Eure Erkenntnisse über die Familie seit Ahnenforschung

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  • Ariane_76
    Benutzer
    • 30.04.2024
    • 29

    Eure Erkenntnisse über die Familie seit Ahnenforschung

    Hallo,

    Mich würden Eure Erkenntnisse über Eure Familien interessieren, seit ihr die Forschung betreibt.
    Was habt ihr neu herausgefunden?

    da meine mütterliche Seite relativ gut dokumentiert ist, habe ich mich erstmal auf meine väterliche Seite konzentriert, und der ich so gut wie gar nichts wusste. Mittlerweile habe ich folgendes erfahren:

    1. Der Vater meines Vaters war in jungen Jahren schon einmal verheiratet, diese Ehe wurde dann geschieden Punkt seine Ehefrau hat dann in Berlin noch Mal geheiratet, diesen Mann habe ich auch herausgefunden. Und mein Großvater hat noch einen weiteren Sohn aus der ersten Ehe, der meinem Vater auch nicht bekannt war.
    2. Die Halbschwester meines Vaters (meine Tante) war in jungen Jahren auch ein Mal verheiratet, und liegt eine Kopie der Geburtsurkunde vor, auf der auch heiratsstempel aufgedruckt ist und der zwei Hochzeiten aufweist. Eine Anfrage an das zuständige Standesamt er brachte einen Ausdruck aus dem Heiratsregister. Mein Vater und seine Zwillingsschwester waren darüber sehr erstaunt, denn das war ihnen auch nicht bekannt. hat in der Familie wohl darüber nie geredet.
    3. Die zweite Halbschwester meines Vaters hat nach dem Krieg einen Amerikaner geheiratet und ist mit ihm in die USA gegangen ( diese Familie kenne ich persönlich noch, haben sie 1991 in USA besucht). Als ich diesen Familienzweig eingegeben habe wurde mir eine Sozialversicherungsnummer aus den USA angezeigt. Daraus habe ich erfahren, dass meine Cousine (die Tochter der Halbschwester meines Vaters) bereits vor sechs Jahren verstorben ist. Nach dem Tod meiner Tante 2013 brach dann der schriftliche Kontakt ab. Daher haben wir nie erfahren dass meine Cousine 2018 verstorben ist.
    4. Ein Vorfahre meiner Oma väterlicherseits, der 1815 geboren wurde, ist 1904 in der Stadt gestorben, in der ich heute wohne. In der Sterbeurkunde steht sogar die Straße in der gewohnt hat. Leider keine Hausnummer,gab es vielleicht auch damals noch nicht.
    5., viele der Vorfahren der Mutter meines Vaters stammen aus dem Rheingau wo wir heute auch noch wohnen.
    6. Die Linie meiner Oma lässt sich zu einer berühmten orgelbauerfamilie zurück zurückverfolgen.
    Bin gespannt, was sich noch erforschen lässt.
  • Horst von Linie 1
    Erfahrener Benutzer
    • 12.09.2017
    • 23852

    #2
    Zitat von Ariane_76 Beitrag anzeigen
    6. Die Linie meiner Oma lässt sich zu einer berühmten orgelbauerfamilie zurück zurückverfolgen.
    Berühmt? Neudeutsch sind die Kirchners nach meiner Auffassung B-Prominenz.
    Selbst wenn ein Herr Nobel sie erforscht haben sollte.
    Falls im Eifer des Gefechts die Anrede mal wieder vergessen gegangen sein sollte, wird sie hiermit mit dem Ausdruck allergrößten Bedauerns in folgender Art und Weise nachgeholt:
    Guten Morgen/Mittag/Tag/Abend. Grüß Gott! Servus.
    Gude. Tach. Juten Tach. Hi. Hallo.

    Und zum Schluss:
    Freundliche Grüße.

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    • Ariane_76
      Benutzer
      • 30.04.2024
      • 29

      #3
      Gemeint ist die Linie der Orgelbauerfamilie Engers.

