wie hilfreich und wie aktiv nutzt ihr Portale auf denen Grabsteine dokumentiert sind? Welche nutzt ihr da so?
Ich bin vor kurzem im Urlaub auch kurz meine Vater "besuchen" gegangen. Habe mich dann dort auch eine Weile umgesehen und auch unseren Familiennamen auf andere Steine entdeckt.
Hatte kurz überlegt, ob ich nicht mal paar Steine fotografiere und in so ein Portal stelle. Aber weiß garnicht wo es am meisten Sinn macht und ob sowas wirklich genutzt wird.
Ich bin vor einigen Jahren mal an einem kleinen Friedhof an einer alten kleinen Kirche vorbei gefahren.
Ich hatte etwas Zeit und hab eben die Steine fotografiert und wollte sie dann beim Grabsteinprojekt online stellen.
Es stellt sich heraus - der Friedhof wurde von der ev. Kirche betrieben und diese wollte nach egal wie vielen Nachfragen die Friedhofsordnung nicht herausrücken. Ich bin sogar die Kirchenhirarchie nach oben gegangen - es war grundsätzlich gar keine Antwort zu bekommen.
Lange Rede kurzer Sinn - ohne Friedhofsordnung und eventuell darin gegebenen Angaben zu Fotografien können die Fotos nicht veröffentlicht werden - also alle Arbeit für die Katz.
Find a Grave ist ein kostenloser Dienst, um die letzten Ruhestätten berühmter Leute, Freunde und Familienmitglieder zu finden. Mit Millionen von Namen ist es ein unschätzbares Werkzeug für Genealogen und Geschichtsliebhaber.
Zumal mir die Fotografien auch Informationen über die Herkunft, die Lebensweise oder die Verhältnisse der Verstorbenen bzw. deren Familien geben. Da geht mein Dank an alle fleissigen Dokumentierer in der Welt. Vom einfachen Militärgrabstein bis zum Mausoleum ist da alles vertreten. Vor allem die Überseefriedhöfe haben mich schon auf unbekannte Verbindungen ´hingewiesen´. Dazu gehören auch die privaten Friedhöfe, die von örtlichen Forschern dokumentiert wurden. Mit allen dazugehörigen Zweifeln der Recherchequalität.
Ich wohne unmittelbar gegenüber einem kleinen Friedhof. Meine Vorfahren werden dort seit 250 Jahren bestattet; zuletzt mein Vater. Das Gelände gehörte früher der Familie und wurde den Lutheranern für ´kleines´ Geld zur Errichtung einer Kirche und eines Leichfeldes überlassen. Es ist schade, dass alte Steine nicht einfach stehen bleiben können aber wer bezahlt schon Grabflächen für 200+ Jahre (obwohl ausreichend Platz wäre). Vor ca. einem halben Jahr habe ich noch einen alten Stein (um 1900) ausgewertet, der mir Familienverhältnisse näher gebracht und bestätigt hat. Mehr als 2m hoch mit einigen Hinweisen (´geliebte Mutter´ etc.). Fotografiert. Und dann?
Kurz vor Weihnachten war der Stein weg. Eine neue Fläche für Urnengräber angelegt. Ausgerechnet an der Stelle. Es gab viele Alternativen.
Warum ich das schreibe. Friedhöfe sind für mich ... tja ... friedliche Höfe halt. Und spannend sind sie auch. Manchmal auch unterhaltsam.
Wer mal einen Tag über Melaten spaziert ist, weiß was ich meine.
Daher auch die Nutzung von Datenbanken.
Ich erfahre nicht nur technische Informationen sondern auch etwas über die Einstellungen zu Leben und Tod.
Gruß, Ed
Johannes SCHMITZ oo Anna WETTLÖPER im Großraum Ahaus; mglw. Niederlande, um 1750 (kath.)
Jacob LAUPENMÜHLEN oo Anna Catharina WILDENHAUS im Kreis Mettmann, um 1813 (ev.)
ich nutze sie erst seit kurzem. Bei der Forschung nach meinen Vorfahren finde ich auf den einschlägigen Portalen keine, meine Eltern habe ich selbst bestattet, ergo brauche ich die Gräber nicht, meine Großeltern wurden alle in Urnen-Gemeinschaftsgräbern beigesetzt, da gibt's ja schon lange keine Namen mehr, und die noch älteren Vorfahren ... da müsste ich halt wissen, wo sie begraben sind, und das weiß ich nicht.
