Wenn Einträge nicht da sind, wo sie sein müssten...

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  • woswasi
    Benutzer
    • 01.02.2012
    • 43

    Wenn Einträge nicht da sind, wo sie sein müssten...

    Geht es nur mir so ? Einige Beispiele (1700-1850):

    Suche die Geburt der Anna Z und finde nur deren Geschwister im Kirchenbuch, aber keine Anna. Warum? Die Eltern sind offenbar nicht übersiedelt, da Geschwister vor und nach dem potentiellen Geburtszeitpunkt der Anna im Ort XYZ geboren wurden.

    Suche die Hochzeit von Josef X mit Maria Y, beide im selben Ort geboren, beide im selben Ort wohnhaft, Kinder sind auch in dem Ort geboren, aber kein Hochzeitseintrag vorhanden. Warum? Haben Leute im 18 Jahrhundert außerhalb der Heimatgemeinde geheiratet?

    Todesdaten: nicht im Kirchbuch auffindbar; wobei das erkläre ich mir am ehesten dadurch, dass der oder diejenige während kriegerischer Tätigkeiten umgekommen ist und entweder verschwunden oder irgendwo anders begraben wurde.
  • Leineweber12
    Erfahrener Benutzer
    • 20.08.2010
    • 1537

    #2
    Hallo woswasi,
    nein, es geht nicht nur Dir so.
    Das Mysterium zumindest der nicht zu findenden Geburten habe ich leider auch des Öfteren. Keine Geburt, kein Beleg der Folge . Rechnerisch müssen fehlenden Geburten auch bei mir zwischen "Geschwisterkindern" liegen, lassen sich aber nicht finden. Meine Vermutungen gingen schon in die Richtung "später anderen Vornamen angegenommen" o. errechnetes Geb.Dat. ist völlig verkehrt und fehlendes Kind wurde unehelich geboren u. hat erst später den Familiennamen erhalten. Andere Erklärungen habe ich auch nicht, leider. Da kann ich Dein "warum?" nur noch mal wiederholen.

    Grüße von Leineweber

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    • Mechthild

      #3
      Zitat von woswasi Beitrag anzeigen
      Geht es nur mir so ? Einige Beispiele (1700-1850):

      Suche die Geburt der Anna Z und finde nur deren Geschwister im Kirchenbuch, aber keine Anna. Warum? Die Eltern sind offenbar nicht übersiedelt, da Geschwister vor und nach dem potentiellen Geburtszeitpunkt der Anna im Ort XYZ geboren wurden.
      Hallo woswasi

      mögliche Gründe:

      Vielleicht war die werdende Mutter zu Besuch bei Verwandten?

      Zitat von woswasi Beitrag anzeigen
      Suche die Hochzeit von Josef X mit Maria Y, beide im selben Ort geboren, beide im selben Ort wohnhaft, Kinder sind auch in dem Ort geboren, aber kein Hochzeitseintrag vorhanden. Warum? Haben Leute im 18 Jahrhundert außerhalb der Heimatgemeinde geheiratet?
      Evtl. hat sich der Pfarrer geweigert, die Trauung vorzunehmen, aus welchem Grund auch immer, das Brautpaar heiratete in der Nachbargemeinde.
      Einer der Verwandten war Pfarrer in einem anderen Kirchspiel, und hat deswegen dort die Trauung vorgenommen

      Zitat von woswasi Beitrag anzeigen
      Todesdaten: nicht im Kirchbuch auffindbar; wobei das erkläre ich mir am ehesten dadurch, dass der oder diejenige während kriegerischer Tätigkeiten umgekommen ist und entweder verschwunden oder irgendwo anders begraben wurde.
      Witwe/r zog zu einem der Kinder in einem anderen Kirchspiel
      Person hat Verwandte/ Kinder besucht und ist dort gestorben

      Viele Grüße
      Mechthild

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      • Mats
        Erfahrener Benutzer
        • 03.01.2009
        • 3390

        #4
        Andere mögliche Erklärungen:

        • einfach vergessen .... Kirchenbuch schreiben war teils auch eine lästige Pflicht, oft wurde der Eintrag nicht sofort vorgenommen sondern später nachgetragen
        • Nottaufe von der Hebamme und der Pastor hat vergessen den Eintrag zu machen
        • Die Schwangere war auf der Reise oder zu Besuch bei Verwandten und das Kind kam zu früh, zu plötzlich, zu schnell und dadurch in einer anderen Kirchengemeinde zur Welt oder jemand verstarb plötzlich auf der Reise.
        • Einmal habe ich auch gelesen, daß sich mehrere Kirchengemeinden geweigert haben ein Kind zu taufen. Schließlich hat sich der Pastor der Kirche Vehlen erbarmt und das Kind getauft, welches eigentlich zu einer ganz anderen Kirchengemeinde gehörte.

