Anekdoten über Vorfahren

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  • Asphaltblume
    Erfahrener Benutzer
    • 04.09.2012
    • 1501

    #31
    @Rieke: Ich weiß, dass es an der Havel im Grunewald in Berlin (am Schildhorn) einen "Selbstmörderfriedhof" gibt, auf dem über die Jahre (Jahrhunderte?) eine unbekannte Zahl angeschwemmter Toter inoffiziell oder gar heimlich bestattet wurde.
    Vielleicht gab es so etwas auch an der Spree, das weiß ich allerdings nicht.
    In der Berliner Zeitung stand neulich ein Artikel darüber: http://www.berliner-zeitung.de/berli...,22254230.html


    Es könnte sein, dass dein Mörder-Selbstmörder auch hier gelandet ist, aber eben inoffiziell. Und das ist dann wohl nicht rauszukriegen.
    Gruß Asphaltblume

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    • Rieke
      Erfahrener Benutzer
      • 13.02.2012
      • 1300

      #32
      Hallo Asphaltblume,
      Ich danke Dir fuer diesen interessanten Hinweis. Ich denke, so kann es auch mit meinem Grossonkel abgelaufen sein. Sogar zeitlich koennte es hinkommen, dass er schon dort im Grunewald ganz still und heimlich beerdigt wurde. Ich wusste nicht, dass das kirchliche Bestattungsmonopol bis 1920 bestand und Selbstmoerdern auf ganzer Linie ein wuerdiges Begraebnis verwehrt wurde.
      Da hast Du wohl recht, dass ich unter diesen Umstaenden nie einen Eintrag, geschweige denn, denn Ort finden werde.
      Ich bedauere das sehr.
      Als Epilog koennte ich nur bemerken, dass er ironischerweise vielleicht wirklich seinen letztene Wunsch erfuellt bekommen hat, mit seiner "geliebten Liesel" gemeinsam beerdigt zu werden. Aber wahrscheinlich nicht, weil seine Eltern seinem Wunsch entsprechen wollten.....

      Liebe Gruesse,
      Rieke
      Meine Spitzenahnen....
      waren arm aber reinlich. Ihr Motto? Lieber leere Taschen als volle Hosen.

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      • Asphaltblume
        Erfahrener Benutzer
        • 04.09.2012
        • 1501

        #33
        Ist aber ungerecht der Liesel gegenüber, wenn sie nicht mit dem erweiterten Selbstmord einverstanden war. Und wenn sie sich von dem jungen Mann getrennt hat, wollte sie wohl eher nicht mit ihm sterben. Also hätte sie ein kirchliches Begräbnis haben dürfen.
        Gruß Asphaltblume

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        • gustl
          Erfahrener Benutzer
          • 25.08.2010
          • 678

          #34
          Hallo,

          vielen Dank für all diese Geschichten. Bei manchen musste ich an den Spruch "mother's baby, father's maybe" denken.
          Davon könnte ich auch etwas erzählen, aber wenn es um Anekdoten geht, dann muss hier ein Ur...großonkel gewürdigt werden, der mit dem Schalk im Nacken schon geboren wurde und derselbe hat ihn offenbar nie verlassen, war ihm treu bis zum seligen Ende und jeder seiner Zeitgenossen hatte offenbar eine Anekdote über ihn erzählen - und jeder eine andere!

          Eine geht so: Er - nennen wir ihn Moritz (wenn ich jemals eine Chronik über diese Familie verfassen sollte, hätte sie den Titel: Sie hießen alle Moritz ...) - wurde in Mitte des 19. Jahrhunderts in irgendein Parlament gewählt zusammen mit einem Fleischermeister (wenn ich mich nicht täusche). Moritz war Rechtswanwalt, sehr eloquent, scharfsinnig, aber eben schalkbesessen. Den Fleischermeister hatte man zwar auch nicht nur wegen seiner 1a Karbonaden gewählt, aber er war nicht wirklich redegewandt. Wenn also Moritz im Parlament seinen Redebeitrag ablieferte, blieb unserem Fleischermeister nichts weiter übrig als zu sagen:" Ich schließe mich meinem Vorredner an." Damit wurde er allmählich zum Stammtischgespött. Das konnte nicht so bleiben und als die Restlaufzeit des Parlaments offensichtlich wurde, wollte der Meister endlich auch einmal sagen, was er so dachte. Er hatte also eine Rede vorbereitet. Die übte er am Vorabend seines großen Auftritts in seinem Gasthofzimmer. Die Überraschung war dann unangenehm, als der Landsmann diese Rede vor dem Parlament Wort für Wort so hielt, wie unser Fleischermeister sie eigentlich halten wollte und ihm dann wieder nichts anderes übrig blieb, als sich dem Vorredner anzuschließen. Unser Moritz hatte sie an diesem Vorabend im Nachbarzimmer durch die dünnen Wände mitgehört und Wort für Wort mitgeschrieben.

