warum streichen Pfarrer Sterbe-Einträge wieder durch?

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  • Marlies
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    warum streichen Pfarrer Sterbe-Einträge wieder durch?

    Hallo,

    dass Taufeinträge durchgestrichen werden, kann ich nachvollziehen, wenn auch nicht verstehen, denn getauft ist getauft, aber warum wird ein Eintrag des Todes durchgestrichen?

    Grübelnde Grüße
    Marlies
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  • Balbina
    Erfahrener Benutzer
    • 16.04.2010
    • 376

    #2
    ... ööhm .... war vielleicht doch nicht tot???
    Es soll ja früher öfters Scheintote gegeben haben und Lebendbeerdigungen.

    Siehe auch:



    Gruß

    Balbina

    Kommentar

    • Leineweber12
      Erfahrener Benutzer
      • 20.08.2010
      • 1640

      #3
      Solche Fälle von gestrichenen Sterbeeingeträgen habe ich auch schon einige Male gesehen. Vielleicht wurde der Verstorbene erst in das KB eingetragen und dann sollte/wollte/konnte/durfte der Pfarrer doch nicht die Beerdigung durchführen. Dann wurde wieder gestrichen, weil es keine kirchlich Handlung mehr war. Oder die Bestattung sollte in einer anderen Pfarrei stattfinden u. wurde dadurch später gestrichen.

      Gruß, Leineweber

      Kommentar

      • Horst3
        Erfahrener Benutzer
        • 05.02.2009
        • 323

        #4
        Hallo,

        die Streichungen sind doch moderat, man kann es lesen und die Daten entsprechend berücksichtigen. Ich habe aber schon erlebt, dass ganze Passagen regelrecht geschwärzt sind.

        Mein Einwurf beantwortet aber nicht die Frage nach dem Grund der Streichungen. Evtl. hat man erst zu dieser Zeit gemerkt, dass derjenige eine andere Konfession hatte und demzufolge im "falschen Buch" steht.

        MfG

        Kommentar

        • Friedrich
          Moderator

          • 02.12.2007
          • 11575

          #5
          Moin zusammen,

          kann es sein, daß der Pfarrer feststellte, daß der Sterbefall ins nächste Jahr oder ins Buch einer Filiale eingetragen werden mußte? Wäre doch auch eine Idee.

          Friedrich
          "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
          (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

          Kommentar

          • Marlies

            #6
            Hallo Zusammen,

            also denkbar ist erst mal alles

            @ Leineweber
            es handelt sich bei dem Eintrag nicht um einen meiner Vorfahren, ich bin aber eh dabei, die Kirchenbücher zu lesen, evtl. "begegnet" er mir ja in einer anderen Pfarrei. Wenn ja, werde ich es Euch mitteilen.

            @ Horst
            ja, ich weiß, daß die Streichung moderat ist, es gibt auch andere ich habe den Eintrag extra ausgewählt, damit man den Text noch lesen kann, um evtl Rückschlüsse zu ziehen.

            @ Friedrich
            es gibt mehr solcher durchgestrichenen Einträge, die können doch nicht alle ins letzte oder nächste Jahr gehören

            Sonnige Grüße
            Marlies

            Kommentar

            • Mats
              Erfahrener Benutzer
              • 03.01.2009
              • 3419

              #7
              Hallo Marlies,

              mir ist aufgefallen, daß solche Einträge (in den meisten Kirchenbüchern eher geschmiere) meist vom gleichen Pastor oder Pfarrer kommen. Beispiel ev. Kirchenbuch Vehlen: Die 3 Bücher von 1603 - 1824 wurden von 18 Pastoren geschrieben. Die meisten waren ganz ordentlich, aber 3 haben immer wieder geschmiert, gestrichen, Einträge geschwärzt.

              Ich glaube die waren manchmal einfach verwirrt. Oft waren es falsche Angaben zu den Eltern oder falsche Namen, dann hat er einfach gestrichen und darunter den richtigen Eintrag neu geschrieben.

              Grüße vom Wiehengebirge
              Anja
              Es gibt nur 2 Tage im Jahr, an denen man so gar nichts tun kann:
              der eine heißt gestern, der andere heißt morgen,
              also ist heute der richtige Tag
              um zu lieben, zu handeln, zu glauben und vor allem zu leben.
              Dalai Lama

              Kommentar

              • Horst3
                Erfahrener Benutzer
                • 05.02.2009
                • 323

                #8
                Hallo Anja,

                ähnliche Erfahrungen mache ich zur Zeit. Thüringer Kirchenbuch, 1605 bis ca. 1750. Einige Jahre enthalten nur geschmierte und "unvollständige" Texte. Ich habe dann Rückschlüsse auf die Zeit gezogen. Es war in der betreffenden Zeit der 30 jährige Krieg und die Anzahl der z.B. einzuschreibenden Todesfälle war so hoch, dass vermutlich keine Zeit für "vernünftige" Einträge war.

                Woher sollten die damals auch wissen, dass wir uns heute so intensiv mit ihren Hinterlassenschaften befassen?

                MfG

                Kommentar

                • Kai Heinrich2
                  Erfahrener Benutzer
                  • 25.02.2009
                  • 1456

                  #9
                  Hello,


                  bei einer ausgiebigen Studie der Kirchenbücher eines Dorfes ist mir so was ein paar mal über den Weg gelaufen.

                  In einem Fall stellte sich heraus das der Pfarrer sich mal in den Seiten, mal im Buch vertan hatte.
                  Also einen Geburtseintrag ins Sterbebuch eintragen wollte und ihm dies auffiel.

                  Ein anderes mal muss er sich um ein paar Seiten verblättert haben. Auf einer recht freien Seite (ein paar Jahre zu früh) trug er einen Eintrag ein, bis ihm wohl auffiel das er nicht bei den letzten, also aktuellsten Einträgen schrieb und verbesserte dies. Es war also immer ein gleicher Eintrag woanders wieder zu finden.

                  Lieber Gruss,

                  Kai
                  Meine Namensliste / mein Stammbusch:
                  http://www.kaiopai.de/Stammbaum_publ1/indexpubl1.html

                  Derjenige welcher bis zu seinem Tod die meisten Ahnen zusammen bekommt gewinnt!

                  Kommentar

                  • gerhardlang
                    Erfahrener Benutzer
                    • 17.12.2008
                    • 138

                    #10
                    Hallo die Runde,
                    dann ist das Schwärzen von Vätern bei unehelichen Kindern auf Grund einer Anweisung des "Hochheiligen Konsistoriums" nicht zu vergessen. Erhebt sich die Frage: Wer war der Vater, dass er nicht im KB stehen darf.

                    Allen ein schönes Wochenende
                    Gerhard

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