Bigamist?

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  • Melanie_Berlin
    Erfahrener Benutzer
    • 31.12.2007
    • 1305

    #16
    Theoretisch gesehen kann ich das sogar nachvollziehen, dass eventuell mein Ururopa mit der ersten Frau und Tochter nach Berlin gekommen ist, sie sich dann trennten, er dann eine neue Frau kennen lernte und die heiratete. Die Papiere, die er auf dem Standesamt vorlegte, waren vielleicht nur der Taufschein aus Stargard. Somit wusste der Standesbeamte nicht, dass er schon verheiratet ist.

    Ich denke, ich muss den Bestattungseintrag/Sterbeurkunde von der Frau finden, die ich im Adressbuch fand (habe übrigens immer angebene Adresse unter NAchnamen dann auch im Straßenverzeichnis überprüft). Wenn das Alter oder gar Gebursdatum und Geburtsort übereinstimmen, weiß ich ja, ob es die erste Frau ist oder nicht.

    Und klar, damals klang Witwe sicherlich besser als geschieden.

    Ich will mich gar nicht beschweren oder so, ich freue mich ja, dass endlich mal Leben in meine Forschung kommt. Immer nur das "langweilige" Suchen nach Bauern, Tagelöhnern etc. muss auch nicht sein. ;-)
    Viele Grüße,
    Melanie

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    • puuscheule
      Erfahrener Benutzer
      • 07.01.2011
      • 413

      #17
      Da wird der Krimi richtig spannend

      Zitat von Melanie_Berlin Beitrag anzeigen
      ...
      Mein Ururopa ist ursprünglich aus Stargard, Mecklenburg-Strelitz und wurde dort 1855 geboren. Meine Ururoma kommt aus der Neumark und beiden haben dann in Berlin 1889 geheiratet, aber 1887 schon das erste gemeinsame Kind bekommen.

      Vor ein paar Tagen fand ich dann in den Kirchenbüchern von Stargard eine Trauung von meinem Ururopa von Ende 1880 und eine Taufe seiner Tochter Anfang 1881!
      ...
      Das Mai 1887 in Berlin geborene Kind muss also im Herbst 1886 gezeugt worden sein, somit kam mein Ururopa zwischen Anfang 1881 und Herbst 1886 nach Berlin. Doch was passierte mit seiner ersten Frau und der Tochter (und eventuell weiteren Kindern?)?
      ...
      Ich durchforstete also heute mal wieder die Adressbücher und stieß 1902 auf einen Eintrag!!!
      Nitz, Caroline geb. Beckmann, Zimmermannswitwe
      Die erste Frau! Dabei war mein Ururopa noch gar nicht verstorben (erst 1910)! Hatten sie sich scheiden lassen?
      ...
      Weitere Indizien könntest Du in den Kirchenbüchern von Stargard finden.
      • Gibt es weitere Kinder der "ersten Frau", insbesondere als dein UrUropa bereits in Berlin war?
      • Gibt es einen Sterbeeintrag für die "erste Frau"?
      • Gibt es Namensvettern von deinem UrUropa?

      Statistik von Geogen
      Geogen, Geogen Deutschland, Namenskarten, Statistik, Kartierung, Familiennamen

      ergibt für heute:
      Nitz
      "Es wurden 1483 Einträge gefunden* und in 302 verschiedenen Landkreisen lokalisiert. Hochgerechnet auf die Gesamtbevölkerung sind etwa 3952 Namensträger zu erwarten. Damit tritt der Name überdurchschnittlich häufig auf."
      ...
      "Die meisten Nitzs findet man in/ im Kreisfreie Stadt Berlin (BE), nämlich genau 187 Telefonanschlüsse"

      Beckmann
      "Es wurden 11440 Einträge gefunden* und in 408 verschiedenen Landkreisen lokalisiert. Hochgerechnet auf die Gesamtbevölkerung sind etwa 30504 Namensträger zu erwarten. Damit tritt der Name überdurchschnittlich häufig auf. Beckmann belegt den 162. Platz der häufigsten Namen."
      ...
      "Die meisten Beckmanns findet man in/ im Kreisfreie Stadt Hamburg (HH), nämlich genau 354 Telefonanschlüsse. "

      Weiterhin viel Spaß beim Nachforschen,
      Cornelia
      Gruß, Puuscheule

      Auf der Spurensuche?
      Trautenau, Kólin,
      Gleiwitz,
      Munkatsch - Munkács - Mukačevo - Mukatschewe - Мукачеве

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      • Melanie_Berlin
        Erfahrener Benutzer
        • 31.12.2007
        • 1305

        #18
        Spannend ist es auf jeden Fall! Wenn ich die Zeit hätte, würde ich gleich Montag ins Evangelische Zentralarchiv gehen und die Kirchenbücher der Gemeinde hier in Berlin durchsuchen. Ich weiß, dass ich damals, als ich meinen Uropa und seine Geschwister suchte, auch auf andere Nitzens gestoßen bin, die ich nicht zuordnen konnte.