      Kommentar

      • mabelle
        Erfahrener Benutzer
        • 09.10.2017
        • 1069

        #4
        Hallo Ariane,

        ich fasse mich kurz: Zu den wichtigen historischen Fragen wurde geschwiegen und sonst sehr viel gelogen. Manchmal wünsche ich mir, ich hätte schon früher das eine oder andere Dokument gesehen. Inzwischen sind ja die meisten Personen verstorben. Gerne hätte ich etwa meinem Vater die eine oder andere Frage gestellt. Oder der Großmutter, die 1964 verstarb. Ich habe sie nicht sehr oft gesehen, aber das letzte Mal erzählte sie mir viel aus ihrer schlesischen Heimat, von der Flucht, und von den schlesischen Märchen und Sagengestalten. Da war ich etwa 11 Jahre alt und habe vieles nicht verstanden. Sie hatten Heimweh, das habe ich verstanden.

        Als ich vor einigen Jahren mit der Familienforschung begann - endlich in Rente und daher mit viel Zeit -, da habe ich zu einem langjährigen Freund und Historiker gesagt, dass ich neugierig bin, was die Akten wohl offenbaren werden. Er meinte, "Alles. Du wirst erstaunt sein, was Du alles in den Akten finden kannst." Ja, er hatte recht. Als ich die Sterbeakte meiner Mutter in Händen hielt, habe ich tagelang geschrien und geweint. Auch da wurde ich angelogen. Seit meinem 4. Lebensjahr. Wie gerne hätte ich das schon früher erfahren. So viele Jahre Fragen und Zweifel mit sich herumschleppen zu müssen, ist einfach nicht fair. Aber im Nachhinein kann ich festhalten, dass es wie eine Erlösung war - endlich die Wahrheit!

        Es kann also sehr emotional werden. Aber das hängt natürlich von der jeweiligen Familiengeschichte ab.

        Liebe Grüße
        mabelle

        Zuletzt geändert von mabelle; 25.07.2024, 13:31. Grund: Korrektur

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        • Sbriglione
          Erfahrener Benutzer
          • 16.10.2004
          • 1517

          #5
          Ich habe durch meine Ahnenforschung eine ganze Reihe an neuen Erkenntnissen bekommen.
          Zum Beispiel:

          - dass ich nicht nur Hirten, Kleinbauern, kleinere Handwerker und Trödelhändler unter meinen Vorfahren habe, sondern beispielsweise auch Schulmeister, Kantore, Pfarrer, Müllermeister, eine ganze Reihe von Ortsvorständen (vom Dorfschulzen bis zum Bürgermeister), ordensbehängte Soldaten (in den Napoleonischen Kriegen), Offiziere, Glasmachermeister und gleich zwei verschiedene Adelslinien, die kaum unterschiedlicher sein könnten (auf der einen Seite die sprichwörtlichen "armen Ritter" im Brandenburgischen und auf der anderen Seite , ausgehend von Nordthüringen, diverse nicht zuletzt auch durch Ämter und Kriegsdienste wohlhabend und mächtig gewordene Familien, über die ich nahezu mit dem gesamten europäischen Hochadel und u.a. auch Goethe verwandt bin);
          - dass einer meiner sizilianischen Vorfahren mal fast in die USA ausgewandert wäre (er stand in einer Schiffs-Passagierliste), dann aber offensichtlich doch nicht gefahren ist (er wurde im Eintrag durchgestrichen);
          - dass die Eltern meiner sizilianischen Großmutter im 2. Weltkrieg auf offenem Feld von einem Tiefflieger "erwischt" wurden;
          - jede Menge neue Erkenntnisse über die Landschaften und Orte, aber auch über historische Entwicklungen, die Einfluss auf das Leben meiner Vorfahren hatten und teils sogar aktiv von ihnen mitgestaltet wurden;
          - neue Erkenntnisse zu den teils verwickelten Verwandtschaftsbeziehungen etlicher Groß-Onkel, Groß-Tanten, Groß-Cousins etc. unter einander und mit uns, die ich erst durch meine Forschung so richtig auseinanderpfriemeln konnte;
          - die Erkenntnis, dass wir doch alle irgendwie mit einander verwandt sind (ich bin nicht nur mit Habsburgern, Welfen, Wettinern, Hohenzollern und Co verwandt, sondern - eine meiner jüngeren Erkenntnisse - auch ganz weit entfernt mit einem meiner besten Kumpel, dessen Nachnamen ich zufällig mal in einem Ort gefunden habe, in dem ich gerade nach eigenen Vorfahren gesucht hatte (über die gezielte Rückverfolgung seiner Vorfahrenfamilien auf Grundlage des "Ariernachweises" seiner Eltern habe ich irgendwann unsere konkrete Verbindung gefunden);
          - eine sehr schöne Erkenntnis: eine Barockorgel, die ich schon als Kind kannte und faszinierend fand, wurde von einem Bruder eines aus einer anderen Region stammenden Vorfahren von mir gebaut...