        Grüße vom Wiehen
        Anja
        Es gibt nur 2 Tage im Jahr, an denen man so gar nichts tun kann:
        der eine heißt gestern, der andere heißt morgen,
        also ist heute der richtige Tag
        um zu lieben, zu handeln, zu glauben und vor allem zu leben.
        Dalai Lama

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        • sternap
          Erfahrener Benutzer
          • 25.04.2011
          • 4070

          #5
          in einer gemeinde meiner vorfahren sind von 13 geborenen kindern nur zwei im elternhaus angeführt.

          mehrmals war der fluss überschwemmt. die leute flohen in alle umliegenden orte.

          bei jeder ansteckenden kinderkrankheit wurden die gesunden isloiert, sie zogen paar wochen zu verwandten in der anderen strasse.

          während im ort skorbut ist, und wärend der cholera verschickt man die schwangeren gleich ins ausland. aber wo waren sie?

          der pfarrer schreibt statt meier schmidt ins taufbuch.

          ein kind heisst im buch n.n.

          usw...
          freundliche grüße
          sternap
          ich schreibe weder aus missachtung noch aus mutwillen klein, sondern aus triftigem mangel.
          wer weitere rechtfertigung fordert, kann mich anschreiben. auf der duellwiese erscheine ich jedoch nicht.




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          • Mark Obrembalski
            Erfahrener Benutzer
            • 05.12.2011
            • 140

            #6
            Teilweise gab es auch eigene Kirchenbücher für Soldaten, mir sind da die österreichischen Militärmatriken bekannt, die hier genauer beschrieben sind:



            Interessant ist da etwa die Aussage

            "Die Matrikelführung der im Jahre 1868 errichteten Landwehren oblag im Frieden den örtlich zuständigen Zivilpfarren. Im Kriegsfall unterstanden auch die Landwehren der Militärmatrikelführung, die teils von den Seelsorgern des Heeres, teils von eigenen Landwehr-Seelsorgern besorgt wurde."

            Wer hier zur Landwehr gehörte, dessen Kinder wurden dann wohl in Friedenszeiten ins normale Kirchenbuch, in Kriegszeiten aber in die Militärmatrik eingetragen.

            Kommentar

            • Mats
              Erfahrener Benutzer
              • 03.01.2009
              • 3390

              #7
              Zitat von sternap Beitrag anzeigen

              der pfarrer schreibt statt meier schmidt ins taufbuch.

              ein kind heisst im buch n.n.
              oder noch besser: "am 3. Advent dahier ein Kindlein getauft"


              Grüße aus OWL
              Anja
              Es gibt nur 2 Tage im Jahr, an denen man so gar nichts tun kann:
              der eine heißt gestern, der andere heißt morgen,
              also ist heute der richtige Tag
              um zu lieben, zu handeln, zu glauben und vor allem zu leben.
              Dalai Lama

              Kommentar

              • Mechthild

                #8
                Hallo woswasi,

                falls Du "nur" das Register zur Suche hergenommen hast: Register sind nicht immer vollständig, auch kann die dort angegebene Seitenzahl mit der tatsächlichen Seite nicht übereinstimmen.

                Viele Grüße
                Mechthild

                Kommentar

                • Franzine123
                  Erfahrener Benutzer
                  • 11.11.2011
                  • 740

                  #9
                  Hallo Woswasi,

                  es kommt vielleicht auch darauf an, wo die "Herrschaften" gewohnt und gearbeitet haben. In Nordwestdeutschland (westl. Niedersachsen, westliches und östliches Westfalen und die ostfriesische Küstenregion) war das Land so stark bevölkert, dass viele Leute in der Saison nach Holland gingen zum Arbeiten. Wenn ihre eigene Saat in der Erde war, haben sie sich auf den Weg nach Holland gemacht. Nach der Arbeit dort und vor der Ernte hier sind sie dann zurückgegangen, sie waren also die ganze Zeit hier in D. wohnhaft!
                  Dort - also in den NL können Ehen geschlossen worden sein von jungen Leuten, die schon von Deutschland zusammen losgingen. Auch Geschwisterkinder könnten dort geboren sein. Einige Leute wurden in Holland auch sesshaft, wenn der Arbeitgeber sie immer wieder anforderte.
                  Grenzgänger gab es ja in - fast - allen Grenzregionen, denke ich mal, auch hier waren solche Konstellation möglich.

                  Eine weitere Möglichkeit wäre, dass eine Seuche, z. B. die Cholera durchs Land ging und selbst der Pfarrer nicht seine Amtshandlungen durchführen konnte.

                  Vielleicht hilft dir ein bisschen Regionalliteratur (Kreis-, Stadt- oder Dorfchroniken, da kann man solche einschneidenden Dinge oft indirekt erfahren).

