Wechsel der Glaubensrichtung

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  • kroko
    Erfahrener Benutzer
    • 17.04.2008
    • 562

    Wechsel der Glaubensrichtung

    Habe heute bei einem gründlichen Lesen volgendes Problem festgestellt:

    Meine Urgroßeltern waren beide römisch katholisch. Die Kinder waren allerdings evangelisch! Wie kann das sein und welchen Grund kann das gehabt haben?! die Kinder sind zwischen 1895 und 1010 geboren?!


    Kann ich Konfessionsänderung im Kirchenbuch nachlesen?


    VIELEN DANK FÜR EURE HILFE!!!
    FN Grzella bzw. Gellert ---Urspl. Hirschberg Kreis Osterode Ostpreußen---
    FN Kroll ---Königsberg Opr.---
    FN Kubiak ---Urspgl. Raum Posen---
    FN Neuwirth
    FN Marz(i)och ---Urspl. Hirschberg Kreis Osterode Opr.---
    FN Stiller ---Urspl. Raum Posen---
    FN Stomporowski ---Urspl. Osterode Opr.---
    FN Teubert ---Urspl. Bieberswalde / Hirschberg Ostpreußen---


    WER was zu den Namen hat....
    .... bitte meldet dann EUCH bei mir !!! Vielen Dank :-)
  • Friedrich
    Moderator

    • 02.12.2007
    • 11593

    #2
    Moin Kroko,

    zunächst einmal dürften die ja mit entsprechenden Einträgen in den KBs der jeweiligen Konfessionen eingetragen worden sein. Dort könnten durchaus Randvermerke vorkommen, daß die Eltern konvertiert sind.

    Haben die denn noch katholisch geheiratet? Waren beide oder einer vielleicht geschieden?

    Friedrich
    "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
    (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

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    • Mariolla
      • 14.07.2009
      • 1781

      #3
      Hallo Kroko,
      wurde die Kinder bereits schon alle ev. getauft oder fand der Wechsel bei den Kindern von der röm. kath. zur ev. Konfession erst später statt?
      Ich frage aus einem bestimmten Grund, auch ich habe in meiner Linie den
      Wechsel von röm. kath. zur ev. Konfession bei den Kindern. Jedoch gibt es bei mir eine verständliche Erklärung, die auch von
      meinem Urgroßvater schriftlich dokumentiert wurde.
      Die Kinder wurden kurz hintereinander zu Vollwaisen und kamen in evangelische Pflegefamilien, die ihre Schützlinge dann auch ev.
      erzogen.

      Viele Grüße Mariolla

      Kommentar

      • corinna
        Erfahrener Benutzer
        • 09.07.2009
        • 791

        #4
        Hm, und mir wurde sogar Folgendes erzählt:
        Mein Großvater ist evangelisch (Oberschlesien), meine Großmutter katholisch (Oberschlesien) - als deren Tochter in Hamburg (also meine Mutter) zur Schule kam und die Eltern gefragt wurden, ob sie denn katholisch oder evangelisch sei, wurde der Lehrerin geantwortet: Was ist man denn hier so in Hamburg? Die Lehrerin meinte "evangelisch". "Gut, also ist sie evangelisch", meinten meine Großeltern. Seitdem wird meine Mutter als evangelisch "gehandelt". So schnell kanns gehen.
        Herzliche Grüße,
        Corinna
        Immer noch auf der Suche nach:
        PÄTZOLD, VOGEL, KALASSE, HABISCH, NITSCHKE aus Oberschlesien, sowie Rieck in Hamburg und Kröß.