Sehr von Nutzen waren mir die Treffer bei Find a Grave und Billion Graves jetzt allerdings bei der Forschung nach den Vorfahren meines Mannes und seiner Cousins und Cousinen, also der ganzen breiten Sippe aus Polen, dem heutigen Weißrussland, Litauen usw. Da habe ich zwar eine Menge Namen bekommen, aber fast durchgehend ohne weitere Daten. In solchen Fällen ist ein Treffer auf einem Grabportal ein Glücksfall, denn dort stehen meistens die Geburtsdaten, die Sterbedaten sowieso, und wenn dann noch ein Foto vorhanden ist, kann man unsichere Daten sehr befriedigend verifizieren. Auch finde ich oft die Ehepartner und manchmal auch Kinder mit ihren Daten auf dem Grabstein. Ich hatte schon eine Reihe Personen, von denen ich auf diese Weise erfuhr, dass sie nach Manchester ausgewandert sind. Gelegentlich sind auch Fotos der Person mit dabei, an die ich anderenfalls gar nicht käme. Oder Infos über ihre Kampfeinsätze in der Armia Krajowa, unterm Monte Cassino auf der Seite der Alliierten u. Ä.
Auf Friedhöfe gehe ich sehr gern, allerdings nur, weil es so schöne Parks sind. Bei der Ahnenforschung helfen mir diese Besuche nicht weiter.
mehr noch aber werte ich Traueranzeigen aus.
Mit besten Grüßen
Wolfgang
Ja, Traueranzeigen sind auch sehr hilfreich. Hier habe ich z. B. die Todesanzeigen meiner "Westtante" und ihres Mannes, mit denen ich überhaupt keinen Kontakt hatte, gefunden. Und die von meinem Vater (aufgegeben von seiner Lebenspartnerin), aber die brauchte ich natürlich nicht.
Ich nutze Grabsteine auch sehr häufig bei der Forschung. Oft habe ich nur die Namen von Ehepaaren und kann so dann die Lebensdaten ergänzen und schließlich leichter Urkunden suchen usw. Und eine schöne grafische Ergänzung stellen sie auch dar.
Bei MyHeritage ist mir kürzlich der Grabstein meiner Großeltern begegnet. Der komplette Friedhof wurde bei Billion Graves eingestellt und ist so dann auch bei MyHeritage gelandet. Das Portal war mir noch nicht so geläufig und da war ich dann ehrlicherweise doch überrascht, weil ich mir gar nicht sicher bin, ob die Friedhofsordnung das zulässt. Ich habe den Friedhof (und andere in meiner Heimatregion) vor einiger Zeit zwar auch komplett fotografiert, aber vorerst nur für mich privat.
Manchmal sind Grabsteine die einzigen verbliebenen "Urkunden". Am Geburtsort meines Großvaters (im Kreis Sorau) habe ich Steine, teils Fragmente, meiner Ur- und Ur-Ur-Großeltern gefunden. Da Kirchenbücher und Standesamtsunterlagen Kriegsverluste sind, waren die auf dem verwüsteten Friedhof noch liegenden Steine ein wahrer Schatz.
Über die nur dort gefundenen Lebensdaten hinaus konnte ich später noch im Archiv (BLHA) Grundbücher einsehen, die die familiäre Zugehörigkeit der gefundenen Namen und Daten absicherten.
ich bin nur über die Grabsteinsuche weiter gekommen. Alles was ich an Dokumenten hatte, brachte mich nicht weiter.
Aber ein Foto von einem Grabstein! Es kostete nur einige Telefonate und schon hatte ich auf einen Schlag einen Haufen "Verwandte" meiner verstorbenen Schwägerin gefunden.
Sie sagte immer, sie habe keine Verwandten...
Auf den mir bekannten Grabsteinen z.b. der Großeltern väterlicherseits stehen nur die Jahreszahlen drauf.
Bei den Großeltern mütterlicherseits stehen Geburtstage und Sterbetage ausgeschrieben.
Bei meiner Oma väterlicherseits sind nächstes Jahr beide Sperrfristen - Taufen: 100 Jahre und Sterbefälle: 30 Jahre - um.
Photos gibt es auf den Grabsteinen nicht.
Bei einem Fall hat mir die Suche beim Grab geholfen.
Eine Dame hat ihren Gatten um ca. 40 Jahre überlebt und ist selbst sehr alt geworden.
Aus Datenschutzgründen gebe ich die Namen und die Daten nicht preis.
Die Dame ist im Grab ihres , in relativ jungen Jahren gestorben, Gatten beigesetzt worden.
Ohne diesen Todesfall hätte ich den halben Friedhof abgesucht und nichts gefunden, was bei einem häufigen Namen der Fall gewesen ist.
Überdies ist die Parte der Dame im Internet zu finden, mit Photo, jedoch ohne Nennung der Angehörigen.
Wer suchet, der findet.
Herzliche Grüße
Andrea
Mühsam nährt sich das Eichhörnchen. Aufgeben tut man einen Brief.
Wenn man lange genug Ahnenforschung macht, bekommt man zu dem Ahnenschwund und den Toten Punkten eine Generationsverschiebung gratis dazu.
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