          Gemein, oder?

          Beste Grüße
          Cornelia

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          • Hintiberi
            Erfahrener Benutzer
            • 26.09.2006
            • 1095

            #35
            Guten Morgen,

            ein Vorfahre von mir mußte um 1800 einige Sonntage im Gefängnis verbringen, weil er im Ahauser Schloßpark Äpfel klaute.
            Derselbe wurde später Hauptmann im Schützenverein und gab für seine Stelle "7 und eine halbe Thonne Biehr".

            Mein Urgroßvater, der im Alter schlecht sehen konnte, hatte einen Bruder, der schlecht hören konnte. Die beiden wohnten in Nachbarorten, und der Bruder besuchte meinen Uropa sehr oft. Die beiden machten dann ausgiebige Spaziergänge im Dorf. Man sagt, das sei interessant anzuschauen gewesen...
            Meine Ahnen
            http://img.photobucket.com/albums/v29/MrMagoo/K.jpg
            www.gencircles.com/users/hintiberi/17"

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            • Hintiberi
              Erfahrener Benutzer
              • 26.09.2006
              • 1095

              #36
              Mein Urgroßonkel war um 1920 Rektor bzw. stellvertretender Rektor an zwei Schulen in zwei Nachbarorten.
              An einem Tag sagte er der Sekretärin der einen Schule, er sei heute nicht erreichbar und habe Termine an der andern Schule wahrzunehmen. Dasselbe erzählte er der Sekretärin an der andern Schule... und dann fuhr er nach Hause...

              Seine Frau, meine Urgroßtante (*1892) bestand darauf, von ihrem Neffen (*1896) mit "Tante"
              angeredet zu werden.
              Dieselbe operierte mal ein vereitertes Huhn, indem sie ihm den Hals aufschnitt, den zusitzenden Kropf säuberte und es wieder zunähte. Das Huhn hat alles gut überstanden.
              Zuletzt geändert von Hintiberi; 17.04.2013, 08:33.
              Meine Ahnen
              http://img.photobucket.com/albums/v29/MrMagoo/K.jpg
              www.gencircles.com/users/hintiberi/17"

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              • Hintiberi
                Erfahrener Benutzer
                • 26.09.2006
                • 1095

                #37
                Der Cousin meiner Oma bewahrte zu Zeiten der Inflation einen kompletten, in seine Einzelteile zerlegten kleinen LKW in seinem Keller auf: Verkaufen wollte er ihn nicht, er hätte ja auch nichts dafür bekommen...
                Zuletzt geändert von Hintiberi; 17.04.2013, 08:43.
                Meine Ahnen
                http://img.photobucket.com/albums/v29/MrMagoo/K.jpg
                www.gencircles.com/users/hintiberi/17"

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                • Asphaltblume
                  Erfahrener Benutzer
                  • 04.09.2012
                  • 1501

                  #38
                  Während der Inflation haben meine Urgroßeltern das so rasend schnell wertlos werdende Geld lieber schnell investiert und ein Klavier gekauft. Hat sich leider nicht wirklich gelohnt, weil dieses Klavier die Stimmung einfach nicht hielt. Aber die Kinder bekamen natürlich trotzdem Klavierunterricht auf dem Ding.
                  Gruß Asphaltblume

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                  • Friedrich
                    Moderator

                    • 02.12.2007
                    • 11577

                    #39
                    Moin Asphaltblume,

                    Zitat von Asphaltblume Beitrag anzeigen
                    Hat sich leider nicht wirklich gelohnt, weil dieses Klavier die Stimmung einfach nicht hielt.
                    woraus ich schließe, daß Heinz Erhardt auf dem Ding sicher nicht gespielt hat...

                    Eulenspiedrich
                    "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
                    (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

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                    • Tantchen
                      Erfahrener Benutzer
                      • 14.05.2009
                      • 618

                      #40
                      Habe gerade folgende Kuriosität entdeckt: Mein einer Urgroßvater wurde 1856 unehelich in Memel geboren. Zu der Zeit nicht gerade angesagt.
                      Seine Mutter hat dann 1863 seinen Stiefvater geheiratet. In der kirchlichen Trauurkunde steht auch ihr richtiger Geburtsname, nämlich "Kolbeck" (so, wie auch ihr Sohn, mein Urgroßvater heißt).

                      Nun musste ich anhand ihrer standesamtlichen Sterbeurkunde feststellen, dass ihr Geburtsname gefälscht wurde. Aus "Kolbeck" wurde "Kolbe". Und bei ihrer im Jahre 1875 geborenen Tochter wurde ihr Mädchenname gar in "Dunkel" völlig verfälscht. Offensichtlich sollte niemand gewisse "Rückschlüsse" über ihre ehemalige "Verfehlung" (mein Urgroßvater!) treffen können. Bin gespannt, was ich noch so finde, da ich noch nicht alle Halbgeschwister meines Urgroßvaters ausfindig machen konnte.