          Beste Grüße!
          Suche und biete Vorfahren in folgenden Regionen:
          - rund um den Harz
          - im Thüringer Wald
          - im südlichen Sachsen-Anhalt
          - in Ostwestfalen
          - in der Main-Spessart-Region
          - im Württembergischen Amt Balingen
          - auf Sizilien
          - Vorfahren der Familie (v.) Zenge aus Thüringen (u.a. in Bremen, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und NRW)
          - Vorfahren der Familie v. Sandow aus dem Ruppinischen

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          • Ruhen
            Erfahrener Benutzer
            • 30.07.2024
            • 101

            #6
            Hallo zusammen

            Ich bin neu im Forum und beschäftige mich seit erst drei Monaten intensiv mit Ahnenforschung. Der Grund für mein Interesse ist, dass meine Eltern nur sehr wenig über ihre Großeltern wissen (Namen, Herkunft etc.) und diese in ihren jungen Jahren kaum dazu befragt haben. Ist auch verständlich, ich habe in meinen Zwanzigern auch nicht gross nachgefragt, da hatte man andere Dinge im Kopf. Seit sieben Jahren bin ich nun selbst Vater und habe festgestellt, dass meine Kinder die einzigen Nachkommen meiner Familie sind. Dies hat mich nachdenklich gestimmt. Da sowohl meine Geschwister als auch die meiner Frau kinderlos oder bereits verstorben sind, gibt es in unserer Familie keine Cousins oder Cousinen mehr. Daher habe ich beschlossen, ein Buch über unsere Familiengeschichte zu verfassen, damit die Kinder wenn ich und meine Frau nicht mehr da sind, doch irgendeine Art Familie haben welche da war...

            Meine Familie stammt aus Holderbank AG und Graubünden in der Schweiz. Die Familie meiner Frau werde ich zu einem späteren Zeitpunkt recherchieren. In der Schweiz sind die Heimatorte von besonderer Bedeutung, da dort alle relevanten Informationen in den Archiven der Zivilstandsämter oder im Staatsarchiv gelagert sind. Es ist mir gelungen, meine väterliche Linie bis ins Jahr 1577 zurückzuverfolgen. Da ich nur ein Dorf von meinem Heimatort entfernt lebe, ist dies für mich eine sehr emotionale Angelegenheit. Ich sehe denselben Hügel, dasselbe Schloss, wie meine Ahnen. In unserer Nähe gibt es ein Schloss und wir sind nahe der Habsburg, wodurch viele historische Gemälde und Kupferstiche verfügbar sind.

            Bei meinen Recherchen habe ich herausgefunden, dass wir keine historisch bedeutsamen Personen in unserer Familie hatten und immer im selben Dorf oder in dessen Nähe lebten. Nach fast 450 Jahren lebe auch ich nur ein Dorf weiter. Einige meiner Vorfahren dienten als Söldner in den Niederlanden und auf Sardinien. In den nächsten Wochen werde ich versuchen, den Personen, die ich bis 1577 gefunden habe, „Leben einzuhauchen“, indem ich so viele Informationen wie möglich sammle. Was gar nicht so einfach ist, da es sehr viele Informationen gibt. Habe manchmal das Gefühl ich wende 8h auf und habe nichts herausgefunden und per Zufall gelange ich innerhalb von wenigen Minuten an eine Fülle an Informationen. Auch meinen Nachnamen "Frey" konnte ich gut recherchieren und vieles, was ich über die Verbindung zu den Habsburgern lese, ergibt für mich Sinn und führt zu vielen Aha-Effekten. Es gibt auch „lustige“ Geschichten über harmlose Sittenverstöße, die ich entdeckt habe. Des Weiteren bin ich sehr wahrscheinlich auch mit einigen Freunden aus dem Dorf verwandt, welche den Heimatort in meinem jetzigen Dorf haben. Somit besteht auch die Möglichkeit, dass unsere Ahnen bereits befreundet waren, oder verfeindet

