Ungewöhnliche Todesursachen

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  • Dorothea
    Erfahrener Benutzer
    • 01.03.2008
    • 1415

    #16
    RE: Ungewöhnliche Todesursachen

    Hallo Alexander,
    ich gebe Dir recht, dass es sich so liest! Aber die andere Variante klingt erstens spektakulärer und zweitens weiß ich, dass gerade für den Zeitraum, es war um 1806, im Kirchenbuch eine längere Geschichte aufgeschrieben war, die besagte, dass das Dorf unter der Besetzung der französischen Soldaten derart litt, dass viele Dorfbewohner schrecklich darben mußten. Sehr, sehr viele starben vor Hunger, weil die Franzosen so gut ernährt werden wollten und die Einheimischen selbst nichts mehr für sich hatten. Darüber hinaus hatte der Ort zwei große Brände zu beklagen....
    Gruß Dorothea

    Es sind die Lebenden, die den Toten die Augen schließen. Es sind die Toten, die den Lebenden die Augen öffnen.
    --------------------------------------------------------



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    • viktor
      Erfahrener Benutzer
      • 17.01.2007
      • 1216

      #17
      Der Gastwirt "Zum Anker" in Waltershausen Johann Caspar Böttcher (51 J.) verschied am 13.4.1814 spektakulär von dieser Welt. Im Sterbeeintrag steht:
      "Ein Stück von einer außerhalb der Stadt aufgestellten und beim Abfeuern zersprungenen Kanone zerschmetterte ihm die Brust und warf ihn leblos zur Erde nieder"

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      • hotdiscomix
        Erfahrener Benutzer
        • 20.05.2008
        • 1006

        #18
        Folgendes hat sich 1757 bei meinen Vorfahren ereignet:

        "... Nach einer örtlichen Überlieferung, die Karl Weineck berichtet, soll sich an jenem Sonntagmorgen französische Artillerie und Infantrie auf dem hohen Garten des Rittergutes Balgstedt aufgestellt und auf die heraneilenden preußischen Verfolger geschossen haben. Die Balgstedt Einwohner hätten über die Gartenmauer des Rittergutes geblickt, wobei die Ehefrau des Richters Adam Weineck durch eine preußische Kugel in den Kopf getroffen und sofort getötet worden sei.
        Nach dem Kirchenbuch ist der Tod der Frau Weineck erst am 11. November durch die Kugel eines französischen Marodeurs erfolgt..."

        Könnte man von "Tödlicher Neugier" als Todesursache ausgehen.
        ~*~ Organisation ist, weder den Dingen ihren Lauf noch den Menschen ihren Willen lassen. ~*~

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        • Wolfg. G. Fischer
          Erfahrener Benutzer
          • 18.06.2007
          • 5384

          #19
          RE: Ungewöhnliche Todesursachen

          Original von Alex71
          Vor kurzem fand ich den Sterbebucheintrag des Großvaters meiner Urgroßmutter (1880). Todesursache: "Selbstmord durch Erhängen". Ich würde vieles dafür geben, um zu erfahren, warum er das getan hat. War er unheilbar krank? Hatte er Schulden? Oder Depressionen? War es vielleicht gar ein als Suizid getarnter Mord? Da geht schnell die Phantasie mit einem durch. Zum Todeszeitpunkt war er 58 Jahre alt. Seine Frau starb schon Jahrzehnte früher mit nur 29 Jahren.
          Auch von mir hat sich 1876 ein 3xUrgroßvater erhängt, er war 55 Jahre alt. Seine Ehefrau starb sieben Monate vorher, so dass wohl noch von einem Zusammenhang auszugehen ist. Allerdings gab es dann unter den Nachkommen noch mehrfach psychische Erkrankungen und Suizide!

          Mit besten Grüßen
          Wolfgang

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          • viktor
            Erfahrener Benutzer
            • 17.01.2007
            • 1216

            #20
            Krimi im Thüringer Wald

            1655 lagen in Sättelstädt zwei Müller im Dauerstreit. Wie immer ging es um die Wasserdurchflussmenge, die der eine dem anderen noch übrig ließ.
            Eines Abends platzte dem einen Müller der Kragen und er suchte seinen Konkurrenten zu Hause auf. Nach heftigter Diskussion gerieten sie auf der Türschwelle in ein Handgemenge, wobei dem Hausherren ein grober Holzsplitter des Türpfostens in den Oberarm drang.
            Dieser Holzsplitter verursachte eine Sepsis, an dem der Müller zwei Wochen später verstarb.
            Nach eingehender Untersuchung des Falles, wobei der Dorfbader die entscheidende medizinische Expertise abgeben konnte, kam man zu der Beurteilung, dass der Verstorbene an seinem Tode selber schuld sei, wegen Verschleppung seiner Verletzung.
            Zwei Wochen später starb zudem die Mutter des Müllers an "gebrochenem Herzen"

