Bigamist?

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  • Melanie_Berlin
    Erfahrener Benutzer
    • 31.12.2007
    • 1300

    Bigamist?

    Mir raucht gerade der Kopf, weil anscheinend das eingetreten ist, was ich seit ein paar Tagen befürchte.

    Mein Ururopa ist ursprünglich aus Stargard, Mecklenburg-Strelitz und wurde dort 1855 geboren. Meine Ururoma kommt aus der Neumark und beiden haben dann in Berlin 1889 geheiratet, aber 1887 schon das erste gemeinsame Kind bekommen.

    Vor ein paar Tagen fand ich dann in den Kirchenbüchern von Stargard eine Trauung von meinem Ururopa von Ende 1880 und eine Taufe seiner Tochter Anfang 1881! Meine Quelle (leider verstorben), die Enkelin von ihm, hatte nie erwähnt, dass er zweimal verheiratet war oder gar noch mehr Kinder hatte. Und das hätte sie gewusst, denn sie war meine größte Quelle mit vielen Geschichten, Bildern, Urkunden etc. Und jetzt kann ich nicht mal mehr nachfragen, ob sie das vielleicht doch wusste...

    Das Mai 1887 in Berlin geborene Kind muss also im Herbst 1886 gezeugt worden sein, somit kam mein Ururopa zwischen Anfang 1881 und Herbst 1886 nach Berlin. Doch was passierte mit seiner ersten Frau und der Tochter (und eventuell weiteren Kindern?)?

    Ich durchforstete also heute mal wieder die Adressbücher und stieß 1902 auf einen Eintrag!!!
    Nitz, Caroline geb. Beckmann, Zimmermannswitwe
    Die erste Frau! Dabei war mein Ururopa noch gar nicht verstorben (erst 1910)! Hatten sie sich scheiden lassen? Dann hätte doch aber was anderes im Adressbuch gestanden, oder? Hatte er seinen Tod vorgetäuscht? Wie soll das denn gehen? Zumal die erste Frau nur ein paar Straßen entfernt gewohnt hat und das eventuell sogar die gleiche Kirchgemeinde ist. Ist er vielleicht nach Berlin gegangen, um Arbeit zu finden und ließ seine Familie in Stargard und die reisten ihm irgendwann hinterher, weil er sich nicht mehr meldete?

    Ich würde so gern die Lösung finden... (Ich weiß, hier kann mir auch keiner sagen, was passiert ist, aber ich musste es mal rauslassen. Vielleicht hat ja jemand einen Ansatzpunkt, den ich momentan nicht sehe.)
    Viele Grüße,
    Melanie
  • Hina
    Erfahrener Benutzer
    • 03.03.2007
    • 4656

    #2
    Hallo Melanie,
    ein Adressbuch ist ja kein amtliches Dokument, da sind immer eine Reihe Fehler, besonders wenn es sich um alleinstehende Frauen handelt. Da wurde dann schnell mal eine Witwe draus gemacht. Die Witwe hätte aber doch sehr wahrscheinlich ihren Ehemann zu Grabe getragen. Es sieht doch viel eher nach einer Scheidung aus. Möglicherweise hat sich die Frau in der Öffentlichkeit auch lieber als Witwe bezeichnet. Damals waren ja Scheidungen nicht unbedingt so salonfähig.
    Viele Grüße
    Hina
    "Der Mensch kennt sich selbst nicht genügend, wenn er nichts von seiner Vergangenheit weiß." Karl Hörmann

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    • Melanie_Berlin
      Erfahrener Benutzer
      • 31.12.2007
      • 1300

      #3
      Die "richtige" Witwe, sprich meine Ururoma, hat ja den Ehemann auch zu Grabe getragen. Ich frage mich nur, warum da plötzlich zwei Frauen sind. Ich "verfolge" sie gerade im Adressbuch und werde dann mein Glück beim Standesamt Mitte versuchen.

