"Geschwister-Ehe" ?

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  • afgün
    Erfahrener Benutzer
    • 30.11.2007
    • 402

    "Geschwister-Ehe" ?

    Hallo liebe Forumsmitglieder und -leserInnen,

    von der Seite katholischer KB her war ich gelegentlich auf das Phänomen der Heirat zwischen 'zu nah' Verwandten (meist Cousin-Kusine) und die 'Dispens'-Möglichkeit seitens der Kirche gestoßen; wie sah/sieht das auf evangelischer Seite aus?

    Hintergrund ist ein vorliegender, im Übrigen völlig kommentarloser Trau-Eintrag (nachdem in einem zugehörigen etwa 1920 erstellten Stammbaum fünf Kinder eines 'Stammes-Angehörigen' auffielen, deren Mutter - dort üblicherweise als Ehefrau des Vaters notiert - völlig unerwähnt blieb ... ungeschlechtlich werden sich die Ostwestfalen ja nicht vermehrt haben?) :
    im KB werden die Eltern der Brautleute mit identischem FN nicht aufgeführt (was mich eh schon verwundert, 1799 kam das aber wohl schon noch vor: hier wird nur 2mal bei insgesamt 7 Heiraten in dem Jahr zumindest der Vater genannt, dazu allerdings bei 3 weiteren der auswärtige Herkunftsort).

    Nach allen weiteren Recherchen (andere Eheschließung der Geschwister im relevanten Zeitraum? nicht zu finden ; evtl. Verwechslung: anderer FN bei gleichen Vornamen? kommt nicht vor, usw. ... allerdings noch keine Sterbedaten geprüft - unter familysearch sind die leider /noch/ nicht vorhanden) ist anscheinend von einer Ehe unter Geschwistern auszugehen, da neben den Namen auch das genannte Heiratsalter den Geburtsdaten von Bruder und Schwester genau entspricht - kann es das in einer damals mittelgroßen Stadt ohne weitere Bemerkung im KB gegeben haben, oder hat sich da der Schreiber einen Scherz erlaubt?

    Hat jemand Erfahrungen mit solchen Ausnahmefällen?

    Auf entsprechende Beiträge bin ich gespannt,

    freundliche Grüße aus Südhessen,

    Günther
    Auffällig: scheinbar hat keine der 6 weiteren Schwestern des Geschwister-(Braut-)Paars geheiratet; von den 5 Kindern sind übrigens 2 Söhne (mit demselben Beruf wie der Vater: Lohgerber) als vermählt eingetragen (mit Familie) wie auch eine Tochter, eine weitere Tochter starb in hohem Alter (offenbar ledig).
  • Silke Schieske
    Erfahrener Benutzer
    • 02.11.2009
    • 4493

    #2
    Hallo Günther,

    Musste bei diesen Ehen etwas vererbt werden? Z.B. ein Hof?

    Ansonsten kenne ich es nur, dass Cousin und Cousine geheiratet haben.

    LG Silke
    Wir haben alle was gemeinsam.
    Wir sind hier alle auf der Suche, können nicht hellsehen und müssen zwischendurch auch mal Essen und Schlafen.

    Kommentar

    • ubbenkotte
      Moderator
      • 13.04.2006
      • 1860

      #3
      Hallo Günther,

      ich vermute, dass eine Geschwisterehe in allen heutigen Zivilisationen verboten ist. Nicht nur wehren sich die Kirchen dagegen, sondern auch der Staat.

      Viele Grüße aus den Niederlanden (auch ohne Geschwisterehe )

      Freddy

      Kommentar

      • afgün
        Erfahrener Benutzer
        • 30.11.2007
        • 402

        #4
        Erbe ?

        Hallo Silke,

        danke für Dein Mitdenken!
        Was zu vererben? ich denke, eher nicht in dem Sinn: der Vater soll Fleischer gewesen sein, wie schon 5 (!) Generationen vor ihm (ich werde jetzt vorsichtig mit den Formulierungen, bin mir nicht sicher, ob alle Informationen aus dem Stammbaum 100pro stimmen), und der Älteste aus dieser Geschwister-Generation wird dann ebenfalls mit genau dem Beruf genannt, hätte also möglicherweise schon die Fleischerei übernommen/übernehmen können.
        Irgendwas ist an der Geschichte seltsam - ich versuche das jetzt noch mal alles weiter zu überprüfen mit den momentan zur Verfügung stehenden Mitteln.
        ... und wie gerade eben ubbenkotte sehe ich das auch (deshalb ja mein Staunen, Unverständnis und eben Nachfrage hier ...)

        Schönen Abend noch!
        Günther

        Kommentar

        • Garfield
          Erfahrener Benutzer
          • 18.12.2006
          • 2216

          #5
          Vielleicht lässt sich rausfinden, wie lange schon die Heirat unter Geschwistern verboten ist? Bei den Katholiken dürfte das wohl schon lange sein, bei denen ändert ja selten was . Und bei allen anderen möglichen Religionen?

          Wärs denn möglich, dass die beiden Cousins waren? Namen wurden ja oft weitergegeben, so dass es nebst Brüder/Schwestern mit gleichem Vornamen auch Cousins mit gleichem Vornamen gab.
          Viele Grüsse von Garfield

          Kommentar

          • Friedrich
            Moderator
            • 02.12.2007
            • 11549

            #6
            Moin zusammen,

            auch ich halte eine Geschwisterehe für absolut unwahrscheinlich.

            Friedrich
            "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
            (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

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