            Kommentar

            • Wolfg. G. Fischer
              Erfahrener Benutzer
              • 18.06.2007
              • 5384

              #21
              RE: Ungewöhnliche Todesursachen

              Original von Eva64

              Einer starb 1704 als er in einer Sandgrube für sein neues Haus grub. Diese stürzte ein und er wurde "elendiglich zerschlagen und erstickt".
              So etwas ähnliches findet sich 1677 im ältesten Kirchenbuch meines Heimatortes auch: "erstickte in der Lehmgrube, als diese einstürzte"!

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              • Merle
                Erfahrener Benutzer
                • 27.07.2008
                • 1317

                #22
                aus: Schlesische Zeitung, Sonntag, 30. Mai 1926

                Grausiger Selbstmord eines Liebespaares
                Aus Laibach wird gemeldet: Freitag früh fand ein Aufseher im Walde von Opcina die verkohlten Leichen zweier junger Leute. Ein 32 jähriger Ehemann hatte sich in die Schwester seiner Gattin verliebt. In der Frühe hatten sich die beiden nach Opcina begeben, ihre Körper mit einem Eisendraht aneinandergebunden und die Enden des Drahtes über die elektrische Hochspannungsleitung geworfen. Der Strom tötete die beiden augenblicklich und setzte ihre Körper in Brand. Am nächsten Baum warnte ein großes Papier mit der Aufschrift: Berührt uns nicht, Lebensgefahr!

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                • Friedrich
                  Moderator
                  • 02.12.2007
                  • 11550

                  #23
                  Ertrunken

                  Hallo zusammen,

                  ich habe hier einen ungewöhnlichen Fall zu bieten:

                  Zacharias Wahl (amtierte 1626-1664 in Rhoden in Waldeck) berichtet in seinem Index rerum morabilium über den Tod eines Johann Stoecker: 1653. Am 18. Sontag Trinit, war der 9 te Okt. ist Johann Stoecker, Richter zu Ammenhausen, zu Wethen zur Kirchmeß gewesen, abends im Finsteren aus des Richters Volquin Krantzen Haus nach des alten Kettelers Hause gehen wollen auf des verstorbenen Richters Henrich Vorbergs Hofstatt in den Brunnen gefallen, folgenden Tag allererst darin todt und ertrunken gefunden: Gott sey seiner Seele gnädig und lasse es allen eine Selige erinnerung sein.

                  Ein Nachkomme des Ertrunkenen kommentiert in seiner Familienchronik: Ob hier ein Verbrechen oder ein Unglücksfall vorliegt, wissen wir nicht, oder ob die ausgiebig gefeierte Kirchweih an dem ungewöhnlichen Tod des noch jungen Mannes Schuld gewesen ist?

                  In einem Nachtrag schreibt er dazu noch, daß der Fall durch eine Untersuchungskommission unter die Lupe genommen wurde: Aber es scheint sich offensichtlich um einen Unglücksfall gehandelt zu haben, denn es ist bereits ein Mann namens Neumeyer in demselben Brunnen ertrunken, der dicht am Weg liegt und nicht genügend abgesichert gewesen ist – also eine Ehrenrettung für unseren Ahn: er hat die Kirchweih nicht zu ausgiebig gefeiert!

                  Manchmal gibt es schon fast kuriose Todesfälle!

                  Friedrich
                  "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
                  (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

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                  • Der Suchende
                    Gesperrt
                    • 04.07.2008
                    • 2398

                    #24
                    Ertrunken

                    Hab auch einen "Fall" zum nachdenken.
                    Ünglücksfall 17.12.1773 Des Einwohner Joh. BREIDENBACH zu Gilsa,
                    Amt Borken, 62 Jährige Ehefrau ertrunken im Brunnen.

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                    • wolf
                      Benutzer
                      • 24.08.2007
                      • 69

                      #25
                      RE: Ungewöhnliche Todesursachen

                      In einer meiner Vorfahrenfamilie sind 4 Kinder an Thyphus gestorben. Der Säugling am 25., der 5jährige am 26., die 15jährige am 27. Dezember und das letzte Kind am 01. Januar.
                      Ob da noch mal Weihnachten gefeiert wurde?

