Wunschdenken im Stammbaum?

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  • Ditthardt
    Erfahrener Benutzer
    • 28.10.2010
    • 873

    Wunschdenken im Stammbaum?

    Hallo allerseits. Ich bin in der namensgebenden Linie meines Stammbaumes ans Ende der kirchlichen Aufzeichnungen gekommen (dachte ich zumindest). Es geht um den FN Ditthardt/Diethardt/etc., die Variation ist durch die Jahrhunderte da sehr groß. Vom Stammvater Johann Jacob Ditthardt habe ich nur den Sterbeeintrag von 1761 finden können (Bild1), Hochzeit und Geburt sind in den Büchern aber nicht mehr verzeichnet, obwohl sie es eigentlich noch sein müssten, da ich dank der ungefähren Altersangabe (68) ein Geburtsdatum um 1693 habe. Entweder stammte der Stammvater also nicht aus dem Kirchspiel oder seine Geburt und Hochzeit wurden nicht aufgeschrieben. Beim durchblättern des Indexes fiel mir auf, dass auch keine anderen Ditthardts oder so ähnlich im 17. Jh. in diesem Kirchspiel vorhanden waren, wohingegen im 18. Jh. alles voll war (der Stammvater hatte viele Kinder). Daher ging bin ich schon anfangs von einem Zugezogenen ausgegangen. Irgendwann kam ich dann mal auf die Idee, im benachbarten Kirchspiel nach Ditthardts zu suchen und siehe da, ich wurde fündig. Nur zwei Orte weiter gab es auch im 17. Jh. und präziser in den 90er Jahren schon eine handvoll Taufen von Ditthardts, die aber alle weiblichen Geschlechts waren. Alle bis auf eine/n... Dieser Eintrag von 1694 (Bild2) verschweigt aber einfach den Namen des Täuflings. Die Eltern werden genannt, was diese Linie eine Generation nach oben schieben würde. 100%ig ist aber anders.
    Die Frage ist nun, wie gründlich die Bücher Ende des 17. Jh. geführt wurden. Wenn das ordentlich gemacht wurde, ist die Wahrscheinlichkeit, dass es sich bei dem Namenlosen um meinen Vorfahren handelt höher, als wenn die Hälfte vergessen wurde und die Taufdaten sowieso im Dunkeln liegen. Lange Rede kurzer Sinn: Wie legitim ist es, wenn ich diesen Geburtseintrag mit der entsprechenden Randbemerkung in mein Bäumchen einbaue? es geht um die Orte Oberroßbach und Bretthausen im Westerwald.
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    Gruß, B a s t i a n
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  • gabyde
    Erfahrener Benutzer
    • 24.12.2010
    • 501

    #2
    Normalerweise heißt kein Name bei der Taufe = Totgeburt bzw. Nottaufe.
    Ich würde also erstmal nicht davon ausgehen, daß es Dein Vorfahr ist.

    LG
    Gaby
    Litauen: NASSUT / BATRAM - Liebenscheid/LDK: BRANDENBURGER - Wagenfeld: CORDING - Sonnborn: MOEBBECK / ZIELES - Sprockhövel: NIEDERSTE BERG / DOTBRUCH - Lintorf/Angermund: HUCKLENBRUCH / RASPEL - Motzlar: FÜRST / DERWORT - Sauerland: WORM / NAGEL - Italien (Provinz Belluno): MARES
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    • fbehse
      Erfahrener Benutzer
      • 18.04.2011
      • 821

      #3
      Ich habe aber auch schon Geburtseinträge ohne Namen gehabt, bei denen der Name später aber nachgetragen wurde. Einmal sogar erst am Ende der Seite in der Art: "Zu 1: Name des Täuflings ...".
      Ich kann den Eintrag nicht entziffern, aber wenn die Taufpaten mit angegeben sind, und das Kind die Namen der Paten erhalten hat, wird auch gerne mal auf den Namen verzichtet.
      Viele Grüße,
      Florian
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      Meine private Ahnenforschungswebseite: www.florian-behse.de
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      • zimba123
        Erfahrener Benutzer
        • 01.02.2011
        • 744

        #4
        Hallo Ditthardt,

        Du schreibst, Du hast die Eheschließung auch noch nicht gefunden. Also würde ich da erst einmal weiter suchen, denn daraus sollten ja auch die Namen der Eltern hervor gehen. Dei Taufe würde ich erst einmal nur zu den Notizen nehmen. Was dort nicht geschrieben steht, steht dort nicht. Alles andere ist Wunschdenken.

        Ich würde mir evtl. auch die Mühe machen, die Daten sämtlicher Ditthardts aus den umliegenden Gemeinden mit Paten, Trauzeugen etc. zu erfassen. Vielleicht erlaubt das Gesamtbild dann einen Rückschluss.

        Viele Grüße
        Simone
        Viele Grüße
        Simone

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        • gudrun
          Erfahrener Benutzer
          • 30.01.2006
          • 3265

          #5
          Hallo,

          zuerst mal nach der Heiratsurkunde suchen. Auch an das Staatsarchiv denken. Wenn Besitz vorhanden war, gibt es die Briefprotokolle, Übergabe- und Heiratsverträge.
          Auf Angaben in der Sterbeurkunde würde ich nicht 100% vertrauen. Das Alter wurde schon mal falsch angegeben.

          Viel Erfolg bei Deiner Suche
          wünscht
          Gudrun

          Kommentar

          • rocco
            Erfahrener Benutzer
            • 21.12.2009
            • 739

            #6
            Hallo Ditthardt,

            ich würde das ganze erstmal im Unterforum "Lesehilfe" einstellen.

