Vier uneheliche Kinder - War das normal?

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  • HindeburgRattibor
    Erfahrener Benutzer
    • 24.08.2011
    • 3653

    Vier uneheliche Kinder - War das normal?

    Hallo liebe Forumsmitglieder,
    meine Ahnenschwester Karoline Westerhüs (* 02.02.1856) bekam vier uneheliche Kinder! Das erste 1875, das zweite 1877, das dritte 1882 und das vierte 1883. In den Geburtsurkunden ist nie ein Vater eingetragen. Das dritte Kind wurde später nachträglich legitimiert. Da das dritte und vierte Kind im Zeitraum geboren wurden, schätze ich dass sie den selben Vater hatten. Kind Nr. 4 starb bereits mit einem Jahr. Kind Nr. 1 und 2 wurden nie legitimiert, der Vater blieb bis zum Tod unbekannt. Anfang des 20. Jahrhunderts heiratete Karoline den Vater der Kinder Nr. 3 und 4. Nun frage ich mich: Ist bei euch ähnliches vorgekommen? Denn ich finde es doch etwas ungewöhnlich. Vom Berufe her war sie zwischenzeitlich Fabrikarbeiterin und Tagelöhnerin.
    LG HindeburgRattibor
    LG HindeburgRattibor

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  • Mechthild

    #2
    .... nein, das ist nicht ungewöhnlich, man könnte fast schon sagen, normal

    Es gibt einige in unseren Reihen, die in ihrer AL bis zu 5-7 uneheliche Kinder nachweisen können. Heiraten war ja in vielen Fällen erlaubnisabhängig, nicht nur die Eltern, sondern auch die Herrschaft hatte ein Wörtchen mitzureden.

    Viele Grüße
    Mechthild

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    • scheuck
      Erfahrener Benutzer
      • 23.10.2011
      • 4909

      #3
      uneheliche Kinder

      Hallo HindeburgRattibor!
      Was ist schon "normal"? - Ich habe aus gleicher Zeit einige Kinder, die unehelich geboren sind, auch als solche eingetragen sind und dennoch den Namen des "Vaters" haben. In diesen Fällen haben die Eltern dann z.B. zwei Jahre später geheiratet. Noch etwas ist mir aufgefallen; bei manchen Heiratsdaten bzw. bei den Geb.-Daten des dazugehörigen ersten Kindes ist es zeitlich "verdammt eng"!
      Uneheliche Kinder generell; ich möchte nicht wissen, wie viele "Dienstmädchen" usw. von den dazugehörigen "Herren" geschwängert (vergewaltigt) wurden. Geheiratet werden die nie haben; sie werden auch den Namen des Vaters niemals angegeben haben. Sie konnten nur darauf hoffen, von jemandem dennoch geheiratet zu werden; trotz der "Schande".
      Liebe Grüße,
      Scheuck
      Herzliche Grüße
      Scheuck

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      • gudrun
        Erfahrener Benutzer
        • 30.01.2006
        • 3266

        #4
        Hallo,

        mein Vorfahre hat die Mutter seines Kindes nie geheiratet, das Kind hatte aber trotzdem seinen Namen.

        Viele Grüße
        Gudrun

        Kommentar

        • Joanna

          #5
          Hallöchen,

          normal hin, normal her. Ich denke, das es viele unehelich geborene Kinder gegeben hat, aber natürlich weitaus mehr eheliche.

          In einem Fall habe ich eine Frau, die 5 uneheliche Kinder geboren hat - im Übrigen alle vom gleichen Mann. Die Kinder hatten alle den Namen der Mutter. In einem Fall habe ich ein uneheliches Kind, dass den Namen des Vaters bekommen hat, weil es sein Wunsch war.

          Ansonsten sind meine Ahnen wohl recht brav gewesen. Kinder kamen nach der Heirat, wenn auch manchmal Datum knapp, zur Welt und geheiratet wurde nur wieder, wenn der oder die Angetraute verstorben waren.