                      In einer anderen Familie wurde lt KB "beim Spielen mit einem Revolver der eigene Bruder erschossen".

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                      • wolf
                        Benutzer
                        • 24.08.2007
                        • 69

                        #26
                        RE: Ungewöhnliche Todesursachen

                        Da war noch ein Bruder meines Großvaters. Der wollte eine Kuh zum Decken bringen. Diese rutschte im seitlichen Graben aus und kippte um. Großvaters Bruder kam unglücklicherweise unter die Kuh und wurde zerquetscht. Auf dem Weg ins nächste Krankenhaus verstarb er.

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                        • Wolfg. G. Fischer
                          Erfahrener Benutzer
                          • 18.06.2007
                          • 5384

                          #27
                          RE: Ungewöhnliche Todesursachen

                          In einer anderen Familie wurde lt. KB "beim Spielen mit einem Revolver der eigene Bruder erschossen".
                          Das ist dem heutigen spanischen König auch passiert!

                          Kommentar

                          • Peter G.
                            Erfahrener Benutzer
                            • 05.06.2006
                            • 619

                            #28
                            Zu ungewöhnlichen Todesursachen außer ertrinken oder im Krieg gefallen habe ich noch nichts zu bieten (hoffentlich bleibt es so). Jedoch kann ich auch einen Beitrag geben der ungewöhnlich ist.

                            Mein Urgroßonkel Friedrich wurde 1904 in Querbach, also in dem Ort wo auch ich wohne, geboren. Zog dann nach Willstätt wo er bis zu seinem tragischen Tod wohnte. Er wohnte an einem Bach aus welchem er auch mit der Giesskanne Wasser holte um seinen Garten zu bewässern. So kam es dann, dass er in den Bach fiel und ertrank (keine Augenzeugen). Als er vermisst wurde war natürlich die Aufregung groß und man suchte ihn überall, jedoch vergeblich. Der Bach wurde trockengelegt da man dann doch vermutete dass er in diesen gefallen sei. Da es aber schon dunkel wurde, wurde die Suchaktion abgebrochen und man fand ihn Tags darauf ausgerechnet in Querbach wo er ja geboren wurde, tot wieder.

                            Das ungewöhliche daran ist, wenn man dem Bach folgt ist er mitten durch Willstätt, Odelshofen, Kork nach Querbach getrieben. Es gibt da in dem Bach Wehre, Bachbrücken mit Rechen welche größeres Treibgut aufhalten soll und eine Mühle die durch den Bach angetrieben wird.
                            All das konnte ihn nicht aufhalten. Es schien als wolle er unbedingt nach Querbach.
                            Bin immer auf der Suche nach dem FN Willumeit vor 1920

                            Kommentar

                            • gilap
                              Benutzer
                              • 04.04.2008
                              • 62

                              #29
                              1750 starb in Altenplathow starb eine Ahnen von mir laut Totenbuch so:

                              "Hat in der Scheunen von der Leiter fallend das Genick gebrochen"

                              Kommentar

                              • niederrheinbaum
                                Gesperrt
                                • 24.03.2008
                                • 2567

                                #30
                                Hallo!


                                Koblenz, 30.6.1887:

                                Schrecklicher Tod

                                Heute morgen wurde der am hiesigen Gymnasium kommissarisch beschäftigte Lehrer Herr Dr. Karl Schüth
                                nahe der Eisenbahnbrücke bei Güls tot aufgefunden.
                                Die Leiche hing jenseit des Bahndamms an einem eisernen Stachelzaun, der zum Schutze des Bahnkörpers
                                angelegt ist.
                                Herr Dr. Schüth, ein leidenschaftlicher Spaziergänger, hatte gestern nachmittag mit einem Kollegen einen
                                Ausflug nach der Mosel gemacht und benutzte zur Rückfahrt die Eisenbahn.
                                Bei Güls soll nun der Genannte, der kurzsichtig ist, zur Befriedigung eines Bedürfnisses das Koupee verlassen
                                haben und bei dieser Gelegenheit wahrscheinlich die Böschung herabgestürzt sein.
                                Thatsächlich fiel er mit dem Wadenbein in einen der eisernen Stacheln und verblutete sich, da ihm kein Beistand
                                ward.
                                Man will in der Nähe Hilferufe gehört haben, wußte aber nicht, woher sie kamen.


                                Viele Grüße, Ina

                                Kommentar

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