Verhältnis zu den Orten Eurer Vorfahren

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  • Klingerswalde39_44

    #16
    Hallo,
    das Schöne daran, wenn man im ländlichen Ostpreußen auf den Spuren seiner Ahnen wandelt ist, dass sich in vielen Dörfern kaum etwas verändert hat. In vielen kleinen Orten im Landkreis Heilsberg kam ich mir vor wie auf einer Zeitreise. Schwubs ich dreh mich um und bin im Jahr 1930. Aus Geldmangel ist halt vieles so geblieben wie es nach dem Krieg war. Schön, wenn einem der Vater dann erzählt, dass hier in diesem Gebäude die Schule war, hier wurden die Erntefeste gefeiert usw. Nicht mal der Putz war erneuert worden. An dem kleinen Dorfladen konnte man noch den Namen des deutschen Ladenbesitzers lesen. Das war für mich Ahnenfeeling pur. Und dann standen wir vor den Ruinen seines Elternhauses. Er zeigte mir wo sie damals den Torf gestochen haben, wo die Ställe für die Tiere standen und den kleinen Teich am Haus für die Enten. Es war unglaublich. Ich habe mich sofort diesem kleine Stückchen Erde verbunden gefühlt. Für ihn war es ziemlich schwer, obwohl er nicht so viele Erinnerungen daran hat. Er war erst 5 als sie Ostpreußen heimlich verlassen mussten wegen der Repressalien der Polen. Meine Großmutter wollte dort nicht weg weil der Großvater sie ja sonst nicht wiedergefunden hätte. Sie wusste nicht, dass er längst auf dem Transport nach Russland wegen seiner warmen Stiefel erschlagen worden war. Bis zum Spätsommer 1945 hielt sie durch, aber aus Angst um ihr Leben und das ihrer Kinder zogen sie dann auch mit einem Handwagen in den Westen.
    Man "fühlt" diese Geschichten dort, weil auch die Umgebung genau dazu passt. Sicher, auch in Polen hat sich viel verändert, aber es gibt immer noch Orte dort, wo die Zeit stehen geblieben zu sein scheint.

    Viele Grüße, Gabi

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    • Silke Schieske
      Erfahrener Benutzer
      • 02.11.2009
      • 4496

      #17
      Bis jetzt bin ich noch nicht nach Polen gekommen. Leider wird das auch nicht so schnell was werden, da es keinen gibt, der mit mir dort hinfahren würde. Zu Lebzeiten meiner Omi, wäre sie sehr gerne mal dort hin gefahren.
      Ich selber war erst im Sommer in der Stadt, in der meine Urgroßväter väterl. lebten. Wenn sie nicht so weit weg wäre, würd ich öfters hin fahren.
      Dort wo meine Großeltern väterl. wohnten fahr ich auch heute noch gerne hin. Als Kind war ich schon genauso gerne dort wie heute. Es ist schon immer toll, wenn ich dort hinfahre, auf dem Weg dorthin (ca. 30km von mir), erzählt mein Papa auch heute noch, wo es früher mal gewohnt hat, die Schule stand....(heute sind es eher meine Kinder denen er das erzählt, denn ich kenne es ja schon)
      Daher fühle ich mich dort wie zu Hause.
      Am lustigsten fand ich, als mein Papa mir erzählte, dass seine Lehrerin damals mit dem Fahrrad aus dem Nachbarort jeden Tag kam. Sie war dann auch später meine Lehrerin.

      LG Silke
      Wir haben alle was gemeinsam.
      Wir sind hier alle auf der Suche, können nicht hellsehen und müssen zwischendurch auch mal Essen und Schlafen.

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      • Ursula
        Erfahrener Benutzer
        • 18.01.2007
        • 1416

        #18
        Hallo,
        Zitat von irmengard Beitrag anzeigen
        Ort wo meine Vorfahren um 1670 gelebt haben , und ich kann dir eines sagen,ich habe sie gespürt
        auch ich durfte das erleben, mir wurde sogar das Haus aufgeschlossen, in dem mein Vorfahr ab 1680 lebte. Es ist ein unbeschreibliches Gefühl und verursachte mir großes Herzklopfen als ich durch die Räume des Hauses ging.


        Solches Glück hat man nicht immer. Aber ich versuche, jeden Ort, an dem ein Vorfahr gelebt hat, zu besuchen, darin herumzugehen und die Luft dort zu atmen.



