Totgeborene Kinder - Sternenkinder

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  • Hintiberi
    Erfahrener Benutzer
    • 26.09.2006
    • 1095

    #61
    Ein Vorfahre von mir war 2x verehelicht.

    Aus der ersten Ehe stammen 5 Kinder:
    1.) vorehelicher Sohn, (*ca. 1815, +ca. 1815)
    (dieser wird im Heiratseintrag in einer Randbemerkung genannt, er ist weder im Tauf- noch im Verstorbenenregister eingetragen).
    2.) Maria Angela Margaretha (1815-1850), ledig.
    3.) Maria Angela Margaretha (1817-1844), verheiratet, starb im Wochenbett, 5 Tage nachdem ihre 14 Tage alte Tochter (Anna Maria Margaretha, 1844-1844) gestorben war. Ihr Witwer heiratete daraufhin ihre Schwester:
    4.) Maria Theresia Margaretha (1821-1881), meine Vorfahrin. 8 Kinder aus dieser Ehe, einige davon im Kindesalter verstorben.
    5.) Maria Charlotte Huberta (*1826), war verheiratet, noch keine weiteren Infos.

    Aus der 2. Ehe:
    6.) Anna Maria Gertrud (*1831), war verheiratet, noch keine weiteren Infos.
    7.) Heinrich (1834-1836),
    8.) Anna Maria (1837-1838),
    9.) Heinrich Caspar (1839-1840),
    10.) Franziska Elisabeth (1841-1842),
    11.) Maria Margaretha (1846-1846).
    Die Frau starb 1854, der Mann 1858.


    In einem andern Ort bin ich auf folgende Familie gestoßen:

    Theodor Schäfer (+1806) und Frau Elisabeth (*1758, +1790, während der Entbindung von ihrem 7. Kind. Kinder:
    1.) Anna Maria Gertrud Elisabeth (*1781), Verbleib unbekannt.
    2.) Zwillinge Elisabeth (1782-1782, 1 Tg) und
    3.) Margaretha (1782-1782, 1 Tg),
    4.) Theresia (1784-1789),
    5.) Anton (1787-1789).
    6.) Zwillinge Heinrich Wilhelm (1790-1790, 4 Tg) und
    7.) Joseph (1790-1790, 2 Tg, mit der Mutter beerdigt).


    In demselben Ort:
    Johannes Reise (+1848) und Frau Christina (+1849), Kinder:
    1.) Bartholomäus (1819-1820),
    2.) Elisabeth (1821-1859), verh., elf Kinder, davon fünf im Kleinkindalter verstorben, Verbleib der anderen 7 Kinder noch unklar.
    3.) totgeborener Sohn (1823),
    4.) totgeborener Sohn (1824),
    5.) totgeborener Sohn (1825),
    6.) Joh. Christoph (1826-1826, 4 Tg.),
    7.) Angela Catharina (1828-1828, 3 Tg.),
    8.) totgeborener Sohn (1829),
    9.) Joh. Anton (1830-1830, 6 Tg.),
    10.) totgeborener Sohn (1831),
    11.) totgeborener Sohn (1832).

    Meine Ahnen
    http://img.photobucket.com/albums/v29/MrMagoo/K.jpg
    www.gencircles.com/users/hintiberi/17"

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    • Asphaltblume
      Erfahrener Benutzer
      • 04.09.2012
      • 1501

      #62
      So etwas ist schrecklich traurig.
      Bei meinen direkten Vorfahren bin ich noch auf keine Todgeburten gestoßen, allerdings sind von meinen beiden Eltern jüngere Geschwister infolge des 2. Weltkriegs auf der Flucht gestorben, ein Onkelchen mit knapp 3 Monaten an Auszehrung durch eine Durchfallerkrankung, und ein Tantchen mit anderthalb Jahren an Typhus.

