"Orthographie" von Familiennamen

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  • X_tian
    Erfahrener Benutzer
    • 20.08.2010
    • 174

    "Orthographie" von Familiennamen

    Hallo alle zusammen,

    mich würde mal interessieren, da ich mit einem Teil meiner Vorfahren "fertig" geforscht habe
    (d.h. auch wenn man ja eigentlich nie richtig fertig ist, bei 1600 hörts auf, da alles vorher durch einen Brand vernichtet wurde)

    und ich gerne für diesen Zweig einen Schuckstammbaum anfertigen lassen würde,
    wie ihr es mit der "Rechtschreibung", wenn man das so nennen kann, bei Familiennamen haltet.
    Gerade in den älteren Kirchenbüchern und Akten tauchen ja oft die wildesten "Schreibfehler" bei Familiennamen auf.

    Z. B. Hertzog, Hezog statt Herzog
    Schulthaiss oder Schulhess statt Schultheiß
    oder ähnliches.
    Häufig kommt es bei mir auch vor, dass sich bei der gleichen Person 2 oder sogar noch mehr verschiedene Versionen des Nachnamens finden lassen.

    Jetzt würde ich gerne von euch wissen, wie ihr euch bei solchen Dingen verhaltet.
    Legt ihr einfach einen Nachname fest oder schreibt ihr in Klammern dahinter auch anderen Versionen?
    Wenn sich bei Vater und Sohn also leicht verschieden Nachnamen finden "ß" statt "ss" oder sowas, seit ihr so genau, oder lass ihr dabei auch mal "halbe grad sein" ?
    Gruß Christian
  • Christian Benz
    Administrator
    • 30.03.2003
    • 2990

    #2
    Hallo Christian,

    Legt ihr einfach einen Nachname fest oder schreibt ihr in Klammern dahinter auch anderen Versionen?
    Eine "Rechtschreibung" bei Namen gibt's ja erst seit 1900 - Meier war daher genauso richtig wie Mayr. Wenn's um die Erfassung per EDV geht, dann macht es jedoch Sinn, die Namen zu standardisieren. Die Namen in unserer Vereinsdatenbank werden z.B. so umgeschrieben, dass sie der heute üblichen Schreibweise entsprechen. Wir speichern allerdings in getrennten Datenfeldern sowohl den standardisierten Namen, als ggf. auch die davon abweichende Schreibform (wie in den Quellen gefunden).

    Wenn in deinem Programm nur ein Namensfeld vorhanden ist, würde ich allerdings eher abraten noch Zusätze in Klammern anzufügen, denn dann wird streng genommen dieser ganze Inhalt zum Namen der Person, was so ja nicht richtig ist. Auch wenn ich hinsichtlich der Erfassung am Computer, einer vereinheitlichten Namensform den Vorzug geben würde, könnte ich mir vorstellen, dass es bei einem schön gemachten Stammbaum durchaus seinen Reiz hätte, wenn du dort (nur) die Schreibform zeigst, wie sie in den alten Quellen zu lesen ist.

    Gruß,
    Chris

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    • moorbold1

      #3
      Mein Altgroßvater hatte den Familiennamen "Hesse".

      In der Eheurkunde meiner Urgroßmutter wird er als "Hehs" geschrieben.

      Die Geschwister meiner Urgroßmutter tauchen in den Behörden als "Hesse" auf.

      In der Sterbeurkunde wird meine Urgroßmutter als geborene "Hesz" bezeichnet.

      Zwischendurch wurde sie auch als "Heß" bezeichnet.

      Ich bin dazu übergangen, meine Urgroßmutter mit "Heß" zu beschriften.

      Dieser Name steht auch in fast allen ihren Papieren.

      Allerdings beschrifte ich ihre Geschwister mit "Hesse" (deren Nachkommen nannten sich auch "Hesse").