                      Tzzz, tzzz. Zeiten waren das. Wohl nicht nur in Memel, wie ich annehme.

                      Liebe Grüße
                      Tantchen
                      Zuletzt geändert von Tantchen; 18.04.2013, 19:13.

                      Suche KUBRAT - Raum Pillkallen/ Ostpreussen

                      Suche KÖHNKE, Greifenhagen - Pommern, insbesondere die Eltern von August Ferdinand Köhnke, geb. 1826 in Greifenhagen.
                      Suche GOTZMANN, Greifenhagen - Pommern


                      „Es trinkt der Mensch, es säuft das Pferd, in Pillkallen ist es umgekehrt.“

                      Kommentar

                      • Katjaja
                        Benutzer
                        • 08.02.2013
                        • 24

                        #41
                        Ich habe auch eine Anektode:

                        Ein Vorfahr besaß einen recht abgelegenen Krug im Wald. Da dort nicht so viel los war, hat er sich seine Unterhaltung wohl öfter mal selbst gemacht. Sein Nachbar sollte mit der Ziege in die Stadt, um sie decken zu lassen. Auf dem Weg machte er im Krug halt, und mein Ahne schnekte kräftig ein. Als der Nachbar fröhlich weiterzog, hatte er aber nicht mehr seine Ziege mit, sondern den Bock vom Krug. Auf dem Weg nach Hause kehrte er wieder ein und erzählte die ganze Geschichte. Der Ahne schenkte wieder kräftig ein und meinte, das könne doch gar nicht sein, aus einer Ziege würde doch über Nacht kein Bock! Auf dem Weg nach Hause hatte der arme Nachbar wieder seine Ziege mit, und mein Ahne kräftig was zu lachen...

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                        • Radlelse
                          Neuer Benutzer
                          • 31.05.2013
                          • 1

                          #42
                          Legende?

                          Hallo allerseits,
                          da ich mich gerade erst registriert habe, bin ich mit den Funktionen dieses Forums noch nicht vertraut. Sollte mein Eintrag hier fehl am Platze sein, möge man mir bitte vergeben.

                          Meine Oma (Jahrgang 1913, Karlsbad) hat mir früher immer gern die Geschichte eines sog. "Huckermannls" erzählt, das einigen Leuten in den Wäldern der Region damals auf den Rücken gesprungen sei und sich habe ein Stückweit tragen lassen. Ich bin nicht sicher, zu welcher Zeit dies geschehen sein soll, aber meine Oma beharrte darauf, dies sei eine wahre Geschichte, von der auch jeder dort gewusst habe. Hat jemand schon einmal davon gehört? Mich würde der Hintergrund dieser Begebenheit oder Legende interessieren...

                          Kommentar

                          • Wolfg. G. Fischer
                            Erfahrener Benutzer
                            • 18.06.2007
                            • 5515

                            #43
                            Hallo Else,

                            willkommen hier im Forum.

                            Ich halte das nicht für eine wahre Begebenheit. Solche Erzählungen gab es in meiner Heimat, dem Kreis Hersfeld in Hessen, auch. Nur dass das Männlein anders hieß.

                            Liebe Grüße
                            Wolfgang

                            Kommentar

                            • gabyde
                              Erfahrener Benutzer
                              • 24.12.2010
                              • 501

                              #44
                              Nun ja, ich habe einen recht seltenen Fall bei mir in der Familie. Mein Urahn Daniel Becker gt. Sutori(u)s war katholischer Pfarrer. An und für sich nichts seltenes.... Aber der Herr war kirchlich getraut!
                              Josef Lauber (Stammreihen Sauerländischer Familien) schreibt dazu:
                              "Pfarrer Sutoris ließ sich unter dem Einfluß der Truchseß-Aera kirchlich mit Dorothea Vollmer trauen. Das Offizialatgericht zu Werl erließ unterm 29.7.1615 den Befehl, die Frauen der Pastöre in Kirchrarbach (Anthonius Berthold), Dorlar (Daniel Sutoris), Eversberg und Remblinghausen in Haft zu nehmen. Pfarrer Sutoris mußte seine Frau entlassen und 100 Gulden Brüchten bezahlen."
                              Das war aber fast 30 Jahre nach der Hochzeit! Da hätten sie die beiden auch in Ruhe lassen können....

                              LG
                              Gaby
                              Litauen: NASSUT / BATRAM - Liebenscheid/LDK: BRANDENBURGER - Wagenfeld: CORDING - Sonnborn: MOEBBECK / ZIELES - Sprockhövel: NIEDERSTE BERG / DOTBRUCH - Lintorf/Angermund: HUCKLENBRUCH / RASPEL - Motzlar: FÜRST / DERWORT - Sauerland: WORM / NAGEL - Italien (Provinz Belluno): MARES
                              http://www.alteltern.de/
                              http://www.ahnekdoten.de/

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