            Ich muss sagen, dass ich einige schlaflose Nächte hatte, da mich die Fülle an Informationen überwältigt hat und dies emotional eine sehr bereichernde Erfahrung ist. Meine Eltern und ich bedauern es sehr, dass wir dieses Thema nicht früher angegangen sind und unsere Vorfahren nicht befragt haben.
            Zuletzt geändert von Ruhen; 31.07.2024, 09:42.

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            • Erny-Schmidt
              Erfahrener Benutzer
              • 16.06.2018
              • 496

              #7
              Hallo,Atiane,
              Zitat von Ariane_76 Beitrag anzeigen
              Mich würden Eure Erkenntnisse über Eure Familien interessieren, seit ihr die Forschung betreibt.
              Was habt ihr neu herausgefunden?
              .
              Kurz gesagt, bisher nicht das, was ich finden wollte, insbesondere Vorfahren mit bestimmten Familiennamen. Statt dessen konnte ich die Zugehörigkeit von zwei Personen klären, deren Fotos sich in einem ca. 120 Jahre alten Album befinden. Oder dass mein Urgroßvater einen Bruder hatte, der in unserer Familie nie erwähnt wurde, evtl. deswegen, weil mein Großvater ihm nicht mehr begegnet ist. Mein Ururgroßvater lebte mit einer geschiedenen Frau zusammen. Deren ersten Ehemann nebst drei Töchtern habe ich herausgefunden, dazu drei Schwestern der Frau. Das sind nur einige Beispiele von etlichen weiteren.

              Gruß E. Schmidt.

              Gruß E. Schmidt.
              WANTED! SCHMID(t)/Halle/S, MAER(c)KER/Saalkreis, HAUBNER & HEINE(c)KE/Mansfelder Land

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              • Gastonian
                Moderator

                • 20.09.2021
                • 5782

                #8
                Hallo allerseits:

                Bei mir ist es wohl anders als bei den meisten, da beide meiner (jetzt verstorbenen) Eltern schon geflissene Genealogen waren und die nähere Familiengeschichte gründlich bearbeitet hatten (ich erfuhr den Schock meiner Mutter, als sie die Briefe ihrer Eltern, die sie im Nachlass ihrer Mutter gefunden hatte, zu lesen begann und herausfand, daß ihr Vater sie nicht gewollt hatte). Für mich sind also neue Erkenntnisse nur in der weiteren Vergangenheit - in dem Fall der ostpreußischen Vorfahren meiner Oma, wo mein Vater in den 1990er Jahren nur den Arierschein als Quelle hatte, habe ich jetzt entdeckt, daß eine Generation vor dem Arierschein es eine adelige Vorfahrin gab. Auch in anderen deutschen Zweigen (wo meine Eltern nur ein paar Tage zum Abfotografieren der Kirchenbücher im jeweiligen Pfarramt zur Verfügung hatten, ich aber jetzt alles bequem per Archion recherchieren konnte), habe ich den Zeithorizont von der MItte des 18. Jahrhunderts bis etwa 1500 zurückschieben können (in den amerikanischen Zweigen haben meine Eltern so gründlich gearbeitet, daß ich überhaupt nichts neues gefunden habe). Aber dies sind weit entfernte Vorfahren - es ändert nichts an der Geschichte der eigentlichen Familie, die meine Eltern schon zusammengestückt hatten.