        Viele Grüße
        Uschi

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        • PetraW
          Erfahrener Benutzer
          • 05.08.2008
          • 514

          #19
          Hallo Rolo,

          im Frühjahr waren wir in Aurich um zu sehen wo mein Großvater Väterlicherseits die ersten 25 Jahre seines Lebens verbracht hat. Das ich den Ort und die Umgebung mal besuchen kann ist für mich fast wie ein 6er im Lotto. Die Entfernung von ca 800 km ist ja kein Katzensprung.

          Als wir das erste mal vor dem Geburtshaus meines Schwiegervaters in Rothmühl/Sudetenland standen bekam ich Gänsehaut. Das Haus ist am Ortsrand, davor fließt ein Bach und dahinter ist der Wald. In der jetzigen Heimat ist das Haus auch am Ortsrand mit Bach und Wald.

          Wenn das kein Zufall ist...

          Viele Grüße sendet Petra
          www.albert-petras-ahnenliste.de.tl

          http://www.zwittau.de/orte/rothmuehl/rothmuehl.htm

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          • daniel_gr
            Erfahrener Benutzer
            • 05.11.2008
            • 222

            #20
            Von den letzten zwei Beiträgen bekommt man ja Gänsehaut beim lesen!


            Schöne Grüße aus Leipzig
            Daniel

            Suche ROSENHAIN im Leipziger Süden.

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            • Karl Heinz Jochim
              Erfahrener Benutzer
              • 07.07.2009
              • 4820

              #21
              Hallo, zusammen,

              da ich nun schon seit über 40 Jahren forsche und schon oft in den Orten meiner Vorfahren war (Mainz, Ingelheim, Oberwesel, Dörscheid, Stromberg, Darmstadt, Birkenau/Odw., Hornbach/Odw., Bettenhausen/Rhön u.a.), kann ich sagen, dass ich im Laufe der Zeit das Gefühl habe, jeweils "heim" zu kommen. Und wenn man dann z.B. in Birkenau und Hornbach vor Häusern steht, die auch heute noch unseren Familiennamen tragen, obwohl unsere Linie schon über 130 Jahre nicht mehr dort lebt, so überkommt mich schon ein eigenartiges Gefühl der Verbundenheit. Und das verstärkt sich, je mehr die Orte ihr altes Aussehen bewahrt haben (Fachwerkhäuser, Brunnen, alte Friedhöfe und Kirchen etc.).

              Liebe Grüße

              Karl Heinz Jochim

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              • Imke
                Erfahrener Benutzer
                • 11.10.2010
                • 143

                #22
                meine väterliche Linie kommt aus Ottweiler und ich schau mir grad bei youtube alles an, was es dazu gibt und es fühlt sich so komisch an, als kenne ich das alles und bei jeder Person in jedem Video denk ich "er/sie könnte mit mir verwandt sein....das fühlt sich echt eigenartig an. Bin gespannt, wann ich es schaffe, dort hinzufahren und Strassen und Gebäude zu besuchen, die meinen Vorfahren ihren Lebensraum gaben

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                • anfrischomi
                  Erfahrener Benutzer
                  • 13.02.2010
                  • 119

                  #23
                  Hallo
                  war dieses Jahr in Mecklenburg in sehr vielen kleinen Orten. Leider werden die meisten von Eigenheimsiedlungen bestimmt und es gibt kaum noch eine alte Büdnerei. Ich habe mich aber sehr wohl gefühlt und wenigstens die alten Kirchen in denen meine Vorfahren getraut, getauft oder beerdigt wurden besichtigt.
                  Es ist doch ein eigenartiges Gefühl dort zu stehen wo alles begann. Wenn ich Zeit habe werde ich auch noch alle anderen Orte besuchen, die etwas mit uns zu tun haben.
                  Angela

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                  • Danichen
                    Benutzer
                    • 12.01.2009
                    • 28

                    #24
                    Ich war letztes Jahr nach langer Zeit in dem Ort wo meine Oma aufgwachsen ist sowie weitere Vorfahren von mir. Es ist ein komisches Gefühl dennoch hab ich mich irgendwie nicht fremd gefühlt.. Ich find man konnte sich viel besser vorstellen wie sie da gelebt haben... Fand ich schon recht beeindruckend
                    Auch eine Reise über tausend Meilen beginnt mit einem Schritt <3 (Unbekannt)

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                    • Andreas Böttcher
                      Benutzer
                      • 11.10.2010
                      • 19

                      #25
                      Hallo,

                      mein Vater wurde 1944 in Köslin in Pommern geboren, ist dann im Kinderwagen mit meinen Großeltern über die Ostsee Richtung Schleswig-Holstein geflüchtet.

