Mutter fehlt öfters bei Sterbeeintrag

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  • Fronja
    Erfahrener Benutzer
    • 12.10.2007
    • 586

    Mutter fehlt öfters bei Sterbeeintrag

    Hallo,

    derzeit sitze ich vor "meine" Kirchenbüchern und mache mir eine Liste aller Namen. Dabei ist mir aufgefallen das oft bei den Sterbeeinträgen die Mutter als unbekannt eingetragen ist. Fand ich ja schon seltsam. Bei den Geburten fehlt oft der Vater und beim Tod die Mutter.

    Kannten die Leute nicht die Mütter? Die waren doch meist bei der Heirat auch dabei und eingetragen im Kirchenbuch. War es beim Tod nicht mehr wichtig genug, um nach zu schauen?

    Viele Grüße
    Stefanie
    Bickhard(t), Rühl - Simmershausen
    Jantzen, Jentz, Grabow, Zeisi(n)g - Kröpelin, Dorf Glashagen, Grevesmühlen, Grebbin, Wismar
    Badzinski, Gellerich - Hannover
    Badzinski, Heiermann, Schafstein, Hö(oe)v(f)ener - Castrop-Rauxel, Herne und Umgebung
    Badzinski, Trojan - Kr. Sensburg
  • Katze58
    Erfahrener Benutzer
    • 14.02.2009
    • 340

    #2
    Hallo Stefanie!

    Bei Geburten hatte ich schon öfter, dass die Mutter entweder gar nicht genannt wurde oder nur der Vorname Erwähnung fand. Das hatte wohl auch etwas mit der Wertigkeit des weiblichen Geschlechts in den vergangenen Jahrhunderten zu tun. Die Frau war unwichtig.
    Das der Mann im Geburtseintrag fehlte ist mir noch nicht untergekommen, außer es handelte sich um eine nichteheliche Geburt.

    Gruß

    Petra
    LG - Petra -


    Das Chaos sei willkommen -
    die Ordnung hat versagt !

    Mein toter Punkt: Christopherus Wieners und Eva Catharina Melchers erstmals im Lichtenauer KB (Paderborn) 1760 genannt. Woher stammt das Ehepaar????

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    • maria1883
      Erfahrener Benutzer
      • 20.08.2009
      • 896

      #3
      Hallo Stefanie,
      ich habe beim Durcharbeiten meines Kirchenbuches auch gesehen, daß bei Geburten einige male geschrieben wurde" Mutter nicht genannt". Bei einem Vater wäre es mir sehr wichtig gewesen, zu wissen, wer seine Frau war. Pech ist, daß das ihr letztes Kind gewesen sein muß, denn sie tauchen später nicht mehr auf.
      Viele Grüße
      Waltraud
      Orte und Namen meiner Ahnen:
      Neu Wuhrow: Pophal, Golz, Is(s)berner, Gehrke, Draheim, Zuther, Mittelste(ä)dt, Hensel, Bleck
      Gönne (später Westgönne): Hensel, Bleck, Maronde
      Steinklippe (Belgard/Schievelbein): wie Westgönne
      Neudorf: Märtens, Boeck, Schulz, Mallon, Harmel, Manz
      Pöhlen: Milbradt, Boeck, Dittberner, Kannenberg, Märtens
      bis auf Steinklippe alles Kreis Neustettin

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      • Schlupp
        Erfahrener Benutzer
        • 27.03.2009
        • 435

        #4
        Hallo Fronja,

        ich kenne deinen Zeitraum nicht und weiß auch nicht, ob du verstorbene Erwachsene oder Kinder meinst und was du alles ausschließen kannst. Allerdings könnte man das möglicherweise recht nüchtern betrachten und sich vorstellen, daß Witwe Marie Elisabeth 1755 stirbt, Pfarrer Müller seit 1750 im Dorfe ist und deren Mutter nie kannte. Der Tod Elisabeths wird dann auch noch von der Nachbarin angezeigt, da sie diese gefunden hat und die Kinder der Frau in Orten von 20 km Entfernung wohnen. Die Nachbarin weiß nun aber nicht um die Genealogie Elisabeths bzw. kann sie nicht mit einem Dokument belegen oder wird - aufgrund der objektiv gesehen unsicheren Quellenlage - erst gar nicht von Pfarrer Müller befragt. Dieser denkt aber leider nicht an die später einmal forschenden Kindeskinder und notiert routiniert "unbekannt", da er seine Aufgabe somit erfüllt und auch noch andere Dinge zu tun hat. Der Vater hingegen war ihm/der Nachbarin vielleicht ein Begriff, da er eine bestimmte (berufliche) Position/Stellung im Dorf innehatte und man ihn über lange Jahre noch als "geflügeltes Wort" gebrauchte.
        Nachblättern in früheren Büchern käme (wie du schriebst) sicher noch in Frage - wenn diese denn vorhanden bzw. Elisabeth nicht zugezogen war. Und ich glaube daß dieses eigene Dokumentations-Interesse des Geistlichen tatsächlich oft eine große Rolle spielte, da ich nicht nur deine Problematik, sondern auch "Extreme" der anderen Seite kenne, wo auf den Tag genau die Lebenszeit notiert wurde, die Zeitspanne der Ehe(n), Geburtsort und Ort der Eheschließung(en), Namen der Eltern und Großeltern, wieviel Kinder (wohin diese geheiratet) und Kindeskinder gehabt, welchen Charakter und Leidensweg ihr eigen war und daß sie am Totenbett Vers X aus der Bibel vorgelesen bekam, da es immer ihr liebster gewesen war.
        Daß ein geminderter Wert der Frau dabei eine Rolle gespielt haben könnte, ist freilich ebenfalls nicht auszuschließen. Wie Menschen halt manchmal so sind. Trotzdem viel Erfolg und ...