      Eine meiner Urgroßmütter stammte aus einem Dorf, da gab es etlich verwandte Familien (derselbe Nachname, ich hab erstmal alles abfotografiert, was mir im KB mit dem Namen unterkam und dann versucht, zuzuordnen), und bei einigen sind dann auch mehrere Kinder früh gestorben, manche gleich am Tag der Geburt. Da frage ich mich auch, woran das lag, zumal die Berufe der Väter ein ganz gutes Auskommen nahelegen. In einem Fall starben beide Eltern allerdings recht jung an Schwindsucht, vielleicht waren dadurch die Kinder geschwächt oder zu früh geboren.
      Gruß Asphaltblume

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      • Brigitte Bernstein
        Erfahrener Benutzer
        • 02.08.2010
        • 615

        #63
        An Asphaltblume!
        Ich denke da haben verschiedene Dinge mitgespielt. Einmal gab es keine Vorsorgeuntersuchungen wie heute, Wenn eine Frau jedes Jahr ein Kind bekommt, ist sie einfach geschwächt. Mir ist aufgefallen, dass die Kinder entweder bei bei der ersten Geburt einer Frau verstarben, da starben bei meinen Ahnen in den meisten Fällen auch die Frauen, oder wenn sie schon um die vierzig war. Also schon jede Menge Schwangerschaften hinter sich hatte, Dann der Mangel an Ärzten, für die einfache Bevölkerung war ein Arzt oft unbezahlbar. Noch in der Jugend meines Vaters gab es einen Arzt im Dorf , er zog die Zähne, ging zu den Geburten ( wenn die Hebamme ihn rief), und versorgte die Alten. Es gab noch kaum Impfungen oder Medikamente. Bei meiner Mutter sie ist 10 Jahre jünger gab es schon ein recht gutes Gesundheitswesen. Die Kinder verstarben an Krankheiten wie Masern, Diphterie und Lungenentzündung. Also Krankheiten an welchen heute keiner mehr sterben muss. Bei größeren Kindern oder jungen Erwachsenen war auch die Tuberkulose ein Todesurteil. Die Frauen mussten oft bis zum letzten Tag vor der Geburt schwer arbeiten, und nicht selten ging die Arbeit gleich nach der Geburt wenn keine Schwierigkeiten auftraten weiter. Dadurch wurden sie noch zusätzlich geschwächt. Ein wichtiger Punkt war auch die Ernährung. Einer meiner Ahnen war zwischen 1800 und 1840 Lehrer ihm starben von vierzehn Kindern drei nur wenige Stunden nach der Geburt und zwei weitere im ersten Lebensjahr. Ein Junge verstarb im Alter von 10 Jahren an Tuberkulose. und ein Mädchen so wie ein Junge wurden tod geboren. Die Ernährung war auch für die Kinder eines Bauern wichtig. Gab es eine schlechte Ernte gab es eben zu wenig zu Essen.
        Auch die Kinder mussten schon sehr früh auch bei schwersten Arbeiten mit anpacken. Ich deneke, dass bis zirka 1900 wirklich nur die stärksten und robustesten überlebten. Und dann spricht man von der guten alten Zeit
        Schöne Grüße
        Suche im Raum Trautenau, Parschnitz, Alt Rognitz, Deutsch Prausnitz, Bausnitz und Lampersdorf. Meine Namen Rasch, Staude, Reichelt, Letzel,

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        • Matthias Möser
          Erfahrener Benutzer
          • 14.08.2011
          • 2269

          #64
          Denke, Brigitte hat da schon das Wichtigste gesagt und genannt, die fehlenden medizinischen Mittel (wie wir sie heute kennen und zur Verfügung haben!) und u.a die Hygienebedingungen waren doch mitentscheidend für die hohe Kindersterblichkeit bzw. das Risiko für die Mütter, Geburten nicht zu überleben.

          Gruß
          Matthias
          Suche nach:
          Gernoth in Adelnau, Krotoschin, Sulmierschütz (Posen)
          und Neumittelwalde/Kruppa (Schlesien)
          Spaer/Speer in Maliers, Peisterwitz, Festenberg, Gräditz u. Schweidnitz (Schlesien)
          Benke in Reichenbach, Dreissighuben, Breslau (Schlesien)
          Aust in Ernsdorf, Peterswaldau, Bebiolka in Langenbielau (Schlesien)
          Burkhardt in Nieder-Peterswaldau (Schlesien)
          Schmidt in Nesselwitz u. Wirschkowitz im Kreis Militsch (Schlesien)

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          • Asphaltblume
            Erfahrener Benutzer
            • 04.09.2012
            • 1501