          Gruß Joanna

          Kommentar

          • Mats
            Erfahrener Benutzer
            • 03.01.2009
            • 3419

            #6
            Zitat von scheuck Beitrag anzeigen
            bei manchen Heiratsdaten bzw. bei den Geb.-Daten des dazugehörigen ersten Kindes ist es zeitlich "verdammt eng"!
            Das habe ich sehr häufig. Gerade auch bei Tagelöhnern, Ackerknechten etc.
            Bei der Hochzeit noch Knecht, 3 Tage später bei der Geburt des Kindes schon Einlieger auf Hof Nr. xy

            Hier kann man etwas über das Eherecht (ok, ein paar Jahre früher) nachlesen, und hier steht noch etwas dazu aus dem Münchner Raum.

            Grüße aus OWL
            Anja
            Es gibt nur 2 Tage im Jahr, an denen man so gar nichts tun kann:
            der eine heißt gestern, der andere heißt morgen,
            also ist heute der richtige Tag
            um zu lieben, zu handeln, zu glauben und vor allem zu leben.
            Dalai Lama

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            • Jürgen P.
              Erfahrener Benutzer
              • 07.03.2010
              • 1071

              #7
              ...erstaunlich aber offensichtlich normal!
              Die Grundherren verlangten den Nachweis, dass A. eine Ehe mit B. vom Vermögen/Einkommen eingehen kann. War das nicht der Fall, lebten sie munter mit einer wachsenden Zahl unehelicher Kinder bis an ihr Lebensende. Söhne erhielten den FN des Vaters, die Töchter den der Mutter.

              Im Staatarchiv habe ich mir die Patrimonialgerichtsakte aus dem Jahre 1806 angesehen/kopiert. Das Verhalten störte und zog weitere Probleme nach sich, sodass die Grundherrschaft diese beiden aus ihrem Gebiet loswerden wollte.
              Ergo, nehmen wir denen die nix haben erst mal 3fl Strafe ab und ein Verwandter hat eine Sicherheitsleistung zu stellen.

              Gruß Jürgen
              "Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen" (I.Kant)

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              • Hutzeli
                Benutzer
                • 12.04.2012
                • 8

                #8
                oh das finde ich sehr interessant. Ich vermute nämlich das meine Oma auch unehelich geboren ist. Hatte die Geburtsurkunde im Staatsarchiv gefunden. Und da stand neben der Geburtsurkunde noch ein langer Text von dem wahrscheinlichem Vater, von dem sie dann den Nachnamen erhalten hat. Werde hoffentlich nächste Woche die Unterlagen endlich bekommen. Und kann dann mich mehr damit auseinander setzen.
                Also wenn ich es richtig verstanden habe kann sie trotzdem den Namen des Vaters erhalten haben auch wenn die nicht geheiratet haben?

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                • gewo
                  Benutzer
                  • 20.04.2007
                  • 94

                  #9
                  Hallo, ich habe festgestellt, daß in den besten Familien uneheliche Kinder geboren wurden.
                  Dabei wurden, jedenfalls bei uns im Kirchenbuch, die unehelichen Kinder, wenn die Mutter den Namen des Vaters nicht angegeben hat, nach der Mutter benannt, wenn sie den Vater angegeben hat, bekam das Kind den Namen des Vaters. So ist es passiert, daß die vier unehelichen Kinder einer Mutter vier verschiedene Namen hatten.
                  Das macht es schwierig aber auch interessant die Kinder richtig zuzuordnen.
                  Ich habe sogar in mehreren Generationen uneheliche Kinder, daß heißt, die Mutter war
                  unehelich und die Töchter hatten wieder uneheliche Kinder.
                  Es gibt sogar Fälle, daß erst zehn Jahre nach der Geburt des Kindes geheiratet wurde.
                  Viele Kinder wurden vor der Ehe geboren und sind nach der Heirat legitimiert worden.
                  Viele Grüße
                  gewo

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