                VG

                --Carl-Henry
                Wohnort USA

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                • Finna82
                  Erfahrener Benutzer
                  • 07.10.2018
                  • 141

                  #9
                  Ich beschäftige mich momentan nur ab und zu mit ahnenforschung, und freue mich schon darauf, mehr Zeit investieren zu können, wenn ich ab September 25 nicht mehr arbeiten gehe.

                  Meine wichtigsten Erkenntnisse:
                  1.)Wir sind alle miteinander verwandt, siehe auch Punkt 3.!
                  2.)Viele Familienerzählungen stimmen nicht. Dazu gehören die Märchen meines einen Großonkels, der eine spanische (unter der Naziherrschaft) und später jüdische (nach 45) Abstammung meiner Familie erlog.
                  3.)Viele interessante Fakten weiß man nur, wenn man die Daten Stück für Stück zusammenträgt. Sowohl die väterliche als auch die mütterliche Familie ist das beste Beispiel für die Wanderung der Menschen in Europa, besonders nach dem 30jährigen Krieg haben Menschen ihre Heimat verlassen und die entvölkerten Landstriche in Deutschland wieder besiedelt. Umgekehrt sind besonders unter den ärmeren Familien viele Geschwister meiner Ahnen ausgewandert und bescheren mir heute genetische Matches in der ganzen Welt.

                  Kommentar

                  • Geschichtensucher
                    Erfahrener Benutzer
                    • 03.09.2021
                    • 1081

                    #10
                    Ich weiß tatsächlich das allermeiste über meine Familie aus der Ahnenforschung. Der erzählte, überlieferte, mir früher schon bekannte Teil ist tatsächlich viel geringer als das Erforschte. Und das, obwohl es in meiner Kindheit noch beim gemeinsamen Kartoffelschälen alte Geschichten aus der Familie erzählt wurden. Aber Armut, Verdrängung, Verschweigen und Vergessenwollen und auch Desinteresse haben schon in der Großelterngeneration vieles in der Versenkung verschwinden lassen. Da hole ich es wieder raus - aber hinter den Fakten die Menschen zu erahnen, ist schwer, aber mein größtes Interesse. Inzwischen sind bei mir Bilder von Vorfahren entstanden anhand ihrer Lebensgeschichten (mit denen ich ganz falsch liegen kann).
                    LG Iris
                    Beste Grüße, Iris

                    Kommentar

                    • iClaudia
                      Erfahrener Benutzer
                      • 14.07.2021
                      • 130

                      #11
                      Ich hatte schon einige Aha-Erlebnisse. Die Bewohner meines Heimatdorfes haben den Spitznamen „Zigeuner“ (keine Ahnung, ob es Dorfspitznamen sonst noch irgendwo gibt). In der Schule hatte man uns in den 1980ern noch erzählt, dass das darauf beruhte, weil der Ort recht spät entstand und Leute von überall kamen, um günstige Grundstücke zu kaufen.

                      Nun weiß ich, dass sich auch einige des fahrenden Volkes niedergelassen haben. Zwei Sippen davon gehören zu meinen Vorfahren (bei einem sind 4 Kinder direkte Vorfahren von mir). Allerdings macht das die weitere Forschung auch schwierig, da die beiden Sippen einfach um 1750 im Dorf auftauchen und es bisher noch keine Hinweise gibt, woher sie kamen.

                      Mich hat auch überrascht, dass ich in praktisch jedem Ort des Landkreises direkte Ahnen habe, wobei ich einen Zweig noch nicht mal ausarbeiten konnte, da die evangelischen Kirchenbücher noch nicht alle online sind. Vermutlich werden dann die letzten Lücken im Landkreis geschlossen.

                      Von einer Ahnin gibt es eine Sage, die Stieftochter eines Ahnen hat einen Theologenstreit ausgelöst. Von eben jenem Ahn existiert sogar noch ein Porträt.

                      Ansonsten haben es meine Ahnen geschafft, relativ gut unter dem Radar zu bleiben. Obwohl Stadträte, Geschäftsleute, Müller, Handwerker, Zigeuner und Gesindel vorhanden sind, hat es kaum jemand in Chroniken oder Überlieferungen
                      geschafft.