                      Leider sind alle drei schon tot, und zu Lebzeiten haben sie nie mit mir über "die alte Zeit" geredet. Ich würde sehr gern mal nach Polen fahren und mir anschauen, wo sie gelebt haben. Aber ohne Begleitung nach Polen traue ich mir dann doch nicht zu. Schade

                      Viele Grüße
                      Andreas
                      Pommern: Suche nach Böttcher, Strelow, Carpus, Pittelkow, Rubow, Berndt, Groth, Beeling.
                      Meine Ahnenforschung: http://www.der-familienstammbaum.de/
                      http://www.star-koerpergroessen.de/

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                      • AnMark

                        #26
                        Ich lebe auf einem Grundstück, das bereits 1492 als Hof erwähnt wird, das Haus wurde leider 1963 total abgerissen und neugebaut. Aber Scheune und sonstige Gebäude sind bereits einige Jahrhunderte alt. Für mich sind meine Vorfahren überall gegenwärtig. In Famileinbesitz ist es aber erst seit 1775, trotzdem glaube ich, dass auch Vorbesitzer zu meinen Vorfahren zählen, ich habs bisher nur noch nicht nachweisen können. Aber es entlockt mir immer wieder ein Lächeln, wenn ich irgendwo eine Initiale in einem Balken finde ...

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                        • Tantchen
                          Erfahrener Benutzer
                          • 14.05.2009
                          • 618

                          #27
                          Aus meiner mütterlichen Linie gibt es da den Urgroßvater aus Sachsen, aus dem Kohrener Land um Flößberg, Geithain, Rathendorf u.s.w.

                          Was mich so fasziniert ist die Tatsache, daß er als erster nach Jahrhunderten diese Region verlassen hatte. Alle seine Vorfahren väterlicherseits- (und vermutlich auch mütterlicherseits) entstammen einem Radius von höchstens 30 km und es ist immer der dörfliche Bereich südlich von Leipzig geblieben.
                          Mein Urgroßvater jedoch ging, um seine Abenteuerlust zu stillen, nicht in die nächstgrößte Stadt - dies wäre Leipzig gewesen - nein, er wanderte ganz bis nach Hamburg aus, was 1880 wohl nur wenige taten. Und er wanderte tatsächlich auf "Schusters Rappen", den ganzen langen Weg mit seinem Freund Friedrich Mälzer, der aus dem gleichen Ort kam wie er und ebenfalls in Hamburg ansässig blieb (und später sein Trauzeuge war).

                          Dort wurde dann die vollkommen "reine" sächsische Linie mit denen aus Pommern vermischt, denn er ehelichte meine Urgroßmutter, die aus der Nähe von Stettin (Greifenhagen) gebürtig war und dort ebenfalls eine Familie hinterließ, die dort zumindest bis 1805 ansässig war (soweit das letzte mir bekannte Geburtsdatum). Ihrem Namen nach könnte die ganze Linie auch aus Mecklenburg-Vorpommern stammen, auf jeden Fall aus dem Ostseeraum.....

                          Vielleicht hat diese Gründerzeit-Generation so etwas wie eine Aufbruchstimmung in sich gespürt?....Da wurden Krusten aufgebrochen, Dörfer verlassen, um etwas Neues auszuprobieren?

                          Aber wer weiß? Ich habe mal das Telefonbuch bemüht und festgestellt, daß aus dem Ort meiner ältesten mir bekannten sächsischen Ahnin noch immer Leute mit dem gleichen FN wohnhaft sind, vermutlich sind sie sogar mit mir verwandt......Faszinierend......


                          LG
                          Tantchen
                          Zuletzt geändert von Tantchen; 06.11.2010, 17:34.

                          Suche KUBRAT - Raum Pillkallen/ Ostpreussen

                          Suche KÖHNKE, Greifenhagen - Pommern, insbesondere die Eltern von August Ferdinand Köhnke, geb. 1826 in Greifenhagen.
                          Suche GOTZMANN, Greifenhagen - Pommern


                          „Es trinkt der Mensch, es säuft das Pferd, in Pillkallen ist es umgekehrt.“

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                          • lindemann
                            Erfahrener Benutzer
                            • 19.03.2007
                            • 167

                            #28
                            Dorf Kankelau - Urahn Henning Lindemann

                            Hallo Rolo,

                            im Juli durfte ich drei Gebäude betreten, die früher im Besitz der Lindemanns standen. Ein Hufnerhaupthaus, eine kleinere Kate und noch die ehemalige Lindemann-Altenkate, die beiden ersteren sind reetgedeckte Fachwerkhäuser.

                            Es war ein unbeschreibliches Gefühl, dort herumzulaufen, wo meine Sippe sich über die Jahrhunderte getummelt hat, auf ehemaligem Lindemann-Land zu stehen, wirklich ergreifend.