        Vielleicht hatte mein Ururopa gar zwei Familien? Sie haben jedenfalls nur ein paar Minuten Fußweg auseinander gewohnt.
        Viele Grüße,
        Melanie

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        • Hina
          Erfahrener Benutzer
          • 03.03.2007
          • 4724

          #19
          Zitat von Melanie_Berlin Beitrag anzeigen
          Die Papiere, die er auf dem Standesamt vorlegte, waren vielleicht nur der Taufschein aus Stargard.
          Hallo Melanie,

          das wäre aber sehr ungewöhnlich, wenn eine Trauung ohne die Vorlage eines Ledigkeitszeugnisses vollzogen worden wäre. Selbst, wenn der Standesbeamte das aus irgendeinem Grunde vergessen hätte abzufordern, so konnte Dein Ururgroßvater aber nicht davon ausgehen und hätte eine Hochzeit ohne vorherige Scheidung ganz bestimmt nicht riskiert, denn soetwas wurde ja hart bestraft.

          Dass es einige Leute gibt, die tatsächlich zwei Familien haben, ist allerdings eine andere Sache. Soetwas soll ja in den besten Familien vorkommen . Allerdings wäre das doch sehr riskannt, wenn die dann auch noch so dicht beieinander wohnen. Dann spricht sich doch soetwas schnell in der Nachbarschaft rum oder die Kinder gehen gar auf die selbe Schule .

          Viele Grüße
          Hina
          "Der Mensch kennt sich selbst nicht genügend, wenn er nichts von seiner Vergangenheit weiß." Karl Hörmann

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          • Melanie_Berlin
            Erfahrener Benutzer
            • 31.12.2007
            • 1305

            #20
            Ich habe eben noch einmal nachgesehen und in der Eheurkunde von 1889 steht, dass sowohl mein Ururopa als auch meine Ururoma "der Persönlichkeit nach durch die eingereichten Urkunden bekannt" sind. Nun wüsste ich natürlich gern, welche Urkunden das waren. Der eine Trauzeuge war sogar nur "der Persönlichkeit nach bekannt".

            An ein Ledigkeitszeugnis (ist es das, was heute Ehefähigkeitszeugnis heißt?) habe ich noch gar nicht gedacht! Wer stellt diese aus?

            Wo könnte ich eigentlich nach einen eventuellen Scheidungsurteil fragen? Beim Amtsgericht oder gar in einem Archiv?
            Viele Grüße,
            Melanie

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            • Hina
              Erfahrener Benutzer
              • 03.03.2007
              • 4724

              #21
              Hallo Melanie,

              ja, das ist das Ehefähigkeitszeugnis und das wurde/wird vom letzten Wohnort ausgestellt.

              "Der Persönlichkeit nach bekannt" war eine übliche Formel und bedeutet, dass der Trauzeuge persönlich da war und sich ausgewiesen hat.

              Das Scheidungsurteil kann nur Dein Ururgroßvater und seine Frau selbst gehabt haben. Die Scheidungsakte hatte das Amtsgericht. Da der Zeitraum aber schon außerhalb der Aufbewahrungsfrist liegt, dürfte die aber längst vernichtet worden sein.

              Viele Grüße
              Hina
              "Der Mensch kennt sich selbst nicht genügend, wenn er nichts von seiner Vergangenheit weiß." Karl Hörmann

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              • Fronja
                Erfahrener Benutzer
                • 12.10.2007
                • 586

                #22
                Hallo,

                es wurde mehrmals erwähnt, das die erste Ehefrau nur einige Minute vom Urgrossvater gelebt hat.

                Das gleiche kenne ich aus meiner Familie. Mein Großvater war insgesamt dreimal verheiratet. Das die erste Ehe geschieden worden ist, habe ich durch das Standesamt erfahren, bei welchem die dritten Ehe geschlossen worden ist, da musste er das alles angeben, samt Kindern.

                Aber... auch mein Opa hat während seiner zweiten Ehe nur wenige Minuten von seiner ersten Ehefrau gelebt. Sie ist samt der zwei Kinder nach der Scheidung von Ostpreussen nach Hannover nachgezogen und hat dort bis zu ihrem Tod auch gelebt. In allen Urkunden meines Opas stand nirgendwo das er geschieden worden ist. Wenn ich die Auskunft nicht vom Standesamt bekommen hätte, wüsste ich von der ersten Ehe samt Scheidung noch nicht mal etwas.

