Stellenwert der Patenschaft?

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  • Curator
    Benutzer
    • 23.05.2010
    • 75

    #16
    Vielen Dank für die vielen interessanten Antworten.

    nach der Idee mit den "unehelichen Fürstenkindern" bin ich nachdenklich geworden. Ich glaub zwar immer noch nicht, dass die Vermutung 100%ig zutreffend ist aber seither kommt mir noch eine andere Sache "spanisch" vor:
    Der angesprochene (evangelische) Pfarrer hat ein prächtiges Grabgelege innerhalb seiner ehemaligen Dorfkirche mit einer Grabplatte auf der er künstlerisch ansprechend in Lebensgröße dargestellt ist. Es ist die einzige Grabplatte in dieser Kirche. Sie ist heute noch zu sehen. Normalerweise wurden die Dorfpfarrer alle auf dem "Kirchhof" beigesetzt und ihre Gräber sind heute verschwunden.....

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    • Balbina
      Erfahrener Benutzer
      • 16.04.2010
      • 376

      #17
      Das klingt für mich dann eher so als wäre man dem Pfarrer wegen irgendwas zu Dank verpflichtet gewesen, weniger den Kindern.

      Allerdings fällt mir grad nichts ein was das sein könnte.
      *grübel*

      Es müsste ja .. *vorsichtig logisch rantast* .. etwas gewesen sein, was vor der Geburt des ersten Kindes mit adeligen Paten, stattfand.
      Aber auch nur dann, wenn man ALLE Kinder zusammen hat und es eine erkennbare Änderung gibt.
      Etwa:
      Bis Zeitpunkt X haben alle Kinder übliche Paten, ab Zeitpunkt X haben sie adelige Paten.

      Sollte die Kinderreihe ergeben, dass im zeitlichen Ablauf die Kinder mal übliche und mal adelige Paten haben, dann wäre das mit den unehelichen Kindern noch eine Überlegung wert.


      Gruß

      Balbina

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      • mini
        Erfahrener Benutzer
        • 19.12.2008
        • 377

        #18
        Zitat von Curator Beitrag anzeigen
        Vielen Dank für eure Antworten!
        Ich will den Hintergrund meiner Frage etwas erläutern:
        Die Vorfahren unserer Familie waren alle Bürger und kamen aus der selben Region. Die meisten waren selbstständige Handwerksmeister. Insgesamt also wahrscheinlich bodenständige und einfache Leute. Bei einem der Vorfahren meiner Frau (er war evangelischer (Dorf !)-Pfarrer) tauchen bei seinen Kindern auf einmal folgende Paten auf:
        - Fürstin Elisabetha Eusebia, Markgräfin zu Baden und Hochberg
        und
        -Fürstin Sybilla, Markgräfin zu Baden und Hochberg
        was hat denn das zu bedeuten? Welche Auswirkungen hatte das für die betroffenen Kinder? Eine Tochter des Pfarrers hat dann später einen Müller geheiratet. Der hatte zwar eine eigene Mühle und war daher sicher nicht arm. Aber mich wundert sowas schon...
        Hallo Curator,

        ich verkarte gerade ein Kirchenbuch. Dabei ist mir aufgefallen, dass Pfarrerskinder oftmals von und zu Paten hatten. Evtl. zu erklären, dass diese Herrschaften die Patronatsherren der Kirche waren (war zumindest bei mir so).
        Übrigens habe ich auch in meiner Ahnenliste einige adelige Taufpaten. Einfache Erklärung: Mein Vorfahre war (nur) der Gärtner im Schloss.
        Schöne Grüße

        mini


        Suche: Johann Christoph Hacke, Uhrmacher, + vor 1761 in Halberstadt

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        • Molle09
          Erfahrener Benutzer
          • 24.03.2009
          • 1403

          #19
          Hallo Curator,

          es wäre evtl. eine ganz gute Idee dieses Thema mal ins Adelsforum zu stellen, ich denke Hina weiß bestimmt die richtige oder logische Antwort!
          Liebe Grüße
          Mlle
          ----------------
          Es gibt keine Zufälle!!!