        Gruß vom Schlupp.
        Woher stammen: 1) der Hirte Johann Peter Matthias TRIEGER (* um 1760, angeblich in Barby bei Magdeburg, V: Andreas Trieger), 2) der Hirte Michael BREITMEYER (* um 1727, V: David Breitmeyer, 1740er: wohnhaft in Schwanebeck bei Halberstadt)

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        • Fronja
          Erfahrener Benutzer
          • 12.10.2007
          • 586

          #5
          Vielen Dank für eure Antworten.

          @Schlupp

          Der Zeitraum ist 1876-1900. Und viele dieser Sterbefälle waren Erwachsene. Größtenteils aus dem Ort in dem sie geboren und geheiratet haben. Wenn sie aus einem anderen Ort waren ist mir das schon klar, das die Eltern dann meist nicht bekannt waren.

          Gruß aus Fanken
          Stefanie
          Bickhard(t), Rühl - Simmershausen
          Jantzen, Jentz, Grabow, Zeisi(n)g - Kröpelin, Dorf Glashagen, Grevesmühlen, Grebbin, Wismar
          Badzinski, Gellerich - Hannover
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          Badzinski, Trojan - Kr. Sensburg

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          • Balbina
            Erfahrener Benutzer
            • 16.04.2010
            • 376

            #6
            Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Sterbeeinträge oft ungenau oder direkt falsch sind.

            Vor allem wenn es sich um alte Leute handelt.
            Ein Tod tritt oft plötzlich ein.
            Nicht wie bei einer Heirat oder Geburt, wo man vorbereitet ist und alle Unterlagen zurechtlegen kann.
            Man kann dann auch nicht warten, bis engere bzw. wissendere Verwandte angereist sind. So kam es oft vor, dass ein Nachbar mit einem anderen Nachbar zum Amt gingen und den Tod meldeten.

            Dann ging es los:
            "Name der Toten? .. Och joo .. das war die alte Frau XX (Umgangsname) .. wie hieß die denn richtig? .. hm .. wie schrieb sich das denn nochmal .. XY? Verheiratet? .. nee .. der Mann ist schon lange tot, den hab ich nicht mehr gekannt .. ich glaub der hieß Peter ... (Real hieß er vielleicht Johann Josef Peter) .. der Geburtsname der Toten????? Wüsst ich jetzt aber nicht wer das noch weiß. ... Der Vater hieß .. glaub ich .. XX ... Name der Mutter???? Also wirklich! .. schreiben sie "unbekannt" .. das weiß doch keine sau mehr!"

            .... so sehen für mich jedenfalls viele Sterbeurkunden aus ..

            Frauen liefen üblicherweise ca. 20 Jahre mit ihrem Geburtsnamen rum .. und dann 40 - 70 Jahre mit dem Ehenamen. Jüngere Generationen war dieser dann nicht mehr geläufig.


            Viele Grüße

            Balbina

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            • moorbold1

              #7
              Zitat von Fronja Beitrag anzeigen
              Der Zeitraum ist 1876-1900.

              Meine Erfahrung ist, dass am Ende eines jeden Kirchenbuches ein Namensregister mit der dazugehörigen Seite angelegt wurde.

              Dann gab es doch auch Seelenregister, wo sich der Pfarrer kundig machen konnte.

              Es könnte also an der Faulheit des Pfarrers gelegen haben

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              • Catha-Tina
                Erfahrener Benutzer
                • 14.10.2009
                • 1839

                #8
                Hallo,
                so wie Balbina schreibt, würde ich es auch sehen. Ich habe etliche standesamtl. Sterbeurkunden, wo die Eltern unbekannt sind, selbst wenn der Sohn des/der Verstorbenen es angezeigt hat. Oftmals sind die Großeltern verstorben, als er noch gar nicht auf der Welt war.
                Einmal hatte ich den Fall, wo in der standesamtl. Urkunde stand: "Tochter der Busch'schen Eheleute", weil ihr Geburtsname Busch war.
                Und was stellt sich raus, als ich den KB-Eintrag zur Geburt fand? Es gab keine Eheleute Busch, die Verstorbene (meine Ururgroßmutter) war eine von mehreren unehelichen Kinder und trug den Geburtsnamen der Mutter, Vater unbekannt!
                Ich habe festgestellt, dass bei Sterbeeinträgen von älteren Erwachsenen in den Kirchenbüchern i.d.R. keine Eltern mehr stehen, nur die Hinterbliebenen (Ehegatte, Kinder), aber auch nicht immer.
                Das kam wohl erst mit den Standesämtern.
                Viele Grüße
                Catha-Tina

                Suche
                - die Herkunft des Joh. August Kuhblank, Geburt um 1722, Tod 1808 in Schafstädt, seit 1751 in Schafstädt nachweisbar, sowie
                - die Herkunft des Joh. Gottfried Siegmund, Holz- und Revierförster bei den Grafen von Stolberg in Wachau (Sachsen), Geburt um 1719,
                Heirat 1751 in Wachau mit Johanna Rosina Förster, Tod 1805 in Wachau

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