Heikles Thema: Jahre 1933-1945

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  • Wolfg. G. Fischer
    Erfahrener Benutzer
    • 18.06.2007
    • 5388

    #16
    Zitat von Kolja Beitrag anzeigen
    Liebe Mitsucher:_)
    Sicher seid Ihr alle über dieses Thema in eurer Familie gestolpert ....... Wie seid Ihr damit umgegangen? Was habt Ihr herausgefunden?
    Wir hatten einen Antrag bei der Dienststelle WAST gestellt und mich hat ja fast der Schlag getroffen ..... aber irgendwie passen die "Erzählungen" der Familie nicht überein mit den Antworten der WAST! Und irgendwie kommt immer mehr ans Licht, was ich gar nicht wissen will.
    Hallo Kolja,

    meine Großmutter mütterlicherseits hat mir mehrfach erzählt, dass sie zur Hochzeit 1938 "Mein Kampf" geschenkt bekommen hat und dass sie das Buch in die Werra geworfen hat. - Ich hielt das für mutig. Erst langsam dämmerte mir, dass sie Hitlers Machwerk erst 1945 entsorgte .......

    Derselben Großmutter habe ich, als sie selbst nicht mehr lesen konnte, Feldpostbriefe ihres Mannes vorgelesen. Dabei kamen anscheinend Erinnerungen hoch, die sie verdrängt hatte. Sie erzählte mir, er habe Schwierigkeiten bekommen, weil er in Frankreich eine Frau erschossen hatte. :-(

    Von einem Schulkameraden meines Onkels väterlicherseits weiß ich, dass mein Großvater diesem verboten hat, sich freiwillig zur SS zu melden. Das gab es also auch.

    Mit besten Grüßen
    Wolfgang

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    • Deisterjäger
      Erfahrener Benutzer
      • 03.03.2013
      • 1159

      #17
      Zitat von Luino:
      Um unangenehme Wahrheiten zu vermeiden, darf man nicht graben.

      Hallo Luino,

      da muss ich dir Recht geben.

      Gruss vom Deisterrand
      Harald
      Viele Grüße vom Deisterrand
      Harald

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      • Ysabell
        Erfahrener Benutzer
        • 23.09.2008
        • 311

        #18
        Mein einer Großvater ist mit der Thematik sehr offen umgegangen, hat vor einigen Jahren sogar seine damaligen Tagebücher und Erinnerungen in einem Buch zusammengefasst. War sehr spannend zu lesen, enthielt aber nichts wirklich schockierendes (er geriet aber auch schon nach 3 Wochen in Gefangenschaft, hatte also weder Gelegenheit aufzusteigen noch wirklich schlimme Taten zu begehen).

        Dass mein anderer Großvater bei der SS war wusste ich, und wenn er tatsächlich mal was erzählt hat, dann nur sehr wenig und hauptsächlich mit dem Tenor wie gut und toll doch damals alles war. Ich wusste er hat einige Orden bekommen, die hingen nämlich bis zu seinem Tod im Wohnzimmer an der Wand, aber dann in seiner Akte zu lesen wofür er diese bekommen hat und bei welchen Einsetzen er alles dabei war ist doch nochmal eine Nummer für sich gewesen. Trotz allem versuche ich die Dinge aus der Zeit heraus zu betrachten auch wenn ich sie schrecklich finde. Und es sind sicher keine Geschichten die ich meinen Kindern zum Einschlafen erzählen würde oder wo ich gar stolz drauf wäre was für ein toller hoch dekorierter Soldat mein Großvater war, aber ich kann damit umgehen
        Wie jemand vor mir schrieb, die Taten begangen hat er, ich bin nur die Geschichtsschreiberin und dokumentiere was gewesen ist.

        Ein bisher unbekanntes Familienmitglied fände ich dagegen wahnsinnig spannend. Für die dazugehörige Großmutter (wenn sie denn noch lebt und davon weiß) sicher nicht unbedingt leicht, da gehört sicher einiges Fingerspitzengefühl dazu, aber sonst sehr spannend und ich wünsche viel Erfolg bei der Kontaktaufnahme
        Zuletzt geändert von Ysabell; 05.07.2013, 12:13.

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        • uwe-tbb
          Erfahrener Benutzer
          • 06.07.2010
          • 2862

          #19
          In meiner Familie war niemand bei der Waffen-SS oder sonstiger dieser Gruppen. Alle Verwandten die ich bei der WAST angefragt habe waren regulär bei der Wehrmacht. Unsere deutsche Geschichte war nicht immer ruhmhaft aber so war es halt. Klar, dass manche Verwandte die Geschichte lieber ruhen lassen.

          Was die Parteiorganisation der NSDAP betrifft - in diese Richtung habe ich nicht geforscht aber da mache ich auch nichts.

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          • gki
            Erfahrener Benutzer
            • 18.01.2012
            • 5099

            #20
            Zitat von uwe-tbb Beitrag anzeigen
            In meiner Familie war niemand bei der Waffen-SS oder sonstiger dieser Gruppen. Alle Verwandten die ich bei der WAST angefragt habe waren regulär bei der Wehrmacht.

