Anekdoten über Vorfahren

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  • Kunzendorfer
    Erfahrener Benutzer
    • 19.10.2010
    • 2103

    Anekdoten über Vorfahren

    Hallo an die Runde,

    Zur Abwechslung werde ich hier auch einmal ein Thema einwerfen.

    Welche Anekdoten habt Ihr über eure Vorfahren zu erzählen, im speziellen die, die euch vor Beginn eurer Forschungen nicht bekannt waren oder im Laufe der Jahrhunderte in Vergessenheit geraten sind.

    Hier ist zum Beispiel eine Anekdote über einen wahren Vorfall in meiner Familie:

    Im Jahre 1693 hatte der Junggeselle Johannes eine Liaison mit der Tochter des Burggrafen in Goldenstein (Nordmähren). Der "Wüstling" hatte des Burgrafens Tochter defloriert und sie wurde auch noch schwanger. Dem Burggraf war das zwar gar nicht recht, aber kurz vor der Niederkunft wurde dann doch geheiratet. Sechs Wochen nach der Trauung gebar die nunmehrige Ehefrau eine Tochter und der Johannes wurde ein Schreiber auf der Burg Goldenstein. Nach gut einem Jahr verstarb jedoch das Kind und seit dem ward vom Johannes nie wieder etwas zu hören oder zu lesen, als ob er vom Erdboden verschluckt worden wäre.

    Tja, so kann´s gehen, wenn man sich an der Tochter des Burggrafen unehrenhaft vergeht!
    G´schamster Diener
    Kunzendorfer
  • Friedrich
    Moderator

    • 02.12.2007
    • 11593

    #2
    Moin Kunzendorfer,

    dann will ich auch mal was beisteuern. Mein Ahn Friedrich Bernhard Carl Theodor Opes war um 1810 als Domänenerheber des Königreichs Westphalen im Paderborner Land tätig. Dabei verpachtete er ein Anwesen, das bisher eine Familie in Erbpacht besessen hatte, an jemand anderen. Die Vorbesitzer gingen dagegen anund waren in zweiter Instanz erfolgreich. Nun wurde meinem Vorfahren das Urteil durch den Amtdiener, damals im frankophilen Sprachgebrauch Huissier genannt, zugestellt. Mein Ahn registrierte zwar das Urteil, schrieb jedoch darunter: "Die Sachen habe ich erhalten, kann jedoch einen Befehl vom Huissier, der nach heutiger PräfekturRechtserkenntnis dazu nicht berechtigt ist, nicht annehmen." Annahme verweigert! Das Schriftstück liegt heute noch im Landesarchiv Münster.

    Friedrich
    "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
    (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

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    • gki
      Erfahrener Benutzer
      • 18.01.2012
      • 5140

      #3
      Hallo Kunzendorfer,

      was passierte denn mit der Burggrafentochter? Ab ins Kloster?


      So richtig spannende Sachen kann ich nicht bieten.

      Im Jahre 1680 muß sich ein kleiner Bauernaufstand im Gebiet des Stifts Schlägl (Oberösterreich) ereignet haben. Was genau passierte ist unbekannt, aber es wurden einige Bauern bestraft. Unter diesen auch ein Cousin eines Ahns. Dieser wurde in den "spanischen Mantel" (http://de.wikipedia.org/wiki/Schandmantel ) gesteckt. Wie lange er darin bleiben mußte ist nicht überliefert.

      Richtig geschadet hat ihm das wohl nicht, ich habe noch Belege über einige Rechtsgeschäfte gefunden, die er danach abschloß. Er starb 1720.

      Irgendwann werd ich mal versuchen, die Identitäten der anderen Bestraften zu klären.
      Gruß
      gki

      Kommentar

      • Franzine123
        Erfahrener Benutzer
        • 10.11.2011
        • 740

        #4
        Hallo Kunzendorfer, hallo Mitforscher/innen,

        meine Oma hatte zwei Cousinen (es waren leibliche Schwestern, wohlgemerkt), eine davon studierte Kunst in Paris, die andere war Oberschwester in einem Krankenhaus - als Nonne versteht sich. Find ich superdolle.

