Bei meinen niederrheinischen und niederländischen Vorfahren war es vor 1945 einfacher als heute.
Das Niederrheinische Platt ähnelt dem Niederländischen so sehr, dass im Raum Kleve mit niederländischen Schulbüchern unterrichtet werden konnte.
Die Aussprache war nur leicht anders.
LG
Laura
PS: Das Sprachenlernen ist uns angeboren. In Afrika sind in Grenzgebieten viele Menschen mehrsprachig, auch oder gerade weil sie es nicht in der Schule lernen müssen.
Hallo Laura
Das war nicht nur bis 1945 so, auch heute noch wird am Niederrhein Platt gesprochen.
Zwischen Niederländisch und Platt besteht ein großer Unterschied, nicht nur die Ausprache war und ist leicht anders.
anika
Hallo Freddy
Wenn Du das Bild meinst ist das fraglich.Der auf dem Bild schaut aus wie ein Lehrer mit Rohrstock.Also da weiß ich nicht ob die Damen so zugelaufen sind
LG
Franz Josef
Ich bin als Kind in babylonischer Sprachverwirrung aufgewachsen. Mit drei verschiedenen Dialekten. Hochdeutsch war dann die erste Fremdsprache in der Schule.
Aber irgendwie habe ich heute davon ein sehr gutes Ohr für Dialekte und Sprachen überhaupt. Merkwürdiger Weise konnte ich z.B. bereits als Kind holländisch lesen (zum großen Teil jedenfalls).
Und bei meinem ersten Dänemark-Urlaub konnte ich auf Anhieb die Anleitungen im Waschsalon lesen.
Holländische und dänische Sprache (also von Einheimischen gesprochen) zu verstehen ist natürlich ein ander Ding
Kein Wunder, stammen doch gut 45 % der dänischen Wörter aus dem Deutschen und sehr viele dänische Wörter wurden schon von den Wikingern nach England gebracht, kennt man also aus dem Englischen . Beim selben Text gesprochen von einem Einheimischen, wird man aber eher nur Bahnhof verstehen, da zwischen Schreib- und Sprechsprache in Dänemark ganze Welten liegen und jedes Dorf einen anderen Dialekt spricht . Die Dänen verstehen die unterschiedlichen Dialekte auch viel schlechter, als man das aus Deutschland kennt. Ich würde mal sagen, die meisten verstehen sich selbst nichtmal richtig .
Hilsen fra Danmark
Hina
"Der Mensch kennt sich selbst nicht genügend, wenn er nichts von seiner Vergangenheit weiß." Karl Hörmann
Um der Diskussion einen anderen Blickwinkel zu geben:
Ich bin mir ziemlich sicher, dass in früheren Zeiten mehr GETAN, als GEREDET wurde.
Nicht im Sinne von "viel quasseln und nix zustande bringen", sondern grundsätzlich.
(Wie drücke ich das aus? *grübel*)
Es gab z.B. keine schriftlichen Anleitungen, welche es heute, bis ins Lächerliche überzogen, an jeder Ecke gibt.
Niemand stellte sich vor einem Handwerkerlehrling hin und teilte ihm mündlich sein praktisches Wissen vorab mit, sondern wer es konnte, der tat es, und wer es lernen wollte guckte zu und machte es nach.
Es gab keine Telefone, Handys usw. .. die meisten Menschen schrieben nur wenn es wichtig war; viele konnten es garnicht, oder nur sehr rudimentär.
Den Menschen, den man kennenlernte, dem stand man gegenüber, konnte ihn sehen und beobachten - und damit einschätzen.
Wenn man heute einen potentiellen Partner ins Visier nimmt, dann möchte man wissen was für einen gedanklichen, kulturellen, bildungsmäßigen Hintergrund er hat und gibt sich Mühe, dass im Gespräch rauszufinden.
Ich vermute jetzt mal frei, dass solche Dinge früher relativ uninteressant waren. Da dürfte eher Konfession, Gesundheit und Ansehen der Familie etwas gezählt haben. Wenn man dann davon ausgeht, dass eine Heirat in allen Kulturkreisen gleich ernst genommen wurde und die Menschen eh weniger Möglichkeiten im Leben hatten, ausserdem ihre Ansprüche nicht so waren wie heute, so bekommt man vielleicht eher Verständnis für solche Sprach-Mischehen.
Ergänzend noch der lernpsychologische Blickwinkel:
Stress beim Fremdsprachenlernen ist ein modernes Problem.
In den Volksschulen vor dem ersten Weltkrieg wurde keine Fremdsprache (außer man betrachtet Hochdeutsch als solche) unterrichtet.
Wer in noch früheren Zeiten zudem nie eine Schule besucht hatte, verband gar keine negative Sprachlernerfahrung mit Sprachen.
Man lernte unbefangen durch Zuschauen, Hören und Mitmachen.
Ähnlich unbefangen gingen ja auch Kaufleute an fremden Gestaden an Land und packten erst einmal ihre Waren aus.
Kommentar