Guten Tag Zusammen,
ich wollte mich erkundigen, ob es eine Möglichkeit gibt eine Verwaltungsstelle eines Bundeslandes irgendwie eine Bewertung des Verfolgungsstatus im Dritten Reich einer Person neubewerten zu lassen.
Mein Ururopa, der Schuster Richard Haug aus Esslingen, galt laut Land Baden-Württemberg nicht als politisch (oder religiös) verfolgte Person. Nur ist er während des Hitlerregimes mehrmals verurteilt worden:
Mein Ururopa ist wohl diesem Fall über ein Jahrzehnt nachgegangen. Das Land Baden-Württemberg hat ihn nicht als politisch verfolgt anerkannt. Er verstarb am 30. März 1985.
Die Zunft der Schuhmacher sind bekannt dafür recht aufmümpferisch gewesen zu sein und eher klassenbewusst und gegen rechte Politik. Ich weiß nicht, ob Richard Sozialdemokrat, streng evangelisch (wohl eher nicht) oder gar Kommunist war (vermutlich auch eher nicht). Allerdings sehe ich schon, dass er ein positives Beispiel einer Alltagsperson war, die sich im Kleinen gegen das verbrecherische Regime aufgelehnt bzw. es offenkundig abgelehnt hat.
Wie seht ihr das? Gibt es eine Möglichkeit auch diesen Fall neubewerten zu lassen? Er hat sich stark darum bemüht. Ich finde, ihm wurde unrecht getan. Mehr solcher Personen wie ihn und eventuell wäre in anderen württembergischen Städten der Nationalsozialismus nicht so ausgeprägt gewesen (z. B. in Ulm).
Lieber Gruß
Lukas
ich wollte mich erkundigen, ob es eine Möglichkeit gibt eine Verwaltungsstelle eines Bundeslandes irgendwie eine Bewertung des Verfolgungsstatus im Dritten Reich einer Person neubewerten zu lassen.
Mein Ururopa, der Schuster Richard Haug aus Esslingen, galt laut Land Baden-Württemberg nicht als politisch (oder religiös) verfolgte Person. Nur ist er während des Hitlerregimes mehrmals verurteilt worden:
- Er war in Esslingen zwei Wochen im Zuchthaus
- Zwei Jahre im Württembergischen Arbeitshaus für Männer auf Schloss Kaltenstein in Vaihingen an der Enz bei Ludwigsburg (1935-1937)
- Er hat in der Öffentlichkeit gegen Hitler und sein Regime geschimpft (in Esslinger Lokals), nachweislich den Deutschen Gruß und "Heil..." verweigert und dann später noch den Volkssturm
=> Frühjahr 1945 8 Wochen im Arbeitserziehungslager Oberndorf-Aistaig, weil er wieder gesund genug sei nach Erkrankung an Fleckenfieber und Typhus bei seinem ersten Einzug ins Militär 1940/41
Mein Ururopa ist wohl diesem Fall über ein Jahrzehnt nachgegangen. Das Land Baden-Württemberg hat ihn nicht als politisch verfolgt anerkannt. Er verstarb am 30. März 1985.
Die Zunft der Schuhmacher sind bekannt dafür recht aufmümpferisch gewesen zu sein und eher klassenbewusst und gegen rechte Politik. Ich weiß nicht, ob Richard Sozialdemokrat, streng evangelisch (wohl eher nicht) oder gar Kommunist war (vermutlich auch eher nicht). Allerdings sehe ich schon, dass er ein positives Beispiel einer Alltagsperson war, die sich im Kleinen gegen das verbrecherische Regime aufgelehnt bzw. es offenkundig abgelehnt hat.
Wie seht ihr das? Gibt es eine Möglichkeit auch diesen Fall neubewerten zu lassen? Er hat sich stark darum bemüht. Ich finde, ihm wurde unrecht getan. Mehr solcher Personen wie ihn und eventuell wäre in anderen württembergischen Städten der Nationalsozialismus nicht so ausgeprägt gewesen (z. B. in Ulm).
Lieber Gruß
Lukas
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