedrich (der selber in der Peripherie einer "klassischen" Wüstung wohnt)
                    "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
                    (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

                    Kommentar

                    • KoJo
                      Erfahrener Benutzer
                      • 28.05.2012
                      • 186

                      #11
                      Hallo,
                      ich bin solchen Orten bei meiner Forschung in Böhmen begegnet.
                      Zum einen handelt es sich um den Ort Neudorf an der Biela nahe Komotau. Hier kann ich meine väterliche Linie bis jetzt bis ins 18. Jahrhundert zurück verfolgen. Der Ort wurde in den 60er Jahren wegen Tagebau dem Erdboden gleichgemacht. So erging es in dieser Gegend ja einigen Orten.
                      Außerdem befindet sich in meiner Liste der weiter westlich gelegene Ort Ranzengrün im Duppauer Gebirge. Er lag im mlitärischen Sperrgebiet "Duppauer Berge" und musste einem Truppenübungsplatz weichen.

                      Viele Grüße KoJo

                      Kommentar

                      • Bortz60
                        Benutzer
                        • 27.08.2010
                        • 94

                        #12
                        Hallo,

                        @KoJo
                        Heija, für nen Treppenübungsplatz von der Landkarte zu verschwinden ist wohl ähnlich exotisch wie für den Flughafen.

                        @Rheinländer
                        Ja, so dachte ich mir das bei der Frage auch: Umsiedlung zählt nicht. Weg ist weg an alter Stelle. Neu-Keinkleckerdorf gilt nicht.

                        (Bei deinem Stichwort Sperrgebiet, frag ich mich gerade, wie das zu DDR Zeiten eigentlich in den Grenzsperrgebieten war. Ich weiß, der Zugang für die dortigen Bewohner war extrem erschwert, aber entstanden dadurch auch Wüstungen? – Aber das wäre wohl ein separater Threat)

                        Tagebau ist wahrscheinlich mit der häufigste Grund ab dem letzten Jhd. für ein vollständiges Verschwinden eines Ortes.

                        Mal abwarten ob auch noch weitere aufgegebene Orte (Wüstungen) aus der Neuzeit oder gar neuesten Zeit auftauchen. Ich meine mit Neuzeit den Zeitraum ab spätem 16., frühen 17. Jhd. (also Beginn von Kirchenbüchern).

                        Wie Friedrich schon schrieb gab‘s im Mittelalter immer wieder und diverse Gründe für Wüstungen, aber in dem Zeitraum, dem VOR KBs, kommen wohl die wenigsten zurück. Da noch Angaben zu finden, Lebensdaten und Verwandtschaftsverhältnisse draus zu rekonstruieren, wird schwierig.

                        Etliche Wüstungen müssen auch nach dem WW II. im ehemaligen Osten, durch Flucht und Vertreibung entstanden sein.

                        Kommentar

                        • dorsch
                          Erfahrener Benutzer
                          • 24.12.2011
                          • 295

                          #13
                          Zwischen Sögel und Lathen im Emsland lag das Dorf Wahn; es wurde 1941 abgerissen und die Bewohner zwangsumgesiedelt, weil es der Erweiterung des Schießplatzes Meppen (heute WTD 91) im Weg war. Inzwischen hat man Teile der Grundmauern (des "Doms") und Straßen zu Erinnerungszwecken wieder ausgegraben, außerdem erinnert ein Findling mit Gedenkinschrift an den Ort. Die damaligen Einwohner verteilten sich zwischen Rastdorf, Lathen und Schlesien - wohin die KB gekommen sind, weiß ich nicht.
                          LG
                          Doro
                          „Krönung der Alten sind die Enkel und der Stolz der Kinder sind ihre Ahnen“ (Sprüche, Kap.17, Vers 6)

                          Suche nach FN Leidiger in Thüringen.

                          Kommentar

                          • Thomas77727
                            Erfahrener Benutzer
                            • 29.04.2013
                            • 310

                            #14
                            Guten Morgen

                            Ja, im Grenzgebiet entstanden leider auch Wüstungen.
                            Es waren zumeist Einzelhöfe, die am, oder nahe am Grenzverlauf lagen, und dann abgerissen wurden.
                            In meinem Fall ein Hof, der seit 250 Jahren im Familienbesitz war.
                            Abgerissen und vergessen....

                            Schönen Gruß

                            Kommentar

                            • franz ferdinand
                              Erfahrener Benutzer
                              • 15.01.2013
                              • 345

                              #15
                              Grüß Euch,

                              eine recht schöne Wüstung habe ich gefunden. Meine südmährischen Ahnen kamen ua aus Neumühl und Bergen, beides Nachbarorte von Muschau, das 1979 bei der Errichtung eines Stausees geflutet wurde. Nur die Kirche Hl. Leonhard blieb auf einer Insel erhalten.

                              LG Martin



                              Ahnenforschung ist eine Mischung aus Kreuzworträtsel und Puzzle mit der Besonderheit, dass man die Schrift des Rätsels kaum lesen kann und am Anfang fast alle Teile fehlen. Thomas Balderer, SFR

                              Forschungsgebiet: Niederösterreich, Oberösterreich, Deutsch-Westungarn, Steiermark, Mittelfranken, Oberbayern, Wien, Oberfranken, Südmähren, Schlesien, Böhmen, Sachsen, Oberpfalz, Oberschwaben

                              Kommentar

                              Lädt...
                              X