            Mittlerweile sollte sich eigentlich rumgesprochen haben, daß es nicht nur die SS war, die Kriegsverbrechen gegangen hat.
            Gruß
            gki

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            • Matthias Möser
              Erfahrener Benutzer
              • 14.08.2011
              • 2269

              #21
              Zitat von gki Beitrag anzeigen
              Mittlerweile sollte sich eigentlich rumgesprochen haben, daß es nicht nur die SS war, die Kriegsverbrechen gegangen hat.

              Sehe ich genauso. Das Thema "russische Kriegsgefangene" im rückwärtigen Gebiet der Wehrmacht im Ostkrieg wäre ein Beispiel dafür, Millionen dieser Menschen hat man systematisch verhungern lassen.
              Suche nach:
              Gernoth in Adelnau, Krotoschin, Sulmierschütz (Posen)
              und Neumittelwalde/Kruppa (Schlesien)
              Spaer/Speer in Maliers, Peisterwitz, Festenberg, Gräditz u. Schweidnitz (Schlesien)
              Benke in Reichenbach, Dreissighuben, Breslau (Schlesien)
              Aust in Ernsdorf, Peterswaldau, Bebiolka in Langenbielau (Schlesien)
              Burkhardt in Nieder-Peterswaldau (Schlesien)
              Schmidt in Nesselwitz u. Wirschkowitz im Kreis Militsch (Schlesien)

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              • Asphaltblume
                Erfahrener Benutzer
                • 04.09.2012
                • 1501

                #22
                Ich habe, glaube ich, alles in der Familie, vom Kommunisten mit KZ-Erfahrung bis zu überzeugten Nazis (einer hat Waffen entwickelt). Ich denke, ich selbst wäre damals zumindest Mitläuferin gewesen, ich bin viel zu anpassungswillig an die herrschende Meinung, um aktiv Widerstand geleistet zu haben. Oder wenn, dann wegen meiner kleinen Nichte, die damals offiziell wohl als Halbjüdin gegolten hätte.
                Gruß Asphaltblume

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                • stubaiermandl
                  Erfahrener Benutzer
                  • 30.01.2011
                  • 432

                  #23
                  'WAST' in Österreich

                  Hallo,

                  gibt es in Österreich auch so eine Organisation wie die WAST in Deutschland. Bin froh für jede Hilfe.



                  Danke
                  Klaus
                  Gebiete:
                  Nordtirol: Stubaital, Wipptal, Inntal; Italien Bozen, Sardinien; Vorarlberg: Bregenz; Schlesien: Breslau, Mährisch-Schönberg, Setzdorf, Wermsdorf, Wiesenberg

                  Familiennamen:
                  Bednar, Fanni, Gleinser, Grotz, Hammer, Weiß, Könne, Kloser, Lener, Münzker, Nagiller, Neugebauer, Seewald, Span, Steinlechner, Zorn

                  Kommentar

                  • Apex
                    Erfahrener Benutzer
                    • 18.03.2013
                    • 634

                    #24
                    Ich finde, dass genau jene Zeit kein "heikles Thema" ist.

                    Wer heute nicht die moralische Überlegenheit besitzt um über dieses Kapitel der deutschen Geschichte offen zu reden, hat etwas falsch gemacht. Zumindest meiner Meinung nach. Ich rede dabei nicht von denjenigen, welche diese Zeit aktiv miterlebt haben, sondern die Generationen danach.

                    Noch heute ist es doch so, dass jeder Deutsche direkt als eben ein Anhänger jener Zeit tituliert wird, wenn er sich in gewisser Weise (entweder provokant, sachlich oder neutral) zu dieser Sache äußert. Geschichten werden von den Siegern geschrieben, und Kriegsverbrechen gab es zu jeder Zeit, egal ob Achsenmacht oder Alliierte. Fraglich ist, ob die Motive hierfür "fanatisch" waren oder eben unter Androhung von Gefahr für Leib und Leben des Auszuübenden stattgefunden hat. Von 1918-1991 gab es in Russland 39 Millionen Gurlag-Tote. Der Unterschied mag zwar sein, dass Gurlags im Vergleich zu Konzentrationslager nicht zur planmäßigen Ermordung errichtet wurden, jedoch muss diese Zahl auch erstmal sacken. Und Antisemitismus gibt es auch fast 2000 Jahre bereits. Damit will ich einige Taten die in Deutschland vollstreckt wurden jedoch nicht schönreden - die altbekannte Medaille hat immer zwei Seiten... die "Indoktrination" zur Schuldfrage auf die Nachkommen ist aber ein absolutes No-Go.

