Das Thema "Tod u. sterben" in der Familie

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  • Garfield
    Erfahrener Benutzer
    • 18.12.2006
    • 2220

    #16
    Zitat von Neumi Beitrag anzeigen
    Es wird immer wieder davon gesprochen "sich darauf vorzubereiten". Kann man sich überhaupt auf so etwas vorbereiten? Ich weiß,dass es schon morgen so weit sein kann,aber ich will es nicht akzeptieren.
    Ich glaube auch nicht, dass man das aktiv kann. Klar, bei den Sachen, die es dann zu regeln gibt schon, aber rein vom psychischen und von der Trauer her eher nicht. Ich glaube eher, dass man das mit der Zeit passiv lernt. Eben, indem man mit seiner Familie und vielleicht auch mit Freunden darüber redet, immer wieder auch ohne bestimmten Grund (und dann erst recht). Mit kann bestimmt weniger gut damit umgehen, wenn im Umfeld auf keinen Fall darüber gesprochen wird.

    Die Erkenntnis, dass man es selbst akzeptieren kann, kommt irgendwann: vielleicht weil man mit jemanden darüber geredet hat oder etwas darüber gelesen hat (es gibt übrigens auch Fachbücher darüber, wie man den Tod mit Kindern besprechen kann) oder durch einen Traum (war bei mir in einem Fall so) oder sonst irgend einen Auslöser.

    Vielleicht kann man das auch einfach nicht vorher akzeptieren, ich denke das macht nichts. Immerhin geht es dabei um Menschen, die man liebt und dann ist es selten einfach. Wenn man sich schon vorher damit abgefunden hat, wird es vermutlich ein wenig einfacher.
    Wichtig finde ich nur, dass man die Trauer dann zulässt, denn "in sich rein fressen" finde ich persönlich ganz schlimm, damit kann man sich selbst zerstören . Wie mit der Trauer umgegangen wird, da muss jeder für sich einen geeigneten Weg finden. Möglichkeiten gibt es sicher viele.
    Viele Grüsse von Garfield

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    • Matthias Möser
      Erfahrener Benutzer
      • 14.08.2011
      • 2269

      #17
      Zitat von Garfield Beitrag anzeigen
      Ich glaube auch nicht, dass man das aktiv kann. Klar, bei den Sachen, die es dann zu regeln gibt schon, aber rein vom psychischen und von der Trauer her eher nicht. Ich glaube eher, dass man das mit der Zeit passiv lernt. Eben, indem man mit seiner Familie und vielleicht auch mit Freunden darüber redet, immer wieder auch ohne bestimmten Grund (und dann erst recht). Mit kann bestimmt weniger gut damit umgehen, wenn im Umfeld auf keinen Fall darüber gesprochen wird.

      Die Erkenntnis, dass man es selbst akzeptieren kann, kommt irgendwann: vielleicht weil man mit jemanden darüber geredet hat oder etwas darüber gelesen hat (es gibt übrigens auch Fachbücher darüber, wie man den Tod mit Kindern besprechen kann) oder durch einen Traum (war bei mir in einem Fall so) oder sonst irgend einen Auslöser.

      Vielleicht kann man das auch einfach nicht vorher akzeptieren, ich denke das macht nichts. Immerhin geht es dabei um Menschen, die man liebt und dann ist es selten einfach. Wenn man sich schon vorher damit abgefunden hat, wird es vermutlich ein wenig einfacher.
      Wichtig finde ich nur, dass man die Trauer dann zulässt, denn "in sich rein fressen" finde ich persönlich ganz schlimm, damit kann man sich selbst zerstören . Wie mit der Trauer umgegangen wird, da muss jeder für sich einen geeigneten Weg finden. Möglichkeiten gibt es sicher viele.
      Da denke ich genau wie Du!
      Gruß
      Matthias
      Suche nach:
      Gernoth in Adelnau, Krotoschin, Sulmierschütz (Posen)
      und Neumittelwalde/Kruppa (Schlesien)
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      • Sylvia53
        Erfahrener Benutzer
        • 12.12.2012
        • 1218