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      • hotdiscomix
        Erfahrener Benutzer
        • 20.05.2008
        • 1006

        #4
        Vor dem Problem mit der Namesschreibweise stehe ich auch.
        Ein Zweig meiner Vorfahren hieß Martini - aber bei der Geburt stand bis 1820 sehr häufig Martin, wenn sie heirateten oder starben, bzw. bei der Geburt ihrer Kinder in den meisten Fällen wieder Martini.
        Dann gibt es auch noch häufig das Problem mit Doppel-S bzw. ß. Mein Hesse-Zweig wurde bis ca. 1800 überwiegend Heße geschrieben, danach dann Hesse.
        Das gleiche bei Sachße, aus denen später Sachse wurde.

        Bisher habe ich die Namen eingeben wie sie im Geburtseintrag standen, dadurch hießen aber Geschwister teilweise Martini und die andern Martin. Ist dann auch nicht wirklich übersichtlich.

        Steffen
        ~*~ Organisation ist, weder den Dingen ihren Lauf noch den Menschen ihren Willen lassen. ~*~

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        • moni_g-f
          Erfahrener Benutzer
          • 22.04.2010
          • 1006

          #5
          Hallo zusammen,

          das Problem kenne ich auch gut.
          Bei mir ist es der Familienname Jungmayr, habe schon folgende Namesvarianten entdeckt: Jungmeier-Jungmaier-Jungmair-Jungmann-Jongmaier, sogar Langmeier fand ich schon...

          Ich erfasse Sie als Jungmayr, da es so in den Unterlagen meiner Oma steht...

          Vg moni_g-f
          Der Sinn einer Behörde besteht in ihrer Existenz.

          Geduld ist das Einzige, was man verlieren kann, ohne es zu besitzen.

          Kommentar

          • Kaki
            Erfahrener Benutzer
            • 03.10.2008
            • 104

            #6
            Hallo liebe Mitstreiter,
            bei meinen Recherchen zum Familiennamen "Nievergall" tauchten folgende Schreibweisen auf
            Nebbergall
            Nebergal
            Neibergall
            Neighborgall
            Neighborrgall
            Nibergall
            Niebergall
            Niefergall
            Niefergalz
            Nievergalt
            Nievergaltz
            Nievergeld
            Nievergelt
            Nippergall
            Nivergalz
            Nivergeld
            Nivergelt




            und darum habe ich den Namen Nievergall in allen Dokumenten verwendet.
            Wünsche Euch allen einen guten Start in die neue Woche. Gruß Kaki

            Kommentar

            • salem1974
              Benutzer
              • 08.09.2010
              • 9

              #7
              Hallo,

              aus meinem Bekanntenkreis kenne ich den Fall, daß die Eltern mit "ß" geschrieben wurden, ein Kind in der Geburtsurkunde aber mit "ss". Das war dann auch rechtsgültig, in allen späteren Dokumenten wurde der Name mit "ss" geschrieben. Ich denke, daß im Stammbaum dann auch der in der Geburtsurkunde verbriefte Name stehen sollte, eventuell in den Bemerkungen ein Hinweis auf spätere Änderungen, soweit das Programm das erlaubt.

              Achim

              Kommentar

              • Friedrich
                Moderator
                • 02.12.2007
                • 11549

                #8
                Moin zusammen,

                aus meiner Forschung kenne ich das vom Namen Spies, Spiess, Spieß.

                Friedrich
                "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
                (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

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                • Farang
                  Erfahrener Benutzer
                  • 25.04.2010
                  • 1140

                  #9
                  Kummer - Khumer - Cumer - Kumer

                  Pichl - Pihl - Büchl - Püchel

                  Martin - Mahrtin - Marin - Mariean

                  Krainhöfer - Krainhöffner - Crainhöfner - Creinhöfner


                  ......und viele viele mehr !

                  Gruß Michael
                  Sandau bis Tepl - Egerland /Böhmen /Sudetenland.
                  Infos über das: Das k.(u.)k. Militär

                  Infos zur Suche nach Dokumenten der k.(u.)k. Soldaten

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