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        • rionix
          Erfahrener Benutzer
          • 24.03.2010
          • 1222

          #5
          Guten Morgen,

          Kann ich Konfessionsänderung im Kirchenbuch nachlesen?
          ja Kroko, so etwas gab es. Im (katholischen) Taufeintrag einer Urgroßtante ist durch den Pfarrer vermerkt worden daß sie laut Zuschrift des Standesamtes X um 1940 aus der katholischen Kirche ausgetreten und der evangelischen Kirche beigetreten sei.

          viele Grüße
          Mario

          Kommentar

          • kroko
            Erfahrener Benutzer
            • 17.04.2008
            • 562

            #6
            @ Mario
            muss ich mir den Taufeintrag meiner Urgroßmutter raussuchen lassen um hierdurch mit Glück was zu finden?
            FN Grzella bzw. Gellert ---Urspl. Hirschberg Kreis Osterode Ostpreußen---
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            • Ahrweiler
              Erfahrener Benutzer
              • 12.12.2009
              • 1062

              #7
              Hallo Kroko
              Ic h weiß ja nicht wie bei euch die KB gestaltet sind aber bei uns in den alten KB steht in einer Spalte kath.und daneben in der Spalte evangelisch.Dies ist deshalb so weil in der Zeit der Gegenreformation die ev.Kirche verpflichtet war einmal im Monat bekanntzugeben wer getauft wurde,wer geheiratet hat oder wer verstorben ist.Bei dem Kerzenlicht kann es schon passiert sein das der Pfarrer der das eintrug sie Spalte verwechselt hat.
              Liebe Grüße
              Franz Josef
              PS ich wohn in Österreich

              Kommentar

              • kroko
                Erfahrener Benutzer
                • 17.04.2008
                • 562

                #8
                @ Franz Josef

                Meine Vorfahren kommen aus Dortmund! und wie die Kirchenbücher aufgestellt sind, kann ich dir leider nich sagen. In dieser Richtung bin ich erst Neuling.

                Danke für deine Ausführung
                FN Grzella bzw. Gellert ---Urspl. Hirschberg Kreis Osterode Ostpreußen---
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                • Franzine123
                  Erfahrener Benutzer
                  • 10.11.2011
                  • 740

                  #9
                  Evangelisch oder Katholisch?

                  Hallo Kroko,

                  da kann ich dir einiges erzählen, was zumindest für den nördlichen Osnabrücker Raum teilweise/zeitweise zutrifft:

                  Laut mehreren Quellen war es in der Zeit nach der Reformation in Orten mit nur einer oder keiner Kirche so, dass die Bevölkerung sich bei Taufen, Hochzeiten und Sterbefällen etc. in einer bestimmten Kirche melden mussten. Dafür bekam der Pastor sogenannte "Stolgebühren", mit dem er seinen Lebensunterhalt sicherte.

                  Wenn aber bspw. Familie Meyer (ist nur ein Beispiel) in Rieste wohnte und der katholischen Kirche in Lage (Ortsteil) zugeordnet wurde, sie aber einfach der Nähe wegen zur evangelischen Kirche in Bramsche ging (oder weil die Familie sich schon immer dahin gehörig fühlte, wurde natürlich dort die Eintragung gemacht und die Stolgebühr bezahlt.

                  Das brachte die Pastöre der katholischen Kirche (oder bei umgekehrter Sachlage die evangelischen) auf die Palme, denn ihnen fehlte ja das Geld zum Leben. So steht es zum Beispiel auch in der Chronik Epee geschrieben.

                  Außerdem gab es viele Menschen, die gar nicht richtig wussten, ob sie evangelisch oder katholisch waren. So steht in unserer Familienchronik immmer röm.-kath., oft ist sonst nichts von diesen Personen bekannt, nur eine Eintragung in der katholischen Kirche von Lage-Rieste führt dazu, die Ahnen katholisch zu "nennen".

                  Ich hoffe, das hat dir ein wenig geholfen.