        #18
        Abschied im Alter

        Hallo Neumi,
        eigentlich ist es doch ein beruhigendes Gefühl, wenn die Oma mit 89 Jahren keine Angst vor dem Sterben hat!
        Oft gibt es den alten Menschen Frieden, wenn sie wissen, dass alles geregelt ist.Sie haben ihr Leben gelebt, die Kraft geht zur Neige.
        Man kann wohl sagen, dass wir es uns nicht vorstellen können, wie es ist,wenn sie auf einmal nicht mehr da sind!
        Geliebte oder liebenswerte Menschen leben in unseren Gedanken/ Erinnerungen sowieso weiterhin mit uns.

        Nur ungelöste Konflikte sind ein Stressfaktor für die Familien.

        Sieh die Zeit, die Euch bleibt als Geschenk und frage vielleicht, ob Du irgend etwas für sie tun kannst-
        jetzt oder später.


        Alte Menschen haben ein Recht darauf, irgendwann zu gehen "ohne festgehalten" zu werden. Schliesslich lieben wir sie doch!!!
        Alles andere wäre Egoismus.

        Gruss
        Sylvia
        Zuletzt geändert von Sylvia53; 21.03.2013, 14:36. Grund: Ergänzung angefügt
        Gruß Sylvia


        NUR WER SEINE GESCHICHTE KENNT,HAT EINE ZUKUNFT.
        Wilhelm von Humboldt 1767-1835

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        • Omarosa
          Erfahrener Benutzer
          • 13.03.2012
          • 692

          #19
          Zitat von Sylvia:
          Alte Menschen haben ein Recht darauf, irgendwann zu gehen "ohne festgehalten" zu werden. Schliesslich lieben wir sie doch!!!
          Alles andere wäre Egoismus.

          Dieser Satz ist voll getroffen und viele sollte ihn sich merken.

          Aber was ist wenn man gehen muss, es weis und ist noch JUNG? Man quält sich bis zum Ende und wir wollen sie nicht los lassen, in der Praxis ist alles ganz anders. Theoretisch ist alles fast so leicht, aber wenn es soweit ist, .........
          Wünsche ALLEN, die die Lieben Bekleiten viel Kraft und noch mehr Liebe
          Es Grüßt Omarosa

          Kommentar

          • Mats
            Erfahrener Benutzer
            • 03.01.2009
            • 3419

            #20
            Zitat von Neumi Beitrag anzeigen
            Es wird immer wieder davon gesprochen "sich darauf vorzubereiten". Kann man sich überhaupt auf so etwas vorbereiten?

            Hallo,

            ich denke schon, daß man sich darauf vorbereiten kann. Im Falle meines Opas hatte ich einen Großteil der Trauerarbeit schon "erledigt" bevor irgendwer auch nur geahnt hat, daß mein Opa stirbt. Ich muß dazu sagen, daß mein Opa immer sehr sportlich war, niemals ernsthaft krank, immer in Aktion, immer fit. Er starb innerhalb einer Woche und ich war vorbereitet.

            Für die ganze Familie war das ein großer Schock, weil es eben so plötzlich kam. Ich dachte nur: jetzt ist es soweit.
            Ich hatte schon Monate vorher gewusst, daß er Weihnachten nicht mehr erlebt. Versteht mich nicht falsch, mag sein, daß sich das für einige irrsinnig anhört. Ich bin jetzt kein Hellseher oder so, es ist eher ein Gefühl, und auch nur bei bestimmten Personen mit denen mich etwas besonderes verbindet. Ich wusste jedenfalls, daß meine Schwester einen Sohn bekommt, noch bevor sie wusste, daß sie schwanger ist - und ich wusste eben auch, daß mein Opa uns noch vor Weihnachten verlässt.