                      Zumindest bis in die Neuzeit, wo ein bekannter Schriftsteller vorkommt und ein Verwandter, der vor dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte gegen Deutschland gewonnen hat.

                      Kommentar

                      • Lorry Bee
                        Erfahrener Benutzer
                        • 16.10.2021
                        • 107

                        #12
                        Ich habe unfassbar viel herausgefunden, alles auf der mütterlichen Seite. Nach 10 Jahren Ahnenforschung finden meine Schwester und ich immer wieder neues und auch erstaunliches. Mein Urururgroßvater war Buchbinder, was in meiner bücherbegeisterten Familie schon toll ist, aber er hatte auch schon in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts eine Bücherei, die er auch in der Zeitung annonciert hat. Ein absoluter Traum wäre es, eins seiner Leihbücher zu besitzen... Es gab sehr viele Ritter usw., aber auch Handwerker, Bauern, Gärtner... je nach Zweig der Familie. Spannend auch der Verwandte, der an der Zweiten Deutschen Antarktisexpedition 1911/1912 teilnahm. Ich vermute, nach den Überlieferungen, dass es zumindest zu der Zeit kein sehr angenehmer Zeitgenosse war. Oder dass tatsächlich noch ein Haus existiert, das über Jahrhunderte (etwa Mmitte 13. bis ca. 17. Jahrhundert) einem Familienzweig gehörte, über dessen Restaurierung Mitte der 1980er Jahre es sogar ein Buch gibt. Mit leider relativ schlechten Fotos auch von erstaunlichen archäologischen Funden am Gebäude, wie z. B. einem Relieffeld mit Wappen und Wahlspruch der Besitzer im 16. Jahrhundert oder Teilen einer Ritterrüstung aus dem 15. Jahrhundert. Natürlich ist sowas besser dokumentiert als wenn ein Gärtner schöne Blumen pflanzt. Aber wir haben auch herausgefunden, dass unser Ururgroßvater, seines Zeichens eigentlich Friseur, mit Leib und Seele das war, was man heute vielleicht einen Comedian nennen würde. Er hat es offenbar geliebt, auf Bühnen zu stehen, Couplets zu singen oder witzige Schwänke schauspielerisch zu erzählen. Das erklärt einiges, was folgende Generationen so tun... Wir haben natürlich noch sehr, sehr viel mehr gefunden, das uns überrascht hat oder das wir anders erwartet hätten, aber nicht alles ist natürlich spektakulär für andere.
                        VG Lorry


                        z. Zt. auf der Pirsch nach Goeldel/Göldel in Hessen: Nieder-Wildungen, Alt Wildungen, Affoldern, Landau.
                        Und Sieper in Hagen.

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                        • AnNo
                          Erfahrener Benutzer
                          • 02.09.2024
                          • 348

                          #13
                          Hm, da bin ich wohl eine Ausnahme? Ich habe bisher nur Kleinigkeiten rausgefunden. Und bestätigt bekommen, wovon ich immer überzeugt war, nämlich dass es in unserer Familie weder Lügen noch Geheimnisse gab. Jedenfalls nicht auf Dauer.
                          Mein Vater hat mir von klein auf regelmäßig unter Tränen von seinem Kriegstrauma erzählt, was sicher auch nicht so toll war, aber vielleicht doch besser als das übliche Verschweigen. Ich meine, ich weiß natürlich nicht, ob er, wie ein sehr von sich selbst eingenommener Familienaufsteller mal behauptete, in der sowjetischen Gefangenschaft eine Geliebte hatte, aber erstens kann ich das sowieso nicht rausfinden, und zweitens fände ich das einfach nur interessant. Auch von den unehelichen Kindern in der mütterlichen Linie wusste ich schon als Kind, wüsste auch nicht, was daran schlimm sein sollte. Den Erzeuger der Halbschwester meiner Mutter habe ich sogar in den vererbten Urkunden gefunden. Ein Bergarbeiter aus der Grube Ilse in der Oberlausitz - wie kam der wohl nach Chemnitz? Das würde mich interessieren. Hatte er ein ernsthaftes Verhältnis mit meiner Oma, oder war's nur ein One-Night-Stand?