        Liebe Grüße

        Franzine123
        Forsche nach Ahnen im nördlichen Osnabrücker Land (Rieste, Thiene, Alfhausen, Ankum, Neuenkirchen in Oldenburg und weitere Orte)
        und im Umkreis Vechta (Lohne, Kroge, Krimpenfort, Oythe u. mehr)

        Kommentar

        • Guter Nordwind
          Erfahrener Benutzer
          • 30.10.2012
          • 1108

          #5
          Nabend,

          der ältere Bruder meiner Ur-Oma hiess Nickels Jacob, genannt wurde er "Kongo", als Kind fragte ich meinen Vater schon warum das so war, er antwortete, dass sein Großonkel als junger Mann wohl zur See gefahren sei und ziemlich viel in Afrika unterwegs war, da wohl auch eigentlich bleiben wollte (es gehen Gerüchte, dass er da schon Familien hatte, wahrscheinlich hat er sich da mehrfach vermehrt), aber dann wegen dem 1.WK wieder zurück nach Helgoland kam.
          Dieser "Onkel Kongo" muss wohl eine schillernde Persönlichkeit gewesen sein, denn ich erinnere mich noch so gut daran, dass mein Vater es so sehr bedauerte ihn nicht mehr kennen gelernt zu haben.
          Heute würde man so einen Menschen wohl exzentrisch nennen.
          Mein Vater hieß mit dritten Vornamen Nickels, mein Bruder mit zweitem VN, mein Sohn hat ihn auch bekommen.
          Eigentlich ganz langweilig, aber irgendwie auch spannend.
          Und er ist auch der große Bruder von meinem Lieblingsphantom.

          Kommentar

          • Asphaltblume
            Erfahrener Benutzer
            • 04.09.2012
            • 1501

            #6
            Einer meiner Ururgroßväter war Binnenschiffer. Im Sommerhalbjahr war er mit seinem Kahn auf den deutschen Binnengewässern unterwegs, im Winter, wenn die Schleusen geschlossen waren, wohnte er in seinem Heimatort bei seiner Familie.
            Einmal ist er im Winter wohl nachts aufgestanden, weil er pinkeln musste, und er stieg auf die Kommode und pinkelte runter. Offenbar war er so schlaftrunken, dass er nicht wusste, wo er war, und dachte, dass er auf die Bordwand gestiegen sei und ins Wasser pinkelt...
            Gruß Asphaltblume

            Kommentar

            • magiciv
              Erfahrener Benutzer
              • 15.02.2013
              • 271

              #7
              Mein Opa hat mir gestern eine Geschichte von einem seiner Onkel erzählt. Dieser hat seiner Familie erzählt er fährt für 14 Tage geschäftlich (er war Schneider und hatte einen eigenen Laden) nach Bonn. in Wahrheit saß er in Bonn 14 Tage im Gefängnis wegen Schwarzhandel mit Stoffen, das war um 1950.
              lg
              Melanie

              FN Jodeit (Königsberg?)
              Pitsch (Lank - Kreis Heiligenbeil)
              Brach (ca. 1879 in Essen, vorher Herschbach / Rheinland/Pfalz)
              Kohlmann (Katznase Kr. Marienburg)
              Mehl (Marienfelde Kr. Osterode)

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              • Dorni
                Erfahrener Benutzer
                • 21.05.2010
                • 840

                #8
                Ihr habt interessante Anekdoten......

                ....bei meiner Frau kursiert das Gerücht das ihre Urgroßmutter vom Sohn des Gutsbesitzers, wo sie beschäftigt war, geschwängert wurde. Um das zu vertuschen hat der Hausherr sie mit einem seiner Kutscher verkuppelt und beiden etwas Land und einen Hof gegeben.
                Ich habe dafür leider noch keine Beweise finden können.
                :vorfahren:

                Suche nach:
                - Dornbusch, Jonas, Schmeckebier, Schoenefeldt, Stoof im Raum Bad Belzig
                - Dünkler, Koch, Brinkmann, Sternberg, Beutler im Raum Staßfurt
                - Fischer in Dreetz / Prignitz
                - Lotosinski, Brennecke, Warnke in der Neumark
                - Zarbock in Grünfier / Netzekreis
                - Klug, Runge, Küter um Köslin / Pommern
                - Wisniowski, Wischniowsky, Kolloch, Warzecha, Kaczmarczyk, Koy in und um Krasiejow / Schlesien

                Kommentar

                • Tantchen
                  Erfahrener Benutzer
                  • 14.05.2009
                  • 618

                  #9
                  Spannend finde ich immer noch den Eintrag im Taufbuch meiner Ahnin (die Mutter meines Urgroßvaters), welche am 07.04.1812 bei Borna (Sachsen) geboren wurde.
                  Zwar unehelich geboren, stand der volle FN ihres leiblichen Vaters mit im Taufbuch. Er war ein "königl. sächs. Dragoner (Chevauleger) mit Namen "August Walther" aus dem Infant. Regiment von Prinz Johann von Sachsen."

                  Dieses Regiment hatte ihre Garnison in einer anderen Gegend von Sachsen, so dass ich annehme, dass Napoleon, der zu dieser Zeit alle sächsischen Truppen "konfiziert" hatte und sammelte, um in Russland einzudringen, durch Borna zog, Halt machte, und das Schicksal seinen Lauf nahm.

                  Überlebt hat der Dragoner wohl kaum, weil alle napoleonischen Truppen im darauf folgenden Russlandfeldzug 1812 aufgerieben wurden. Aber dahingehend will ich noch einmal im Staatsarchiv Dresden forschen, weil dort die Verpflegungslisten und Verlustlisten dieses Regimentes vorliegen. Gut, dass mir der volle Name des Dragoners bekannt ist, evtl. bekomme ich sogar seinen Heimatort heraus.

                  Was meine Ahnin anbelangt: Die nannte sich zeitlebens nach ihrem Stiefvater "Dietze" und hängte den Namen ihres leiblichen Vaters "Walther" als Doppelnamen einfach hintendran. Was mir ziemlich viel Kopfzerbrechen bereitete, denn eigentlich war sie - unehelich geboren - eine geborene "Frauendorfer".....Aber selbst in ihrer Trauurkunde stand "geborene Dietze-Walther"

                  Fazit: Hätte ich mich nicht mit der Ahnenforschung befasst, wäre mir dieses lebendige Stück Geschichte entgangen.

                  Liebe Grüße
                  Tantchen
                  Zuletzt geändert von Tantchen; 11.04.2013, 12:01.

                  Suche KUBRAT - Raum Pillkallen/ Ostpreussen

                  Suche KÖHNKE, Greifenhagen - Pommern, insbesondere die Eltern von August Ferdinand Köhnke, geb. 1826 in Greifenhagen.
                  Suche GOTZMANN, Greifenhagen - Pommern


                  „Es trinkt der Mensch, es säuft das Pferd, in Pillkallen ist es umgekehrt.“

                  Kommentar

                  • Matthias Möser
                    Erfahrener Benutzer
                    • 14.08.2011
                    • 2269

                    #10
                    Zitat von Dorni Beitrag anzeigen
                    Ihr habt interessante Anekdoten......

                    ....bei meiner Frau kursiert das Gerücht das ihre Urgroßmutter vom Sohn des Gutsbesitzers, wo sie beschäftigt war, geschwängert wurde. Um das zu vertuschen hat der Hausherr sie mit einem seiner Kutscher verkuppelt und beiden etwas Land und einen Hof gegeben.
                    Ich habe dafür leider noch keine Beweise finden können.