            In fast allen mir bekannten Kirchbüchern lauteten die Einträge beispielhaft:

            "am 29.10. wurde Johannes, Caspar Müller und Catharina legitimer Sohn getauft"

            Des öfteren kommt es aber auch vor, dass das Komma nicht gesetzt wurde:

            "am 29.10. wurde Johannes Caspar Müller und Catharina legitimer Sohn getauft"

            Es könnte also Johann, Jost Ditthardts Sohn getauft worden sein.

            Bei manchen Pfarrern habe ich es erlebt, dass der Vorname des Täuflings überhaupt nicht genannt wurde:

            "am 29.10. wurde Johannes Caspar Müller und Catharina legitimer Sohn getauft. Taufpate war Heinrich Schäfer"

            Da der Täufling früher immer den Namen des Taufpaten erhielt (zumindest in meiner Region) wurde also Heinrich Müller, Sohn des Johannes Caspar Müller getauft.

            VG

            Rocco
            "Wish I didn't have to see now what back then I didn't see" Tobias Sammet (Avantasia)

            Kommentar

            • udw
              Erfahrener Benutzer
              • 31.08.2010
              • 222

              #7
              Hallo Bastia,
              schau doch mal nach ob es ein Konfirmantenregister gibt. Da habe ich meinen Vorfahren(ohne Name und Pate bei Taufeintrag) auch gefunden und konnte so die Taufe zuordnen.

              Gruß Udo
              Immer auf der Suche nach dem Geburts- und Sterbeort des Martin Wytrykus und dem Sterbeort der MariannaWytrykus geb. Klapczynska

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              • Ahrweiler
                Erfahrener Benutzer
                • 12.12.2009
                • 1062

                #8
                Hallo zusammen
                Es könnte schon so sein wie Rocco es geschrieben hat.Aber was mache ich mit so einem Taufeintrag ?Geburtseintrag 1730 das datum ist vorhanden,der Ort ist vorhanden die Geburt beschrieben als Gemini(Zwillinge)der Name eines Kindes der Name des Vaters und ende.Es fehlt der Name des 2.Kindes und es fehlt der Name der Mutter.ich fragte den leiter des Diözesanarchives und der hat nur gemeint da muß der Pfarrer wohl gut drauf gewesen sein.Ich kann nur raten wer das war oder hoffen,dass der Name irgendwo auftaucht.
                LG
                Franz Josef

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                • Ditthardt
                  Erfahrener Benutzer
                  • 28.10.2010
                  • 873

                  #9
                  Vielen Dank für all eure Antworten! Zunächstmal, habe ich die Einträge schon entziffert, bzw. mir dabei helfen lassen.

                  Der Todeseintrag lautet:
                  36. Zu Oberroßbach d. 2ten 9bre gestorben und d. 4.
                  begraben worden. Johann Jacob Ditthardt alt
                  ohngefehr 68 Jahr.

                  Der Geburtseintrag:
                  2. den 9ten April waer ostermontag Johann Jost Dithardt, Anna
                  Margaretha Ehl. zu Bredhausen einen jung Sohn taufen laßen
                  namenß ? Gevattern waren Johannes Schwarz zu Bred-
                  hausen; Dönges Darth zu Salzburg, Anna Evae Schebeisners seine
                  ledige Tochter zu Bredhausen, Anne Catharina, Johann Scherren zu
                  Dillingen eheliche Hausfrau.


                  Zu gabyde: Da Taufpaten vorhanden sind, glaube ich nicht an eine Nottaufe oder Totgeburt. Sonst hätte man ja einen Namen auch eintragen können.

                  Zu fmoeckel: Wenn Der Täufling den Vornamen der Paten erhalten hat, kann er nicht der gesuchte Vorfahr sein. Wenn die Taufpaten aber Namenspaten sind, wieso steht dann da ein Fragezeichen? Daraus würde ich schließen, dass der Name eben nicht von den Pater herrührt.

                  Zu zimba123: Ich habe bisher erfolglos nach dem Heiratseintrag gesucht. Es gibt aber Anfang des 18. Jhs. größere Lücken und gänzlich verblasste Seiten in den Registern, weswegen mich es nicht wundern würde, wenn der Eintrag tatsächlich nicht mehr existiert. Die Orte der unmittelbaren Umgebung gehören alle zu zwei Kirchspielen, deren Bücher ich in der fraglichen Zeit sehr gründlich auf Ditthardts abgeklopft habe. Mehr Ergebnisse, als ich sie hier präsentiere, scheint es wirklich nicht zu geben.

                  Zu gudrun: Der Heiratseintrag ist leider nicht aufzufinden, s.o. Mit Staatsarchiven habe ich leider noch nicht viel Erfahrung. Besonders in dieser Zeit nicht. Kannst du mir genauer erklären, nach was ich dort suchen müsste? Was sind Briefprotokolle?

                  Zu rocco: Die Taufnamen stehen bei anderen Einträgen dieses Kirchspiels immer dabei. Ich habe oben die Entzifferungen der Einträge eingestellt, soweit ich sie lese, und ich glaube, ein fehlendes Komma hilft in diesem Fall leider nichts.

                  Zu udw:
                  Ein Konfimandenregister für die Zeit war nicht mehr vorhanden, wenn mich recht entsinne. Bei den Mormonen ist es auch nicht gelistet.
                  Gruß, B a s t i a n
                  ___________________________
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                  Flatow-Czernitza: Heldt/Zimmermann
                  Raum Preuß. Stargard: Hildebrandt/von Zielinski
                  Guttstadt: Wohlgemuth/Rautenberg/Schiminski

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