      Übrigens stimmen aber die Angaben im Adressbuch, also Nachnamen, Vorname, Berufsbezeichnung vom Ehemann.
      Viele Grüße,
      Melanie

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      • PetraW
        Erfahrener Benutzer
        • 05.08.2008
        • 506

        #4
        Hallo Melanie

        Handelt es sich um einen oder vll. zwei Personen?
        Es könnte ein anderer Mann mit demselben Vor und Zunamen sein.

        Wenn es nur eine einzige >Person ist, ist diese Geschicht spannend.
        Viel Erfolg bei der Auflösung wünscht

        Petra
        www.albert-petras-ahnenliste.de.tl

        http://www.zwittau.de/orte/rothmuehl/rothmuehl.htm

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        • Ahrweiler
          Erfahrener Benutzer
          • 12.12.2009
          • 1063

          #5
          Hallo zusammen.
          Eine Scheidung könnte sein aber(dies ist in Österreich verpflichtend gewesen)müßte doch das Gericht,das die Scheidung durchgeführt hat der Kirchengemeinde diese Mitteilung gemacht haben.Ev.Hat der Pfarrer aber auch vergessen dies einzutragen.Oder wie schon angedeutet ein gleicher FN.Falls es damals dort schon ein Standesamt gegeben hat müßte dieses aber auch verzeichnet haben.Ich würd mal dort nachfragen wenn es schon ein Amt gab.
          LG
          Franz Josef

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          • Farang
            Erfahrener Benutzer
            • 25.04.2010
            • 1116

            #6
            Hallo,

            ich würde an Deiner Stelle die Kirchenbücher von Stargard weiter verfolgen ob nach 1887 weitere Einträger der (ersten) Familie vorhanden sind, bzw nach dem Sterbeeintrag des Herrn Nitz suchen - wenn ja, dann ist klar es ist eine Familie mit dem gleichen Namen.

            Gruß Michael
            Sandau bis Tepl - Egerland /Böhmen /Sudetenland.
            Infos über das: Das k.(u.)k. Militär

            Infos zur Suche nach Dokumenten der k.(u.)k. Soldaten

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            • gudrun
              Erfahrener Benutzer
              • 30.01.2006
              • 3265

              #7
              Hallo Melanie,

              versuche doch an die Meldekarten zu kommen. Vielleicht klärt sich die Sache ja schon damit auf.

              Viel Glück
              wünscht
              Gudrun

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              • berlo
                Erfahrener Benutzer
                • 19.04.2009
                • 181

                #8
                Scheidung möglich

                Hallo Melanie,
                bei meinen 3xUrgroßeltern gab es eine Scheidung, die ich aber nirgends bestädigt finde. Sie heirateten 1826, bekamen 5 gemeinsame Kinder, 1833 das letzte, mein Ururgroßvater, 1838 heiratet die Frau wieder; Im Kirchenbucheintrag steht:... geschiedene Polster, geb. Pflug. 1840 heiratet mein 3xUrgroßvater wieder, im Kirchenbuch steht allerdings keine Bemerkung " geschieden". Mir kann niemand sagen, wo ich evtl. zu der Scheidung eine Bestädigung finden kann. Also wäre es bei dir auch möglich.
                viele Grüße
                Berlo

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                • Melanie_Berlin
                  Erfahrener Benutzer
                  • 31.12.2007
                  • 1300

                  #9
                  Zitat von PetraW Beitrag anzeigen
                  Hallo Melanie

                  Handelt es sich um einen oder vll. zwei Personen?
                  Es könnte ein anderer Mann mit demselben Vor und Zunamen sein.

                  Wenn es nur eine einzige >Person ist, ist diese Geschicht spannend.
                  Viel Erfolg bei der Auflösung wünscht

                  Petra
                  Nein, es muss ein- und derselbe Mann sein, denn das Geburtsdatum ist identisch und die Eltern, sind auch meine Urururgroßeltern.