                    Soso, da wurde schon früher Kinder anderen Männern untergeschoben, nun ja die Gutsbesitzer konnten sich offenbar erlauben...
                    Suche nach:
                    Gernoth in Adelnau, Krotoschin, Sulmierschütz (Posen)
                    und Neumittelwalde/Kruppa (Schlesien)
                    Spaer/Speer in Maliers, Peisterwitz, Festenberg, Gräditz u. Schweidnitz (Schlesien)
                    Benke in Reichenbach, Dreissighuben, Breslau (Schlesien)
                    Aust in Ernsdorf, Peterswaldau, Bebiolka in Langenbielau (Schlesien)
                    Burkhardt in Nieder-Peterswaldau (Schlesien)
                    Schmidt in Nesselwitz u. Wirschkowitz im Kreis Militsch (Schlesien)

                    Kommentar

                    • Dorni
                      Erfahrener Benutzer
                      • 21.05.2010
                      • 840

                      #11
                      ......so jung war Sohnemännchen nun auch wieder nicht mehr


                      .....aber vieleicht war´s ja auch der Senior selbst......
                      :vorfahren:

                      Suche nach:
                      - Dornbusch, Jonas, Schmeckebier, Schoenefeldt, Stoof im Raum Bad Belzig
                      - Dünkler, Koch, Brinkmann, Sternberg, Beutler im Raum Staßfurt
                      - Fischer in Dreetz / Prignitz
                      - Lotosinski, Brennecke, Warnke in der Neumark
                      - Zarbock in Grünfier / Netzekreis
                      - Klug, Runge, Küter um Köslin / Pommern
                      - Wisniowski, Wischniowsky, Kolloch, Warzecha, Kaczmarczyk, Koy in und um Krasiejow / Schlesien

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                      • Juanita
                        Erfahrener Benutzer
                        • 22.03.2011
                        • 1550

                        #12
                        Ich erforsche auch die Ahnen meines Mannes, der aus Bolivien stammt. Bisher sind seine VF spanischer Abstammung. Bei den VF seiner Urgroßmutter, die aus einem adligen Geschlecht stammt, stieß ich auf interessante gerichtliche Akten. Anfang des 18. Jhdts. beschwerte sich der damalige Conde de la Calma (Titel wurde stets an den ältesten Sohn nach dem Tod des Vaters vererbt), daß er für eine junge Sklavin zuviel bezahlt hätte. Parallel dazu gibt es Dokumente, in denen der jüngere Bruder polizeilich gesucht wurde (enterbt von Mutter + Bruder), weil er sich für die Unabhängigkeit B.'s von Spanien einsetzte. Er soll nach Argentinien "entwichen" sein. Direkter VF meines Mannes u. unserer Söhne ist wohl somit dieser "Sklavenkäufer". Muß noch erforscht werden. Schade, hätte lieber diesen tapferen Freiheitshelden gehabt Juanita

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                        • Wolfg. G. Fischer
                          Erfahrener Benutzer
                          • 18.06.2007
                          • 5522

                          #13
                          Eine Vorfahrin von mir wurde als Witwe mit 42 Jahren von einem 20-jährigen Jüngling schwanger. Sie hat diesen zwar geheiratet, wurde aber auch von ihrer Mutter enterbt. Fünf Jahre später kam dann noch eine Tochter zur Welt, von der ich abstamme.

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                          • SÖCKCHEN
                            Benutzer
                            • 08.12.2011
                            • 68

                            #14
                            Friedshofsrosen

                            Eine Vorfahrin (Jahrgang 1880) war klein und zart. Sie wurde in den ersten Jahren täglich von ihrem Vater zu Schule getragen, weil sie schon "die Friedhofsrosen" auf den Wangen trug.
                            Später gebar sie zwei kräftige Söhne und wurde 96 Jahre alt.
                            Da war sie immer noch klein und zart. Die Wangen waren immer noch rot.

                            Es grüßt
                            Söckchen

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                            • Baptist
                              Erfahrener Benutzer
                              • 27.09.2010
                              • 438

                              #15
                              Anekdoten

                              Grüß Euch liebe Mitleser,

                              meine Mutter hat mir schon vor vielen Jahren erzählt,
                              dass ihr Vater, also mein Großvater, wenn er von früh bis
                              spät mit seinen Rössern unterwegs war, vor Müdigkeit
                              oder war es auch das Bier, wahrscheinlich beides, schlafend
                              auf seinem Fuhrwerk lag und die Rösser ganz alleine den Weg
                              nach Hause gefunden haben.
                              Ein Servus aus der Schanz
                              Baptist

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