            In den meisten Fällen kann man sich vermutlich nur im Vorfeld damit auseinandersetzen, wenn einige Zeit vorher der Gesundheitszustand entsprechend schlecht ist. Meine Oma beispielsweise war dement, bettlägerig und zuletzt hat sie niemanden mehr erkannt. Es war für mich jedesmal schwer, wenn ich sie besucht habe und sah, daß es ihr immer schlechter ging. Allein dadurch war ich vorbereitet.

            Grüße aus OWL
            Anja
            Es gibt nur 2 Tage im Jahr, an denen man so gar nichts tun kann:
            der eine heißt gestern, der andere heißt morgen,
            also ist heute der richtige Tag
            um zu lieben, zu handeln, zu glauben und vor allem zu leben.
            Dalai Lama

            Kommentar

            • Hueterin
              Erfahrener Benutzer
              • 14.01.2009
              • 137

              #21
              Sterben,das Thema ist für mich noch so frisch,so nah,dass ich nicht weiß,was ich schreiben soll.Mein Mann ist im Sommer 2012 nach längerer Krebserkrankung verstorben.Doch vorbereitet war ich nicht und er war böse weil ihn die Ärztin auf die Palliativstation überwiesen hat.Was soll ich,meinte er,ich bin ich doch nicht da zum Sterben.Als die Atmung trotz Sauerstoffgerät zu versagen drohte, bat er den Arzt um Hilfe.Er wollte an keine Maschinen angehängt werden, so dass man ihm eine Infusion gab.Ich konnte nichts mehr für ihn tun,als ihm beim Sterben zusehen.Oft frage ich mich,warum? dann,warum so? und warum hat er nie darüber gesprochen. Testament haben wir nicht gemacht,nun musste ich mit der Sparkasse und dem Gericht verhandeln, um unser Spargeld zu verteilen.Das Sterben war ganz anders als ich es bei meiner Mutter gesehen habe,doch der Schmerz bei den Zurückgebliebenen ist immer gleich.Ich habe Eure Beiträge alle gelesen,der Tod ist immer so endgültig.Kunigunde

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              • mumof2
                Erfahrener Benutzer
                • 25.01.2008
                • 1372

                #22
                Als mein Vater starb, war ich auf seinen Tod vorbereitet. Ich wusste um seine Krankheit und ich wusste, welche Einschränkungen und Beschwerden er durch sie erleiden musste. Sein Tod war für ihn eine Erlösung.
                Er ist nun zwei Jahre tot und ich trauere immer noch um ihn. Nicht um den kranken, alten Menschen, sondern um meinen Vater, Ratgeber und Wegbegleiter. Er ist nicht mehr da. Ja, der Tod ist endgültig. Und die Lücke und Leere, die sein Tod hinterlässt, ist sehr schmerzlich. Darauf war ich nicht vorbereitet.
                Darum, neumi, genieße die Zeit mit Deiner Oma und sag' ihr das auch. Und wenn Du dann mit ihrem Sterben konfrontiert wirst, lass Dir Zeit für die Trauer. Die "verarbeitet" jeder auf seine Weise.
                Ich finde es gut, dass Du das Thema angesprochen hast.

                mum of 2
                Viele Grüße
                mum of 2

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                • lizzy

                  #23
                  Ein wunderschönes Gedicht von Michale Ende zum Thema, daß verdeutlicht wie der Kreislauf des Lebens sich schließt und nichts wirklich endlich ist.

                  Also, es war einmal eine Zeit,
                  da war ich noch gar nicht da. -
                  Da gab es schon Kinder, Häuser und Leut
                  únd auch Papa und Mama -
                  jeden für sich -
                  bloß ohne mich!

                  Ich kann mir´s nicht denken. Das war gar nicht so,
                  Wo war ich denn, eh es mich gab?
                  Ich glaub, ich war einfach anderswo,
                  nur, dass ich´s vergessen hab,
                  weil die Erinnerung daran verschwimmt -
                  Ja, so war´s bestimmt!