                Ich habe damals am Standesamt die Aufgebotsunterlagen angefordert bzw. Auskunft daraus. Darin waren dann alle Ehen und Kinder angegeben. Vielleicht bringt dir das etwas bei der Lösung des Geheimnisses.

                Gruß
                Stefanie
                Bickhard(t), Rühl - Simmershausen
                Jantzen, Jentz, Grabow, Zeisi(n)g - Kröpelin, Dorf Glashagen, Grevesmühlen, Grebbin, Wismar
                Badzinski, Gellerich - Hannover
                Badzinski, Heiermann, Schafstein, Hö(oe)v(f)ener - Castrop-Rauxel, Herne und Umgebung
                Badzinski, Trojan - Kr. Sensburg

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                • Melanie_Berlin
                  Erfahrener Benutzer
                  • 31.12.2007
                  • 1305

                  #23
                  Hallo Stefanie,
                  Wenn ich dich richtig verstehe, war bei der zweiten Eheschließung auch nicht von der Scheidung der ersten Ehe die Rede? Oder hast du die Unterlagen davon nicht? Vielleicht war es wirklich genauso bei meinem Ururopa.
                  Viele Grüße,
                  Melanie

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                  • Fronja
                    Erfahrener Benutzer
                    • 12.10.2007
                    • 586

                    #24
                    Hallo,

                    das er sich von der ersten Frau hat scheiden lassen, hat er bei der dritten Ehe nur im Standesamt angegeben. Unterlagen dazu habe ich keine. Ich suche noch, aber da werde ich wohl keine Chancen mehr haben.

                    LG
                    Steffi
                    Bickhard(t), Rühl - Simmershausen
                    Jantzen, Jentz, Grabow, Zeisi(n)g - Kröpelin, Dorf Glashagen, Grevesmühlen, Grebbin, Wismar
                    Badzinski, Gellerich - Hannover
                    Badzinski, Heiermann, Schafstein, Hö(oe)v(f)ener - Castrop-Rauxel, Herne und Umgebung
                    Badzinski, Trojan - Kr. Sensburg

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                    • Rolf Stichling
                      Erfahrener Benutzer
                      • 21.06.2011
                      • 869

                      #25
                      Haben Sie schon mal überlegt, ob die erste Frau vielleicht vor der zweiten Eheschließung verstorben ist - evtl. an einem anderen Ort und daher in Stargard nicht registriert? Das Kind kann dann zu anderen Verwandten gekommen sein .... alleinerziehende Väter waren eher ungewöhnlich, oft gab man Kinder, deren Mütter verstorben waren dann zu Großmüttern oder Tanten. Ich habe solche Fälle auch in meiner Ahnenliste .... da hat man Vater und Mutter eines Vorfahren - und dann taucht da plötzlich eine frühere Eheschließung auf .... Wer ist nun tatsächlich die Mutter?
                      Der Verdacht der Bigamie mag aufregend klingen und daher Unterhaltung und Nervenkitzel versprechen - wahrscheinlicher erscheint mir aber eine nur teilweise Überlieferung der Fakten und eine solche ganz seriöse Erklärung.

                      Ist Dein Ururopa denn Zimmermann gewesen?
                      Zuletzt geändert von Rolf Stichling; 14.07.2011, 16:31.
                      Herzliche Grüße und viel Erfolg bei der Suche nach den Ahnen.
                      :vorfahren:
                      Rolf Stichling

                      PS. Ich suche die Herkunft von

                      Tobias Stichling. Er erhielt als Gürtlermeister 1697 in Weimar das Bürgerrecht und stammt dem Bürgerbuch nach aus Erfurt.
                      In Erfurt gibt es aber so viele Stichlinge! Von welchem Zweig der Stichlinge in Erfurt mag mein Tobias abstammen?
                      1688 hat er seine Lehre als Gürtler in Erfurt beim Gürtlermeister Hucke begonnen. Jetzt suche ich die Eltern von Tobias.

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                      • Melanie_Berlin
                        Erfahrener Benutzer
                        • 31.12.2007
                        • 1305

                        #26
                        Zitat von Rolf Stichling Beitrag anzeigen
                        Haben Sie schon mal überlegt, ob die erste Frau vielleicht vor der zweiten Eheschließung verstorben ist - evtl. an einem anderen Ort und daher in Stargard nicht registriert?
                        Hallo Rolf,

                        Wie schon in meinem ersten Beitrag zu diesem Thema steht, lebte die erste Frau auch nach der Eheschließung des Mannes mit der zweiten Frau. Und zwar nur ein paar Straßen weiter. Ich denke, eine Scheidung durch Tod kann ich ausschließen.