                          In meiner Ahnenforschung habe ich bislang nur zwei Großonkel in den Verlustlisten des 1. WK gefunden, aber dass da mindestens einer gefallen war, wusste ich schon vorher.
                          Ob die beiden am Ende, die sich unter meinen Vorfahren tummeln, wirklich zu dem sächsischen Briefadelsgeschlecht gehörten, ist nicht sicher. Die Vorfahren meiner Oma mütterlicherseits tummelten sich nämlich seit Jahrhunderten im erzgebirgischen Mildenau und Umgebung, und am Ende gab's da schon im 15. Jhd. so viele am Endes, dass ich leichte Zweifel habe, ob Georg am Ende der Alte aus Freiberg, der den Adelsbrief Anfang des 15. Jhd. bekam, wirklich mit ihnen verwandt ist.
                          Begeistert war ich, als ich meine "Tante Emma" aus Olbernhau ganz korrekt als Schwester meines Urgroßvaters väterlicherseits auf FS fand. Die hatte ich als Kind mehrmals mit meinem Opa besucht, wusste aber überhaupt nicht mehr, ob sie wirklich Emma hieß und in welchem Verwandtschaftsverhältnis sie zu uns stand. Olbernhau war der Beweis, denn dort hat sonst niemand aus der Linie gelebt.
                          Der interessanteste Fund aber war ein Steckbrief von 1858, den ich via. Dr. Dr. Bill bekam, in dem einer meiner Ururgroßväter wegen Desertion gesucht wurde. Als überzeugte Pazifistin fand ich das schon cool. Es wurde sogar sein Aussehen beschrieben, was mein bisheriges inneres Bild vom archetypischen "Urahn" als steinalter, sabbernder Großvater vom Sockel stürzte, denn der Ferdinand war noch jung und hübsch und offensichtlich auch mindestens ein bisschen rebellisch.

                          Sehr bewegend fand ich, abseits von den eigenen Ahnen, Bittbriefe von Müttern, ihren Sohn vom Militär freizustellen (die auch bewilligt wurden), ein Gerichtsurteil von 3 Mark Strafe für das "Fangen einer Forelle mit der Hand" (der junge Mann könnte vom Namen her mein Vorfahr gewesen sein), Bekanntmachungen der Hauptmannschaft über eine Reservistenversammlung mit dem Hinweis "Orden und Ehrenzeichen werden angelegt", Geschichten von einer Brandstifterin, die im Gegenzug "verbrennet worden", und einer Mutter, die ihren Säugling ausgesetzt hatte und dafür "zur Straupen geschlagen" wurde. Alles ganz in der Nähe des Wohnorts meiner Großeltern. So was macht Geschichte lebendig.

                          Mich hatte vor allem interessiert, wo meine Vorfahren ursprünglich herkamen, denn das nördliche Erzgebirge wurde ja erst im 12. Jhd. ernsthaft besiedelt. Doch die allermeisten sind dort mindestens seit dem 14. Jhd. ansässig, und noch weiter zurück werde ich wohl nicht kommen. Nur eine väterliche Linie konnte ich bis in die Oberlausitz zurückverfolgen und auch das nur vermutlich (in den Ahnenbüchern steht überall nur Niederreichenbach, das muss nicht dort gewesen sein). Könnte aber theoretisch noch nach Schlesien rübergehen, da Jähnig lt. (irgendeiner - find ich grad nicht mehr) Quelle die schlesisch-sächsische Varianten des Patronyms für Johannes ist.

                          LG Angela
                          Zuletzt geändert von AnNo; 09.10.2024, 21:54.