                  Und einmal, das sagte der Vater heut,
                  ist jeder Mensch nicht mehr hier.
                  Alles gibt´s noch: Kinder, Häuser und Leut´,
                  auch die Sachen und Kleider von mir.
                  Das bleibt dann für sich -
                  ohne mich.

                  Aber ist man dann weg? Ist man einfach fort?
                  Nein, man geht nur woanders hin.
                  Ich glaube, ich bin dann halt wieder dort,
                  wo ich vorher gewesen bin.
                  Das fällt mir dann bestimmt wieder ein.
                  Ja, so wird es sein!


                  LG
                  Lizzy

                  Kommentar

                  • Olivia
                    Erfahrener Benutzer
                    • 26.10.2010
                    • 406

                    #24
                    ... ein trauriges aber auch interessantes Thema... grad für uns Ahnenforscher...
                    Und mich betrifft es auch grad aktuell... bzw. es beschäftigt mich zur Zeit sehr... weiß nicht so ganz, wo ich anfangen soll...
                    Aufgrund meines Übergewichts hatte ich Anfang September eine geplante Magenverkleinerungs-OP... es kam zu Komplikationen... ich hatte letztendlich 4 OPs in 1 Woche, lag 3 Wochen auf ITS, insgesamt 9 Wochen im KH, jetzt im Februar war ich 3 Wo zur Reha... der Anästhesist hat bei meiner Entlassung Mitte November gesagt, machen sie was aus ihrem Leben, sie hatten großes Glück, nur 2% überleben diese Art von Komplikationen (Not-OP da 3 Liter Blut im Bauchraum durch getroffene Arterie, Bluttransfusionen, Bauchfellentzündung/Sepsis, künstl. Koma, komplette Magenentfernung, ZVK-Ernährung für 8 Wochen)... es war wohl für mich noch nicht an der Zeit, zu gehen... ich bin ja nun auch erst 34 Jahre alt... aber ich mußte mich schon irgendwo mit meinem eigenen Tod auseinandersetzen... ich hab auch 2mal in den 9 Wochen im KH nach unserem Pfarrer verlangt, einmal gleich in der 1.Woche auf ITS... er kam auch sofort... meinen Eltern wars Angst und Bang um mich...
                    Und da sind wir leider schon beim aktuellen Thema... mein Papa ist nun schon 81, hatte schon mehrere Herzinfarkte, Niereninsuffiziens 4.Grades, Demenz... seit 1einhalb Jahren pflegebedürftig... meine Mutti wird diesen Monat 68 Jahre alt, ihr haben die Ärzte im Dezember gesagt, daß es ihr letztes Weihnachten wird... sie hat seit 2 Jahren Krebs, sehr aggressiv, mehrere OPs hinter sich, Metastasen überall... Chemo voriges Jahr aller 3 Wo seit März... immer wieder gehofft, gebetet, gebangt, wieder verzweifelt, 2verschiedene Chemomittel kamen zum Einsatz, bei einem hatte sie dann auch eine Lungenembolie, die sie aber überlebte... zur Zeit liegt sie leider mit einer Lungenentzündung im Krankenhaus... es sieht nicht gut aus ... ich weiß, daß das mein Papa dann auch nicht verkraftet, er quasi wenn sie geht mitgehen wird... und auch Muttis Mutti, meine Oma, die im Juni 88 Jahre alt wird, hat schon gesagt, wenn 1 Kind vor ihr geht, geht sie mit... dann verliere ich auf einmal in naher Zukunft 3 meiner allernächsten Angehörigen, die mein ganzes Leben lang mich begleitet/unterstützt haben... ich darf noch gar nicht drüber nachdenken... *heul*... es wird sehr schwer... habe ja auch schon länger mit Depressionen zu kämpfen, bin auch immernoch in Behandlung deswegen... meine Psychologin hat beim letzten Mal aber auch gesagt, man kann sich auf den bevorstehenden Tod von Angehörigen nicht wirklich vorbereiten... aber sie will mir zur Seite stehen...
                    Einzigster Trostgedanke für mich wäre, wenn ich wüßte, meine Eltern und Omi kämen dann zu ihren Ahnen... sehen sie wieder... die Eltern von meinem Papa habe ich leider nie kennengelernt, sie waren beide schon vor meiner Geburt gestorben... aber er hat immer wieder sehr oft von ihnen gesprochen und dabei geweint... Mutti ihr Papa hat sich das Leben genommen, als ich 2einhalb Jahre alt war... Mutti selbst war da grad im 8.Monat mit meinem kleinen Bruder schwanger... und Mutti hat auch sehr früh ein kleines Kind mit 7 Monaten verloren an Meningitis (also ich hab schon eine kleine Schwester da oben im Himmel)... und meine Omi ist bei Pflegeeltern aufgewachsen und hat ihre leiblichen Eltern nie kennengelernt... ich würde ihr wünschen, daß sie sie da oben trifft / sie sich begegnen... und irgendwann, wenn meine Zeit dann auch mal gekommen ist, dann wünsch ich mir da oben ein ganz großes Ahnentreffen... das wäre meine Vorstellung vom Himmel... mein einzigster Trost / Halt im Moment um erstmal selbst weiterleben zu können... seufz...
                    Mir kommen grad wieder die Tränen und alles aufm Bildschirm verschwimmt... muß erstmal aufhören mit schreiben... ein andermal wieder mehr von mir...
                    Suche nach folgenden FN in Thüringen: Bauer, Beyer, Blume, Boblenz, Boße/Bosse, Böttcher, Delle, Ernemann, Fürstenberg, Gräßer, Güldenzopf, Hemmleb, Jäger, Karst, Kreuzberg, Lange, Liebermann, Lutze, Mackrodt/Mackroth, Matthis, Peter, Rasch, Rauschardt, Reichardt, Rockstedt, Rottorf, Schmidt, Simon, Sonnrein, Stichling, Stößel, Wagner, Wendel, Wenzel, Werther, Wolf
                    in Berlin: Schmidt-Sdolarski
                    in Posen (heut. Polen): Schmidt, Sdolarski, Florkowska
                    für jeden Hinweis! GLG; Olli