                        Zitat von Rolf Stichling Beitrag anzeigen
                        Der Verdacht der Bigamie mag aufregend klingen und daher Unterhaltung und Nervenkitzel versprechen - wahrscheinlicher erscheint mir aber eine nur teilweise Überlieferung der Fakten und eine solche ganz seriöse Erklärung.
                        Genau danach suche ich ja - die tatsächlichen Fakten. Nächstes Jahr gehe ich ins Landesarchiv Berlin (dann sind die Akten übergeben) und blättere mich durch jedes einzelne Jahr.

                        Zitat von Rolf Stichling Beitrag anzeigen
                        Ist Dein Ururopa denn Zimmermann gewesen?
                        Ja, war er. Steht auch schon weiter vorn (Seite 1, Post Nr. 3)
                        Viele Grüße,
                        Melanie

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                        • Melanie_Berlin
                          Erfahrener Benutzer
                          • 31.12.2007
                          • 1305

                          #27
                          Nachdem die Unterlagen des Standesamtes Mitte nun endlich einsehbar sind, stöbere ich seit etwa 2 Wochen in den alten Registern. Eine Sammelakte zur Hochzeit meiner Ururgroßeltern gibt es nicht, ich vermute Kriegsverluste, da es nur sehr wenige Urkunden in der Sammelakte gibt, die einen Zeitraum von 50 Jahren abdecken soll.
                          Auch die Heiratsurkunde des Paares erhält keine diesbezüglichen Randvermerke. Da blieb mir dann nur noch, mich durch jedes Standesamt jedes einzelne Jahr zu kämpfen, in der Hoffnung, dass ich so die Sterbeurkunde der ersten Frau finde. Mein letzter Anhaltspunkt ist der Eintrag im Adressbuch von 1909.

                          Heute wurde ich beim 5. Standesamt, das ich mir vornahm, fündig! Sie starb im Oktober 1909. Morgen kann ich die Urkunde einsehen und dort muss etwas zu ihrem Stand vermerkt sein.
                          Viele Grüße,
                          Melanie

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                          • Melanie_Berlin
                            Erfahrener Benutzer
                            • 31.12.2007
                            • 1305

                            #28
                            Hier liest wahrscheinlich eh keiner mehr mit, aber trotzdem:
                            Sie waren geschieden! Und sie lebte bei ihrer Tochter im Prenzlauer Berg.
                            Viele Grüße,
                            Melanie

                            Kommentar

                            • maria1883
                              Erfahrener Benutzer
                              • 20.08.2009
                              • 896

                              #29
                              Zitat von Melanie_Berlin Beitrag anzeigen
                              Hier liest wahrscheinlich eh keiner mehr mit, aber trotzdem:
                              Sie waren geschieden! Und sie lebte bei ihrer Tochter im Prenzlauer Berg.
                              Hallo Melanie,
                              ich freue mich mit Dir, daß Du jetzt Klarheit hast. Ich habe alles fleißig mitgelesen und bin immer wieder erstaunt, was doch noch alles herausgefunden werden kann.
                              Es gibt bestimmt noch viele Mitleser. Aber wenn man zum Thema nichts zu schreiben hat, ist man halt ruhig.
                              Viele Grüße
                              Waltraud
                              Orte und Namen meiner Ahnen:
                              Neu Wuhrow: Pophal, Golz, Is(s)berner, Gehrke, Draheim, Zuther, Mittelste(ä)dt, Hensel, Bleck
                              Gönne (später Westgönne): Hensel, Bleck, Maronde
                              Steinklippe (Belgard/Schievelbein): wie Westgönne
                              Neudorf: Märtens, Boeck, Schulz, Mallon, Harmel, Manz
                              Pöhlen: Milbradt, Boeck, Dittberner, Kannenberg, Märtens
                              bis auf Steinklippe alles Kreis Neustettin

                              Kommentar

                              • Brigitte Bernstein
                                Erfahrener Benutzer
                                • 02.08.2010
                                • 616

                                #30
                                Hallo
                                Ich lese jeden Einrag sehr interessiert mit, da ich aber selber zu dem Thema nichts sagen kann, hatte bisher keine Scheidung in meiner Familie kann ich auch nichts schreiben.
                                Freue mich aber mit Dir, dass Du nun Klarheit hast.
                                Schöne Grüße Brigitte
                                Zuletzt geändert von Brigitte Bernstein; 08.02.2013, 16:17.
                                Suche im Raum Trautenau, Parschnitz, Alt Rognitz, Deutsch Prausnitz, Bausnitz und Lampersdorf. Meine Namen Rasch, Staude, Reichelt, Letzel,

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