                          Kommentar

                          • Sebastian901
                            Erfahrener Benutzer
                            • 09.08.2020
                            • 622

                            #14
                            Ich habe auch Dinge herausgefunden, die ich ohne meine Ahnenforschung nicht rausgefunden hätte. Hier sind einige die mir einfallen:

                            -Die Eltern meiner Mutter hatten beide einen Zwillingsbruder. Der Zwillingsbruder meines Großvaters ist bei der Geburt gestorben.
                            -Der erste Ehemann einer Urgroßmutter ist im ersten Weltkrieg gefallen und sie hat danach meinen Urgroßvater, einen Kriegsgefangenen aus Russland kennengelernt. Der Pfarrer in dem Dorf hat den beiden eine Heirat verweigert und so lebten sie unverheiratet zusammen und hatten Kinder. Der Pfarrer soll später seine Meinung geändert haben und hat ihnen die Heirat angeboten, was von meinen Urgroßeltern aber abgelehnt wurde. Das führte dazu, dass es in der Familie drei verschiedene Nachnamen gab - der Nachname meines Urgroßvaters, der Name aus erster Ehe meiner Urgroßmutter und die Kinder hatten den Mädchennamen meiner Urgroßmutter. Außer die Kinder die aus erster Ehe kamen.
                            - Dieser Urgroßvater hat als Wittwer in seinen 80ern aber tatsächlich nochmal geheiratet, eine 10 Jahre jüngere.
                            -Mein Urgroßvater musste im ersten Weltkrieg für Russland in den Krieg und im zweiten Weltkrieg für Deutschland.
                            -Eine Urgroßmutter war insgesamt dreimal verheiratet und trug im Laufe der Zeit vier verschiedene Nachnamen, hatte aber nur zwei Kinder aus erster Ehe.
                            -Der Sohn von dieser Urgroßmutter, mein Großvater, war laut Dokument offenbar lange Zeit vor meiner Geburt aus der katholischen Kirche ausgetreten und hat sich trotzdem immer als katholisch gesehen.
                            Zuletzt geändert von Sebastian901; 10.10.2024, 15:12.
                            liebe Grüße
                            Sebastian

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                            • Lerchlein
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                              • 08.10.2018
                              • 2948

                              #15
                              Nach langer Zeit mal wieder ein (leider nur) kurzes guten Morgen!

                              Als ich vor Jahren anfing die Infos meines Onkels zu erforschen bzw. weiter zu belegen, hatte ich das Ziel ein Bindeglied zwischen den beiden bestätigten Familienteilen zu finden. Mir war schon ganz bewusst das dieses (innerhalb von ca. 800 Jahren) ein Traum bleiben könnte. 😉
                              Inzwischen sind über 400 Jahre (mit eurer Hilfe!) zusammengetragen und selbst in dem Zeitraum habe ich unheimlich (fast im wahrsten Sinn des Wortes!) viele Erkenntnisse erlangt. Somit ist der Weg das Ziel geworden!

                              So einige Geheimnisse, z. B. Euthanasie Oper und deren Verschleierung bis hin zu den vermutlich wahren Hintergründen die dazu führten, ergeben inzwischen ein klares wenn auch trauriges Bild. Auch so einige Familienmärchen haben sich aufgelöst! -
                              Manches davon lässt die Persönlichkeiten einzelner Familienmitglieder besser erkennen bzw. einordnen und ihr Verhalten (wenn auch nicht immer unbedingt positiv) nachvollziehen. Selbst wenn man diese Personen nie kennengelernt hat....

                              Es erklärt mir auch so manchen Erbfaktor im Verhalten ... bis hin zu mir bis dahin unbekannten sich wiederholenden Familiensprüchen...🤣... (geerbt?)

                              Aber vor allem auch die Erkenntnis das sich Familienkontakte daraus neu ergeben, entwickel bzw. sich intensivieren können.
                              Das ist viel mehr als mein Traum den ich hatte und ich hoffe meiner inzwischen entstandenen Ahnensucht 😉 bald möglichst wieder nachkommen zu können. Wer weis was mir die nächsten Jahrhunderte durchforsten noch an Erkenntnisse bringt, sagt mir der bestätigte Knotenpunk Nürnberg? -

                              Nun euch allen noch recht viel Erkenntnisse und Erfolge... (meine Nähmaschine schreit schon wieder, lass dich nicht vom heutigem Ziel ablenken!) 😒
                              Zuletzt geändert von Lerchlein; 29.10.2024, 09:03.
                              Vorsicht : >Ich habe keine Ausbildung. Ich habe Inspiration.< von Bob Marley -**







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