                    Kommentar

                    • KaEl
                      Benutzer
                      • 01.04.2013
                      • 41

                      #25
                      Liebe Olivia,

                      es tut mir leid, dass du so jung (ha, ungefähr mein Alter! ) so viel durchmachst. Ich weiß nicht, wie es sich anfühlt, wenn das eigene Leben so am seidenen Faden hängt, aber ich weiß sehr wohl, wie es ist, die nächsten Liebsten zu verlieren - meine Mutter starb vor einigen Jahren, alle meine Großeltern sind schon lange tot, manche so lange, dass ich sie nie habe kennenlernen dürfen. Ich kann dir leider nicht viel helfen, aber vielleicht ein wenig Mut zusprechen. Gerade die Ahnenforschung ist eine wunderschöne Beschäftigung, bei der mir immer wieder deutlich wird, wie nahe Leben und Tod sich sind, wie eines ohne das andere nicht sein kann.

                      Und die Beschäftigung mit den Vorfahren tröstet mich. Über erlittene Verluste, frühe Tode. Je mehr Ahnen ich entdecke, desto reicher fühle ich mich im Herzen, desto mehr Menschen gibt es, die mir nahe sind, die mir ähnlich waren. Ich sehe meine Nase in alten Fotos von längst Vergangenen und muss lächeln, weil es immer weiter geht.