                  Liebe Grüße

                  Franzine123
                  Forsche nach Ahnen im nördlichen Osnabrücker Land (Rieste, Thiene, Alfhausen, Ankum, Neuenkirchen in Oldenburg und weitere Orte)
                  und im Umkreis Vechta (Lohne, Kroge, Krimpenfort, Oythe u. mehr)

                  Kommentar

                  • Catha-Tina
                    Erfahrener Benutzer
                    • 14.10.2009
                    • 1839

                    #10
                    Da kann ich aus meiner Familiengeschichte heraus Franzine und auch der Corinna nur beipflichten: Getauft wurde in der Kirche, die im Ort vorhanden war, kath. oder evangelisch, es war vielen offensichtlich egal. Wichtig war wohl nur, dass eine christliche Taufe erfolgte. Und so sieht es in meiner Familie aus:

                    Mein kath. Ururgroßvater stammte aus dem kath. Witterda, seine ev. Frau aus dem ev. Tagewerben. Geheiratet wurde 1854 in der ev. Kirche Tagewerben, dort wurde das 1. Kind ev. getauft. Zwischenzeitlich bei der Geburt des 2. und 3. Kindes befand sich die Familie (oder die Mutter) in Witterda, diese Kinder wurden kath. getauft. Die nächsten drei Kinder wurden wieder in Tagewerben geboren und ev. getauft.

                    Mein kath. getaufter Urgroßvater (das 3. Kind) heiratete 1879 eine ev. Frau aus Merseburg und ihre sämtlichen 7 Kinder Kinder wurden ev. in Weißenfels getauft. (Merseburg und Weißenfels sind ev. Gegend). Die Protestanten setzten sich aber in der Familie nicht durch

                    Mein in Weißenfels ev. getaufter Großvater heiratete 1922 in Düsseldorf meine kath. Oma aus dem Westerwald. Die in Düsseldorf geborenen Kinder, darunter meine Mutter, wurden katholisch getauft. Und meine Mutter heiratete meinen aus Böhmen stammenden kath. Vater. Allerdings traten beide nach dem Krieg, und noch vor ihrem Kennenlernen und Hochzeit, aus der Kirche aus. Geheiratet wurde nur standesamtlich und wir Kinder wurden nicht mehr getauft...
                    Viele Grüße
                    Catha-Tina

                    Suche
                    - die Herkunft des Joh. August Kuhblank, Geburt um 1722, Tod 1808 in Schafstädt, seit 1751 in Schafstädt nachweisbar, sowie
                    - die Herkunft des Joh. Gottfried Siegmund, Holz- und Revierförster bei den Grafen von Stolberg in Wachau (Sachsen), Geburt um 1719,
                    Heirat 1751 in Wachau mit Johanna Rosina Förster, Tod 1805 in Wachau

                    Kommentar

                    • zimba123
                      Erfahrener Benutzer
                      • 01.02.2011
                      • 744

                      #11
                      Und last but not least gab es auch Familien, die die Entscheidung für die ev. oder kath. Kirche ganz einfach von der Höhe der schon erwähnten Gebühren für die Taufe abhängig machten. Katholisch oder evangelisch war egal. Darüber habe ich allerdings eher im Zusammenhang mit weiter zurück liegenden Zeiträumen gelesen.

                      Viele Grüße
                      Simone
                      Viele Grüße
                      Simone

                      Kommentar

                      • Johannes v.W.
                        Erfahrener Benutzer
                        • 02.05.2008
                        • 1150

                        #12
                        Zitat von zimba123 Beitrag anzeigen
                        Katholisch oder evangelisch war egal.
                        Hallo
                        Man kann es nicht so pauschalisieren, das ist eine moderne Sichtweise, auch angesichts der Tatsache der vielen Austritte und daß die Kirchen sich auf regionaler Ebene sowieso angenähert haben. Mit Ausnahme von den bereits genannten wenigen, gemischt konfessionellen Gebieten (z.B. Paderborn/Osnabrück, Schlesien) oder den großen Städten, spielte die Konfessionsfrage in einheitlich-konfessionellen Regionen in Kleinstädten und auf dem Land eine große Rolle. In rein evangelischen Gebieten fand man schon keine katholische Kirche und umgekehrt.
                        Für die kath. Ehefrauen von ev. Männern war es noch heikler, weil hier bei einer ev. Taufe der Kinder die Exkomunikation drohte, mindestens der Ausschluß von der Kommunion. So z.B. noch 1969(!) geschehen bei der kath. Ehefrau meines Onkels.
                        Mit der Durchmischung der Bevölkerung nach dem 2. WK durch die zumeist ev. Ostflüchtlinge begann sich die Situation erst sehr langsam zu ändern.
                        Die Frage ist also immer, in welchem Gebiet fanden die Taufen statt?