                            Viele Grüße

                            Roswitha

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                            • Karde
                              Erfahrener Benutzer
                              • 29.11.2009
                              • 248

                              #29
                              Es ist wunderbar, dass es so viele Gleichgesinnte gibt!

                              Seit ich Ahnen aus längst vergangenen Zeiten finde, nur anhand der Heiratsurkunden, nicht mehr aus Erzählungen, erwandere ich ihre meist ländlichen Geburtsorte. Die genauen Häuser kenne ich nicht, aber die Atmosphäre der umgebenden Wälder und Felder nehme ich auf.

                              Ich gehe die „Alte Poststraße“, 1730 die einzige Verbindung über die waldreichen Höhen. Sehe ein Dorf auf dem entfernten Berg liegen. Dorthin musste mein Alturgroßvater laufen, um zu freien. Seine Auserwählte hat ihn erhört, sie würde meine Alturgrossmutter. Auf diese Art baue ich eine Verbindung zu den Vorfahren auf. Nur „Daten sammeln“ wäre zu wenig.

                              In Berlin und Potsdamer Umfeld sind Ahnenforscher (aus diesem Forum) für mich unterwegs gewesen. Sie fotografierten die (erneuerten) Häuser, wo meine Großmutter als Kind lebte oder den verschollenen Grabstein auf einem Kriegsopfer-Friedhof. Dort stand ich in diesem Jahr als erstes Familienmitglied und sagte beschwichtigend: nun bin ich ja da.

                              Manchmal habe ich das Glück, dass ein Heimatforscher ein Buch über "meine" Gegend herausgebracht hat. Dadurch erfahre ich genaues über die damalige Lebensweise.

                              Ihr seht, ich bin total infiziert!!
                              Eure Karin
                              Potsdam Neumann, Lösch
                              Berlin Barthel, Getschurek

                              Kreis Vilich bei Bonn Emons
                              Köln Emons, Baedorf, Linsen, Schmidt, Weber
                              Wissen/Sieg Schmitt, Wagener
                              Merl bei Meckenheim Klöckner
                              Koblenz Muth, Mayen, Wunsch

                              Kommentar

                              • Tantchen
                                Erfahrener Benutzer
                                • 14.05.2009
                                • 618

                                #30
                                Zitat von Karde Beitrag anzeigen
                                Es ist wunderbar, dass es so viele Gleichgesinnte gibt!

                                Seit ich Ahnen aus längst vergangenen Zeiten finde, nur anhand der Heiratsurkunden, nicht mehr aus Erzählungen, erwandere ich ihre meist ländlichen Geburtsorte. Die genauen Häuser kenne ich nicht, aber die Atmosphäre der umgebenden Wälder und Felder nehme ich auf.

                                Ich gehe die „Alte Poststraße“, 1730 die einzige Verbindung über die waldreichen Höhen. Sehe ein Dorf auf dem entfernten Berg liegen. Dorthin musste mein Alturgroßvater laufen, um zu freien. Seine Auserwählte hat ihn erhört, sie würde meine Alturgrossmutter. Auf diese Art baue ich eine Verbindung zu den Vorfahren auf. Nur „Daten sammeln“ wäre zu wenig.

                                In Berlin und Potsdamer Umfeld sind Ahnenforscher (aus diesem Forum) für mich unterwegs gewesen. Sie fotografierten die (erneuerten) Häuser, wo meine Großmutter als Kind lebte oder den verschollenen Grabstein auf einem Kriegsopfer-Friedhof. Dort stand ich in diesem Jahr als erstes Familienmitglied und sagte beschwichtigend: nun bin ich ja da.

                                Manchmal habe ich das Glück, dass ein Heimatforscher ein Buch über "meine" Gegend herausgebracht hat. Dadurch erfahre ich genaues über die damalige Lebensweise.

                                Ihr seht, ich bin total infiziert!!
                                Eure Karin
                                Hallo Karin!

                                Danke für diese Beschreibung. Ich kann jeden Gedanken von Dir nachempfinden. Genauso ergeht es mir auch.

                                Lieben Gruß
                                Tantchen (Silke)

                                Suche KUBRAT - Raum Pillkallen/ Ostpreussen

                                Suche KÖHNKE, Greifenhagen - Pommern, insbesondere die Eltern von August Ferdinand Köhnke, geb. 1826 in Greifenhagen.
                                Suche GOTZMANN, Greifenhagen - Pommern


                                „Es trinkt der Mensch, es säuft das Pferd, in Pillkallen ist es umgekehrt.“

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