                      In einem Brief, den eine meiner Verwandten kurz nach der Flucht aus Ostpreussen schrieb heisst es: Sie sind alle tot, wir haben alles verloren. Ich bin übrig, als letzte aus (Ortsangabe). Und erst hier in der Ferne, der Fremde wird mir bewusst, dass es nicht nur Menschen waren, Häuser und das Land, sondern dass mit all dem auch ein Stück von mir verloren ist. Danke, liebe (Name) für deine tröstenden Worte. Ich habe sie in meinem Herzen bewegt und es ist mir leichter geworden. Ich habe die Erinnerung daran in mir. Und niemand kann mir nehmen, was ich weiß und erlebt habe: wie es gerochen hat, im Sommer, auf den Weiden, wie der erste Schnee unter den Füßen knarzte, daheim.
                      Ja, vielleicht fühle ich mich über die Maßen allein, aber recht ist das nicht, weil mir all das bleibt, obwohl es fort ist. Mach dir keine all zu großen Sorgen. Du weißt doch, wie wir sind, wir lassen uns nicht unterkriegen und das darf ich auch nicht. Ich habe Hände, um mir aufzubauen, was mein Leben sein wird. Und ja, es wird schön werden!


                      Immer, wenn es mir schlecht geht, lese ich diese Worte und sie geben mir Kraft, weil es weiter geht und weil in diesem Weitergehen der größte Trost für mich liegt.
                      Ich wünsche dir sehr, dass diese schwere Zeit dich nicht zu tief verletzt und kann dir leider nicht mehr als ein offenes Ohr und Anteilnahme anbieten.
                      LG,
                      KaEL


                      Ich suche alles zu den Familien Elste in Berlin, Wings in Ostpreussen, Kreis Rastenburg, Schulze/Romeyke(Romeike) Kreis Wehlau, Ostpreussen,

                      Kommentar

                      • Brigitte Bernstein
                        Erfahrener Benutzer
                        • 02.08.2010
                        • 616

                        #26
                        Hallo!
                        Möglicher Weise kommt es bei dem Theme sehr darauf an in welcher Situation ein Mensch ist. Meine Mutter jetzt 89 spricht nich viel vom Sterben aber sie möchte alles geregelt wissen. Wir haben das Glück, dass sie noch immer sehr fit ist. Aber wie schnell sich so etwas ändern kann haben wir schon mehrmals auch bei anderen Familienmitgliedern erleben müssen. Natürlich kann man auch als junger Mensch sterben, aber doch können viele Menschen leichter vom Tod sprechen wenn er noch "weit" ist. Auch glaube ich, das heute der Umgang mit dem Sterben anders geworden ist. Früher war es doch selbstverständlich, dass ein Mensch zu Hause starb und ihm auch dort die letzte Ehre oder Verabschiedung erteilt wurde. Der Tod war doch ständig gegenwärtig. Ob als Kind, junge Frau oder auch junger Mann ob in Kriegszeiten oder in der Familie. Wer stirbt heute noch zu Hause ? Doch die wenigsten Zum Glück ist die Medizin in der heutigen Zeit sehr weit, aber gerade wurde vor wenigen Wochen ein Freund meines Sohnes beerdigt, welcher mit 35 Jahren mit seinem Auto verunglückte. Er selber war noch nicht einmal daran schuld, da bekommt man dann schon ein flaues Gefühl im Magen. Im letzten Sommer war ich auf dem Soldatenfriedhof in Weeze um den Bruder meiner Oma zu besuchen, dort ist mir ganz mulmig geworden. Diese vielen Gräber, junge Männer zum Teil erst 16, 17 Jahre alt, also noch Kinder wenn man es richtig betrachtet und sich dann die Sinnlosigkeit vor Augen hält, wir mussen uns halt mit diesem Thema auseinander setzen ob wir es wollen oder nicht.
                        Schöne Grüße
                        Suche im Raum Trautenau, Parschnitz, Alt Rognitz, Deutsch Prausnitz, Bausnitz und Lampersdorf. Meine Namen Rasch, Staude, Reichelt, Letzel,