                  Es könnte sein, dass die Caroline Nitz, geb. Beckmann, Zimmermannswitwe in Berlin eine andere ist, als die Caroline Nitz, geb. Beckmann, Frau des Zimmermanns Heinrich Nitz aus Stargard, der 1910 in Berlin verstarb. Das müsste aber ein großer Zufall sein, denn der Name Nitz ist gar nicht so häufig in Berlin in der damaligen Zeit.
                  Viele Grüße,
                  Melanie

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                  • Melanie_Berlin
                    Erfahrener Benutzer
                    • 31.12.2007
                    • 1300

                    #10
                    Zitat von Ahrweiler Beitrag anzeigen
                    Hallo zusammen.
                    Eine Scheidung könnte sein aber(dies ist in Österreich verpflichtend gewesen)müßte doch das Gericht,das die Scheidung durchgeführt hat der Kirchengemeinde diese Mitteilung gemacht haben.Ev.Hat der Pfarrer aber auch vergessen dies einzutragen.Oder wie schon angedeutet ein gleicher FN.Falls es damals dort schon ein Standesamt gegeben hat müßte dieses aber auch verzeichnet haben.Ich würd mal dort nachfragen wenn es schon ein Amt gab.
                    LG
                    Franz Josef
                    In der Standesamtsurkunde der Eheschließung steht weder, dass er Witwer ist, noch dass er geschieden ist. Das ist ja das Merkwürdige. Wenn es nämlich so gewesen wäre, dann hätte er das doch sicherlich beim Standesamt angeben müssen und Nachweise dafür vorlegen müssen.

                    Kirchlich haben meine Ururgroßeltern wahrscheinlich nicht geheiratet. Jedenfalls konnte ich in der zuständigen Kirchgemeinde nichts finden. Das alles ist ein großes Rätsel.
                    Viele Grüße,
                    Melanie

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                    • Melanie_Berlin
                      Erfahrener Benutzer
                      • 31.12.2007
                      • 1300

                      #11
                      Zitat von Farang Beitrag anzeigen
                      Hallo,

                      ich würde an Deiner Stelle die Kirchenbücher von Stargard weiter verfolgen ob nach 1887 weitere Einträger der (ersten) Familie vorhanden sind, bzw nach dem Sterbeeintrag des Herrn Nitz suchen - wenn ja, dann ist klar es ist eine Familie mit dem gleichen Namen.

                      Gruß Michael
                      Ich bin dabei. Leider hat Stargard immer so viele Seiten pro Jahr, dass ich max. 2 Jahre pro Tag schaffe. Aber wie ich oben schon schrieb, das Geburtsdatum und die Eltern aus dem Traueintrag von 1880 stimmen mit denen überein, die in der Eheurkunde von 1889 sind.
                      Viele Grüße,
                      Melanie

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                      • Melanie_Berlin
                        Erfahrener Benutzer
                        • 31.12.2007
                        • 1300

                        #12
                        Zitat von gudrun Beitrag anzeigen
                        Hallo Melanie,

                        versuche doch an die Meldekarten zu kommen. Vielleicht klärt sich die Sache ja schon damit auf.

                        Viel Glück
                        wünscht
                        Gudrun
                        Ist auch eine gute Idee, aber leider sind die Erfolgschancen durch Kriegsverluste eher gering. Daher versuche ich es erst einmal mit den Kirchenbüchern und Adressbüchern und dann eventuell übers Standesamt.
                        Viele Grüße,
                        Melanie

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                        • Hina
                          Erfahrener Benutzer
                          • 03.03.2007
                          • 4656

                          #13
                          Zur Scheidung gibt es natürlich immer ein Scheidungsurteil aber so lange werden Scheidungsakten nicht aufgehoben. Die Chance, sie im Archiv zu finden, ist im Prinzip nicht mehr gegeben. Der Ururgroßvater musste aber, wie es auch heute üblich ist, für seine Heirat einen Geburtsbrief und eine Ledigkeitsbescheinigung bzw. ein Scheidungsurteil oder eine Witwerbescheinigung vorlegen. Somit ist Bigamie im Prinzip auch ausgeschlossen.
                          Viele Grüße
                          Hina
                          "Der Mensch kennt sich selbst nicht genügend, wenn er nichts von seiner Vergangenheit weiß." Karl Hörmann