            #65
            Ja, das mit der medizinischen Versorgung stimmt sicher. Ein Kind ist laut KB mit 8 Jahren an Wundstarrkrampf gestorben, andere an Diphterie - da ist dann aber auch klar, woran es lag. Aber bei den Kindern, die ohne klare Todesursache kurz nach der Geburt starben, wüsste ich gern, wieso das in einer Familie (Vater Schiffseigner) mehrfach vorkam, in einer anderen Familie (Vater Schiffseigner) hingegen gar nicht, trotz vermutlich vergleichbarer Lebensumstände. Eine im Kindbett gestorbene Mutter hab ich da übrigens nicht entdeckt.
            Ich bewege mich da in der Zeit nach 1850 und in einem nicht besonders abgelegenen Dorf, nur 4 km von der Kreisstadt (Zentrum) entfernt, da gab es schon ausreichend ärztliche Versorgung, nach dem Stand des damaligen Wissens natürlich. Aber klar, die Geburten fanden zuhause statt - oder bei Schiffern auch manchmal unterwegs auf dem Kahn.
            Gruß Asphaltblume

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            • Brigitte Bernstein
              Erfahrener Benutzer
              • 02.08.2010
              • 615

              #66
              Hallo Asphaltblume!
              Bei meinen Ahnen war es ja auch sehr unterschiedlich, Bei dem Lehrer er lebte von 1792 bis 1864 war es am schlimmsten, auch bei dessen Sohn, der das Amt von seinem Vater übernommen hatte war es so. Von seinen Kindern verstarben vier gleich nach der Geburt und zwei im ersten Lebensjahr. Bei dem sechsten Kind verstarb auch die Frau. Es ist ja bekannt, dass die Lehrer in dieser Zeit schlecht angesehen - und miserabel bezahl wurden. Dagegen wurden zur gleichen Zeit von einem Schmiedemeister er lebte von 1771 bis 1848 von 14 Kindern 12 groß. Nur ein Zwillingspaar verstarb gleich nach der Geburt. Ich denke doch, dass es bei der Versorgung der Familien Unterschiede gab. Beide Frauen die des Lehrers und auch die Frau des Huf und Wagenschmiedes wurden übrigends alt. Bei dem Sohn des Schmieds verstarben von sechs Kindern nur ein Mädchen bei dieser Geburt verstarb auch die Frau. Auch von seinen Kindern die von seiner zweiten Frau geboren wurden konnte ich bist jetzt nur ein Kind finden welches an der Diphterie verstarb. Bei einem weiteren Ahnen, ein Feldgärtner 1780 bis 1864, welcher sicher auch nicht gerade mit Reichtum gesegnet war, verstarben von 12 Kindern kein einziges bei gleicher medizinischer Versorgung. Möglicher Weise war auch etwas Glück dabei, dass eben alle Geburten reibungs los von statten gingen, kein Kind an einer schweren Krankheit erkrankte und die Frau etwas mehr aushalten konnte. Auf alle Fälle bewundere ich diese Frauen die ihr Leben so gut meistern konnten. Nicht selten, zogen die Männer auch noch in den Krieg oder waren auf der Suche nach Arbeit monatelang fern von zu Hause, so dass die Frauen auch noch die ganze Arbeit welche auf so einen Hof anfiel erledigen mussten.
              Grüße Brigitte
              Suche im Raum Trautenau, Parschnitz, Alt Rognitz, Deutsch Prausnitz, Bausnitz und Lampersdorf. Meine Namen Rasch, Staude, Reichelt, Letzel,

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              • gki
                Erfahrener Benutzer
                • 18.01.2012
                • 5087

                #67
                Die urspüngliche Frage hier war, wie wir mit totgeborenen Kindern bzgl. der Erfassung verfahren. Diese möchte ich hier für mich beantworten.

                Die Kirchenbücher sind aus meiner Sicht kein Personenverzeichnis, sondern ein Verzeichnis von Personenstandsfällen.

                Aus diesen versuchen wir mehr schlecht als recht, das Leben unserer Vorfahren zu rekonstruieren.