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                        • Olivia
                          Erfahrener Benutzer
                          • 26.10.2010
                          • 406

                          #27
                          ... bei mir ist es nun leider in der Familie passiert... meine Mutti ist mit 68 Jahren am 30.6. nach 2einhalb Jahren Krebserkrankung - vielen OPs/Krankenhausaufenthalten, Bestrahlungen und Chemos - auf der Palliativstation eingeschlafen... am 6.7. haben wir sie beerdigt... morgen ist es 3 Wochen her... sie fehlt mir sehr ... und nun mache ich mir sehr große Sorgen um meinen fast 82jährigen Papa und meine 88jährige Omi... ich habe Angst, die beiden nun auch noch bald zu verlieren...
                          Ich hoffe, daß es Mutti bei meinen Ahnen gutgeht und wir uns da oben eines Tages alle wiedersehen... *daumendrück*
                          Suche nach folgenden FN in Thüringen: Bauer, Beyer, Blume, Boblenz, Boße/Bosse, Böttcher, Delle, Ernemann, Fürstenberg, Gräßer, Güldenzopf, Hemmleb, Jäger, Karst, Kreuzberg, Lange, Liebermann, Lutze, Mackrodt/Mackroth, Matthis, Peter, Rasch, Rauschardt, Reichardt, Rockstedt, Rottorf, Schmidt, Simon, Sonnrein, Stichling, Stößel, Wagner, Wendel, Wenzel, Werther, Wolf
                          in Berlin: Schmidt-Sdolarski
                          in Posen (heut. Polen): Schmidt, Sdolarski, Florkowska
                          für jeden Hinweis! GLG; Olli

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                          • Matthias Möser
                            Erfahrener Benutzer
                            • 14.08.2011
                            • 2269

                            #28
                            Hallo, Olivia!

                            Einen geliebten Menschen zu verlieren, in diesem Falle Deine Mutter, schmerzt doch sehr, ich kann das persönlich nachempfinden und wünsche Dir die Kraft und die Energie den schwierigen Weg weiterzugehen. Dein Familienschicksal hat mich sehr berührt. Deinem Vater und Deiner Oma alles erdenklich Gute!

                            LG
                            Matthias
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                            • gudrun
                              Erfahrener Benutzer
                              • 30.01.2006
                              • 3265

                              #29
                              Hallo Olivia,

                              mein herzliches Beileid zum Tod Deiner Mutter.
                              Für Deine Mutter ist es eine Erlösung und sie ist jetzt bei Ihren Verwandten.
                              Als meine Mutter vor einem 3/4 Jahr starb, sagte der Arzt, "Jetzt ist Sie bei Anderl"
                              Anderl war der Bruder meiner Mutter, nach dem sie die letzte Zeit immer gerufen hat.

                              Ich hoffe, Deine Mutter ist jetzt auch bei einem guten Freund und den Verwandten, da oben.

                              Viele Grüße
                              Gudrun
                              Zuletzt geändert von gudrun; 27.07.2013, 09:29.

                              Kommentar

                              • Ruhland
                                Erfahrener Benutzer
                                • 11.11.2012
                                • 243

                                #30
                                Als mein Opa vor inzwischen fast 2 Jahren an Krebs gestorben ist war auf der einen Seite die tiefe Trauer und auf der anderen Seite auch das wissen um die Erlösung von seinem Leiden. Auch hat mir in dieser Zeit mein Glaube sehr geholfen. Das Wissen er ist jetzt im ewigen Himmelreich hat mir kraft gegeben. Besonders habe ich das während der Trauerfeier gespürt, denn als die Orgel in unserer kleinen Dorfkirche aufgespielt hat brach plötzlich de Sonne hinter den Regenwolken hervor und das Licht fiel durch das Fenster genau auf das Altarkreuz und die Urne. Es war für mich wie ein Zeichen der Hoffnung auch wenn das viele als reinen Zufall abtun würden.

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