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                          • Melanie_Berlin
                            Erfahrener Benutzer
                            • 31.12.2007
                            • 1300

                            #14
                            Zitat von berlo Beitrag anzeigen
                            Hallo Melanie,
                            bei meinen 3xUrgroßeltern gab es eine Scheidung, die ich aber nirgends bestädigt finde. Sie heirateten 1826, bekamen 5 gemeinsame Kinder, 1833 das letzte, mein Ururgroßvater, 1838 heiratet die Frau wieder; Im Kirchenbucheintrag steht:... geschiedene Polster, geb. Pflug. 1840 heiratet mein 3xUrgroßvater wieder, im Kirchenbuch steht allerdings keine Bemerkung " geschieden". Mir kann niemand sagen, wo ich evtl. zu der Scheidung eine Bestädigung finden kann. Also wäre es bei dir auch möglich.
                            viele Grüße
                            Berlo
                            Aber vor dem Standesbeamten hätte das doch sicherlich angegeben werden müssen (nicht zu deiner Zeit, aber bei mir gab es das ja dann schon).
                            Viele Grüße,
                            Melanie

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                            • puuscheule
                              Erfahrener Benutzer
                              • 07.01.2011
                              • 411

                              #15
                              Hallo,

                              Unwahrscheinliches ist nicht unmöglich.

                              Ich kenne eine Familie Ludwig Bauer, die mit
                              einer anderen nicht verwandten Familie Ludwig Bauer
                              im selben Haus gewohnt hat. Das mit der Post, war ein ständiges Ärgrnis ...

                              Seltene Familiennamen kommen manchmal am selben Ort doppelt vor. Das kenn ich aus der eigenen Familie, die Großmutter konnte noch weiterhelfen

                              Meine Großmutter, war auch geschieden.
                              Wohlmeinende Bekannte haben ihr geraten: "schreib doch verwittwet". Das war in den neunziger Jahren.
                              Sie und ihr Mann haben sich getrennt. Die Scheidung war in Abwesenheit des Gatten ca. 8 Jahre später. Papiere habe ich in ihrem Nachlaß keine gefunden.
                              Mein Großvater ist ca. 6 Jahre nach der Trennung aus der Kirche ausgetreten. Es kann durchaus sein, daß er damit eine noch bestehende Ehe verschleiert hat.
                              Ich glaube nicht, dass die Angaben der Brautleute gründlich geprüft wurden.

                              Adressbücher sind mitunter lausig recherchiert und hastig gedruckt. Ich habe abteuerliche Erfahrungen gemacht.
                              • Die Variation der Familennamen ist mindestens so kreativ wie bei den Kirchenbucheinträgen der Pfarrer.
                              • Der Haushalt wurde bei der Auflistung im alphabetischen Verzeichnis vergessen, aber bei der Auflistung nach Strasse und Hausnummer aufgeführt.
                              • Die Wohnadresse war nicht aufgeführt, das Geschäft im selben Haus im Gewerbe-Verzeichnis aber doch.
                              • Ein und dieselbe Person unter zwei verschiedenen Wohnadressen.


                              Es ist durchaus möglich, dass ein Drucker sich in der ihm vorliegenden Zettelwirtschaft etwas vertan hat

                              Gruß, Cornelia
                              Zuletzt geändert von puuscheule; 05.03.2011, 21:44.
                              Gruß, Puuscheule

                              Auf der Spurensuche?
                              Trautenau, Kólin,
                              Gleiwitz,
                              Munkatsch - Munkács - Mukačevo - Mukatschewe - Мукачеве

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