Kein Opfer des Nationalsozialismus?

[MarthaLU]

Die Ansicht, er sei wegen Müssiggang, Arbeitsscheu und Unstetigkeit verurteilt worden, ist die denn richtig? Also was stand in den Gerichtsurteilen drin? Da muss auch ein Arbeitgeber genannt worden sein. Oberndorf -Aistaig war kein KZ, sondern ein Arbeitserziehungslager. Sowohl ausländische Zwangsarbeiter als auch Deutsche, die die Arbeit verweigerten, wurden dort inhaftiert und mussten arbeiten. Politische Häftlinge gab es nach meiner Kenntnis dort tatsächlich nicht. In die Arbeitserziehungslager wurden Deutsche durch die Arbeitsämter eingewiesen. Ein Soldat, der nicht zum Dienst erschien, hatte andere Bestrafung zu erwarten. Das hat nichts miteinander zu tun.
Ich kenne beide Seiten, auch Familienangehörige, die NSDAP-Mitglied waren. Heldenhaft waren die allerwenigsten, aber über H. geschimpft hat die halbe Bevölkerung. Von da bis zum Widerstand waren es Welten. Mein Großvater ist auch nur in ganz geringem Maß entschädigt worden, und er selber sah sich überhaupt nicht als Widerstandskämpfer. Seine größte Empörung waren die alten Nazijuristen, die in den Fünfzigern wieder seine Vorgesetzten waren. Sie waren der Grund, dass er den Antrag stellte.

[Lerchlein]

@ MarthaLU (jep alte Nazijuristen) und hionoxy genau danach hört sich für mich diese Begründung der Ablehnung an!
Wir sind alle eigentlich noch am Anfang zu entdecken, zu verstehen und zu begreifen... vermute ich ganz persönlich.

PS.: @ Gastonian hast du mal die Begriffe Asozial und auch Arbeitsscheu in verschiedenen Zeitabschnitte genauer betrachtet? - Vielleicht erinnerst du dich auch noch an die Zeit der 68er? - 1935 -1988 ist dabei schon der richtigere Zeitpunkt in dem sich erst etwas tut.