          Suche Nürnberger in Hardisleben
          Bertuch in Donndorf ab 1784-1799
          Joh. Martin Koch,1743 Hammelknecht in Marienroda u. Frau Regina

          den Verbleib von Johann Wilhelm Nürnberger *04.12.1803

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          • Friedrich
            Moderator
            • 02.12.2007
            • 11548

            #20
            Moin Mini,

            Zitat von mini Beitrag anzeigen
            Übrigens habe ich auch in meiner Ahnenliste einige adelige Taufpaten. Einfache Erklärung: Mein Vorfahre war (nur) der Gärtner im Schloss.
            dem kann ich nur beipflichten. Wenn man in adeligen Diensten stand, standen die Blaublüter oft Pate. Das kenne ich von meinen Ahnen auch. Egal, ob man Amtmann für die Adeligen oder Hofprediger etc. war.

            Friedrich
            "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
            (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

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            • Eva64
              Erfahrener Benutzer
              • 08.07.2006
              • 838

              #21
              Zitat von Friedrich Beitrag anzeigen
              dem kann ich nur beipflichten. Wenn man in adeligen Diensten stand, standen die Blaublüter oft Pate. Das kenne ich von meinen Ahnen auch. Egal, ob man Amtmann für die Adeligen oder Hofprediger etc. war.
              Hallo zusammen,

              so ist das bei mir auch. Ich habe diverse Vorfahren die unterschiedlichsten Berufen nachgingen und quasi bei dem Ortsadeligen "angestellt" waren, wie man heute sagen würde . Und dieser Ortsadelige (oder seine Frau, seine Töchter, seltener die Söhne) ist dann Pate bei den Kindern. Dabei habe ich aber festgestellt, dass es auf die adelige Familie ankommt. Manche tauchen so gut wie nie als Paten auf, andere haben sich auf diese Art wohl sehr "bemüht", vielleicht auch eine gewisse "Verbundenheit" mit der einfachen Bevölkerung demonstriert? Es bleibt spekulativ.

              Wie sind denn die weiteren familiären Gegebenheiten des "Dorf"pfarrers. Da kommt es ja auch darauf an, welcher Familie er oder seine Frau entstammt. Da kann dann schon genügend Geld für ein entsprechendes Epitaph vorhanden gewesen sein.

              Viele Grüße
              Eva

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              • Curator
                Benutzer
                • 23.05.2010
                • 75

                #22
                Vielen Dank an alle!
                Mögliche Erklärung für mich:
                Während des Einfalls von französischen Truppen ins Badische hat dieser Pfarrer die Einwohner aus seinem und anderen umliegenden Dörfern versammelt, ist mit ihnen zusammen in die unerschlossenen Tiefen des Schwarzwald geflohen. Die haben sich dort monatelang im Wald versteckt. Der Pfarrer war die ganze Zeit bei ihnen, hat sie betreut, Kinder getauft, Verstorbene beerdigt und: Weiter das KB geführt! Nach Ende der Gefahr hat er seine Schäfchen dann zurückgeführt in die (wahrscheinlich zerstörten) Dörfer.
                Vielleicht war das ein Grund für eine besondere Anerkennung durch den Landesherrn.... Bleibt natürlich alles Spekulation. Aber interessant bleibt das schon, was man so bei diesem Hobby herausfindet!
                Übrigens das Haus Baden hatte ab und zu uneheliche Abkömmlinge. Die wurden i.d.R. angemessen versorgt! Bsp: Graf von Freystett.

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                • Curator
                  Benutzer
                  • 23.05.2010
                  • 75

                  #23
                  Zitat von Eva64 Beitrag anzeigen
                  Hallo zusammen,


                  Wie sind denn die weiteren familiären Gegebenheiten des "Dorf"pfarrers. Da kommt es ja auch darauf an, welcher Familie er oder seine Frau entstammt. Da kann dann schon genügend Geld für ein entsprechendes Epitaph vorhanden gewesen sein.