                    Immerhin hat die Menschheit schon fast aufgehört darüber zu diskutieren, ob Frankreich oder Deutschland im 1. Weltkrieg Gas benutzt hat,... hat schließlich auch nur fast 100 Jahre gedauert.
                    Zuletzt geändert von Apex; 02.07.2013, 11:43. Grund: Ergänzung
                    Immer an Informationen zu
                    Gau, Ostpreußen im Kirchspiel Kumehnen
                    Bursczinski, Ostpreußen in Elbing, Altstadt (Mohrungen)
                    Bluhm, Ostpreußen, im Kirchspiel Wargen und Königsberg i.Pr.
                    interessiert. :-)

                    Kommentar

                    • gabyde
                      Erfahrener Benutzer
                      • 24.12.2010
                      • 501

                      #25
                      Ich weiß aus Erzählungen, daß mein Opa Aufseher in einem Emslandlager war. Er soll dort angeblich den Gefangenen heimlich Essen zugesteckt haben und wurde dann zur Strafe an die Ostfront geschickt (ein ziemlich sicheres Todesurteil). Die Aufzeichnungen der WASt beginnen erst bei seiner Einberufung, über die Zeit davor gibt es keine Info.
                      Aber die Tatsache, daß er (als Wuppertaler) im Emsland einberufen worden ist, dürfte für sich sprechen.

                      Er wurde kurze Zeit später im tiefsten Winter in Weißrußland vermißt - wie viele andere auch.

                      LG
                      Gaby
                      Litauen: NASSUT / BATRAM - Liebenscheid/LDK: BRANDENBURGER - Wagenfeld: CORDING - Sonnborn: MOEBBECK / ZIELES - Sprockhövel: NIEDERSTE BERG / DOTBRUCH - Lintorf/Angermund: HUCKLENBRUCH / RASPEL - Motzlar: FÜRST / DERWORT - Sauerland: WORM / NAGEL - Italien (Provinz Belluno): MARES
                      http://www.alteltern.de/
                      http://www.ahnekdoten.de/

                      Kommentar

                      • herby
                        Erfahrener Benutzer
                        • 13.12.2006
                        • 2418

                        #26
                        Ich finde, dass genau jene Zeit kein "heikles Thema" ist.

                        ja, find ich auch.....
                        Zuletzt geändert von herby; 02.07.2013, 19:41.

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                        • jolimica
                          Benutzer
                          • 06.06.2013
                          • 35

                          #27
                          hallo,

                          ich weiss nur, dass im Zuge der Lebensborn-Projekte die Soldaten angewiesen waren, die dortigen Frauen nach Möglichkeit zu schwängern. Damit sollten die besetzten Gebiete "eingedeutscht" werden.
                          Vielleicht hilft dir das, die Hintergründe ein wenig besser zu verstehen. Ich denk halt, verurteilt ist immer schnell..

                          lg jolimica
                          der Weg ist das Ziel

                          Suche nach: Hucke/Huke, Heyl, Rogge, Eckhardt, Nensel/Nenzel (Hessen/Thüringen)
                          Fiene, Willer, Sempell

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                          • Joanna

                            #28
                            Zitat von jolimica Beitrag anzeigen
                            hallo,

                            ich weiss nur, dass im Zuge der Lebensborn-Projekte die Soldaten angewiesen waren, die dortigen Frauen nach Möglichkeit zu schwängern. Damit sollten die besetzten Gebiete "eingedeutscht" werden.
                            Vielleicht hilft dir das, die Hintergründe ein wenig besser zu verstehen. Ich denk halt, verurteilt ist immer schnell..

                            lg jolimica
                            Und woher stammen Deine Informationen. Vielleicht solltest Du die Quelle nennen. Denn soweit mir bekannt ist, wurden diese Aussagen - auch nach dem Kriege - niemals bewiesen.

                            Joanna

                            Kommentar

                            • Elisabeth
                              Erfahrener Benutzer
                              • 29.05.2012
                              • 196

                              #29
                              Zitat von Apex Beitrag anzeigen

                              Noch heute ist es doch so, dass jeder Deutsche direkt als eben ein Anhänger jener Zeit tituliert wird, wenn er sich in gewisser Weise (entweder provokant, sachlich oder neutral) zu dieser Sache äußert.
                              Diese Erfahrung habe ich nicht gemacht, wenn man sachlich darüber spricht und nicht verharmlosend, in der Art, das könnte doch jeder gemacht haben.
                              Ich hatte die Möglichkeit mit Widerstandskämpfer/innen zu sprechen und ich habe große Hochachtung vor diesen Menschen. Ich mußte allerdings erfahren, daß ihre Leistung nur wenig anerkannt wurde von öffentlicher Seite.
                              Ich denke es gibt noch viel aufzuarbeiten und wir haben die Chance darüber sachlich zu diskutieren und daran mitzuarbeiten.
                              Herzliche Grüße Elisabeth

                              Kommentar

                              • Kolja
                                Erfahrener Benutzer
                                • 24.04.2013
                                • 241

                                #30
                                Zitat von Joanna Beitrag anzeigen
                                Und woher stammen Deine Informationen. Vielleicht solltest Du die Quelle nennen. Denn soweit mir bekannt ist, wurden diese Aussagen - auch nach dem Kriege - niemals bewiesen.

                                Joanna

                                hier lies mal Joanna

                                Kommentar

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