                  Viel Erfolg

                  Franzine123
                  Forsche nach Ahnen im nördlichen Osnabrücker Land (Rieste, Thiene, Alfhausen, Ankum, Neuenkirchen in Oldenburg und weitere Orte)
                  und im Umkreis Vechta (Lohne, Kroge, Krimpenfort, Oythe u. mehr)

                  Kommentar

                  • Mark Obrembalski
                    Erfahrener Benutzer
                    • 05.12.2011
                    • 140

                    #10
                    Zitat von Mechthild Beitrag anzeigen
                    falls Du "nur" das Register zur Suche hergenommen hast: Register sind nicht immer vollständig, auch kann die dort angegebene Seitenzahl mit der tatsächlichen Seite nicht übereinstimmen.
                    Dazu kommt, dass im Register oft nicht der Vorname steht, den man erwartet. Wenn ein Kind mehrere Namen bekommt, wird oft nur einer ins Register übernommen - und das muss nicht der sein, den die Person später auch benutzt. So kann ein Franz Anton Müller im Taufregister als "Franz Müller" stehen, während man z.B. aus dem Heiratseintrag einen "Anton Müller" kennt.

                    Beste Grüße,
                    Mark

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                    • gabyde
                      Erfahrener Benutzer
                      • 24.12.2010
                      • 489

                      #11
                      Oh ja, das habe ich öfters....
                      Da habe ich einerseits die Tagelöhner, wo jedes Kind woanders geboren wurde, z.T. aber dann auch mehrere an einem Ort, weil die Familie immer in einem gewissen Gebiet umherzog und dann immer mal wieder in die gleiche Gemeinde kam.
                      Die Geburtsorte meiner Großonkel und -tanten z.B. beschreiben wunderbar eine Reise durchs Ruhrgebiet...

                      Oder aber lokale Religionskriege, wo sich dann z.B. lutherische und reformierte Gemeinden um die Kirchen gestritten haben, der Pfarrer verjagt wurde, dann wieder eingesetzt - und die Schäfchen natürlich immer schön mit hin- und hergezogen sind.

                      Aber eins ist besonders mysteriös: es sind immer irgendwie die Ahnen, die nicht da sind, wo sie sein sollen, deren Geschwister dagegen sind schön an Ort und Stelle. Oder kommt mir das nur so vor?

                      LG
                      Gaby
                      Litauen: NASSUT / BATRAM - Liebenscheid/LDK: BRANDENBURGER - Wagenfeld: CORDING - Sonnborn: MOEBBECK / ZIELES - Sprockhövel: NIEDERSTE BERG / DOTBRUCH - Lintorf/Angermund: HUCKLENBRUCH / RASPEL - Motzlar: FÜRST / DERWORT - Sauerland: WORM / NAGEL - Italien (Provinz Belluno): MARES
                      http://www.alteltern.de/
                      http://www.ahnekdoten.de/

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                      • sternap
                        Erfahrener Benutzer
                        • 25.04.2011
                        • 4070

                        #12
                        exakt. ich habe alle geschwister, aber den einen nicht.
                        nächste generation ist wieder nur mein vorfahr nicht da.
                        freundliche grüße
                        sternap
                        ich schreibe weder aus missachtung noch aus mutwillen klein, sondern aus triftigem mangel.
                        wer weitere rechtfertigung fordert, kann mich anschreiben. auf der duellwiese erscheine ich jedoch nicht.




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                        • MONA13
                          Erfahrener Benutzer
                          • 23.05.2011
                          • 302

                          #13
                          Ortsgebundenheit

                          Ein Hallo an alle
                          habe mal was von "gebunden an einem Ort", wenn nicht eingehalten unter Bestrafung gelesen. Es soll wohl so einen Zeitraum von 100 J. betreffen. Weiß aber nicht mehr wann das war...
                          Außerdem waren in der Zeit der Namenfestsetzung mehrere Menschen, die aus einem Ort weggingen, plötzlich der "Fritz von xy" ( deshalb gab es damals soviele "von`s" ). Ohne sich untereinander zu kennen hatten plötz-lich sehr viele den gleichen Nachnamen....!
                          Bin mir deshalb nicht sicher, wenn ich viele Personen mit gleichem Namen finde, diese dann auch von "meiner Linie" sind.... ?
                          Wie kann ich das sortieren ? Aus "unserer" Gegend sind alle Unterlagen vernichtet (worden), deshalb kann ich nicht rückwärts arbeiten - habe ich nun keine Chancen mehr ? LG Mona
                          "Alles im Leben hat seine Zeit"

                          Kommentar

                          • gki
                            Erfahrener Benutzer
                            • 18.01.2012
                            • 4912

                            #14
                            Viel zur Lösung beitragen kann ich nicht, aber auch ich habe solche Fälle.

                            Einige hab ich hier schon beschrieben, wirklich weiter bin ich da nicht immer gekommen.

                            Grundsätzlich ist der Tip gut, das Buch auch ein zweites und drittes Mal anzuschauen. Man überliest doch immer mal was.
                            Gruß
                            gki

                            Kommentar

                            • gki
                              Erfahrener Benutzer
                              • 18.01.2012
                              • 4912

                              #15
                              Ich kann aus leidvoller Erfahrung noch was beitragen: Man neigt dazu, mögliche Zeiträume zu stark einzuschränken.

                              Siehe hier: http://forum.ahnenforschung.net/show...07&postcount=5

                              Ich hätte die alles aufklärende Geburt schon viel früher gefunden, wenn ich meinen Suchzeitraum um ein paar Jahre ausgedeht hätte.
                              Gruß
                              gki

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