                Deswegen nehme ich derartige Einträge natürlich auf, denn sie gehören dazu, auch wenn sie nicht erfreulich sind. Ich lege auch für diese Kinder einen vollen Eintrag an - einfach weil ich das für die praktischste Art der Eingabe halte.

                Bei der Ausgabe würde ich mir manchmal schon wünschen, das man diese auf die Kinder beschränken könnte, die auch erwachsen wurden, da das ganze sonst doch sehr unübersichtlich wird.

                Genauso und aus denselben Gründen nehme ich auch Taufen anderer Kinder auf wenn diese Patenkinder meiner Ahnen waren und ebenso Hochzeiten von anderen wenn die Vorfahren dort Trauzeugen waren.
                Gruß
                gki

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                • Mechthild

                  #68
                  Zitat von gki Beitrag anzeigen
                  Deswegen nehme ich derartige Einträge natürlich auf, denn sie gehören dazu, auch wenn sie nicht erfreulich sind.
                  für mich gehören sie ganz einfach zur Familiengeschichte, die Familie wäre ja sonst "unvollständig"

                  und mich würden lange Geburtspausen in der Familie ja auch zu Spekulationen verführen: war Vater nicht daheim usw.


                  Viele Grüße
                  Mechthild

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                  • Friedrich
                    Moderator
                    • 02.12.2007
                    • 11550

                    #69
                    Moin zusammen,

                    ganz klar gehören Totgeburten dazu. Sie sind ein Teil der Familiengeschichte, wie Mechthild richtig bemerkte. Darüber hinaus sind Totgeburten auch immer hinsichtlich sozialer, gesundheitlicher etc. Aspekte wertvoll.

                    Friedrich
                    "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
                    (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

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                    • Brigitte Bernstein
                      Erfahrener Benutzer
                      • 02.08.2010
                      • 615

                      #70
                      An Mechthild
                      Längere Geburtenpausen hatte ich wenn entweder ein Krieg ausbrach, oder der Mann in einem anderen Ort auf Arbeitssuche war, da konnten man schon zwei bis drei Jahre Babypause finden.
                      Grüße Brigitte
                      Suche im Raum Trautenau, Parschnitz, Alt Rognitz, Deutsch Prausnitz, Bausnitz und Lampersdorf. Meine Namen Rasch, Staude, Reichelt, Letzel,

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                      • Eschbäjer
                        Erfahrener Benutzer
                        • 09.12.2011
                        • 161

                        #71
                        Sternenkinder können jetzt einen Namen bekommen - auch rückwirkend.

                        Gesetzesänderung ab 15.05.2013 im §31 PStG Absatz 3

                        Die gesuchte Seite ist leider nicht verfügbar (Fehlernummer 404)



                        Gruß
                        Eschbäjer

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                        • Karla
                          • 23.06.2010
                          • 1034

                          #72
                          Hallo an alle!
                          Ich schliesse mich dem Beschluss der Regierung an.
                          Ich finde es gut, dass endlich so ein Gesetz verabschiedet wurde.
                          Das hilft vielen betroffenen Familien Abschied von ihren Kindern zu nehmen!
                          Ich habe selbst bei meinen Vorfahren auch solche Kinder, die dann im Familiengrab beigesetzt wurden.

                          Kommentar

                          • Stellm
                            Benutzer
                            • 06.05.2013
                            • 71

                            #73
                            Schöne Sache wurde auch Zeit
                            Suche immer alles über Naujoks, Juraschka aus Ostpreußen Heydekrug und Stellmacher aus Zehdenick und Lychen aus der Uckermark und Stolp Pommern

                            Kommentar

                            • Ruhland
                              Erfahrener Benutzer
                              • 11.11.2012
                              • 243

                              #74
                              Ich find das gut, wenn die Eltern dem Kind nun einen Namen geben können und es offiziell bestatten dürfen. Mein Bruder Leonhard ist nach einem Tag verstorben, es wäre schlimm wenn ich kein Grab von ihm hätte er wäre in 2 Wochen 15 geworden.

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                              • BeDrLeKu
                                Neuer Benutzer
                                • 28.05.2013
                                • 4

                                #75
                                Ich habe Kirchenbucheinträge für Kinder die sehr kurz gelebt haben gefunden. Sie fanden sich als Nottaufen.

                                Kommentar

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