                  Viele Grüße
                  Eva
                  Er stammte wohl aus der damaligen badischen Residenzstadt Durlach. Bei den oben erwähnten Franzosenkriegen ist die Stadt vollständig zerstört und abgebrannt worden (ähnlich wie Heidelberg). Das müssen damals apokalyptische Zeiten gewesen sein.... Über die Ahnen der Pfarrers ist nichts bekannt - Leider.

                  Kommentar

                  • Eva64
                    Erfahrener Benutzer
                    • 08.07.2006
                    • 838

                    #24
                    Zitat von Curator Beitrag anzeigen
                    Während des Einfalls von französischen Truppen ins Badische hat dieser Pfarrer die Einwohner aus seinem und anderen umliegenden Dörfern versammelt, ist mit ihnen zusammen in die unerschlossenen Tiefen des Schwarzwald geflohen. Die haben sich dort monatelang im Wald versteckt. Der Pfarrer war die ganze Zeit bei ihnen, hat sie betreut, Kinder getauft, Verstorbene beerdigt und: Weiter das KB geführt! Nach Ende der Gefahr hat er seine Schäfchen dann zurückgeführt in die (wahrscheinlich zerstörten) Dörfer.
                    Vielleicht war das ein Grund für eine besondere Anerkennung durch den Landesherrn.... Bleibt natürlich alles Spekulation. Aber interessant bleibt das schon, was man so bei diesem Hobby herausfindet!
                    Hallo Curator,

                    na, wenn das kein Grund ist für ein schönes Epitaph!

                    Hast du denn schon mal einen Blick in die badischen Pfarrerbücher geworfen? Vielleicht taucht er dort auf?

                    Grüßle
                    Eva

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                    • Curator
                      Benutzer
                      • 23.05.2010
                      • 75

                      #25
                      Zitat von Eva64 Beitrag anzeigen
                      Hast du denn schon mal einen Blick in die badischen Pfarrerbücher geworfen? Vielleicht taucht er dort auf?
                      Oh! Bildungslücke Was sind denn das für Bücher?

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                      • Eva64
                        Erfahrener Benutzer
                        • 08.07.2006
                        • 838

                        #26
                        Zitat von Curator Beitrag anzeigen
                        Oh! Bildungslücke Was sind denn das für Bücher?
                        Hallo Curator,

                        es gibt Bücher in welchen die Genealogien der Pfarrer aufgezeichnet sind. Zu den einzelnen Pfarrern hatten die zuständigen Kirchenbehörden ja auch immer Unterlagen. So ist dann die Möglichkeit vorhanden, dass über deinen Pfarrer auch Informationen erhalten sind, trotzdem die Stadt zerstört wurde.
                        Die untenstehenden fand ich im Netz:

                        Baden-Württemberg
                        Cramer, Max-Adolf: TH 40-4161
                        Baden-Württembergisches Pfarrerbuch / Bearb. von Max-Adolf Cramer. - Karlsruhe, 1979 - 1995, Bd. 1 - 4 (Enth. auch Württembergisch-Franken)
                        Cramer, Max-Adolf: TH 40-4501
                        Die ersten evangelischen Pfarrer in Badisch und Württembergisch Franken / Max-Adolf Cramer. - Karlsruhe, 1990
                        Schneider, Jörg: TH 40-4155
                        Die evangelischen Pfarrer der Markgrafschaft Baden-Durlach in der zweiten Hälfte des achtzehnten Jahrhunderts / von Jörg Schneider. - Lahr in Baden, 1936
                        Ludwig, Albert: TH 40-4160
                        Die evangelischen Pfarrer des badischen Oberlands im 16. und 17. Jahrhundert / von Albert Ludwig. - Lahr in Baden, 1934
                        Appenzeller, Bernhard: TH 40-6000
                        Die Münsterprediger bis zum Übergang Ulms an Württemberg 1810 : Kurzbiographien und vollständiges Verzeichnis ihrer Schriften / von Bernhard Appenzeller. - Weißenhorn, 1990

                        Viel Erfolg
                        Eva

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                        • Curator
                          Benutzer
                          • 23.05.2010
                          • 75

                          #27
                          Vielen Dank für die Literaturangagaben

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