                        Viele Grüße
                        Johannes
                        Dergleichen [genealogische] Nachrichten gereichen nicht nur denen Interessenten selbst, sondern auch anderen kuriosen Personen zu einem an sich unschuldigen Vergnügen; ja, sie haben gar oft in dem gemeinen Leben und bei besonderen Gelegenheiten ihren vielfältigen Nutzen. Johann Jakob Moser, 1752

                        Kommentar

                        • Kai Heinrich2
                          Erfahrener Benutzer
                          • 25.02.2009
                          • 1456

                          #13
                          So weit ich weiss wurden zu Beginn der Industrialisierung lieber evangelischer Arbeiter eingestellt und bekamen von einigen Firmen auch höhere Gehälter und Geschenke von der Firma falls ein Arbeiter eine evangelische Frau heiratete.
                          Dies beruhte auf der Ansicht das evangelische pünktlicher und arbeitsamer seien.

                          So sollen damals einige an Rhein, Ruhr und Sieg ihre Konfession gewechselt haben.

                          ZDF-History hat vor mehr als einem Jahr einen sehr interessanten Beitrag dazu gebracht, den ich allerdings nicht mehr im Netz finden kann.

                          Lieber Gruss,

                          Kai
                          Meine Namensliste / mein Stammbusch:
                          http://www.kaiopai.de/Stammbaum_publ1/indexpubl1.html

                          Derjenige welcher bis zu seinem Tod die meisten Ahnen zusammen bekommt gewinnt!

                          Kommentar

                          • zimba123
                            Erfahrener Benutzer
                            • 01.02.2011
                            • 744

                            #14
                            Zitat von Kai Heinrich2 Beitrag anzeigen
                            Dies beruhte auf der Ansicht das evangelische pünktlicher und arbeitsamer seien.
                            Siehe dazu auch Wikipedia - Protestantische Arbeitsethik sowie Max Webers Gedanken zu Protestantismus und Kapitalismus (Religionssoziologie).

                            @ Johannes: Das etwas flapsige "katholisch oder evangelisch war egal" war auch nur auf die Familien bezogen, die die Taufe wirklich von der Gebühr abhängig gemacht haben. Das solll es in einigen Orten gegeben haben. Ein konkretes Beispiel habe ich leider momentan nicht zur Hand.

                            Viele Grüße
                            Simone
                            Viele Grüße
                            Simone

                            Kommentar

                            • Eva64
                              Erfahrener Benutzer
                              • 08.07.2006
                              • 838

                              #15
                              Zitat von Johannes v.W. Beitrag anzeigen
                              Hallo
                              Mit der Durchmischung der Bevölkerung nach dem 2. WK durch die zumeist ev. Ostflüchtlinge begann sich die Situation erst sehr langsam zu ändern.
                              Hallo,
                              das war an meinem Heimatort genau umgekehrt. Da wurde die fast ausschließlich evangelische Bevölkerung mit katholischen Flüchtlingen durchmischt .

                              Mir ist ein Fall bekannt, wo eine katholische Großmutter es nicht aushielt, dass ihre Enkelin evangelisch getauft war und diese deshalb "heimlich" katholisch taufen ließ und dann auch so erzog. Ich bin mir jetzt nicht mehr ganz sicher, aber ich glaube die Mutter des Mädchens war gestorben und das Mädchen wuchs dann bei der Großmutter auf.

                              Grüße
                              Eva

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